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AutorBeitrag
Abwesender Träumer

dabei seit 2018
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  Geschrieben: 16.02.20 09:40
Bei mir gings um Fentanyl. Die ham iwo im Raum Koeln ein Vendor hochgenommen und bei dem Bilder gefunden, von Briefen mit meiner Adresse drauf.

Davon stand allerdings nichts im Schreiben. Es ging um einen allgemeinen Verstoß nach BTMG.

Ich bin also zur Dienststelle gefahren, weil ich iwo gelesen hab, dass man solche Termine wahrnehmen sollte und hab damit gerechnet, irgendeinem Schnauzbarttrager, Streifenpolizist gegenüber zu sitzen.

Meine Unsicherheit stieg von jetz auf gleich ins unermessliche, als mich ein "herunter gekommener", langhaariger Mitzwanziger vom Rauchen rein geholt hat.

Glaub mir, ich hab gedacht es ist mein Untergang jetzt. Ich hab daraufhin einfach Versucht, total auf Abwehrhaltung zu schalten, immer mit den Gedanken im Hinterkopf, die Scheiss Bullen erfahren von mir ueberhaupt nix.

So kam es dann auch. Ich hab mir angehört was sie gegen mich haben. Dazu kein Wort gesagt, nicht mal etwas von wegen, ne die Briefe hab ich noch nie gesehen, oder sowas.

Auf die Frage ob ich Aussagen will, hab ich mit "Nein" geantwortet.

Hab die Belehrung zwecks 31er und das Protokoll unterschrieben und bin gegangen.

Auf dem Weg nach unten, hat er dann noch auf gut Freund gemacht und mich gefragt, ob ich irgendwas ueber rosa MDMA Kristalle weiss, worauf ich geantwortet hab, dass ich nix weiss, weil ich mit niemanden was zu tun hab.

Natürlich kam ich denen komisch vor und die dachten sich bestimmt, was ist das denn fuer ein Freak. Aber das ist mir sowas von Scheiss egal gewesen.

Du musst mit denen kein Gespräch führen und deine Lebensgeschichte erzählen. Mach einfach von Anfang an klar, dass du keinerlei Aussagen machst wirst und nur da bist, um den Termin wahrzunehmen (wie es jeder normale Mensch tun würde, der nix zu befürchten hat) und um zu erfahren worum es ueberhaupt geht.

Wenn du evtl wertvolle Zeit verlieren und dich die ganze Zeit fragen willst, was denn da jetz genau los ist, dann warte auf das Schreiben der Staatsanwaltschaft.

Ich kenne weder dich, noch deine Lebensumstaende bzw deine Vorgeschichte zwecks Polizei.

Im Zweifel solltest du Vl einfach auf dein Bauchgefuehl hoeren.


 
Traumländer



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761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.02.20 15:05
zuletzt geändert: 22.02.20 13:49 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 9 mal geändert)
Hey @Talibahn,

da hast Du 1. ziemlich starke Nerven bewiesen und 2. hat Dich womöglich der Umstand gerettet, dass "nur" Dein Name mit Adresse beim hochgenommenen Vendor auf einem - leeren - Umschlag notiert war bzw. Dir keine konkrete Bestellung / Sendung einer Substanz zugeordnet werden konnte. Da ging es wohl eher darum, Zeugenaussagen gegen einen richtig "dicken Fisch" aus Dir herauszupressen. Und ein wenig Glück hattest Du sicher auch mit dem Beamten, der Dich vernehmen sollte.

Ein großer Teil des Personals von Polizei, Zoll und sonstigen Ermittlungsbehörden tritt meiner Erfahrung nach eher einschüchternd und autoritär auf (wie Du so schön schreibst: Schnauzbartträger, meist Mitte bis Ende 50, auch sehr motivierte "Jungspunde" sind dabei), oder sie versuchen es mit anderen Spielchen aus der psychologischen Trickkiste (so nach dem Motto: "Wenn Sie jetzt zugeben, dass…dann bleibt ihnen dieses und jenes erspart, ich will ihnen ja nichts Böses").

In meinem Fall wird immerhin Einfuhr vorgeworfen, kein allgemeiner Verstoß - sprich, sie haben wohl Substanz xy in einem an mich adressierten Umschlag aus dem Ausland gefunden. Das ist schon ne Nummer spezieller als einfach nur das Foto einer Anschrift bei einem Bust innerhalb von BRD zu finden.

Ich bin leider derzeit überhaupt nicht abgezockt genug in dieser Richtung, seit Jahren psychisch völlig am Ende und verängstigt (auch unabhängig von dem Vorwurf), schlafgestört und das sieht man mir oft auch an. Das hat mir jetzt wirklich den Rest gegeben und ich kann nur hoffen, nicht noch völlig paranoid zu werden durch diese zusätzliche Unklarheit. Diese Signale nimmt ein Ermittler wahr und notiert sich diese möglicherweise, um Indizien für eine Anklage der StA glaubwürdiger erscheinen zu lassen ("wirkte sehr angespannt" o.ä.), selbst wenn man tapfer bleibt und einem nichts herausrutscht. Man kann imho dabei nur verlieren. Es ist deren Job, gegen Dich zu ermitteln und Beweise für eine Anklage zu sammeln - was für Deine Entlastung sprechen würde, interessiert die nicht die Bohne.

Ich denke aber, dass ich mir möglicherweise Akteneinsicht besorgen werde (schon das kostet meist um die 80-100 Euro). Ich habe ja leider nur eine leise Ahnung, worum es gehen könnte - möglicherweise ist der Vorwurf aus welchen Gründen auch immer völlig aus der Luft gegriffen und und / oder es werden Mengen jenseits von gut und böse vorgeworfen, die mich ohne Anwalt in größte Gefahr bringen würden. Dann kann ich mich immer noch für das weitere Vorgehen entscheiden. Natürlich raten Anwälte immer dazu, sich von ihnen vertreten zu lassen - auch bei kleinen Mengen, bei denen eine Einstellung nicht unwahrscheinlich ist. Damit verdienen sie schließlich Geld.

Haste Pech im Glück, wird das Verfahren dann so oder so eingestellt und du bleibst auf Anwaltskosten im drei- bis vierstelligen Bereich sitzen. Oder im schlimmsten Falle auf einer satten Geldstrafe / Zwangstherapie o.ä. plus Anwaltskosten. Das muss, gerade wenn man über keine finanziellen Mittel verfügt, genau abgewogen werden.

Wie Du schon schreibst, ich höre zunächst mal auf mein Bauchgefühl (welches mir derzeit sagt, dass ich mir nur schaden könnte, sollte ich bei so einer Vorladung aufkreuzen), solange es nicht andere Maßnahmen erfordert.

P.S.: Die Adresse einer auf Btm spezialisierten Anwaltskanzlei in der Stadt, die sehr gut sein soll, habe ich auch schon. Gleich mal die Nummer (auch im Festnetztelefon :)) gespeichert für den Fall der Fälle.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 10.03.20 00:47
zuletzt geändert: 11.03.20 20:53 durch Ichihino (insgesamt 2 mal geändert)
Habe meine Antwort bekommen, danke.
 
Moderatorin



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  Geschrieben: 11.03.20 08:22
Wenn es sich hierbei um ein Niederländisches DPD Logistikzentrum handelt: den Fall hatte ich auch schon, letztlich kam es dann doch noch an.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 11.03.20 12:28
zuletzt geändert: 11.03.20 20:53 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Mädels & Jungs, bestellt nicht nach Hause. Keine Ahnung wohin, aber vllt. habt ihr ja eine Idee.... Damit ihr vorgewarnt seid !


Mehr Tipps gibts für 50€ ! rasta saferuse totenschaedel2

Edit: KEINE Unterschriften !
 
Traumländer



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  Geschrieben: 11.03.20 20:07
zuletzt geändert: 11.03.20 20:25 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 2 mal geändert)
Ichihino schrieb:
Ist bei dieser Menge mit einer Hausdurchsuchung zu rechnen? Falls ja, wie lange dauert es in der Regel von der Beschlagnahme bis zur Hausdurchsuchung?

Eine HD macht nur Sinn (und kann auch nur dann von einem Richter abgesegnet werden), falls es sich "lohnt", d.h. wenn größere Mengen an Betäubungsmitteln im entsprechenden Haus oder in der Wohnung erwartet werden könnten. Ist man z.B. durch eine Vorladung bereits mit dem Vorwurf konfrontiert worden, so ist eine HD doch eher unwahrscheinlich (aber nicht unmöglich!), da man als einigermaßen kluger Mensch ja sämtliche möglichen Beweismittel verschwinden lassen würde. Bude aufräumen und sich sonst nichts zu Schulden kommen lassen wäre die sicherste Vorgehensweise. Eine Garantie jedoch gibt es nicht. Bayern z.B. ist eventuell eine Ausnahme...dort könnte ich mir vorstellen, dass sie schon wegen ein paar Gramm Gras anrücken...

P.S.: HD wäre wahrscheinlich schon geschehen, sofern man es für nötig erachtet hätte - die Behörden scheinen auch bei kleineren Delikten völlig überlastet zu sein und es kann schonmal 12-24 Monate dauern, bis man dann Post bekommt...
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 11.03.20 20:51
zuletzt geändert: 11.03.20 21:58 durch Dustdevil (insgesamt 1 mal geändert)
Murmeltiersalbe schrieb:
P.S.: HD wäre wahrscheinlich schon geschehen, sofern man es für nötig erachtet hätte - die Behörden scheinen auch bei kleineren Delikten völlig überlastet zu sein und es kann schonmal 12-24 Monate dauern, bis man dann Post bekommt...


Super, danke für die Antwort. Das beruhigt dann doch etwas. :)
 
Kommentar von Dustdevil (Moderator), Zeit: 11.03.2020 21:58

Zitat gefixt.
 
Traumländer



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761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.03.20 23:02
zuletzt geändert: 12.03.20 16:04 durch Murmeltiersalbe (insgesamt 3 mal geändert)
Wie gesagt, das ist nur meine persönliche Einschätzung. Was Strafrecht oder allgemein Jura angeht, bin ich absoluter Laie. Bitte mach' mich nicht verantwortlich dafür, sollte es anders kommen und Du Besuch bekommen solltest (weiß ja nicht, aus welchem Bundesland Du bist). Ich stecke in einem ähnlichen Dilemma und hadere immer noch damit, ob ich mir einen Strafverteidiger leisten soll oder nicht (habe dafür einfach nicht das Geld, es ist immer ein Abwägen zwischen möglicher Strafe und Anwaltskosten - in den Knast kommen wir wohl beide nicht, sofern nicht vorbestraft :)).

Letztlich ist es nur Geld. Geld kommt, geht, kommt, geht, kommt wieder. Bedruckte, menschengemachte Scheine bzw. heutzutage eher figures & columns eben. Lebenszeit und Freiheit dagegen sind unbezahlbar.
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Abwesender Träumer



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129 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 12.03.20 11:34
Bei einem normalen Strafbefehl kann man sich meist den Anwalt schenken
und selber den Schriftverkehr abwickeln (Tagessatzhöhe, Härtefall, Abzahlungsplan, etc.), vorher ähnliche Fälle /Musterschreiben googeln.
Auf die Art hatte ich mal die Strafhöhe halbiert..

Vor Gericht und bei Androhung von über 90 Tagessätzen würd ich eher den Verteidiger
wählen.. auch mit denen kann man die Abzahlung aushandeln.
Darüber staunt der Laie,
ein Fachmann reibt sich verwundert die Augen,
die Koryphäe vergiesst Freudentränen,
und ein zufällig in der Nähe weilender Greis
wackelt sehr bedächtig mit dem Kopf..
er kommt nicht umhin zu rufen: Nochmal !!!

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