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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.05.20 07:15
Hallo zusammen,

ich würde gerne wissen, welche längfristigen Persönlichkeitsveränderungen ihr nach einem Pilztripp habt. Wie sieht es aus, wenn ihr regelmäßig trippt? Ich habe für mich festgestellt, dass ich ruhiger, ausgeglichener, liebevoller geworden bin. Ich lächle mehr, nehme meine Umgebung besser war und höre besser. Das kann aber auch nur Einbildung sein. Ich hatte in den letzten 6 Monaten ca. 10 Tripps mit Magic Mushrooms. Und sie hatten alle etwas besonderes.

Nun bin ich auf eure Erfahrungen gespannt!
 
Traumländer



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  Geschrieben: 26.05.20 08:25
Das ist richtig, Pilze haben bei regelmäßigem Konsum langfristige Wirkungen, die aber in der Regel ausschließlich positiv sind. Ich denke, das hängt auch damit zusammen dass durch den Pilzkonsum neue neurale Vernetzungen entstehen. Was mir auch auffiel ist, dass die Pilze selbst bei längerer Konsumpause geistig noch nachwirken und einem helfen schwierige oder unangenehme Perioden zu überstehen. Ich trippe, sofern verfügbar, etwa 2-3 x pro Woche falls Zeit dafür ist, dazwischen können auch mehrmonatige Pausen des Nichtkonsums liegen. Das liegt aber auch daran dass ich mich geistig voll und ganz auf die Tripwelt fokussieren muss wenn ich vor habe etwas zu konsumieren, wenn Verpflichtungen anstehen müssen diese erst erledigt werden. Dafür sind die Sessions dann in der Regel mehrtägig und sehr heftig, gerne auch kombiniert mit DXM und Cannabis.
 
Traumländerin

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  Geschrieben: 26.05.20 21:04
Die Frage kann ich nicht generell beantworten, da die Persönlichkeitsveränderungen nach Trips unterschiedlich sind, bzw. manchmal auch gar nicht vorhanden.
In manchen Fällen (gerade bei häufigen Konsum von Pilzen) ergibt sich durch einen Trip keine nachhaltige Veränderung. Allerdings helfen mir gelegentliche Trips mit assoziativen Psychedelika (neben psychoaktiven Pilzen eignen sich meiner Erfahrung nach auch LSD und Ayahuasca dazu) meinen Kopf zu sortieren. Ich habe nach einem Trip häufiger eine klarere Idee wie ich mit aktuellen Problemen umgehen kann, kann mich besser reflektieren und bin dadurch auch gelassener und ausgeglichener.
Mit Anfang 20 hatte ich eine Phase, in der ich Pilze über einige Monate sehr regelmäßig (ca. 1 Mal pro Woche) in hohen bis sehr hohen Dosen konsumiert habe. Ich würde sagen, dass gerade diese extremen Trips damals dazu beigetragen haben gewisse festgefahrenen Strukturen in meinem Kopf aufzubrechen. Kann das schwer in Worte fassen, aber ich hatte bevor ich angefangen habe psychedelische Drogen zu konsumieren sehr klare Vorstellungen davon wie ich bestimmte Dinge angehen muss, Dinge mussten für mich auf eine bestimmte Art und Weise funktonieren, damit sie für mich einschätzbar und kontrollierbar waren. Der Konsum psychoaktiver Pilze ermöglichte mir Dinge neu zu bewerten, neue Denkgewohnheiten und Einstellungen auszuprobieren, was ohne diesen Drogenkonsum wohl nur deutlich langsamer oder überhaupt nicht funktioniert hätte. Dadurch gelang es mir auch mit einigen negativen Erlebnissen in meiner Vergangenheit besser klar zu kommen. Bezeichnenderweise hatte ich später, als ich das Gefühl hatte besser mit mir selbst klar zu kommen und meinen Kopf nicht mehr so durcheinander werfen zu wollen auch gar kein Verlangen mehr nach so hochdosierten Pilztrips. Inzwischen konsumiere ich schon seit Jahren höchstens wenige Male pro Jahr Pilze und dann meist nur niedrige Dosierungen.
Darüber hinaus nutzte ich die teils extrem hoch dosierten Pilztrips, die ich dann in der Regel allein in meiner Wohnung machte auch als relativ ungefährliches Mittel, um heraus zu finden wie ich auf verschiedene Erfahrungen reagiere, ähnlich wie ich das auch in anderen Lebensbereichen gemacht habe, etwa indem ich mir absichtlich (ohne Drogenkonsum) den Schlaf entzog, ausprobierte, was passiert, wenn ich Essen und Trinken einschränke oder kurzfristig einstelle, mich auf verschiedene Arten selbst verletze, unterschiedliche sexuelle Erfahrungen mache, etc. In dieser Hinsicht hatten die Pilztrips auch eine Langzeitwirkung, weil sie mir halfen mich selbst einschätzen zu können, raus zu finden wie ich damit umgehe, wenn mein Gehirn nicht wie gewohnt funktioniert. Das wiederum gibt mir eine gewisse Sicherheit im Leben.


 
Traumländer



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  Geschrieben: 26.05.20 21:16
schattengewaechs schrieb:
Der Konsum psychoaktiver Pilze ermöglichte mir Dinge neu zu bewerten, neue Denkgewohnheiten und Einstellungen auszuprobieren, was ohne diesen Drogenkonsum wohl nur deutlich langsamer oder überhaupt nicht funktioniert hätte. Dadurch gelang es mir auch mit einigen negativen Erlebnissen in meiner Vergangenheit besser klar zu kommen.


Genau das ist eine der Haupt-Langzeitwirkungen. Die Einsichten die man während des Trips erhält sind manchmal wirr und ergeben keinen Sinn, manchmal können sie aber auch nüchtern verbessert und fortgeführt werden um plötzlich auch nüchtern einen Sinn zu haben. Diese Effekte dürften ein Leben lang halten, selbst im Falle dass man keinerlei Drogen mehr konsumiert.


 
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.05.20 10:18
Schonmal vielen Dank für euren Input! Das hilft mir sehr viel.

Habt ihr eigentlich Tipps für einen Pilz Tripp? Ich hatte bisher meine Tripps meist in einer sehr schönen, ruhigen Umgebung, am liebsten im Wald oder in der Natur. Wenn ich gemeinsam getrippt habe, dann sehr gerne mit meinem besten Kumpel, da hatten wir dann einen tollen Tag zusammen.

Mir ist aufgefallen, dass ich auch tolle Ideen und Gedanken hatte; leider habe ich mir diese nie aufgeschrieben, sodass ich mir vorgenommen habe das nächste Mal ein Notizbuch mitzunehmen :) Solche einfachen Tipps können schonmal helfen :)

Habt ihr auch Ideen, wie man das beste aus seinen Tripps "rausholen" kann, also in welche Richtung sollte man seine Gedanken lenken, sollte man eher Wandern oder einfach nur "sitzen"?
Bin hier für alles offen und auch für euren Input dankbar! :)
 
Traumländer



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  Geschrieben: 27.05.20 16:47
Im Prinzip geht alles auf das man gerade Lust hat, solange man soziale Situationen meidet. Was auf jeden Fall empfehlenswert ist sind nächtliche Märsche im Wald, durch die geweiteten Pupillen sieht man nicht nur besser, man hat in der Dunkelheit auch mehr Optics. Dazu sollte man sich genügend Musik zur Untermalung mitnehmen. Was mir aufgefallen ist, wenn man beim Draufkommen etwas tut wird man es während des gesamten Trips gut tun können - So das Laufen, eine der ersten Nächte um 2014 an einem neuen Ort bin ich etwa 40 KM gelaufen, ohne das während des Trips so richtig zu merken. Gemerkt habe ich es am Tag darauf, als ich realisierte wie weit und vor allem wie lange ich weg war. Genauso Computerspiele, beginnt man beim Draufkommen zu zocken werden manchmal die Fähigkeiten extrem gesteigert, auch weil das Zeitempfinden sich verlangsamen kann. Versucht man dies erst mitten im Trip ist es unmöglich sich zu fokussieren.

Filme schauen ist auch sehr gut, einige Filme schaue ich nur wenn ich drauf bin. Es ist wie ein jährliches Ritual, bestimmte Titel wieder zu sehen, Filme mit psychedelischen visuellen Effekten sind hier klar zu bevorzugen - Aber auch "mindfucks" oder philosophische Werke.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 28.05.20 09:28
Solche Aktivitäten machen echt gut Spaß auf Trip und kann auch echt mal gut tun.
Aber am meisten nutzen für mich und meine Persönlichkeit ziehe ich aber eher von Trips, bei denen ich nicht viele Aktivitäten mache und eher gedanklich in mich selber eintauche, als in die Umgebung/Aktivität.

Greetz metl
 
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  Geschrieben: 30.07.20 20:57
zuletzt geändert: 02.08.20 10:56 durch ungelesene Bettlektüre (insgesamt 1 mal geändert)
BrahmandKaYaatra schrieb:
Das ist richtig, Pilze haben bei regelmäßigem Konsum langfristige Wirkungen, die aber in der Regel ausschließlich positiv sind. Ich denke, das hängt auch damit zusammen dass durch den Pilzkonsum neue neurale Vernetzungen entstehen.

So ungefähr stimmt das - Psilocybin hat wie alle klassischen Psychedelika die Fähigkeit, das Default Mode Network zurückzusetzen. Dieser positive Effekt kann auch durch Mediation erreicht werden. Etwas genauer kann man das hier nachlesen: https://sapiensoup.com/brain-on-psychedelic-drugs
Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
Traumländer



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  Geschrieben: 04.11.21 11:13
BrahmandKaYaatra schrieb:
Ich trippe, sofern verfügbar, etwa 2-3 x pro Woche falls Zeit dafür ist, dazwischen können auch mehrmonatige Pausen des Nichtkonsums liegen.



Hast du dabei deine Dosis recht gesteigert? Frag das deshalb, da ich nach einem Trip mindestens 3 Wochen warten muss um wieder diesselbe Intensität zu haben.

Das liegt am Serotonin soweit ich das verstanden habe. Dieses braucht auch ca. 1 Monat um seinen Speicher wieder aufzufüllen. Deswegen verwundern mich solche Aussagen und denke das dies nur mit einer ziemlichen Steigerung der Dosis möglich ist? Konsummierst du nebenher L-Tryptophan oder sowas um deinem Gehirn beim "Wiederaufbau" zu helfen?


 
Traumländer



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  Geschrieben: 05.05.22 03:22
Man muss die Dosis pro Tag um etwa 33 % steigern. Das geht auch nicht ewig gut. Ideal sind zwischendrin 1-2 Tage Pause. Die Toleranz nimmt bei Pilzen exponentiell zu aber auch genauso schnell wieder ab. Drei Wochen wären mir neu, eher eine Woche. Wenn ich weniger Pilze und Bedürfnis habe am Ende einer Saison wird auch nur alle 1-2 Wochen getrippt. Derartige Trips sind natürlich dann besonders intensiv.

Es ist auch eine Geistessache, selbst wenn ich nüchtern bin wird getrippt, darum ist die Zeit um November auch besonders heilig, denn es ist dunkel und man kann lange schlafen und träumen. Mehr als 3-4 Tage hintereinander gehen nicht mehr sinnvoll, die Pilze wirken dann einfach nicht mehr oder nur sehr schwach.
 

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