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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.02.22 14:11
zuletzt geändert: 14.02.22 07:15 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Fjoozel schrieb:
Tatsächlich kann der Hyperfokus bei Adhs´lern bei Begeisterung für ein Thema sehr stark ausgeprägt sein. In Folge dessen können sich Betroffene Stunden, Tage sehr intensiv mit einer Sache beschäftigen.


Echt bei allen Adslern? Ich kenn ja den zustand aber dachte immer das es nur bei hochbegabten adslern so ist. Obwohl das ja bei adslern auch nicht so selten ist.

Edit:grad mal geschaut und gesehen ist doch nicht so oft bei adhsler. Ist wie bei nichtadhslern nur ein anteil von 2%. Bevor ich nochmehr unsinn schreib bin ich hier lieber raus.
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 15.02.22 17:51
Erdnuss schrieb:
Edit:grad mal geschaut und gesehen ist doch nicht so oft bei adhsler. Ist wie bei nichtadhslern nur ein anteil von 2%. Bevor ich nochmehr unsinn schreib bin ich hier lieber raus.



Ich bin generell komplett dagegen, Menschen pauschal Verhaltensweisen zuzuschreiben, ein "bei allen Adhs`lern" gibt es für mich daher nicht...

Ich bin vor knapp 14 Jahren diagnostiziert worden und von da an ging alles mehr oder weniger seinen Weg.


Willst du "Klarheit"-lass dich testen :)
~Das gefährlichste aller Rauschgifte ist der Erfolg. ~

William Franklin

Mens agitat molem !
Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.02.22 18:38
Ich hab meine adhs diagnose mit 7 jahren bekommen zusammen mit den ergebnissen des iw tests.
Ich würdemehr schreiben aber ich hab grad echt kein bock mit an meine bekackte kindheit zu erinnern. Sry dafür.

Lg nuss


 
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  Geschrieben: 15.02.22 20:10
Keine Entschuldigung nötig!
Alles Gute für dich-nicht alle Tage können grau sein :)

LG Fjoozel
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  Geschrieben: 16.02.22 06:20
Erdnuss schrieb:
@Zitronenfalltür srry hatte den thread voll verpeilt dabei wollte ich dich fragen was du mit hyperfokusiertheit meinst? Eigentlich hat man als normaler adsler eher probleme sich längere zeit auf eine sache zu konzentrieren. Jeder Reiz in der umgebung und sei er noch so unwichtig wie z.b ein führt zu ablenkung.
Daher bin ich leicht erstaunt dass du hyperfokusiertheit für ein adhs symptom hälst.
Also bei mir ist es so, dass es oft nur AN oder AUS gibt. Also, wenn ich von außen oder innen Stress habe, suche ich mir eine Ablenkung, oder wenn mich etwas sehr begeistert, dann vertiefe ich mich von alleine so sehr darin, dass es zu einer Ablenkung wird, aber ich bleibe nicht fokussiert auf die Ausgangsfrage, sondern gerate in eine Art "Konzentrationsstrudel", also verliere die Kontrolle darüber, wohin mich der hyperkonzentrierte Zustand führt. Das kann dazu führen, dass ich beispielsweise in der Kindheit schon Stunden damit zubrachte (am Stück), mich durch ein Lexikon von Querverweis zu Querverweis zu hangeln, weil ich so im Tunnelblick war, dass ich völlig vergaß, dass ich eigentlich für eine Hausaufgabe kurz etwas nachschlagen wollte. Danach war mein Kopf fast schon wieder leer, weil ich einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit wahllos in mich reingestopft hatte. In dem Moment schien aber einfach alles gleich interessant, weil es neu war. Oder ich bin rappelig und will mich beruhigen, indem ich ein PC-Spiel zocke, das ich gut kann, einfach einen Lieblingslevel wiederholen, chillig. Vier Stunden später habe ich vergessen, dass die Läden zu sind, und ich habe kein Abendessen, dafür aber mich damit gestresst, fünf neue Level freizuspielen und mich dreimal über Scheitern im sechsten aufzuregen, dabei ist das mit Unterzucker eigentlich kein Wunder, aber ich war einmal mehr "abgetaucht", ohne es zu merken. Die Ursprungsintention, mich zu beruhigen, ist komplett konterkarikiert. Ich bin dann wie auf Autopilot, oder wie ein Schlafwandler. Oder ein anderes Beispiel wäre, wenn mir in einer Konversation jemand eine Verständnisfrage stellt, zur Kontext-Einordnung, und mir fällt dabei dann ein, was ich noch zum Thema weiß, ich spule das ab, dabei kommen mir neue Ideen, aber ich bin schon meilenweit von der Ursprungsfrage weg und checke nicht mehr, dass das mein Gegenüber gar nicht interessierte weil die Frage aus einer ganz anderen Absicht herausgestellt wurde. Mein Kopf ist aber so total darauf fokussiert, meine Erinnerung im Detail wiederherzustellen, um "korrekt" zu antworten, dass ich die Relevanzfrage darüber ausblende. Das ist auch keine Angewohnheit, die ich ablegen kann, ich gleite immer wieder darin ab, sobald ich etwas nicht spontan beantworten kann. Nachdenken zu müssen führt unweigerlich in übersteigerte Konzentration, die mich alles was davor war oder für danach vorgenommen, vergessen lässt.
Liebe ist Leben.
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  Geschrieben: 16.02.22 11:39
Zitronenfalltür schrieb:
[Also bei mir ist es so, dass es oft nur AN oder AUS gibt. Also, wenn ich von außen oder innen Stress habe, suche ich mir eine Ablenkung, oder wenn mich etwas sehr begeistert, dann vertiefe ich mich von alleine so sehr darin, dass es zu einer Ablenkung wird, aber ich bleibe nicht fokussiert auf die Ausgangsfrage, sondern gerate in eine Art "Konzentrationsstrudel", also verliere die Kontrolle darüber, wohin mich der hyperkonzentrierte Zustand führt. Das kann dazu führen, dass ich beispielsweise in der Kindheit schon Stunden damit zubrachte (am Stück), mich durch ein Lexikon von Querverweis zu Querverweis zu hangeln, weil ich so im Tunnelblick war, dass ich völlig vergaß, dass ich eigentlich für eine Hausaufgabe kurz etwas nachschlagen wollte. Danach war mein Kopf fast schon wieder leer, weil ich einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit wahllos in mich reingestopft hatte.


[...] Vier Stunden später habe ich vergessen, dass die Läden zu sind, und ich habe kein Abendessen, dafür aber mich damit gestresst, fünf neue Level freizuspielen und mich dreimal über Scheitern im sechsten aufzuregen, dabei ist das mit Unterzucker.


Das ist auch keine Angewohnheit, die ich ablegen kann, ich gleite immer wieder darin ab, sobald ich etwas nicht spontan beantworten kann. Nachdenken zu müssen führt unweigerlich in übersteigerte Konzentration, die mich alles was davor war oder für danach vorgenommen, vergessen lässt.



Treffender hätte ich es nicht ausdrücken können, Zitronenfalltür!
Ich fühle dein Erleben komplett-erst gestern Abend fiel mir wieder viel zu spät auf, dass ich eigentlich hatte früh ins Bett gehen wollen :D Während ich mir dieses Plans gewahr wurde, befand ich mich bereits mitten in der Lektüre von uralten Gedichtbänden xD Und auch in diesem sollte ich an der Seminararbeit sitzen...
Neben Medikation, Coaching und Therapie sowie alternativer Lebensentwürfe bleibt uns eigentlich nur, zu versuchen, es mit Humor zu nehmen-und ich weiiiß-das ist unendlich schwer!!

Die Angelegenheit mit der Unterzuckerung ist ebenfalls sehr wahr...habe seit Jahren nicht mehr drüber nachgedacht.






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William Franklin

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  Geschrieben: 18.02.22 09:19
Sehr guter Text Zitronenfalter !
Deine Texte die du hier schreibst zeugen von einer hohen inteligenz
und ich lese sie immer sehr gerne !

Ich hab einen Sohn der ist heute 28
In erster Ehe als er um 11 Jahre alt war war er um meinen Wortschatz zu verwenden
ein richtiger Zappelphlip. Meine Ex (die nie Kinder wollte) wußte nichts besseres als mit ihm
zum Arzt zu gehen um ihn dort auf Ritalin zu setzten.
Ich hab zu der Zeit >60 Std in der Woche gearbeitet. Als ich ihn dann nach ca 2 Wochen Ritalin-Konsum
zum ersten mal richtig erlebte konnte ich es nicht fassen, dass das mein Sohn sein sollte.
Der sonst immer ein Lausbub war und immer zu einem Spaß aufgelegt war.
Er sprach wie in Zeitlupe und war nicht mehr er selbst.
Natürlich habe ich es umgehend abgesetzt und war auch bei dem Arzt und hab ihn gefragt
warum er meinem Sohn so einen Dreck verschrieben hat.( Bis er die Polizei holen wollte)

Nach der Scheidung die ca 2 Jahre später erfolgte ist er dann zu mir gekommen.
Wir haben dann sehr viel Zeit miteinander verbracht.
Heute ist er mein bester Kumpel und wir telefonieren täglich miteinander
meistens wenn er oder ich alleine im Auto unterwegs sind und es uns langweilig ist !
 
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  Geschrieben: 18.02.22 09:28
Andy I schrieb:
Heute ist er mein bester Kumpel und wir telefonieren täglich miteinander
meistens wenn er oder ich alleine im Auto unterwegs sind und es uns langweilig ist !



Und wie geht es ihm heute, ohne Medikation?
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  Geschrieben: 18.02.22 12:36
Das schreib ich dir gerne !
Er hat bei mir seine Ausbildung gemacht und
ein 1/2 Jahr nach seinem Gesellenbrief hat er sich selbstständig gemacht.
Heute hat er 8 Angestellte und führt ein schönes Leben.


 
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  Geschrieben: 18.02.22 18:18
Hallo Andi,

es freut mich sehr, dass die Biografie deines Sohnes einen solch positiven Verlauf genommen hat!
Eine solche Wende kann man sich als Vater nur wünschen und er scheint im Leben angekommen zu sein-wunderbar :)


Du ahnst es-mir ging und geht es um deine Verteufelung der Medikation (im Falle deines Sohnes, Ritalin).
Diese halte ich für sehr pauschal formuliert und ihr habt wirklich Glück gehabt, dass dies so gut ausgegangen ist.

Nach einem Herzinfarkt im Jahre 2015, welchem ein multikausales Bündnis an Ursachen zugrunde lag, verschreibt mir kein Arzt der Welt je wieder Stimulanzien.
Man hat sich von ärztlicher Seite bei mir entschuldigt, dass man mir "gegen meine Adhs-Symptome nicht helfen" könne.
Ich kämpfe seit Jahren darum, diese wieder verschrieben zu bekommen, da mein Leben nicht so gut verlaufen ist.
Es könnte mir deutlich schlechter gehen, so ist es nicht.
Nur habe ich niemals wieder diesen mentalen und kognitiven Zustand der Ausgeglichenheit erreichen können.
Eisernste Selbstdisziplin ist die Voraussetzung, um jeden Tag zu "überstehen".



Es ist einfach schön, wenn man lesen darf, dass es anderen Betroffenen besser ergangen ist.


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  Geschrieben: 19.02.22 09:57
Fjoozel schrieb:
Hallo Andi,

es freut mich sehr, dass die Biografie deines Sohnes einen solch positiven Verlauf genommen hat!
Eine solche Wende kann man sich als Vater nur wünschen und er scheint im Leben angekommen zu sein-wunderbar :)


Du ahnst es-mir ging und geht es um deine Verteufelung der Medikation (im Falle deines Sohnes, Ritalin).
Diese halte ich für sehr pauschal formuliert und ihr habt wirklich Glück gehabt, dass dies so gut ausgegangen ist.

Nach einem Herzinfarkt im Jahre 2015, welchem ein multikausales Bündnis an Ursachen zugrunde lag, verschreibt mir kein Arzt der Welt je wieder Stimulanzien.




Du hast recht, dass es nicht pauschal gelten darf.
Aber wer kennt seinen Sohn besser als jeder Arzt, natürlich die Eltern !
Und muß man ein "lebhaftes" Kind mit scheiß Chemie ruhig stellen.
Was haben unsere Großeltern mit lebhaften Kindern gemacht.
Sie haben sich mit ihnen beschäftigt und das war später auch zielführend !

In abderen Fällen würde und könnte ich das auch nie pauschalieren.
Ganz sicher gibt es auch Krankheitsbilder wo solche medikation zieführend ist.

Aber alles zusammen einen Herzinfarkt durch verordnete Medikamente. das darf nicht sein.
Und es gibt kein Medikament, dass keine Nebenwirkungen hat.

 
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  Geschrieben: 19.02.22 10:05
Andy I schrieb:

Aber alles zusammen einen Herzinfarkt durch verordnete Medikamente. das darf nicht sein.
Und es gibt kein Medikament, dass keine Nebenwirkungen hat.
Und Ärzte die einen heilen wollen sind Mangelware, sonst wären sie sehr schnell Arbeitslos.
Ich weiß im oberen Satz ist Sprengstoff. Meine Frau kommt aus der Medizin und unser
Freundeskreis besteht aus Medizinern. Und es wird auch nicht besser eher schlimmer !
Aber das ist auch nur meine Meinung.


Habe diese Argumente vorausgesehen...
Der Infarkt kam ganz sicher nicht singulär von dem verordneten Medikament.
Dein Sohn war anscheinend nicht stark betroffen und kam noch aus eigener Kraft (und natürlich durch seine liebenden Eltern-an dieser Stelle ein Lob für euch, dass ihr nicht weggeschaut habt, als es schwierig wurde), auf sein Leben zurecht.
Mit Sätzen, die Sprengstoff-Charakter haben, komme ich bestens zurecht :D
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William Franklin

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  Geschrieben: 19.02.22 13:32
zuletzt geändert: 20.02.22 08:01 durch Andy I (insgesamt 1 mal geändert)
Wie auch immer !

Mir hat es schon gereicht was Bill Gates gestern bei der Münchner Sicherheitskonferenz
von sich gegeben hat.

Auch obtges wollte ich etwas erläutern.
Es gibt nur noch wenig Ärzte die das große ganze sehen.
Was ich damit meine, für jede Körperöffnung gibt es einen Arzt.
Zusammenhänge sehen und erkennen, scheitert so recht oft.






 

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