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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 03.07.09 21:26
Hi@Traumland,

in einem anderen thread (zu pemolin) hatte jemand nach bupropion gefragt. deshalb habe ich gleich mal einen eigenen thread für diese substanz aufgemacht, da sonst der pemolin-thread unübersichtlicher wird.

ich liste mal ein paar infos stichpunktartig auf
- es handelt sich um einen noradrenalin-dopamin wiederaufnahmehemmer und findet als antidepressivum verwendung: in deutschland retardiert unter dem markennamen elontril
- wirkstoff des raucherentwöhnungsmittel zyban. zu diesem zweck aber sehr niedrig dosiert
- laut studien soll es ähnlich effizient wie fluoxetin bei depressionen wirken
- falls ADHS von einer depression begleitet wird, soll es dieser sehr gut entgegenwirken und sich gut mit methylphenidat vertragen

wahrscheinlich sind das jetzt die fakten über die du dich schon selbstständig belesen hast. deshalb die frage: was willst du noch wissen?
ich bekomme es seit ca. zwei monaten verschrieben und hab somit ein bisschen praxiserfahrung mit dem medikament.
"Wetter kann man wegdruffen"

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  Geschrieben: 03.07.09 21:40
Ich hatte schonmal einen Bupropion-Thread. Allerdings nicht zu Elontril, sondern zu Zyban. Nur mal der Vollständigkeit halber. Da stehen auch ein paar Infos drin und ein Erfahrungsbericht von jemandem drin.

Zyban (Bupropion)


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 03.07.09 23:58
- es handelt sich um einen noradrenalin-dopamin wiederaufnahmehemmer und findet als antidepressivum verwendung: in deutschland retardiert unter dem markennamen elontril

ich bekomme es seit ca. zwei monaten verschrieben und hab somit ein bisschen praxiserfahrung mit dem medikament.[/quote]

Was mich interessieren würde ist, ob es bei dir wirklich antidepressiv wirkt?
question
Die "größte" Droge ist das Leben selbst... aber man kann ja noch mit ein paar "kleineren" Drogen "nachwürzen"...

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  Geschrieben: 04.07.09 07:48
zuletzt geändert: 04.07.09 07:54 durch Count Zero (insgesamt 1 mal geändert)
Das Zyban ist auch retardiert. Ich habe zu Bupropion hier Fachinformationen, ist ein 787kb-großes Word-Dokument. Da stehen die Erfahrungen und Bewertungen von den Ärzten drin, die sie seit dem 15.7.2000 (seitdem ist es in D zugelassen) gemacht haben. Auch die Dosierungen und Einnahmevorschriften bei den beiden Indikationen. Es gilt wohl unter Ärzten als umstrittenes Therapieprinzip.

Ausserdem stehen alle bekannten Kontraindikationen (Kinder, bestimmte Krankheiten/Beschwerden und bestimmte Medikamentenkategorien), sämtliche (!) bekannte unerwünschte Nebenwirkungen (so viel passt nicht in einen BPZ), sehr viele Wechselwirkungen mit anderen Substanzen und die Pharmakokinetik (HWZ von den 3 aktiven Hauptmetaboliten) drin.

Wenn jemand Interesse hat, kann ich das ja per Mail schicken. Hier posten geht nicht da fast alles im Dokument in Tabellen ist. Sind Infos von der Seite arznei-telegramm.de, da kommt man nur mit nem Ärzte-Login rein.

Zitat:
Die Datenlage zur Anwendung als Antidepressivum ist unbefriedigend: Drei der vier zulassungsrelevanten Untersuchungen, darunter zwei Negativstudien sind nicht publiziert. Lediglich eine 52-wöchige Studie gegen Plazebo ist veröffentlicht.
.
.
Für Plazebo wird eine Rückfallrate von 52% errechnet für Bupropion von 37%. Da aber nur Bupropion-Responder eingeschlossen werden, das Absetzdesign Plazeboanwender benachteiligt und zudem ungefähr jeweils ein Drittel unter Plazebo (32%) und unter Bupropion (36%) "verloren gehen", ihr Einverständnis widerrufen etc. und offenbar nicht nachbeobachtet werden, ist das Ergebnis nicht aussagefähig.
Bereits als Raucherentwöhnungsmittel ist Bupropion durch Krampfanfälle und Todesfälle aufgefallen. Das Risiko von Krampfanfällen steigt dosisabhängig: Bereits bei Tagesdosierungen zwischen 450 mg und 600 mg, beispielsweise wenn Patienten eine vergessene Dosis nachholen, steigt die Inzidenz von Krampfanfällen fast auf das Zehnfache.


 
Mitglied verstorben



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ICQ
  Geschrieben: 07.07.09 02:58
Bin mir nicht sicher, ob persönliche Erfahrungen zu dieser Substanz interessant für euch sind. Hab sowohl diesen, als auch den Threat von Count Zero gelesen.
Meine Erfahrungen mit Elontril waren leider ausschließlich negativ. Hab das im stationären Rahmen bekommen um meine starken ADS-Symptome zu bekämpfen. Die Reaktion war leider, dass ich extremst unruhig wurde....sogar so stark, dass ich mit Pipamperon (einem niedrigpotenten NL) behandelt werden musste. Kenne außerdem eine Patientin, die ebenfalls Elontril gegen Depressionen verschrieben bekommen hat, was aber selbst nach längerer Einnahme nur negative Effekte erzielte.
Vllt wirkt das Medikament ja bei anderen besser...was meine Erfahrungen angeht war es aber leider nicht hilfreich.

Alche
Herr vergib ihnen nicht, denn sie wissen was sie tun!
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  Geschrieben: 07.07.09 13:19
ich habe damit erfahrung als antidepressiva!
es hat gut gewirkt nur leider habe ich geschwitzt wie ein schwein das dauerhaft so musste ich es absetzen.

 
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 10.07.09 23:12
zuletzt geändert: 10.07.09 23:15 durch Relaxed (insgesamt 1 mal geändert)
@Count: ups, hab die suchfunktion nicht benutzt, sorry
das dokument würd mich interessieren. ich schreib dir ne mail.

Hobbydocapothekcaner schrieb:
Was mich interessieren würde ist, ob es bei dir wirklich antidepressiv wirkt?
question



also das tut es definitiv !
ich war anfangs auch kritisch eingestellt gegenüber der einnahme. und es hat subjektiv lange gedauert, bis eine eindeutige verbesserung der depressiven symptomatik kam ... nach ca. 6 wochen nach erst einnahme. das liegt zwar durchaus im rahmen des normalen für ADs, aber ich hatte nicht mehr damit gerechnet, vor allem nicht in dieser intensität. innerhalb von ein paar tagen war die depression plötzlich "weg", die stimmung die wochen, fast schon monatelang zuvor vorherrschte wie weggezaubert. das is jetzt ca. einen monat her und seitdem gab es nochmal einen schub zum positiven. an äusseren umständen kanns nicht liegen, denn die haben sich nicht geändert.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 12.08.09 18:06

hypnotoad schrieb:
@ die user die bupropion einnehmen: nehmt ihr es solo ein, oder in kombi mit anderen medis (speziell ssri) und wie sind hier eure erfahrungen?
als ich mein doc darauf ansprach, ob ich nicht sertralin zum elontril dazu nehmen kann, meinte er ich soll beim bupr. solo bleiben, weil sertralin die wirkung des elontril hemmt!?
jedoch lese ich ziemlich häufig von der kombi bupropion + ssri (meistens (es)citalopram o. sertralin)..

das ist blödsinn.
bupropion+ssri ist eine recht häufige und auch effektive kombination.

das ssri könte die antriebssteigernde wirkung des elontrils _etwas_ dämpfen. 300mg bupropion + low dose ssri sollte eine erfolgsversprechende möglichkeit sein.

Mir hat elontril(solo) auch sehr geholfen. habe für ca 6 monate 300mg/tag genommen.
 
Ex-Träumerin



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ICQ Skype
  Geschrieben: 17.12.09 18:28
an dieser stelle muss ich auch noch ein paar persönliche (äußerst) negative erfahrungen mit bupropion loswerden:

hab's wegen adhs verschrieben bekommen weil ich mir das mph nur schwer leisten kann, bupropion bezahlte bei mir die kk.

meine konzentrationsfähigkeit war noch schlechter als sonst. ich konnte mich nur schwer in die vorlesungen schleppen und musste die ganze zeit gähnen.

schlafen war kaum drin, außer mit (z-)benzos.

und das schlimmste: nach zweiwöchiger einnahme sind meine leberwerte auf das zehnfache angestiegen. ich habe (abgesehen vom abendlichen tütchen) sonst nix konsumiert, auch keinen alk getrunken, war auch nicht krank.
nachdem ich das medi abgesetzt hab, haben sich meine leberwerte innerhalb von zwei wochen wieder normalisiert. ich hatte früher noch nie ein solches problem gehabt. rein logisch müsste die leberenzymwerterhöhung also vom bupropion kommen.

mag sein, dass ich ein einzelfall bin - aber ich empfand dieses medikament als äußerst ätzend. naja, eine positive eigenschaft gab's doch: ich hab tatsächlich wesentlich weniger geraucht und tabak schmeckte einfach nur widerlich.

fazit: wenn man starker raucher ist, klappt die reduktion des konsums ohne anstrengung. was alles andere angeht, empfand ich die wirkung mehr als enttäuschend.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.12.09 22:06
Lest mal in der >Wiki, B. wurde schon mehrfach verboten wegen häufiger tödlicher Nebenwirkungen und dann in niedrigerer Dosierung wieder zugelassen (in den USA alles).

Hab auch schon woanders gelesen, daß es deswegen (Nebenw.)als Antidepressivom überholt sei.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 17.12.09 23:36
Hö überholt, das ist doch ein ziemlich neues Präparat.

Habe auch mit dem Gedanken gespielt, dieses Mittel mal auszuprobieren oder zumindest meinem Arzt vorzuschlagen.

Hat jemand Erfahrungen mit evtl. Sexualfunktionsstörungen? Angeblich sollen diese weit seltener auftreten als unter SSRI.
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 18.12.09 04:45
Sexualfunktionsstörungen kommen eher selten vor. Häufig wirkt es sogar eher aphrodisierend/stimulierend.
Das sind zumindest meine Erfahrungen.
We’ll never stop living this way...
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.12.09 15:03
zuletzt geändert: 18.12.09 15:05 durch SchredderNaut (insgesamt 1 mal geändert)
Sexualfunktionsstörungen sind bei NARI häufiger, z.B. Solvex (Wirkstoff Reboxetin). Auf der einen Seite Pimmelschrumpf und es soll auch recht schmerzhaft sein nen Orgasmus zu haben. Hat irgendwas mit der glatten Muskulatur zu tun, die sich dann krampfhaft zusammenzieht oder irgendwie sowas. Elontril wirkt ja nur in zweiter Linie noradrenerg, von daher tritt das da kaum auf.

Ich selber habe Elontril wieder abgesetzt, da es nach längerer Einnahme doch in gewisser Weise latent aggressiv macht und man schneller auf die Palme gerät. Muss aber nicht bei jedem so sein. Die ersten Wochen mit Elontril sind sehr angenehm und setzen die Leistungsfähigkeit (auch geistig) deutlich hoch. Gegen leichten Suchtdruck, bspw. man hat den ganzen Tag den Drang zu kiffen, hilft es auch gut.
Insgesamt hat's mir aber gut getan eine Weile den Dopaminspiegel erhöht zu haben. Als AD hat's den Karren jetzt nicht aus'm Dreck gezogen, aber so als Zweitmedi, wenn man ne Suchtproblematik hat oder Konzentrationsstörungen, dann kann das Elontril schon Sinn machen und auch helfen.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.12.09 00:18
zuletzt geändert: 19.12.09 00:24 durch (insgesamt 1 mal geändert)

Valo schrieb:
Hö überholt, das ist doch ein ziemlich neues Präparat.

.


USA:
"(Zulassung)....seit 1984, wurde jedoch, wegen wiederholten Meldungen von Krampfanfällen, die teilweise tödlich endeten, 1986 wieder entzogen". In D ists neu, als Antidepressivium, nach dem was ich gelesen hab, weiterhin umstritten.

außerdem (von count-zero,s.o):
" Die Datenlage zur Anwendung als Antidepressivum ist unbefriedigend: Drei der vier zulassungsrelevanten Untersuchungen, darunter zwei Negativstudien sind nicht publiziert. ...........................................
Bereits als Raucherentwöhnungsmittel ist Bupropion durch Krampfanfälle und Todesfälle aufgefallen. Das Risiko von Krampfanfällen steigt dosisabhängig: Bereits bei Tagesdosierungen zwischen 450 mg und 600 mg, beispielsweise wenn Patienten eine vergessene Dosis nachholen, steigt die Inzidenz von Krampfanfällen fast auf das Zehnfache."
 
Ex-Träumerin



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ICQ Skype
  Geschrieben: 19.12.09 10:05
hab irgendwo mal gelesen, dass das mit der raucherentwöhnung nur dann funktioniert, wenn ein bestimmtes enzym vorhanden ist. dies soll wohl bei den meisten europäern der fall sein.

hab leider keine quelle auf die schnelle, aber vielleicht weiss ja jemand mehr dazu?!
 

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