LdT-Forum

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 725) »

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Gott in Rente



dabei seit 1998
2.846 Forenbeiträge
4 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 09.06.06 19:02
zuletzt geändert: 15.09.09 20:42 durch Velvet (insgesamt 4 mal geändert)
da sich die anfragen zum thema psychosen in letzter zeit häufen, eröffne ich hiermit mal ein sammelthema in dem die diskussion vereint werden kann und später auch gut nachgelesen werden kann. ich bitte die jenigen, welche sich auch schon in den jeweiligen psychosen-themen sehr fachkundig geäußert haben, hier nochmals das wichtigste zusammenzufassen.

BITTE LESEN

Dieses Thema kann nur Hinweise und Erfahrungswerte weitergeben. Alles hier Geschriebene ist nicht geeignet zur Selbstdiagnose.


Zitat:
Der Begriff Psychose bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen.

Im Unterschied zur Neurose erleben die Erkrankten statt sich selbst ihre Umwelt als verändert und erlangen zumeist im Akutstadium keine Krankheitseinsicht. Auffällige Symptome sind oft Wahn und Halluzinationen.

Anmerkung: In den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-IV wurde der Begriff Psychose quasi abgeschafft. In der offiziellen Nomenklatur dieser Systeme kommt nur noch das Adjektiv psychotisch vor; statt Psychose heißt es nurmehr psychotische Störung. Die Begründung für das Vorhaben, den Begriff Psychose zu meiden (wenngleich es nicht völlig konsequent durchgeführt ist), liegt in der unzulänglichen Abgrenzbarkeit zur Neurose sowie der Theoriegebundenheit der beiden Begriffe: Letztlich beruht die Unterscheidung auf umstrittenen Annahmen der Psychoanalyse. In weiten Kreisen der deutschsprachigen Ärzte und Psychotherapeuten ist das traditionelle Begriffspaar Neurose/Psychose jedoch nach wie vor üblich.

Die Bezeichnung "psychotisch" als Zustandsbeschreibung drückt aus, dass sich jemand in der Akutphase einer Psychose befindet.

Die Psychosen können in die Untergruppen Organische Psychosen, Psychosen des schizophrenen Formenkreises und affektive Psychosen eingeteilt werden.

Quelle: Wikipedia


Im Durchschnitt enthält jeder Mensch zwei Moleküle des letzten Atems von Julius Cäsar.
Kommentar von Velvet (Traumland-Faktotum), Zeit: 15.09.2009 20:42

Bei Verdacht auf psychotische oder neurotische Störungen konsulitiert bitte einen Arzt Eures Vertrauenes. Habt keine Angst davor, Euch professioneller Hilfe anzuvertrauen. Heutzutage verschwindet man nicht einfach in der geschlossenen Anstalt. Vergesst die Horror-Geschichten. Macht Euch bewußt, dass es auch vielen tausend anderen Menschen so oder so ähnlich ergeht wie Euch und dass diesen geholfen werden konnte.
 
Ex-Träumer

dabei seit 2006
376 Forenbeiträge

  Geschrieben: 09.06.06 19:10
das wichtigste in bezug auf...?
is n weites feld...
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
36 Forenbeiträge
1 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 09.06.06 19:22
ich oute mich mal als betroffener und zwar habe ich paranoide schizophrenie (dazu noch schwere depressionen seit über 4 jahren ohne unterbrechung und mein neurologe hat den verdacht auf emotionale instabile vom borderline typus)
ich kenn mich auch ein wenig mit der krankheit aus, interessiere mich auch dafür. hier mal die unterschiedlichen formen von schizophrenie/persönlichkeitsstörung/psychose
1. Paranoide Persönlichkeitsstörung
2. Schizoide Persönlichkeitsstörung
3. Dissoziale Persönlichkeitsstörung
4. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: impulsiver Typus + Borderline Typus
5. Histrionische Persönlichkeitsstörung
6. Anankastische Persönlichkeitsstörung
7. Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
8. Abhängige Persönlichkeitsstörung
9. Sonstige näher bezeichnete Persönlichkeitsstörungen: z.B. narzisstische Persönlichkeitsstörungen

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
627 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 09.06.06 20:32
ich hab jetzt nochmal bißchen gesucht und folgendes zu schizophrenie/psychosen gefunden:

F20 Schizophrenie
F20.0 paranoide Schizophrenie
F20.1 hebephrene Schizophrenie
F20.2 katatone Schizophrenie
F20.3 undifferenzierte Depression
F20.4 postschizophrene Depression
F20.5 schizophrenes Residuum
F20.6 Schizophrenia simplex

F21 schizotype Störung

F22 anhaltende wahnhafte Störungen

F23 vorübergehende akute psychotische Störungen
F23.0 polymorphe psychotische Störung ohne Symptome einer Schizophrenie
F23.1 polymorphe psychotische Störung mit Symptomen einer Schizophrenie
F23.2 schizophreniforme psychotische Störung
F23.3 sonstige vorwiegend wahnhafte psychotische Störung

F24 induzierte wahnhafte Störung

F25 schizoaffektive Störungen
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
284 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 09.06.06 20:35
bin auch dabei...
bin zwar nicht in Therapie, doch hab in letzter Zeit doch ernsthafte Probleme:
o Zum Teil heftige Flashbacks
o Erinnere mich an Sachen die ich no nie gesehen oder gehört haben kann
o Höre überall meinen Namen / fühle mich irgendwie immer angesprochen...
o Habe einige, mit Nahtoterfahrungen vergleichbare, Filme geschoben
o grosse nur phasenweise auftretende Verwirrt- und Verpeiltheit...
o Plötzlich grosse Lustlosigkeit bis zur "Arbeitwut"
o unregelmässiger Schlaf (wenn überhaupt)
o Plötzlich wieder grosse Empfindlichkeit gegenüber Drogen, von denen ich mich als "abgehärtet" anschaute...
o CEVs und OEVs obwohl ich absolut clean bin im Moment

Aber habe eigentlich Glück, da im sozialen Bereich eigentlich alles ok ist. Aber das ist wohl ein grosser Teil an meiner Freundin zu verdanken. Ohne sie hätte ich wohl wirklich eine schwere Phase.

Geht es einigen auch so oder ähnlich?
Wäre dankbar für Tipps und Ratschläge...

MfG Groove Frog

bin wieder zurück
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
627 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 09.06.06 21:47
zuletzt geändert: 09.06.06 21:47 durch crack187 (insgesamt 1 mal geändert)
hab selbst noch keine wirklichen psychotischen symptome, doch dafür folgendes:

- Unwirklichkeitsgefühl gegenüber Umwelt und teilweise gegenüber mir selbst (alles ist nicht mehr so wie "früher")
- Unruhe bis heftige Angst und Panik
- so ne Art Blackouts (= hä? was mach ich hier? wo bin ich? Folge --> Panik)

und das alles nach nur 4 maligem cannabiskonsum...
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2006
2.081 Forenbeiträge
2 Tripberichte
1 Langzeit-TB
7 Galerie-Bilder

MSN
  Geschrieben: 09.06.06 23:35
zuletzt geändert: 09.06.06 23:37 durch Spacecake (insgesamt 1 mal geändert)

crack187 schrieb:
hab selbst noch keine wirklichen psychotischen symptome, doch dafür folgendes:

- Unwirklichkeitsgefühl gegenüber Umwelt und teilweise gegenüber mir selbst (alles ist nicht mehr so wie "früher")
- Unruhe bis heftige Angst und Panik
- so ne Art Blackouts (= hä? was mach ich hier? wo bin ich? Folge --> Panik)

und das alles nach nur 4 maligem cannabiskonsum...



Hab ich hoffentlich recht verstanden,dass du es seit dem 4maligen Konsum hast,und nicht "nur"während des kiffens hast.Ehm,das sind psychotische Symptome,bzw.der Anfang davon.Wenn du die Situation nicht änderst,kann es zu echten psychotischen Symptomen führen(es ist ja immer ein langsames anschleichen,früherkennung bringt da sehr viel).Keine Angst,wenn du das Cannabis absetzt,wird es wahrscheinlich nach ein paar Tagen nicht mehr vorkommen.Ja,es gibt Leute,die reagieren von Anfang an allergisch auf Canna.Anscheinend gehörst du zu denen.Aber der Vorteil ist,dass man es dann leichter und schneller wieder lassen kann,statt sich in den ewigen Aufhör-und Anfangkreislauf zu verwickeln :)
An alle Hinrissigen hier,die wieder motzen wollen(obwohl sie selber jedem unter die Nase reiben,dieser und jener hätte die und das..);wie immer ohne Gewähr.
BIN NICHT OFT ONLINE ! :)
Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird zu leben!
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
Traumländer



dabei seit 2006
936 Forenbeiträge
6 Tripberichte

  Geschrieben: 09.06.06 23:39
Ich für meinen Teil, möchte anraten: nach Möglichkeit locker bleiben, keinen Widerstand leisten. Nicht mit der eigenen Psyche "kämpfen". Sich nicht unnötig etwas Negatives einreden.
Wenn Psychosen teilweise etwas damit zu tun haben, dass man auf Drogenwirkungen "hängengeblieben" ist, dass also Erscheinungen auch einige Zeit nach dem Konsum noch vorhanden sind, dann kann man dieses vielleicht am besten auflösen, indem man einfach nur locker beobachtet, sich nicht wehrt, sich in nichts reinsteigert. Dann können solche Wirkungen wohl am besten einfach wieder abklingen. Solche psychotischen Erscheinungen haben irgendwo auf jeden Fall etwas mit der eigenen Psyche zu tun.
Und wo es keinen Widerstand gibt, gibt es auch keine Angriffsfläche. Zumindest auf gedanklicher Ebene trifft das IMHO auf jeden Fall zu.

Veranschaulichung: es gehören immer zwei dazu. Eine optische, oder akustische Erscheinung/Halluzination ist nur dann "schlimm", wenn es da auch einen Beobachter gibt, der die Hallu als schlimm empfindet. Die Hallu alleine ist nicht schlimm. Wenn der Beobachter also einfach locker ist und einfach nur beobachtet, was da los ist, dann hat die Hallu keinen "Angriffspunkt", sie hat dann nicht so die Chance, irgendwie eine schlimme Wirkung zu entfalten, sondern taucht einfach auf und verschwindet wieder. Diese Philosophie soll allerdings keinesfalls vom Gang zum Therapeuten abhalten.

Wer anderer Meinung ist, kann mir da gerne widersprechen.
 
Ex-Träumer

dabei seit 2006
376 Forenbeiträge

  Geschrieben: 09.06.06 23:54
prinzipiellgebichdirrecht.
andererseits verhindert ja grade die psychose oft die nötige gelassenheit, alles etwas ruhiger zu betrachten.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.06.06 09:44
muss full nonexistance in allen punkten recht geben.
wuerde ich mir jedes mal so einen flash schieben, nur, weil ich etwas merkwuerdiges bemerke, waer ich schon lange in die klapse gewandert.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
781 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.06.06 09:56
Der Begriff Psychose bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen.
Im Unterschied zur Neurose erleben die Erkrankten statt sich selbst ihre Umwelt als verändert und erlangen zumeist im Akutstadium keine Krankheitseinsicht. Auffällige Symptome sind oft Wahn und Halluzinationen.
Die Psychosen können in die Untergruppen Organische Psychosen, Psychosen des schizophrenen Formenkreises und affektive Psychosen eingeteilt werden.

Neurose:Symptome können psychosenähnlich sein.Der Neurotiker weiß um seinen Geisteszustand bestens bescheid und leidet darunter.Zwangsstörungen fallen beispielsweise unter diesen Begriff.

Ein paar Symptome welche bei einer Psychose/Neurose bzw. beri einer depression auftreten können:

Derealisation:Gefühl der Unwirklichkeit.Die Umwelt wird verändert wahrgenommen.Bsp.:fremd,unwirklich,virtuell...

Depersonalisation:Verlust des Persönlichkeitsgefühl.Depersonalisierte Personen nehmen ihre eigene Person als verändert, fremd, nicht zu-sich-gehörig, leblos, fern oder unwirklich wahr.
Depersonalisierung und Derealisierung stehen in Zusammenhang.

sonst.:Panikattacken,Angstzustände,Unruhe.



weitere Störungen die bei einer Psychose bzw bei einer Neurose auftreten können:
.
Halluzinationen:Können vom Psychotiker nicht von der realität unterschieden werden.

Pseudohalluzinationen:Halluzinationen,aber der Neurotiker weiß,dass diese nicht real sind,sonder auf seine kranke Psyche zurückzuführen sind.

Illusionen:Sinnestäuschung,gestörte Wahrnehmung.Bsp.:Ein real vorhandener Gegenstand,wird vom Gehirn umgedeutet bzw. falsch interpretiert.Beispielsweise ein Gegenstand sieht auf den ersten Blick aus,mwie ein ganz anderer...

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2003
933 Forenbeiträge
2 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 10.06.06 13:05
@supernova&FULL nonexistence:

Bei Psychosen handelt es sich nicht zwangsläufig um eine Drogeninduzierte Verplantheit. Es gilt die Symptome abzugrenzen. Ein Psychotiker kennt Begriffe wie "locker bleiben" oder "keinen Widerstand leisten" nicht. Er hat krankheitsbedingt stets mit seiner Psyche zu kämpfen.

Man darf auch nicht vergessen, dass es keine direkte Verbindung zwischen Drogenkonsum und Psychosen gibt, nicht jeder der eine Psychose erleidet, hat vorher 5 Jahre auf LSD und Pilzen trainiert mit dieser Situation umzugehen!
 
Traumländer



dabei seit 2006
936 Forenbeiträge
6 Tripberichte

  Geschrieben: 10.06.06 13:08
zuletzt geändert: 10.06.06 13:31 durch FULL nonexistence (insgesamt 1 mal geändert)
Ich möchte auch noch sagen, dass es auch darauf ankommt, in was für einem Kontext, aus was für einem Zusammenhang heraus, man eine Psychose betrachtet.
Aus der Sichtweise unserer Gesellschaft, in der es als Ideal gilt, ein starkes Ego zu haben und "mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen", stellt ein (teilweiser) Verlust der Ich-Identifikation und ein (teilweiser) Verlust des Bezugs zur Realität, natürlich die Hölle dar und jeder wird versuchen, einem solch einen "krankhaften" Zustand austreiben zu wollen.

Während z.B. im Buddhismus die "Erleuchtung" ein erklärtes Ziel ist. Dafür ist es sogar unerlässlich, dass man den Bezug zum "Ego" verliert, um somit ein befreites, selbstloses Leben zu führen. Man befreit sich sozusagen von sich selbst. Auch andere Religionen, z.B. das Christentum, legen einem eigentlich ein selbstloses Leben Nahe. Allerdings ist es so, dass die Pfarrer und Priester den Kern ihrer eigenen Religion noch nicht erfasst haben, weil ihnen dieser zu krass ist.

Und: Es gibt keinen Unterschied zwischen "Traum" und "Realität", es ist letztlich ein und diesselbe Sache. Realität ist sozusagen ein Traum in festem Aggregatszustand, während ein Traum Realität in "gasförmigem", ätherischem Aggregatszustand ist. Es kann schon mal passieren, dass da die Grenzen verschwimmen.

Crack, ich kann mir vorstellen, das das alles für dich ziemlich krass sein muss. Wahrscheinlich wolltest du einfach nur gemütlich einen Joint rauchen. Du wolltest quasi nur ein kurzes Bad im Fluss nehmen und nun hat der Fluss dich gleich vollends mitgerissen. Also: aus meiner Sicht bist du keinesfalls "krank" oder sowas. Nur aus der Sicht unserer beschränkten Gesellschaft wärst du zur Zeit vielleicht "krank". Deshalb: Wenn du kannst, versuch das Ganze mal lockerer zu betrachten, in Wirklichkeit ist es alles nur halb so wild. Das kann ich auch den anderen nur empfehlen. Nehmt die Veränderungen an und wehrt euch nicht dagegen, wenn ihr bereit dazu seid.
IMHO bietet eine "Psychose" die Chance, das Wesen der Realität zu erkennen. Seht es als eine Chance, wenn ihr könnt.
Wenn ich mir das ansehe, bin ich auch teilweise schon durch "psychotische" Zustände durchgegangen und mittlerweile geht es mir besser denn je. (Also jedenfalls das mit Unwirklichkeit und Depersonalistion kenne ich sehr gut und das ist nicht "objektiv krankhaft", sondern nur aus der uns anerzogenen Sichtweise unserer Gesellschaft heraus.)


Hallo dawaa!


Zitat:
Bei Psychosen handelt es sich nicht zwangsläufig um eine Drogeninduzierte Verplantheit.



Ja, ich weiß, dass Psychosen nicht nur durch Drogen hervorgerufen werden können. Und in diesem Beitrag wollte ich grade erklären, dass Psychosen nicht irgendwelche krankhaften Phänomene sind, sondern dass da tiefgehende Wahrheiten zugrunde liegen. Z.B. dass Traum und Realität beides Erscheinungsformen ein und derselben Sache sind, oder dass das "Ich", bzw. das "Ego" ein Gedankenkonstrukt ist, dass sich unter bestimmten Bedingungen auflösen kann und dass man das nicht zwangsläufig als einen "Verlust" sehen muss, sondern dass man es als einen befreiten Zustand annehmen kann.


Zitat:
Er hat krankheitsbedingt stets mit seiner Psyche zu kämpfen.



Wer oder was zwingt einen denn dazu, zu kämpfen? Warum soll man sich nicht locker machen und die Hallus einfach OK sein lassen können?

OK, ich kann mich natürlich nicht wirklich in eure Situation, bzw. in euren psychotischen Zustand hineinversetzen. Wenn es für euch so erscheint, dass man kämpfen "muss", dann fällt mir leider auch nichts anderes, als eine medikamentöse Behandlung ein. Es wäre meinerseits engstirnig, wenn ich euch davon abhalten wollte.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
36 Forenbeiträge
1 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 10.06.06 13:51
zuletzt geändert: 10.06.06 13:53 durch Lobotomie (insgesamt 1 mal geändert)
ich muss vorerst sagen das es bei mir nicht so heftig war, die pseudohalluzinationen die ich hatte kann ich an einer hand abzählen..
aber ich hatte andere wahnvorstellungen und alles was man da tut ist kämpfen, das ist das einzige woran man dann denkt (jedenfalls ich)... aber man hat keine chance zu kämpfen, es setzt sich durch. wenn ich garnicht kämpfe hat mir das viel ärger eingebracht und letztenendes hab ich meine freundin unter anderem durch die psychose verloren.. egal ob mit kämpfen oder ohne... nur manchmal hab ich es geschafft die wahnvorstellungen zu besiegen...
es ist ziemlich fies, das was meistens auftrat war das ich dachte das meine freundin tot ist oder vergewaltigt wurde. das ist in dem zustand dann einfach realität, da kann man kaum gegen ankämpfen. und immer wenn ich den kampf verloren habe (es ging meist eine zeit voraus in denen ich wie ein wahnsinniger durch die wohnung gelatscht bin und nicht ruhig sitzen konnte weil ich mir solche sorgen gemacht habe, ich hatte nurnoch angst, richtige panik, das was ich mir da vorgestellt habe war das schlimmste was in meinem leben passieren konnte) ... habe ich sie angerufen.. nicht nur einmal, meistens hat sie das telefon nicht gehört.. ich hab einmal über 30 mal an einem abend angerufen.. sie war natürlich total angepisst ... ich hab immer gehofft das sie das irgendwie versteht..aber das tat sie nicht, sie war immer sauer auf mich ... mittlerweile ist das weg, wahrscheinlich durch die antipsychotika die ich nehme... einzige nebenwirkung an dem zeug ist das a) das drogen nichtmehr so halluzinogen wirken b) man zunimmt (hab 10 kilo zugenommen, ist bei mir aber nicht wieter schlimm..wiege jetzt 70kilo bei 1,90) c) bleibt man auf trips nichtmehr wirklich leicht hängen und man wird damit irgendwie leichter fertig, sagte jedenfalls mein psychiater (hatte schon n horrortrip)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2003
933 Forenbeiträge
2 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 10.06.06 14:18
Ju Lobotomie hat das ganz gut beschrieben. Ich selber habe (noch) keine Psychose, allerdings meine Freundin und mir tut wirklich jeder leid, der selber darunter leidet oder sogar seinen Partner verliert.
Ich denke wenn man mal in höheren Dosierungen getrippt ist, kann man nachvollziehen wie sich jemand mit einer Psychose fühlt. Nur kann man demjenigen schlecht erklären, dass es bald vorbei ist, er/sie wieder runter kommt und nüchtern wird. Ich hab schon so einige heftigen Trips hinter mir, aber mich hat noch nie etwas so mitgenommen, wie meine Freundin so hilflos in einem solchen Zustand zu sehen. Und sie hat (lediglich) jahrelang täglich Cannabis geschnackelt. Von aussen ist man da absolut machtlos. Man kann nur stark bleiben, alles immer wieder wiederhohlen und hoffen, dass die Neuroleptika anschlagen. Egal wie gut man jemanden zu kennen meint, wenn derjenige erstmal hängen geblieben ist, beginnt man automatisch daran zu zweifeln. Kein rankommen von Außen, mit Logik kann man in so einem Fall nur scheitern.
Jemanden in solch einem Zustand im Stich zu lassen find ich hart, zeigt aber nur wie schwierig es in dieser Gesellschaft ist, über psychischen Krankheiten zu reden. Und das wobei immer mehr Menschen heutzutage dringend therapeutische Hilfe benötigen (imo)

wünsch dir viel Glück

€: wurdest du mit atypischen behandelt? @Lobotomie
 

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 725) »