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Traumländer

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  Geschrieben: 24.04.22 20:01
zuletzt geändert: 26.04.22 23:17 durch Restgras (insgesamt 1 mal geändert)
Hallöchen liebe Träumercommunity :)

Ich fliege Mitte Juni mit meinem Freund in den Urlaub, worauf ich mich auch sehr freue. Leider gibt's da ein paar Haken, und ich fürchte dass ich ein wenig ausholen muss um die Gesamtsituation zu erklären. Ich versuch es so kurz wie möglich zusammenzufassen:

Ich bin jetzt 27 Jahre alt, und habe früher über lange Zeit viel zu viel Alkohol getrunken. War 2019 in der stationären Entgiftung (wegen Alkohol). Hatte jahrelang nur "aus Spaß" jeden Tag so viel getrunken, aber irgendwann ist mir aufgefallen dass ich "unruhig/zitterig" etc. werde wenn ich nichts trinke. Hatte regelrecht Panikattacken, die sich aber immer in Luft auflösten sobald ich eine Drittel Flasche Jägermeister intus hatte. Gleichzeitig hatte ich damals unendlich viel gekifft, das war auch nicht gerade schlau. Am Ende habe ich etwa eine Flasche Schnaps am Tag gesoffen + 3-4 Gramm Weed geraucht. War blöd, das weiß ich. Dann bin ich freiwillig in die Entgiftung gegangen. Da wurde ich dann 2 Wochen mit Rivotril vollgepumpt und langsam runterdosiert. Der Entzug war überhaupt kein Problem für mich, kam mir ein bisschen vor wie ein "Ferienlager".

Blöd wie ich bin hab ich aber wieder langsam mit dem Saufen angefangen (kiffen hingegen tu ich gar nicht mehr). Ich trinke momentan täglich mindestens ein paar (ca. 2-4 Liter) Bier am Tag. Mit der Menge komme ich gut klar. Ich habe auch einen Alkoholtester zu Hause, und wenn ich am Tag zuvor "nur" so 5 Bier (also 2,5 Liter) oder so getrunken hab, wache ich auch mit 0,00 Promille auf und alles ist "halbwegs" gut. Wenn ich mich aber wirklich mal abschieße am Wochenende (also z.B. noch ne halbe oder dreiviertel Flasche Jägermeister zusätzlich trinke) bin ich am nächsten Tag nicht nur im Arsch, sondern kriege auch Panikattacken sobald ich wieder halbwegs nüchtern werde. Das bedeutet: Nach jedem Gelage, die für andere Leute halt in nem Kater enden, fühlt es sich für mich immer wie ein Alkoholentzug an (inklusive Herzrasen, Schweißausbrüche, extrem komischen Gedanken, etc etc.). Ich "dosiere" mich daher nach jedem Saufgelage immer langsam runter... klingt komisch, aber: Wenn ich Freitags ne Pulle Schnaps saufe, dann MUSS ich Samstags ne Halbe Flasche saufen, Sonntags mindestens nochmal ne Viertel Flasche, bis ich dann Montags wieder halbwegs "normal" bin.

Hinzuzufügen ist, dass ich grundsätzlich mit Panikattacken zu kämpfen habe. Und ein "drohender" Alkoholentzug hat für mich praktisch die gleichen Auswirkungen wie eine Panikattacke.

So, das ist die aktuelle Situation. Jetzt fliege ich Mitte Juni in den Urlaub und hab da natürlich Angst. Ich habe ziemlich krasse Flugangst (nicht vorm Fliegen an sich, sondern eher vorm "du musst JETZT ins Flugzeug steigen, sonst verpasst du deinen Flug" und "jetzt bin ich im Flugzeug und kann nicht mal eben so aussteigen" - typisches "Panik"-Zeugs halt). Dazu kommt die folgende Tatsache: Natürlich möchte ich mich im Urlaub volllaufen lassen. Ich hab aber Angst auf dem Rückflug wieder meine Mischung aus Panik/Alkoholentzug zu bekommen.

Daher meine Frage:

Macht es Sinn, sich für den Urlaub eine N1 Packung Rivotril zu besorgen? Ist Rivotril hier das Mittel der Wahl? Immerhin ist es sowohl für den Alkoholentzug gebräuchlich, als auch gegen Panikattacken.

Ich käme btw niemals auf die Idee Benzos zum "abdichten" zu snacken. Ich sehe Benzos als Medizin an und so benutze ich sie auch. Ich weiß dass Benzos ein mindestens genau so großes Abhängigkeitspotential haben wie Alkohol. Ebenfalls ist mir bewusst dass weder Alkohol noch Benzos eine langfristige Lösung für Panikattacken sind. Ich habe definitiv vor mich in psychiatrische Behandlung dafür zu begeben, aber der Urlaub ist ja jetzt schon gebucht, und ich brauche eine kurzfristige Lösung bis Ende Juni :3

Vielen Dank und liebe Grüße :)

EDIT1: Rivotril = Clonazepam

 
Traumländer



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  Geschrieben: 25.04.22 02:22
grüß dich restgras :)

ich hab eine ähnliche symptomatik wie du, sowohl mit alkohol & panikattacken und weiß selber wie hilflos man sich während einer panikattacke fühlt..erst recht in einem flugzeug..ich hab für genau solche fälle lorazepam gehabt..aber ich denke clonazepam dürfte sich noch eher eignen..

das sich der kater negativ auf deine panikattacken auswirkt, ist mir selbst auch bestens bekannt. bekomme ich regelmäßig, wenn auch anscheinend, nicht so oft wie du..dazu sei gesagt das ich nur bier trinke, und keinen schnaps.. aber ich komm auch auf meine 3L bier am tag..viel zu viel.. hast du es schon mit anderen medikamenten probiert? escitalopram? venlafaxin?.. die helfen schon, aber haben mitunter auch heftige nw...
ich hab vor 4 wochen letzteres abgesetzt und hab noch immer mit starken nebenwirkungen/absetzsymptomen probleme.. ich persönlich versuche jetzt meine panikattacken ohne medikamente in den griff zu bekommen..aber das hilft dir jetzt kurzfristig nicht..

ich würde mir wahrscheinlich auch nen benzo verschreiben lassen..aber halt echt nur für den flug..und wenn du eh vor hast dort zu saufen, warum trinkst du dann nicht vor dem abflug 3-4 konterbier?..
der flug wird ja auch nicht länger als 4 std. dauern :)

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.04.22 12:50
Benzo wirken natürlich sehr gut es gibt aber noch Doxepin ist jetzt kein Wundermittel und hilft sicherlich nicht so gut wie Benzos aber es ist nur ein Antidepressiva. Dachte auch erst würde nichts bringen, doch ich war erstaunt das es so gut geholfen hat, bei mir war das Problem das ich einen Alkoholrückfall hatte und nicht mehr aufhören konnte. Jedes mal wenn ich nüchtern wurde kam Panik auf und ich musste wieder weiter trinken, Doxepin hat mir geholfen diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich denke auch das man es leichter verschrieben bekommt, wie Benzos oder ähnliches.
 
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Traumländer

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  Geschrieben: 26.04.22 12:50
Danke für die Antwort :)

Ich hab jetzt telefonisch 20x1mg Lorazepam verschrieben bekommen, vom Alkohol hab ich nix erwähnt. Habe auch seit vorgestern überhaupt nichts mehr getrunken (naja, gestern ein Schluck(!) Bier und heute ein winziges Pinnchen Schnaps) und versuche das jetzt auch bis zum Urlaub mehr oder weniger durchzuhalten, ich denke mal dann sollte das alles kein Problem werden :3 Mein Freund hat zusätzlich noch Quetiapin (nimmt er immer zum Schlafen), ich denke das sollte dann definitiv ausreichen um den Hin- und Rückflug zu überleben :D

EDIT: Habe jetzt erst die Antwort von Olaf gesehen. Vielen Dank, das mit dem Doxepin ist auch ein guter Tipp, das behalte ich mal im Hinterkopf - habe ja jetzt bereits ohne Probleme Loras bekommen :)
 
Traumländer



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  Geschrieben: 30.04.22 07:55
ich wünsche dir einen erholsamen urlaub :)
 
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Traumländer

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  Geschrieben: 06.05.22 15:58
Vielen Dank :3 Ich werd, wenn es denn soweit ist, mal berichten wie gut/schlecht ich den Flug überstanden hab :D

EDIT: Bin jetzt noch zusätzlich an Rivotril / Clonazepam 2.5mg rangekommen. Die werd ich als „Notfall“-Lösung mitnehmen, falls ich es Alkohol-mäßig im Urlaub zu sehr übertreibe, damit ich nicht mit 3 Promille heimfliegen muss.

Hat jemand Erfahrungen/Tipps zur Dosierung diesbezüglich? Habe jetzt 10x2,5mg da und kriege wahrscheinlich noch zusätzliche 10. Wie viel sollte ich davon nehmen, damit es mich (wenn ich abrupt aufhöre zu trinken) zwar nicht wegballert, aber eben doch alles erträglich zu machen? Im Internet knnte ich leider keine vernünftigen Dosisangaben finden. (Bin 65kg, männlich, Ende 20, falls das relevant ist)

Danke an alle & schöne Grüße,
Restgras
 
Traumländer



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  Geschrieben: 06.05.22 16:41
Eine halbe sollte locker reichen um dich gut wegzudrücken. Bei bedarf kannst ja noch die andere hälfte nachlegen. Mir reicht auf jedenfall ne halbe ohne Toleranz.
 
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Traumländer

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  Geschrieben: 06.05.22 20:16
Also erstens: Der "zurücksetzen"-Button beim Verfassen von Antworten ist ja mal der letzte Dreck :D Hatte circa 30 Zeilen vom Handy geschrieben, dann ausversehen drauf geklickt, und... naja, war dann natürlich alles zurückgesetzt :D Also jetzt nochmal auf ein Neues:

rechazz schrieb:
Eine halbe sollte locker reichen um dich gut wegzudrücken.


Tatsächlich hab ich nochmal nachgeguckt, und meine Rivos sind "nur" 2mg. Keine Ahnung wie ich auf 2,5mg kam.

Natürlich "snacke" ich wenn dann überhaupt erstmal ne halbe, das ist klar :) Ich hatte mich nur gefragt... wie oft soll ich nachlegen? So ein "Schnapsentzug" ist ja nicht mit einer Benzo gegessen :D Als ich damals für 2 Wochen entgiften war, hatte ich täglich 4 mal eine mir unbekannte Menge Rivotril bekommen. Dann nach ein paar Tagen nur noch 3 mal, dann 2 mal, dann 1 mal, dann nix mehr, ...

Ich frage mich daher: Wenn ich, als Beispiel eine halbe 2mg Clonazepam snacke - wann soll ich nachlegen? Sobald es mir wieder kacke geht? Oder soll ich mir da vorher einen Plan machen, z.b:

1. Erster Tag: Alle 8 Stunden 1mg
2. Zweiter Tag: Alle 12 Stunden 1mg
3. Dritter Tag: Alle 16 Stunden 1mg
4. etc...

Oder soll ich einfach immer eine nehmen "sobald es mir schlecht geht"? Denn da könnte man sich sicher schnell selbst belügen, so von wegen... "Oh, mein Puls ist gerade bei 80, normalerweise ist der ja nur bei 60, naja, dann muss ich wohl noch ne Tablette snacken D:"

Ich würde halt SEEEEEHR ungerne vom Regen in die Traufe kommen :D

LG,
Restgras
 
Traumländer



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  Geschrieben: 06.05.22 20:24
Ich würde mich da eher an feste Zeiten halten , Clonazepam hat ne verdammt lange HWZ. Spricht zwar nicht dagegen wenn man mal doch noch was nachlegt sollte da aber sehr aufpassen , aufgrund der eben sehr langen HWZ.

Wie du schon selber gesagt hast , wenn du jedes mal nachlegst wenn es dir "schlechter" geht versucht dich dein Kopf wohl ganz schnell einfach immer auszutricksen. aber eigentlich sollte alle 6-8h ausreichen.
 
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Traumländer

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  Geschrieben: 06.05.22 20:28
Vielen Dank. Hast du eventuell einen Vorschlag? Also angenommen an Tag 1 nehme ich 1mg Clonazepam um 12 Uhr Mittags. Dann nehme ich mir vor 12 Stunden zu warten, und nehme dann nochmal 1mg exakt 12 Stunden später. Und dann verlänger ich die Zeiten von 12 auf 16 Stunden am nächsten Tag, dann von 16 auf 24 Stunden, bis der Vorrat aufgebraucht ist - das klingt doch sinnvoll, oder? Oder ist die Runterdosierung evtl. zu schnell?

(Sorry, ich komme mir hier schon ganz mies vor - hier sind Leute die wollen von Heroin / Benzos entziehen, und ich nöl hier rum wegen nen paar Panikattacken + Alkohol :D Aber leider fühlt sich genau das für mich wie ein "richtiger" Entzug von "richtigen" Drogen an - echt krass, wie unterschiedlich Leute verschiedenste Substanzen vertragen :/ )
 
Moderator



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  Geschrieben: 08.05.22 04:23
Ich will dir hier jetzt keinen Schrecken einjagen, aber bitte denk daran, dass Benzos in den meisten Ländern, wie hier in DE leider dem BtmG o.Ä. Gesetzen unterliegen. Daher könnte (ich gehe grade mal nur einfach vom "Schlimmsten" aus) es passieren, dass du beim Zoll Stress bekommst. Ich weiss ja nicht, wohin der Urlaub geht und wo du die Lorazepam bekommen hast, aber wenn es von einem Arzt ist, dann kann dieser dir auf Anfrage eigentlich einen Wisch ausstellen, der halt erklärt, dass du das Zeug legal verschrieben bekommen hast. Aber wie gesagt ist nurn Tipp, informiere dich am besten, je nachdem wo's so hingeht.

Wünsch dir n schönen Urlaub und übertreib es nicht ;)
 
Traumländer



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  Geschrieben: 08.05.22 17:33
Klingt vielleicht nen bisschen einfältig, aber ich hab bei meinen letzten Reisen jeweils 50mg DPH(Emesan) kurz vorm Abflug geschluckt und konnte super durchpennen, trotz leichter Alkoholproblematik (saufe schon 4 Jahre lang fast jeden Tag meine minimum 6 Bier und langsam merkt man es schon, auch wenn der Entzug bei der Dosierung um Welten entspannter ist wie bspw. bei Benzos. Aber er macht sich trotzdem bemerkbar).

Das mit dem runterdosieren innerhalb von zwei Tagen mittels halbierter Dosis find ich irgendwie witzig, aber glaube kaum dass das wirklich was bringt, bin der Meinung das ist zum Großteil Kopfsache (nicht der Entzug, sonder deine Vorgehensweise), aber ich trinke halt auch keine harten Alkoholika, von daher vielleicht doch einfach Fresse halten^^

Es wurde ja schon angesprochen das Benzos weitesgehend dem BtmG unterliegen, kann als Ausweichmöglichkeit auf jedenfall noch Zolpidem empfehlen, wobei ich nicht ganz weiß ob es bei der Entzugsproblematik hilft, aber ich gehe sehr stark von aus.




 
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Traumländer

dabei seit 2013
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  Geschrieben: 10.05.22 11:05
Dustdevil schrieb:
Ich will dir hier jetzt keinen Schrecken einjagen, aber bitte denk daran, dass Benzos in den meisten Ländern, wie hier in DE leider dem BtmG o.Ä. Gesetzen unterliegen. Daher könnte (ich gehe grade mal nur einfach vom "Schlimmsten" aus) es passieren, dass du beim Zoll Stress bekommst. Ich weiss ja nicht, wohin der Urlaub geht und wo du die Lorazepam bekommen hast, aber wenn es von einem Arzt ist, dann kann dieser dir auf Anfrage eigentlich einen Wisch ausstellen, der halt erklärt, dass du das Zeug legal verschrieben bekommen hast. Aber wie gesagt ist nurn Tipp, informiere dich am besten, je nachdem wo's so hingeht.

Wünsch dir n schönen Urlaub und übertreib es nicht ;)


Danke, guter Hinweis. Es geht in die Türkei, da sind Medikamente eigentlich weniger das Problem, soweit ich weiß. Die Loras hab ich vom Hausarzt. Sind auch nur 1mg. Die Rivotril sind eher aus bahnhofsnahen Quellen :D

EDIT: Ach ja, vergessen zu erwähnen: 1mg Lorazepam kriegt man definitiv auf normales Rezept, da braucht man kein BtM-Rezept für :)

Achja, wegen des Übertreibend: das hab ich nicht vor, aber ihr wisst ja wie das ist mit Alkohol… vor allem wenn man All-Inclusive hat und die Bar 24 Stunden geöffnet hat :D
 
Traumländer



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  Geschrieben: 10.05.22 12:10
zuletzt geändert: 10.05.22 12:59 durch Dustdevil (insgesamt 2 mal geändert)
Restgras schrieb:
Es geht in die Türkei ...


Da sieht man die Nachteile von All Inclusive. Die Ressorts wollen gar nicht, dass die Gäste das Gelände verlassen.
Dadurch kann man die Vorteile, die das Land bietet, natürlich nicht entdecken und geniessen.
*edit*
Schönen Urlaub jedenfalls !
Grüsse

 
Kommentar von Dustdevil (Moderator), Zeit: 10.05.2022 12:53

Editiert, aufgrund von Beschaffungstipps, gibt ne Verwarnung, denn du bist doch eig lang genug dabei, um das zu wissen.
 

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