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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 25.02.18 18:29
zepam schrieb:

Zum Thema Abhängigkeit: Es ist sicherlich gut und richtig, vor den möglichen Gefahren von Kratom zu warnen, eine Depression, die sich nicht bessert, ist aber mindestens genau so schlimm.


Stimmt schon, aber... durch den Konsum der Droge Kratom geht deine Depression auch nicht weg, sie wird nur überdeckt. Und irgendwann kommt sie wieder durch und dann hast du zusätzlich zur Depression noch ein weiteres Problem, nämlich die Abhängigkeit.

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 25.02.18 20:28
Habe mich etwas unverständlich ausgedrückt. Ich wolte sagen, ich halte das Suchtpotenzial für Kratom nicht für so stark, um von einem Selbsttherapieverusch abzuraten. Ohne hier jemanden vor den Kopf stoßen zu wollen, der ein Problem mit Kratom hab.
Mein Arsch spricht Wookiee
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.02.18 02:35
zepam schrieb:
Ich wolte sagen, ich halte das Suchtpotenzial für Kratom nicht für so stark, um von einem Selbsttherapieverusch abzuraten. Ohne hier jemanden vor den Kopf stoßen zu wollen, der ein Problem mit Kratom hab.


Da irrst du dich. Wenn du Kratom nimmst um psychische Probleme zu behandeln, dann wirst du mit Sicherheit abhängig. Das ist nur eine Frage der Zeit, denn du wirst häufiger konsumieren, dir aber alles schön reden und das auch glauben... bis dann der Tag kommt wo du einsehen musst das schon lange nicht mehr alles easy ist...

Ein Opioid als Selbsttherapie gegen psychische Probleme geht fast immer schief... da ist das Suchtpotential zig mal höher als bei reinem Spaßkonsum.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.02.18 03:12
das kann ich genau so unterschreiben wie aufsuche das sagt .

mein tag begann ca. 14 uhr ...14.30 uhr nahm ich dann meinen liebling katadolon gegen depris usw....hatte dann ne schöne angenehme stunde .

gegen 16 uhr nahm ich dann 75 mg tili und kaffee um wieder in gang zu kommen .kratom wollte ich erst abends nehmen, weil ich unbedingt dahin
will, dass ich kratom nur noch einmal alle 24 std. nehme .

na ja, gegen 19.30 uhr rief meine mum an und ich ahnte schon was , da ich
freitag erst da war und es eigentlich keinen grund gab jetzt schon wieder zu
telefonieren . ich bekam dann die sehr traurige botschaft übermittelt, das mein
lieber onkel ca. 11. uhr den kampf gegen den pankreas verloren hat .
er war seit ca. ner woche schon im KH , wog nur noch 50 kg und konnte sich
kaum bewegen .ich hab ihn leider nicht mehr sehen können, meinen lieben
onkel ......auf diese botschaft antwortete ich gleich mit 1050 mg lyrica , weil ich
gestern mit 525 mg dran war und es eigentlich nur alle 2 tage nehme .heute also
verdoppler um 20. uhr ....wieder viel kaffee und guarana bier und dann gegen
0. uhr etwa erst 4 g kratom und eben nochmals 4 g dazu + 100 mg tili .

mit kratom muss man schon sehr aufpassen bzgl. abhängigkeit und ich bin definitiv abhängig und heute ,nach diesem schrecklichen tag ....,nehm ich einfach was mir in die finger kommt .hätt ich nicht gestern ausgerechnet
diaztropfen genommen, dann würde ich die mir heute auch nochmal reinknallen.

SORRY fürs abschweifen, aber mir war gerade so und mein onkel möge in ruhe seinen frieden finden .....mit dem scheiß pankreas hat er knapp 2 jahre gekämpft, obwohl das einer der gefährlichsten krebsarten ist und man in der regel nach ca. 6 monaten verliert .......sorry .....tut mir leid, dass ich abschweife !

alles gute euch allen
Das Leben ist eine Schlampe.
Also lerne es zu ficken !!!
Traumländer



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  Geschrieben: 26.02.18 13:04
aufsuche schrieb:
zepam schrieb:

Zum Thema Abhängigkeit: Es ist sicherlich gut und richtig, vor den möglichen Gefahren von Kratom zu warnen, eine Depression, die sich nicht bessert, ist aber mindestens genau so schlimm.


Stimmt schon, aber... durch den Konsum der Droge Kratom geht deine Depression auch nicht weg, sie wird nur überdeckt. Und irgendwann kommt sie wieder durch und dann hast du zusätzlich zur Depression noch ein weiteres Problem, nämlich die Abhängigkeit.


Hey, ich glaube das kann man so nicht ganz stehen lassen. Ein Mensch der depressiv ist fühlt sich oft hilflos, überfordert und kraftlos. In fast allen Fällen haben sich bei dem Betroffenen große soziale Probleme und Ängste vor dem Leben allgemein und auch speziell vor anstehenden Aufgaben angesammelt.
Der Mut sich diesem Berg an Sorgen zu stellen und sich aktiv durch die Probleme zu arbeiten, fehlt komplett.
Ich persönlich halte es durchaus für möglich, dass Opioide für einen Menschen in der Situation ein Segen sein können, es kommt dabei aber stark auf den Menschen und die Erkrankung im Einzelfall an.
Ein Mensch nimmt z.B Kratom, fühlt sich dadurch endlich wieder besser und gechillter, legt sich dann aber monatelang auf das gleiche Sofa und leidet einfach etwas weniger als bisher, bis die Wirkung immer weiter nachlässt und steht dann irgendwann da wie du es beschreibst, nämlich mit der gleichen Depression und einer zusätzlichen Opioidabhängigkeit.
Es gibt durchaus auch einen anderen Weg, wenn beispielsweise ein Depressiver vor dieser Masse an Problemen und Sorgen steht und dann durch die Einnahme von Kratom oder Ähnlichem sofort wieder in den Zustand kommt, sich diesen ganzen Problemen zu stellen und sich aus der Depression herauszuarbeiten, dann kann das durchaus am Ende einen Sinn gemacht haben.
Der Sinn eines Antidepressivums sollte aus meiner Sicht nur der sein, in einen ruhigen und angstlosen Zustand zu kommen um sich aktiv aus der Depression zu befreien.
Das gilt aber vermutlich nicht für das volle Spektrum an depressiven Erkrankungen.
Ich persönlich habe mich vor 6 Jahren für eine Behandlung mit Kratom entschieden, nachdem ich 3 Jahre lang bettlägerig im betreuten Wohnen vegetiert hatte und für mich hat das mein Leben sehr zum Positiven verändert.
Ich bin durch Kratom in den Zustand gekommen, dass ich alle Aufgaben angehen konnte und darüber hinaus sehr viele schöne Dinge im Leben erreicht habe. Unter anderem konnte ich 3 Medikamente absetzen und ich bin mir sicher, ohne Kratom würde ich noch immer sediert bei der Caritas im Bett liegen.
Es kommt glaub ich immer darauf an was man draus macht, jeder muss das für sich selbst entscheiden und abwägen.









Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.02.18 17:48
aufsuche schrieb:
zepam schrieb:
Ich wolte sagen, ich halte das Suchtpotenzial für Kratom nicht für so stark, um von einem Selbsttherapieverusch abzuraten. Ohne hier jemanden vor den Kopf stoßen zu wollen, der ein Problem mit Kratom hab.


Da irrst du dich. Wenn du Kratom nimmst um psychische Probleme zu behandeln, dann wirst du mit Sicherheit abhängig. Das ist nur eine Frage der Zeit, denn du wirst häufiger konsumieren, dir aber alles schön reden und das auch glauben... bis dann der Tag kommt wo du einsehen musst das schon lange nicht mehr alles easy ist...

Ein Opioid als Selbsttherapie gegen psychische Probleme geht fast immer schief... da ist das Suchtpotential zig mal höher als bei reinem Spaßkonsum.


Nein, ich irre mich nicht. Ich bin lediglich anderer Meinung.

Bin selbst Alkoholiker, habe mich deswegen auführlich mit Sucht beschäftigt. Suchterkrankungen sind multifaktorell und die Gleichung Depression + Kratom = Abhängigkeit geht einfach nicht auf.

Viele Menschen sind wegen Depressionen alkoholsüchtiggeworden, es gibt aber auch viele die Depressionen haben, deren Alkoholkonsum der Norm entspricht. Es gibt auch viele Leute die wegen Depressionen spielen gehen, dann müsste ich theoretisch auch ein erhöhtes Risiko für Spielsucht haben. Habe ich aber nicht.

Ich war gut 15 Jahre lang Nikotinabhängig, weil wir als Kinder, aus reiner neugier unseren Eltern die Kippen geklaut haben. Habe vor etwa 5 Jahren aufgehört. Zugegeben, der Entzug war nicht leicht und wenn man von der gängigen Meinung ausgeht einmal abhängig immer abhängig, wäre ich immer rückfallgefährdet. Kein bisschen, ich kann anderen Zigaretten drehen und komme nicht mal auf die Idee mir eine anzuzünden. Aber sobald ich ein Bier in der Hand habe, ist es vorbei.

Das alles ist ein sehr komplexes Thema.
Mein Arsch spricht Wookiee
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.02.18 23:51
Ich sehe es ähnlich wie Crystalix. Wenn jemand über Jahre (schwere) Depressionen hat, gegen die gängige Antidepressiva nicht nachhaltig helfen konnten - und diese Person lernt Kratom kennen und ist dadurch wieder in der Lage, den Alltag einigermaßen zu bewältigen, dann finde auch ich die Einnahme von Kratom legitim. War früher selbst depressiv - und das ist nicht einfach mal ein kurzfristiges Stimmungstief!!!

Bitte nicht als Aufruf zum unbedachten Konsum verstehen, deshalb auch noch folgende Zeilen:

Das Problem wurde aber ebenso benannt: Nimmt man Kratom über einen längeren Zeitraum täglich ein, gerade wenn man sich damit selbst gezielt therapiert, entsteht langfristig leider auch eine Sucht. Und die Wirkung von Kratom verändert sich mit der Zeit auch - bzw. schwächt sich ab oder hat nicht mehr den gewünschten Effekt. Dessen muss sich jeder Konsument bewusst sein. Aber bevor ich in einer schweren Depression Suicidgedanken bekomme, diese vielleicht sogar umsetze, nehme ich lieber Kratom. Leider sind die gängigen Antidepressiva meistens nicht so wirksam, wie man sich das als Betroffener wünscht. Ebenso würde ich Kratom auf jeden Fall vorziehen, bevor man in eine Alkohlsucht oder in eine "illegale" Sucht gerät... Trotzdem sollte man vorher alle anderen Möglichkeiten ausprobiert haben, bevor man zu Kratom greift...


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 03.03.18 12:23
Das Risiko einer Abhängigkeit ist schon sehr groß, besonders wenn man mit Kratom psychische Probleme behandelt. Das Körperliche kriegt man normalerweise schnell in den Griff, aber Kratom nicht zu nehmen, wenn ich depressiv bin und genau weiß, dass ich diesen scheußlichen Zustand mit ein paar Gramm Kratom beenden kann, ist verdammt schwer.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 03.03.18 13:17
Ich finde das, was du schreibst, total richtig, gut und auch sehr wichtig zu erwähnen, Hexedeswestens!

Natürlich ist es toll, dass Menschen sich durch Kratom in gewisser Weise selbst helfen können. Genauso finde ich es wichtig, dass Erkrankte z.B. mit Mitteln wie Tilidin, Tramadol oder sogar, in extremen Fällen, Hydromorphon und Fentanyl ihre chronischen Schmerzen bekämpfen können.

Das rettet mit absoluter Sicherheit die Lebensqualität vieler Menschen oder macht im schlimmsten Falle wenigstens das Sterben schmerzfreier.

Und ja, es geht hier nicht nur um physische Schmerzen, sondern auch Ängste, Depressionen oder Schlafstörungen und Antriebslosigkeit, die Leute mit Kratom plötzlich selbst behandeln können. Das ist was Besonderes, wenn man unabhängig von Ärzten selbst die Notwendigkeit einer Behandlung bestimmen kann und sie auch selbst vollziehen kann, wenn man sie als notwenidig erachtet und letztlich bereit ist, die mit dem Kratomkonsum einhergehenden möglichen Folgen / Konsequenzen in Kauf zu nehmen!

Das finde ich immer noch alles okay und gibt Leuten eine außergewöhnliche Freiheit.

Aber in diesem Fall ist es eben auch ganz besonders wichtig, auf alle möglichen Konsequenzen des Konsums, die halt auftreten können - besonders bei täglichem Konsum - aufmerksam zu machen und wiederholt drauf hinzuweisen.

Denn es ist nun mal so, dass chronische Erkrankungen / Leiden halt auch eine "chronische", also immer weiter fortlaufende, Behandlung erfordern. Meistens jedenfalls! Und bricht man die Selbstmedikation abrupt wieder ab - ja dann hat man logischerweise auch wieder die gleichen unerwünschten Probleme / Leiden. Wer, wenn er einen Weg kennt, um 7 Tage die Woche ohne Depression zu sein, gönnt sich dennoch nur 1-2 Tage Wohlergehen und nimmt dafür 5 Tage erneute Niedergeschlagenheit, Trauer, Lustmangel in Kauf? Es gibt vielleicht einige wenige Leute, aber ich denke mal, der Trend geht bei den meisten dann schon eher in die Richtung - wenn man schon die Lösung kennt und die Erfahrung gemacht hat, dass es 1a funktioniert - die Behandlung fortzusetzen, so lange die unerwünschten Symptome ohne Medikament wieder auftreten. Und das ist bei chronischen Erkrankungen nun mal fortlaufend der Fall.

Wem es so schlecht geht, dass der Konsum der einzige Hoffnungsschimmer ist, das sagte ich bereits, dem gönne ich diese Alternative durch Kratom durchaus mega doll!

Aber auch diese Personen sollten sich bewusst machen, dass Toleranz und folglich Dosiserhöhung bis hin zum (nahezu) Aussetzen der positiven Wirkung bei egal welcher Dosis bei jedem irgendwann immer wahrscheinlicher werden.
Und dann hat man evtl. nicht nur genau die gleichen Symptome wieder, von denen man sich befreien wollte, sondern auch noch einen immensen Konsum zu finanzieren oder halt auch den nicht so angenehmen Entzug irgendwann vor sich!

Mein Tipp: Unbedingt vorher ganz doll informieren und intensiv abwägen, ob man sich drauf einlassen möchte, oder man vielleicht das jeweilige Problem an den Ursachen bekämpfen will, statt lediglich die Symptome zu lindern.

Ich verteufle Kratom auf keinen Fall, aber ich nehme es mir trotzdem heraus, zur Vorsicht und Achtsamkeit zu mahnen.

 
Traumländer



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  Geschrieben: 03.03.18 13:20
Ich finde es insgesamt nicht besonders berechenbar, Kratom gegen Depressionen einzusetzen - selbst wenn man täglich konsumiert und damit eine Abhängigkeit / körperliche Entwöhnungserscheinungen riskiert:

Die Sorten und die benötigten Mengen wirken jeweils zu unterschiedlich, um sich da an eine feste Richtschnur halten zu können. Es ist für mich immer "tagesformabhängig" und von vielen Faktoren abhängig, ob und inwieweit die Einnahme von Kratom zumindest für den Moment depressionsmindernd wirkt.

Red-Vein-Sorten zum Beispiel sedieren schnell auf unangenehme Weise, haben für mich bei Überdosierung durch die paradoxe Wirkung und das unangenehme Körpergefühl sogar schon Angstgefühle getriggert, so daß ich mich zum Konsum von Benzos gezwungen sah. Ähnliches gilt für Green-Vein-Sorten - nehme ich nur ein paar Gramm ein, spüre ich manchmal keine Wirkung. Dann ist die Verlockung des Nachlegens natürlich riesengroß. Erwische ich dann aber zuviel, kann die plötzliche "Überstimulation" gerade in der Öffentlichkeit etwas ängstigend wirken. Jedenfalls, wenn man zusätzlich mit sozialer Phobie zu kämpfen hat.

Ich hatte auch schon Zeiten nach mehrmonatiger Abstinenz, in der mir der Konsum von Kratom nicht das Geringste gebracht hat (habe mich mit Hexe darüber auch schon mal ausgetauscht), lediglich ein unangenehmes Körpergefühl und Übelkeit. Kann schlechte Ware gewesen sein, oder Kratom spricht bei mir einfach nicht die "richtigen" Rezeptoren an, um wirklich antidepressiv zu wirken. Es ist immer eine Wundertüte. Nehme ich zehnmal Kratom ein, so denke ich davon höchstens zwei- bis dreimal "Wow, jetzt geht's mir blendend".
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.03.18 16:39
ich möchte oder wollte auch keinesfalls wie ein kratomgegner klingen, bei mir spricht wohl auch viel der frust darüber mit, dass alle meine bisherigen entzugsversuche gescheitert sind und eigentlich immer in selbstbetrug gemündet haben.

um die positive wirkung von kratom möglichst lange aufrechtzuerhalten, ist es wohl unabdingbar immer mal wieder mehrere tage pause zwischendurch einzulegen, um die toleranz zu senken. selbst bei meinen bisherigen entzugsversuchen mit abdosieren, war bereits nach zwei, drei tagen mit gedrosselter dosis die lust auf eine höhere dosis wieder richtig stark. gab man dem drang nach verspürte man auch plötzlich wieder eine wirkung, wie man sie lange zuvor nicht mehr hatte. das hat dann immer den selbsttäuschenden effekt, dass man sich einredet, dass alles nicht so schlimm ist, dass kratom eigentlich ganz gut ist und so weiter...

wer es schafft drei kratomtage pro woche bei vier abstinenten einzulegen, der zieht wohl ein maximum aus dem material, da bin ich überzeugt von. leider neigt man als depressiver oder angstpatient halt zu emotionalen tiefen, die schwer zu ertragen sind. leider hat man als depressiver oder angstpatient auch wenig kraftreserven, um diese zustände einfach geschehen zu lassen.

gerade dann, wenn der problemlöser weniger als einen halben meter in einem handlichen zip-bag bereit liegt!
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 04.03.18 01:03
Kreisverkehr,

Du hast vollkommen recht mit Deinem Beitrag!!! Ich wollte mit meinem letzten Beitrag Kratomkonsum auch überhaupt nicht verherrlichen (ich hoffe, das ist hier nicht so angekommen?!...), sondern nur darauf hinweisen, dass die Einnahme in gewissen Lebenslagen legitim, wenn nicht sogar hilfreich ist. Alle Konsequenzen eines (täglichen) Kratomkonsums sollte man sich aber zuvor deutlich bewusst machen. Es kann nicht jeder mit Kratom so umgehen, dass es bei gelegentlichen Konsumeinheiten bleibt. Menschen die zur Entwicklung einer Sucht neigen, sollten sehr vorsichtig sein - ggf. auch ganz auf die Einnahme verzichten.

Trotz meiner Abhängigkeit bin ich doch froh, Kratom kennen gelernt zu haben! Ich weiß nicht, wie mein Leben ohne Kratom aussehen würde. Es erfüllt mehrere medizinische Zwecke, die mir als chronisch kranker Mensch mein Leben ein Stück weit erleichtert und angenehmer gestaltet. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich wieder zu Kratom greifen. Ich bin seit über 5 Jahren daily-user, bin berufstätig (Gesundheitswesen/Pädagogik), verdiene auch ganz ordentlich, bin verheiratet, habe Nachwus (3 Jahre alt) und kann meinen Alltag mit Kratom - oder gerade mit Hilfe von Kratom - weitestgehend souverän bewältigen. Es weiß niemand etwas von meiner Sucht - und es hat mich auch noch nie jemand angesprochen, ob irgendetwas mit mir nicht stimmt, weder meine Ehefrau, meine Eltern, noch irgendwelche Kollegen oder Kumpels. Ich bin aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unbedingt das Paradebeispiel für einen Konsumenten, der Kratom perfekt in seinen Alltag einbaut, sondern vermutlich eher eine Ausnahme... Wie sieht es hier mit den anderen daily-usern aus, würde mich echt mal interessieren!!!???
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 05.03.18 16:33
Bei mir wissen einige Leute, dass ich Kratom nehme. Dass ich immer mal wieder für eine kurze odr längere Zeit täglich konsumiere, weiß keiner.
Gerade ist wieder der Punkt gekommen, wo nach 8 Wochen Dauerkonsum keine richtige Wirkung mehr zu spüren ist, egal wieviel ich nehme. Gestern wurde mir von 6g richtig schlecht, sonst nehme ich 2-3g. Eine Wirkung hatte ich trotz 6g nicht, außer ein bisschen Sedierung, was bei einer weißen Sorte sicher nicht das Ziel war.
Ich habe heute früh um 4 Uhr das letzte Mal was genommen und mache jetzt erst mal Pause. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich die Rezeptoren schnell erholen und dass die Wirkung nach einer Woche Pause wieder fast wie zu Anfang ist.
Kava kava (Fußbad) und RC-Benzos helfen beim Absetzen ziemlich gut und ich bin zuversichtlich, dass ich eine Woche Pause schaffe.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 05.03.18 17:22
@Scumfuckstradition:

Finde es erstaunlich, daß gerade nach so langer Zeit außer Dir und bei dieser täglichen Nähe mit Familie etc. niemand etwas vom täglichen Konsum weiß. Ich meine - wenn man morgens neben seiner Frau aufwacht oder das Kind ist früher wach und quängelt - dann kommen auch schon die Gliederschmerzen, die Nase läuft irgendwann wie Sau und es fröstelt einen - bis man ins Bad geschlichen ist und da heimlich ein Tütchen oder Döschen hervorkramt und hinter verschlossenen Türen seine Startdosis nimmt, oder wie darf man sich das vorstellen? ;) Und das sexuelle Verlangen läßt unter Wirkung natürlich nach, zumindest bei mir.

Vielleicht fallen die Entwöhnungserscheinungen bei Dir ja auch nicht ganz so krass aus, weil Du einen geregelten Alltag hast und / oder die körperlichen Symptome nie so richtig durchgeschlagen haben. Manchmal mache ich mir auch Gedanken darüber, ob eine Kratomabhängigkeit nicht erst durch einen schlechten Lebensentwurf so richtig in den dramatischen Bereich gehen, so im Sinne von: Lebe ich halbwegs zufrieden, ist die Abhängigkeit von Kratom halb so schlimm.

@Hexedeswestens:

Bei mir weiß eigentlich niemand von meinem Konsum, außer ein paar sehr wenigen Bekannten, die sich z.T. auch gar nicht mit Kratom als Substanz auskennen. Zu Zeiten meiner körperlichen "Schwerstabhängigkeit" jedenfalls (ist sicher schon zwei Jahre her) erinnere mich noch, als meine jüngste Nichte mich mit ihrem üblichen etwas frechen Unterton fragte (was meine älteren Nichten nie gewagt hätten), was das für "komische Papierkugeln" seien, die ich auf der Matratze sitzend morgens erstmal mit einem Schluck Wasser runterwürgte, um die Gliederschmerzen loszuwerden...natürlich waren es Kratom-Bömbchen, um ohne die üblichen Erscheinungen zurechtzukommen. Außer "Das ist...meine Medizin" zu stottern, fiel mir nicht viel ein.

Wenn man mit Niedrigdosen über die Runden kommt und insgesamt ein zufriedenstellendes Leben führt, ist das im Grunde doch auch vollkommen okay. Die Frage ist ja immer, was der zu bezahlende Preis wäre, würde man den Konsum weglassen - und da muß jeder seine persönliche "Gleichung" aufstellen. Wenn jemand mit Kratom seine lebensbehindernde Krankheit (sei es psychischer oder körperlicher Art) besiegen kann, würde ich glatt die Abhängigkeit in Kauf nehmen. Wenn aber der Konsum das Leben eher verschlechtert, lohnt sich der Entzuch.
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Abwesender Träumer

dabei seit 2016
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  Geschrieben: 06.03.18 00:10
zuletzt geändert: 07.03.18 21:07 durch aufsuche (insgesamt 1 mal geändert)
Scumfuckstradition schrieb:
Ich sehe es ähnlich wie Crystalix. Wenn jemand über Jahre (schwere) Depressionen hat, gegen die gängige Antidepressiva nicht nachhaltig helfen konnten - und diese Person lernt Kratom kennen und ist dadurch wieder in der Lage, den Alltag einigermaßen zu bewältigen, dann finde auch ich die Einnahme von Kratom legitim. War früher selbst depressiv - und das ist nicht einfach mal ein kurzfristiges Stimmungstief!!!

Bitte nicht als Aufruf zum unbedachten Konsum verstehen, deshalb auch noch folgende Zeilen:

Das Problem wurde aber ebenso benannt: Nimmt man Kratom über einen längeren Zeitraum täglich ein, gerade wenn man sich damit selbst gezielt therapiert, entsteht langfristig leider auch eine Sucht. Und die Wirkung von Kratom verändert sich mit der Zeit auch - bzw. schwächt sich ab oder hat nicht mehr den gewünschten Effekt. Dessen muss sich jeder Konsument bewusst sein. Aber bevor ich in einer schweren Depression Suicidgedanken bekomme, diese vielleicht sogar umsetze, nehme ich lieber Kratom. Leider sind die gängigen Antidepressiva meistens nicht so wirksam, wie man sich das als Betroffener wünscht. Ebenso würde ich Kratom auf jeden Fall vorziehen, bevor man in eine Alkohlsucht oder in eine "illegale" Sucht gerät... Trotzdem sollte man vorher alle anderen Möglichkeiten ausprobiert haben, bevor man zu Kratom greift...


Meine Postings klingen vielleicht zu hart... ich bin nicht der totale Kratom Gegner... ich finde es durchaus auch legitim sich mit Kratom selbst zu behandeln, ich hab das mit Opioiden bzw. mit Tilidin ja auch getan. Ohne das Opioid hätte ich mich Anfang 2016 umgebracht.

Man sollte sich nur genau informieren auf was man sich da einlässt, viele nehmen Kratom meiner Meinung nach zu leichtfertig ein bzw. wissen nicht was Kratom Abhängigkeit wirklich bedeutet.

Und man überdeckt meist nur die Probleme ohne sie wirklich zu lösen, das erfordert zusätzlich zum Konsum noch das man an den Problemen arbeitet. Das tun nur wenige, denn man fühlt sich ja gut auf Kratom.

Und dann noch etwas...
@Scumfuckstradition und Crystalix und auch alle anderen... was macht ihr wenn Kratom illegal wird? Und das nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa. In der Schweiz ist es ja bereits illegal geworden, das wird nicht das letzte Land sein das Kratom verbietet.


 

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