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Traumländer



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  Geschrieben: 28.03.22 18:54
Hallo,

Ich spiele schon lange mit dem Gedanken einer Mykorestauration mit der einheimischen Art Psilocybe azurescens. In entsprechenden Shops kann man sich für kleines Geld passende "spawn bags" holen. Hat das hier wer schonmal gemacht und kann mir ein paar Tipps geben?

Wichtig wäre auch den optimalen Aussetzzeitpunkt zu wissen. Gedacht hatte ich an ein ~1 x 1 m Beet im Wald, das ich mit dem Klappspaten ausheben würde und dann einen Sack Holzpellets hinschleppe. 25 L dürften ja wahrscheinlich reichen, zur Not müsste man es zweimal machen. Ich plane mir regnerische Tage für die Aktion auszusuchen, da die Bewässerung ansonsten nur mittels PET-Flaschen möglich wäre. Einen Bach gibt es da zwar in der Nähe, der wird aber vermutlich sehr zeckig sein im Sommer.
 
Traumländer

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  Geschrieben: 28.03.22 23:26
Ich würde darüber nachdenken, den Spawn zu Hause im Keller erst einmal reichlich zu vermehren. Der Azur mag es nicht zu warm. Kauf dir dazu am besten einen großen Sack Chipsis XXL 15KG. Die Buchenchips müssen 1,2 Tage eingeweicht werden. Dazu im Eimer mit kochendem Wasser übergießen und abgedeckt stehen lassen. Später gut abtropfen lassen. Beete werden idR im Frühling angelegt und fruchten dann im Herbst. Ggf erst im darauf folgenden Jahr.

Falls Du in der Lage bist, zu Hause zu Sterilisieren (Schnellkochtopf) und weiter steril zu arbeiten (StillAirBox, Glovebox oder Flowhood) könntest Du Dir beim FSE auch einen Azur Sporenabdruck holen und damit starten.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 29.03.22 07:50
Hey!
Gibt es einen bestimmten Grund warum azurescens und nicht cubensis?

Cubes wären vermutlich einfacher und schneller zum züchten, und der Hauptgrund warum ich sie bevorzugen würde ist die Gefahr der “wood lover paralysis”
Es gibt wohl (relativ selten) Leute die eine Art Lähmung von Holzzersetzenden Magic mushrooms bekommen. Kannst den Begriff ja mal googeln und dich einlesen.

Grüße
 
Traumländer

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  Geschrieben: 29.03.22 12:23
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass der Psilocybe Cubensis einfacher zu kultivieren ist. Es sei den, mann kauft fertige Growkits. Außerdem mag vielleicht nicht jeder Pilze zu Hause anbauen. Ein Beet wird einmal angelegt und bedarf dann erstmal keiner Pflege mehr. Das geht übrigens auch in Blumenkästen auf dem Balkon, sofern man darauf achtet, dass es dem Pilz nicht zu warm wird.

Weitere Gründe könnten sein:

- Der Azurescens ist wesentlich stärker als Psilocybe Cubensis
- Anderes Wirkstoffprofil
- uvm.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 03.04.22 15:35
Beete lassen sich auch super mit cubensis anlegen was deutlich erfolgreicher und schneller geht.

Falls du trotzdem dabei bleiben willst, würde ich die Holzchips pasteurisieren (in einen abgedeckten Container mit kochendem Wasser einlegen) bevor du sie in den Wald bringst.

Hier dürftest du alles finden was du wissen musst:
http://www.fungifun.org/English/Psilocybe-Azurescens-Outdoor-Cultivation

Ansonsten findest du im shroomery Forum noch unendlich Informationen zum Thema.

Viel Erfolg!
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 05.05.22 03:00
Cubensis in Mitteleuropa? Der Grund ist recht einfach, cubensis kann man sich recht einfach in Form von Growkits besorgen, kostet aber immer was. Azurescens ist eine der stärksten Sorten die es gibt. Von den Lähmungen habe ich gehört, natürlich würde ich im Fall einer Ernte auch nicht so großzügig wie üblich dosieren, weil die Pilze sehr stark sein sollen. Das wäre auch ein Vorteil, denn dann braucht man nicht so viel.

Kann ich Sägemehl von Fichten nutzen? Das kann ich mir hier kostenlos am Waldweg abholen wo die Waldarbeiter alles gerodet haben. Das Myzel aufzuteilen und einen Teil zu Hause in einem Topf anzusetzen daran habe ich auch schon gedacht. Draußen anbauen wäre das Beste. Auch, weil man dann nichts zu Hause hat da die Pilze ja leider immer noch illegal sind (bzw. deren 'Besitz').
 
Traumländer

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  Geschrieben: 05.05.22 08:29
Eigentlich wird i.d.R Buchenholz benutzt. Das gibt es günstig in großen Säcken.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 05.05.22 11:24
BrahmandKaYaatra schrieb:
Azurescens ist eine der stärksten Sorten die es gibt.


Stimmt, zumindest nach meinen Erfahrungen.
Bei mir wachsen die p. azurescens spontan im Garten. Ebenso wie p. bohemica.
Und sie wachsen beide ganz hervorragend auf Hackschnitzeln von einem Nussbaum. Es war eher Zufall, dass ich das bemerkte. Ich hatte eine Menge des Nussholzes geschreddert und im Garten ausgestreut. Und siehe da, im kommenden Jahr hatte ich Rekordwachstum.
Fichte sollte es aber auch tun. Im angrenzenden Wald habe ich beobachtet, dass diverse Pilze ein, zwei Jahre nach Holzarbeiten (nur Fichte) besonders gut dort wachsen, wo die Fortsarbeiter viele Späne/Sägemehl hinterlassen haben. Azurescens habe ich dort zwar nicht gefunden, aber p. bohemica.
Narrische Schwammerl outdoor anzubauen ist bestimmt möglich, es ist aber ein Langzeitprojekt. Wie schon erwähnt, dauert es zumindest ein Jahr, bis man feststellen kann, ob man erfolgreich war oder nicht.
Ich würde übrigens empfehlen, auch Sporen auszubringen und nicht nur Myzel. Zwar habe ich nur eine einzige Erfahrung gemacht, aber die hat mir an zwei mit Holz "präparierten" Plätzen gezeigt, dass dort, wo ich Myzel hinverpflanzt habe, nichts gekommen ist, dort wo ich etwa 1/4 eines Pilzhutes (immer p. aszurescens) hinterlegt habe, kam im darauffolgenden Jahr ein Pilz. Mittlerweile, ein paar Jahre später, ist dort ein richtiger Spot entstanden, wo in guten Zeiten 2m² dicht mit Pilzen bewachsen sind. Im vergangenen Jahr waren es aber nur drei Pilzchen, die ich dort geerntet habe. Mal sehen, was heuer passiert.
Sagt eigentlich gar nichts, diese einzelne Erfahrung. Man kann ja beide Methoden versuchen.
Viel Erfolg wünsche ich !
Grüsse
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 05.05.22 15:14
Wenn man nur einen Garten hätte... Ich habe gelesen Nadelholz sei nicht so gut, aber Fichte sei noch am Besten, diese kann ich eben kostenlos am Wegesrand aufsammeln da hier wo ich wohne viele Waldarbeiten stattfinden. Das mit dem Wachstum klingt interessant. Ich habe noch nie azurescens in der Natur gesehen. Selbst Pfifferlinge wachsen hier in der Gegend, nur keine Psilocybe... Semilanceata kann man finden wenn es nicht gerade ein Dürrejahr ist. Die Dürre hat hier auch die Bäume sichtlich geschädigt, ganze Waldstücke sind abgestorben.

Mir ist klar dass es eventuell nicht sofort eine Fruchtung gibt, jedoch ist es äußerst günstig zumal ich liebend gerne azurescens ausprobieren würde. Für mich kommt aber nur Myzel in Frage, da man dieses bestellen kann, ganze Pilze nicht. Eine sterile Anzuchtmöglichkeit habe ich auch nicht. Das Ganze ist möglicherweise sogar eine fast legale Grauzone, wobei ich ohnehin nicht von einer Verfolgung ausgehe. Die Pilzkits werden als "Mykorestaurationsboxen" angeboten und es wird bemerkt dass sie nicht zum menschlichen Verzehr geeignet seien. Bislang habe ich sowas nur in diversen "Smartshops" für abgezockte Preise gesehen, nun habe ich einen Shop gefunden der auch Speisepilze verkauft und offenbar nicht auf Psychonauten ausgelegt ist.

Wo wir gerade beim Thema sind, kann man eigentlich Champignons auch sinnvoll selber anbauen? Mit dem Gedanken spiele ich auch schon seit langem, am Liesbten wäre mir eine Permakultur. Brauche ich dafür eine besondere Sterilität? Die Pilze werden ja meines Wissens auf Erde gezogen ohne Glovebox oder Ähnliches, Platz im Keller hätte ich.
 
Traumländer

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  Geschrieben: 06.05.22 09:52
BrahmandKaYaatra schrieb:

Wo wir gerade beim Thema sind, kann man eigentlich Champignons auch sinnvoll selber anbauen? Mit dem Gedanken spiele ich auch schon seit langem, am Liesbten wäre mir eine Permakultur. Brauche ich dafür eine besondere Sterilität? Die Pilze werden ja meines Wissens auf Erde gezogen ohne Glovebox oder Ähnliches, Platz im Keller hätte ich.



Hallo, ich habe einen entfernten Verwanten der baut Champions zum Verkauf an.
Er hat ein still gelegten Stollen d.h. unter der Erde angebietet und züchtet Speisepilze
ich glaube es war Stein oder Glaswolle. Und es ist hochsteril um in die Räume zu gehen
muß man duch eine art Schläuse um keine Keime herein zu bringen.
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 18.11.22 13:24
Dann ist es wohl so dass man mindestens ein Terrarium dafür braucht.

Wie hoch stehen die Chancen dass ein azurescens dieses Jahr noch flusht? Er wurde Anfang Juni ausgebracht und es ist eindeutig Myzelaktivität zu erkennen. Es war die ganze Zeit schön feucht. Momentan hat sich eine dicke Laubschicht darauf abgesetzt. Mir würde schon ein solcher Pilz reichen.

Und sollte ich im neuen Jahr wenn es wieder wärmer ist das Beet mit neuen Holzsplittern versorgen? Es liegt immer noch viel Sägemehl von den Waldarbeitern herum, das ich bei Bedarf einfach kostenlos aufsammeln kann.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 18.11.22 15:06
BrahmandKaYaatra schrieb:
Wie hoch stehen die Chancen dass ein azurescens dieses Jahr noch flusht?

Und sollte ich im neuen Jahr wenn es wieder wärmer ist das Beet mit neuen Holzsplittern versorgen? Es liegt immer noch viel Sägemehl von den Waldarbeitern herum, das ich bei Bedarf einfach kostenlos aufsammeln kann.

Die Chance ist je nach Klima und Wetter recht gut. Ich hatte schon welche, erwarte mir aber wesentlich mehr. Manchmal kommt aber auch nur jedes zweite Jahr eine nennenswerte Menge. Dafür hat man idealerweise mehrere Spots. Durchaus möglich, dass die im Februar, sogar Anfang März kommen. Ich habe da schon meine azurescensen Wunder erlebt. Geschätzte 2-3kg frisch an einem Spot. Direkt vor meinen Augen im Garten und trotzdem kam ich fast zu spät, denn der Grossteil war schon angegammelt. An dem Platz ist nur so alle drei Jahre was los.
Du kannst immer Holzsplitter nachlegen. Ganzjährig.
Ich ziehe Laubholz vor. Mit Nuss habe ich sagenhafte Ergebnisse erzielt. Ich muss übrigens eh jetzt irgendwann im Winter drei kleinere, aber extrem buschige Nussbäume schneiden. Da fällt viel zum Häckseln und ausbringen an. Das dauert dann ein Jahr und alles ist voller p bohemicae. Sogar an den Wänden der von den Hunden gegrabenen Löcher. Einfach zu ernten wink
Dabei ernte ich nur sehr wenig, denn dauernd Pilze, das ist auch fad.
Alles Gute mit deinem Spot, möge er baldigst fruchten (aber nicht verzweifeln, wenn nicht. Gut Ding braucht Weile, auch ein gutes Myzel, das dann fruchtet, wenn ihm danach ist. Wenn die Bedingungen entsprechend sind mit anderen Worten. Wir Menschen können da nur alles falsch machen, wenn wir glauben, ständig eingreifen zu müssen. Wenn das Myzel mal lebt, dann ist das die halbe Miete und irgendwann wird es auch fruchten.
Grüsse


 

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