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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 10:44
zuletzt geändert: 21.12.06 11:13 durch (insgesamt 2 mal geändert)
Ich hab da heute einen sehr interessanten Artikel in der neuen Ausgabe von Neon gelesen.

Es geht um einen russischen Militärarzt namens Dr Zobin, der eine sehr umstrittene Methode zur Therapie von Heroinsüchtigen entwickelt hat. Ich erklär´s mal zusammenfassend:

Zobin studierte wie Heroin im Gehirn wirkt. Das Gift stimuliert die Opiatrezeptoren, winzige Gebilde an den Nervenzellen, von denen es Millionen im Kopf gibt. Bei gesunden Menschen reagieren diese Rezeptoren auf Endorphine, was Glücksgefühle auslöst. Doch während Endorphine max 15 Prozent der Opiatrezeptoren stimulieren, schafft es eine Dosis Heroin auf bis zu 80 Prozent!!!
Je öfter das Gehirn diese Explosion erlebt, desto mehr gieren die Rezeptoren nach Heroin. Sie verändern sich, sie mutieren und vor allem sie werden mehr.

Zobins Idee war nun folgende:

Wenn man die Rezeptoren blockiert, müsste das Verlangen nach Heroin aufhören. Nach einem Jahr hatten Spezialisten eine milchige LSD-ähnliche Substanz entwickelt mit der dieses Vorhaben möglich ist. Künstlich hergestellte Neuropeptide - Botenstoffe aus dem Zentralnervensystem. Beim Tierversuch an Ratten ergab sich dass die Tiere plötzlich ihr Verlangen nach Morphium einstellten. Wurde den Ratten jedoch Opiate in jeglicher Form gegeben starben sie sofort.

Der Tod durch Opiate nach der Behandlung tritt schlicht und ergreifend ein, weil die Rezeptoren die normalerweise verhindern dass Opium ins Nachhirn gelangt, wo sich das Atemzentrum befindet, durch Zobins Substanz gelähmt werden. Man stirbt schlicht und ergreifend an einer Überdosis.

Zobin hat bereits über 2000 Süchtige behandelt, die Methode gilt als umstritten, aber wahnsinnig erfolgreich. Ex-User können nach der Behandlung sogar einwandfrei ihre ehemaligen Drogenviertel besuchen ohne Verlangen nach H. Die Erfolgsrate liegt bei 73 Prozent. Allerdings ist nach der 30 Minütigen Behandlung mit Neuropeptiden und elektromagnetischen Impulsen des Hirns jegliche Einnahme von Opiaten strikt untersagt. Sonst tritt Atemlähmung und Tod ein. 20 von 2000 Patienten sind so leider bereits verstorben.

Die Behandlung kostet 4200 Euro. Die Neuropeptide werden in die Halsschlagader injiziert und das Hirn zeitgleich mit elektromagnetischen Impulsen behandelt. Getestet wird der Erfolg danach durch die Gabe eines Mittels das 40 Mal schwächer als Heroin ist. Setzt die Atmung des Patienten aus war die Behandlung erfolgreich. Mal abgesehen davon dass der Tod durch den einmaligen Konsum von Opiaten unwillkürlich einsetzt ist doch positiv zu bewerten dass das Verlangen nach Heroin wirklich weg sein soll.

Was sagt ihr dazu?
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
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ICQ
  Geschrieben: 21.12.06 10:51
Im Grunde halte ich das Ganze für keine schlechte Sache; ich mein so kommt man wirklich vom H weg, wenn man das denn möchte. Aber wie lange verbleiben diese künstlichen Neuropeptide denn im Hirn?

greets
Wahrheit ist ein bewegliches Heer von Metaphern...kurz: Menschliche Relation!

"Wenn ich so betrunken gewesen wäre könnte ich mich doch daran erinnern!"
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 10:58
Es ist so dass im Laufe der Jahre neue Rezeptoren, die natürlich nicht blockiert sind nachgebildet werden. Damit sinkt auch das Risiko durch den Konsum von Opiaten zu sterben, aber das dauert einige Jahre!

Ich finds schon gut, was das eingestellte Verlangen nach Heroin betrifft, andererseits muss ich halt echt bemängeln dass ein einziger Rückfall sehr wahrscheinlich mit Tod bestraft wird.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 11:01
Was sagt ihr dazu?



da halte ich gar nix von.
was ist wenn eine der personen einen unfall hat, ohnmächtig ist und im krankenhaus morphium bekommt ?

ach ja, heroinentzug auf russisch kenn ich anders, nämlich das der süchtige im keller mit handschellen an die heizung gekettet wird bis er clean ist. ;)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 11:12
Ja, so wurden die früheren Entzugsmethoden in diesem Artikel auch beschrieben...
Aber in Russland wurden Süchtige bisher auch voll scheiße behandelt. Die kriegen nicht mal Methadon!

Ich kann dir leider nicht sagen wie das bei einem Unfall läuft. Darüber steht nichts in dem Artikel. Nur dass man nicht mal opiathaltige Schmerzmittel einnehmen darf. Es steht drin dass Leute aus aller Welt bereits nach Moskau kommen wegen dieser Methode. Zobin sucht sich die "Bewerber" nach sozialem Rückhalt aus. Und er hat verdammt große Erfolge damit. Überleg mal nur 27 Prozent werden rückfällig. Das ist vor allem bei Heroinkonsumenten sehr außergewöhnlich.


 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 21.12.06 11:52
wie lang bleibt die substanz im körper?
was passiert wenn er blaumohn als nahrungsmittel aufnimmt?

das würde mich interessieren
to heroes, professionals, to those who protected the world from nuclear disaster. in honour of the 20-th anniversary of shelter object construction.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 12:48
@Smile: Rezeptoren werden über die Jahre neu gebildet, die alten funktionieren glaub ich nie mehr. Also wenn man nach 3 Jahren oder so wieder Opium nimmt stirbt man nicht sofort weil ja schon wieder neue Rezeptoren da sind die blocken können. Es dauert jedenfalls Jahre bis sich die Rezeptoren im Hirn regeneriert haben.

Vielleicht sollte man dann wissentlich auf Blaumohn verzichten. Die Leute die sich einer solchen Behandlung unterziehen haben denke ich ein gutes Sprungbrett die Jahre zu nutzen und Opiate ganz aus ihrem Leben zu verbannen.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 12:51
zuletzt geändert: 21.12.06 12:54 durch (insgesamt 2 mal geändert)
Aber ich glaube ihnen wird doch gesagt, welche Substanzen sie zukünftig meiden sollen.
Ich finde die Idee gut, aber ob sie hier in Deutschland eingeführt wird...

Was ist denn überhaupt aus Heroin in Apotheke geworden ? Vor einigen Monaten war es doch Topthema in den Medien und jetzt komplett verschwunden.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.12.06 12:56
Genial , Sone Profis bzw das er sowas alles entwickelt die idee und alles und denn eine dosis nach die viel schächer is um das zu testen... PORNO ^^

naja also der gedanke bei den leuten das wenn sie spritzen sterben...

aber vonner logik her.. wer bezahlt das geld ? doch kein abhängiger ?


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 13:25
Echt keine Schlechte idee. Sowas radikales kann nur aus der UdSSR kommen. Das ist wenigstens nicht so Krank wie die Sucht-Zentrum-Einfrier-Methode.

Mich wuerd ma interessieren wie das Gehirn auf endorphine reagiert nach der Behandlung.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.12.06 13:27

Pilzologe schrieb:
was ist wenn eine der personen einen unfall hat, ohnmächtig ist und im krankenhaus morphium bekommt ?



gibt ja ne krankenakte in der es wohl vermerkt sein wird, das der zu behandelnde patient kein morphium bekommen darf ...

generell halte ich das konzept für gut ... das todesrisiko ist zwar gegeben aber meiner meinung nach überschaubar
Du kannst ja nichtmal zwischen Wirklichkeit und Realität unterscheiden!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.12.06 14:16
genau, wer soll das bitte bezahlen?! der abhängige?!

und diese methode im absoluten einverständnis mit dem betroffenem gemacht wird, finde ich es OK!
es sollte jedoch NIEMALS zwangsweise mit jemandem gemacht werden!

ich fänd es toll, wenn diese behandlungsmethode auch für nikotinabhängige eingeführt wird!
und wenn sie noch einmal an einem glimmstängel ziehen sollten, kriegen sie so einen teuflischen hustenanfall, dass sie daran ersticken!
na, das wär doch was, oder? da stimmt ihr mir doch sicherlich zu?!
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.12.06 14:19
neeeeyyy
dann könnt ich keine joints mehr rauchen ( rauche keine zigaretten ) und den würd ich sterben ? und anbauen tu ich nich und denn imma pur joint , dafür hab ich doch kein geld...
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.12.06 14:21

Konsument schrieb:
ich fänd es toll, wenn diese behandlungsmethode auch für nikotinabhängige eingeführt wird!
und wenn sie noch einmal an einem glimmstängel ziehen sollten, kriegen sie so einen teuflischen hustenanfall, dass sie daran ersticken!
na, das wär doch was, oder? da stimmt ihr mir doch sicherlich zu?!



ich bin zu heroin eigentlich recht offen eingestellt
aber überleg mal wie oft du passiv rauchst ?

find die entzugsmethode durchaus interessant und wenn der konsument weiss er wird sterben wenn er sich nen schuss setzt wird alleine schon aus dem grund das rückfallrisiko geringer sein
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.12.06 14:47
das mit dem rauchen war ja auch nicht ernst gemeint!
sollte nur zum nachdenken anregen, wie ihr darüber denkt, wenn ihr aufeinmal selbst betroffen seit von einer solchen unmenschlichen entzugsmethode!

wie gesagt, wenn der abhängige das so will, ist es OK!
aber wenn mir irgendein arzt die entscheidungsgewalt aus der hand nehmen will, welche drogen ich nehme oder nicht, dann hört für mich der spaß aber eigentlich auf! ihr redet da einfach nur so leichtfertig darüber, weil ihr selber nicht betroffen seit! ich würde mir von keinem arzt vorschreiben lassen, was gut für mich ist oder nicht! und wenn ich nunmal heroin nehmen WILL, dann finde ich es mehr als unmenschlich auf eine solch brutale art und weise daran gehindert zu werden!
 

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