LdT-Forum

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AutorBeitrag
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dabei seit 2022
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  Geschrieben: 30.10.22 22:11
Feuervogel schrieb:
...Sie lassen sich gehen, werden zu Verbrechern, weil es der leichtere Weg ist. Die Frage ist natürlich immer, wie ich mich in einer schwierigen Situation verhalte. Aber wenn ich mich schlecht verhalten habe, dann habe ich das eben und andere dürfen das sagen, auch wenn sie nicht dieselben Prüfungen hatten wie ich.


Ich bin n Junkie seit ewig, wahrscheinlich länger als so manch anderer User am Leben ist. Ich habe noch nie das Gesetz gebrochen (außer dem BtMG natürlich), auch nicht in schwierigen Situationen, wovon ich einige hatte.

Und jetzt, du Vogel?
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2021
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  Geschrieben: 31.10.22 19:51
Ich habe mir Alkis auch mal anders vorgestellt, bis ich selbst einer wurde eigentlich war und bin ich noch immer Polytox. Das kann man doch nicht alle über einen Kamm scheren. Ich mein ich hab auch schon abgefuckte Pep Junkies gekannt, die versucht haben bei jeder Gelegenheit einen zu bestehlen. Das ist aber bei jedem Menschen recht unterschiedlich, wenn man zuvor schon ein Assi war wird das, durch den Konsum, normalerweise nicht besser.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 10.01.23 09:07
Viele wissen nicht oder wollen nicht wahrhaben das Sucht eine anerkannte Krankheit ist.

Wenn ein Diabetiker 3 Stück Kuchen frisst und in die Notaufnahme muss sagt auch keiner: „Oh dieser Abschaum, das müsste er selbst bezahlen und tut den Mann wegsperren“

Klar hat man auch ne gewisse Eigenverantwortung und ist für seine Taten verantwortlich, aber dieses „Reiß dich doch mal zusammen und hör einfach auf das klappt nunmal net“

Ich würde mir mehr Aufklärung und Akzeptanz wünschen. Grade für Leute die echt was ändern wollen in ihrem Leben. Aber wird man einmal mit Drogen in Verbindung gebracht ist das ein Brrandmal fürs ganze Leben.
Braunes Blut in den Adern... hier hast du was erreicht, wenn du umsteigst auf Weiß...
Ex-Träumer
  Geschrieben: 11.01.23 07:42
zuletzt geändert: 11.01.23 08:01 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Ich war 4 Mal im Krankenhaus wegen Speed Überdosis (einmal lebensgefährlich) aber ich wurde immer wie ein Mensch behandelt, der einen Fehler begangen hat. Die Leute waren sehr in Ordnung. An einem Abend haben sie mir sogar eine ... sehr anziehende Krankenschwester geschickt um "mich zu waschen" was ich wirklich ablehnen musste, weil das sonst irgendwie eskaliert wäre glaube ich. Man wäscht mich nicht einfach so in dem Zustand glaub ich :D

In dem Falle... props an die Ärzte und Schwestern. Die haben mich nicht abgestempelt, echt nicht. Und ich war echt dankbar. Die haben mich gefragt ob ich das "öfter nehme" um vermutlich eine Empfehlung an eine Suchtklinik auszusprechen, worauf ich aber ehrlich verneinen musste. Nein, ich nahm es nicht oft. Aber ich nahm es ab- und zu, leider exzessiv im Falle von "es wirkt nicht richtig".

Vorverurteilung von Junkies ist richtig mies. Alleine der Begriff "Junky" ist hier fehl am Platze, es ist so niederträchtig und bewertend. Jeder Mensch hat eine Geschichte, eine Storyline die ihn dazu gebracht hat, wo er ist. Wenn man das nicht kapiert, hat man was falsch gemacht, gepennt im Fach "Sucht und Drogen". Man nimmt so ein Zeug nicht einfach so und permanent - man wird dazu gebracht. Manche würden sagen, man wird in dieses Schema hineingeboren.

edit: Die haben mir allerdings einmal eine 2,5mg Loraz verpasst, als ich noch jede Menge Phenibut im Blut hatte, was mich gnadenlos auf dem "Krankending" einpennen ließ. Die testen nicht auf das russische Zeug. Sie entließen mich dann innerhalb von 15 Minuten, weil ich *wirklich* runterkam. Als ich extremst dicht durch die Stadt schlenderte... das war so ein dermaßen gutes Gefühl, ich erinnere mich so gerne daran. Die haben mir zwar eine gefährliche Kombination verpasst, allerdings war diese so gut getimed und dosiert dass ich gut zwei oder drei Stunden lang im Himmel war. Es war bei weitem das beste Gefühl was ich jemals verspürt habe. Das passt hier zwar nicht wirklich hin, aber ist definitiv eine Erwähnung wert. Sagt den Ärzten was ihr genommen habt und vertraut nicht auf deren Drogentest. Es gibt Dinge, auf die die nicht testen!

 
Abwesender Träumer

dabei seit 2023
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  Geschrieben: 11.01.23 21:12
Feuervogel schrieb:
Hallo liebes Forum!

[...]


Dem Inhalt ihres Textes entnehme ich, dass Sie auf (natur)wissenschaftlicher Ebene als Laie zu bezeichnen sind. Das soll kein Angriff sein, jede(r) sollte leben dürfen, wie Er/Sie/Es es für richtig hält. Aber wenn man sich für etwas interessiert, könnte man sich schlau machen indem man liest, bevor man schreibt, um den Eindruck zu vermeiden, nur trollen zu wollen oder sehr sehr sehr ignorant zu sein. Um ihren rückständigen Annahmen Abhilfe zu verschaffen, erlaube ich mir, ihnen zu helfen: https://www.youtube.com/watch?v=vuoIs5_J0rw

Spaß beiseite, das Video ist jedem, der sich für Sucht interessiert, wärmstens zu empfehlen. Fühlt euch gedrückt!

 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2023
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  Geschrieben: 12.01.23 23:50
STITCHES schrieb:

Wenn ein Diabetiker 3 Stück Kuchen frisst und in die Notaufnahme muss sagt auch keiner: „Oh dieser Abschaum, das müsste er selbst bezahlen und tut den Mann wegsperren“


Dieser Satz ist wirklich zitierwürdig finde ich. Du hast da quasi ein schwerwiegendes Problem der Gesellschaft knallhart auf den Punkt gebracht. headbanging
Es gibt Dinge, mit denen sollte man einmal öfters aufhören, wie man damit anfängt und es gibt Dinge mit denen sollte man einmal öfters anfangen, wie man damit aufhört.
Traumländer



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  Geschrieben: 13.01.23 07:11
Das die Menschen nicht fähig sind für sich selbst zu sorgen oder was ? ^^
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Abwesende Träumerin



dabei seit 2023
6 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.01.23 06:35
Unter anderem auch das.... aber ich dachte eher an sowas wie Ellebogenmentalität, auf Schwächeren herumtrampeln und sowas. Ich weiss ja nicht, inwieweit du Suchtkranke oder Diabetiker für ihre Probleme selbst verantwortlich machen willst.
Ich meine dann kann man auch soweit gehen und fordern, dass auf der Kinderkrebsstation die Eltern die Chemo für ihr krankes Kind bezahlen müssen.
Wenn das so gut klappen würde mit dem für sich selber sorgen, dann müsste es ja den US-Amerikanern in ihrem Land blendend gehen und ich kann dir eins sagen. Ich hab Kalifornien 3 Monate bereist und da auch richtig reudiges Elend gesehen.
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Traumländer



dabei seit 2019
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  Geschrieben: 14.01.23 15:21
Olwh schrieb:
... das Video ist jedem, der sich für Sucht interessiert, wärmstens zu empfehlen.

Überhaupt nichts Neues in dem Clip.

Olwh schrieb:
... könnte man sich schlau machen indem man liest, bevor man schreibt, um den Eindruck zu vermeiden, nur trollen zu wollen oder sehr sehr sehr ignorant zu sein.

Lieber OLwh, genau das solltest du (hier ist du die Anrede der Wahl) auch machen. Zuerst lesen, auf Richtigkeit überprüfen und dann schreiben bzw Andere von oben herab auf ihre vermeintlich "rückständigen Annahmen" hinzuweisen.

Denn in welchem Krankenhaus bekommt man Diamorphin, also H als Schmerzmittel, wie in dem Clip behauptet wird ? Ich kenne keines und habe auch noch nie davon gehört. Wenn es das gibt, ist es vermutlich extrem selten in irgendwelchen teuren Privatkliniken. *)

Es ist halt sehr dämlich in solch einem Informationsclip Fehlinformation einzustreuen, weil dadurch Urban Legends entstehen. In dem Fall die, dass man im Krankenhaus H als Schmerzmittel bekommt.
Das als "wissenschaftliche" Information zu bezeichnen ist zumindest grenzwertig, denn gut recherchiert ist sie nicht. Und von einem Fachmann ist sie auch nicht gemacht. Es sei denn, man hat die Fehlinfo bewusst eingebaut. Das wäre dann von einem Troll.
Grüsse

[edit]
*) - eine Ausnahme sind natürlich jene Suchtkliniken, die H ausgeben dürfen. Stichwort Diamporphinprogramm. Da geht es aber nicht um Schmerzbehandlung.
 
Traumländer



dabei seit 2012
247 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.01.23 16:04
Es stimmt, dass es den Clip unglaubwürdig wirken lässt, wenn darin behauptet wird Diamorphin würde in Krankenhäusern zur Schmerzlinderung verabreicht.
(Man muss das wohl im Kopf durch „potente Opioide“ ersetzen )
Die Grundaussage ist aber trotzdem teilweise aktueller Forschungsstand.
Auch bei Lauterbachs Argumentation zur Legalisierung gab es ja den peinlichen Fehler, dass er behauptet hat Gras würde mit Heroin gestreckt…trotzdem war auch dort die eigentliche Aussage richtig (in diesem Fall musste man Heroin im Kopf gegen synthetische Canabinoide austauschen).
Wirklich gut informierte Menschen sind in diesem Bereich leider wirklich sehr dünn gesäht.

 
Traumländer



dabei seit 2012
1.099 Forenbeiträge

  Geschrieben: 14.01.23 16:51
Die flotte Lotte schrieb:
Ich meine dann kann man auch soweit gehen und fordern, dass auf der Kinderkrebsstation die Eltern die Chemo für ihr krankes Kind bezahlen müssen.


Ohne das nötige Kleingeld bekommt man sowieso nicht das beste vom besten
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Traumländer



dabei seit 2019
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  Geschrieben: 14.01.23 16:58
Schnippe schrieb:
Die Grundaussage ist aber trotzdem teilweise aktueller Forschungsstand.


Teilweise, du sagst es lol

Aber sag mal, Schnippe, hast du eine Ahnung ob die Geschichte mit den drei Wochen (bin nicht sicher ob drei oder vier, mag aber auch nicht nachsehen in dem Clip) täglicher Konsum und du bist süchtig, stimmt.
Mir kam das verdammt viel vor. Oft genug kracht es schon nach einer Woche - bei Erstkonsumenten. Ich bin, obwohl seit vielen Jahren clean, nach einer Woche mit Sicherheit drauf wie ein Esel und damit süchtig im wahrsten Sinne des Wortes mit all den Entzugserscheinungen.
Gibt es da irgendwelche wissenschaftlich begründete Normen ? Ich glaube nicht, aber ich lasse mich gerne belehren.
Grüsse
 
Traumländer



dabei seit 2012
247 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.01.23 08:32
K I schrieb:
…hast du eine Ahnung ob die Geschichte mit den drei Wochen (bin nicht sicher ob drei oder vier, mag aber auch nicht nachsehen in dem Clip) täglicher Konsum und du bist süchtig, stimmt.

Im Video wird behauptet „spritzt man sich 20 Tage lang Heroin, ist man am 21.Tag süchtig“ das läge „an den Suchtmitteln im Heroin“ (allein das ist eine beknackte Formulierung)…direkt danach wird aber gesagt, dass vieles was wir über Sucht zu wissen glauben falsch sein könnte.
Ich habe das als rhetorische Figur verstanden, im Sinne von „früher dachte man…“

Aber um konkret deine Frage zu beantworten, nein. Ich glaube nicht dass man so eine allgemeingültige Aussage über eine Suchtentwicklung machen kann, dazu sind die individuellen Unterschiede viel zu groß.
Ich kenne Menschen die nach über 21 Tagen täglich problemlos aufhören konnten*…viele Andere haben da, wie du ja auch schreibst, bereits ein Problem.

*Allerdings nicht IV



 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.01.23 09:06
zuletzt geändert: 17.01.23 09:47 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Beim ersten Konsum von Heroin i.v. habe ich nach 6 Monaten erst einen sehr kurzen kleinen Entzug gehabt, ca 24 Stunden.

Nach einer Pause von 16 Jahren hat es geraucht ca 1 Jahr gedauert bevor ich körperlich abhängig war.
Also so einfach lässt es sich nicht sagen wie lange es dauert bevor jemand davon abhängig ist.

Es kommt aber auch auf die Dosis an.
Anfangs haben mir Mini Dosierungen ausgereicht. Beim i.v. Konsum war es ein Zehntel am Tag . Und nach 6 Monaten kaum Entzugserscheinungen gehabt.
Beim rauchen waren es auch sehr kleine Mengen.
Ich denke bei größeren Mengen würde sich eine körperliche Abhängigkeit auch schneller einstellen.


 
User gesperrt



dabei seit 2022
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  Geschrieben: 19.01.23 00:29
Die flotte Lotte schrieb:
....Ich hab Kalifornien 3 Monate bereist und da auch richtig reudiges Elend gesehen.


Ja komm, Kalifornien ist halt versifftes Train robber Territorium mittlerweile. lol
 

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