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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 28.02.09 14:33
Stimmt das mit den Produktionsmengen (Stichwort Break Even Point), hätte mir als betriebswirtschaftlich nict unbelecktem auch einfallen können.

Vermutlich ist es juristisch nicht drin, aber am billigsten wäre ja höchtswahrscheinlich es aus einer der großen (und noch recht ungestreckten) Chargen zu gewinnen, die der Zoll dauernd so beschlagnahmt und die dann verbrannt werden.
Die müßte man ja bloß chemisch reinigen und schon hätte man reines (wenn auch kein synthethisches) Heroin.


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  Geschrieben: 28.02.09 19:20
antonio, ich kann deinen ausführungen über karlos zustimmen.
du hast dir bei der beschreibung echt mühe gemacht und es ziemlich genau auf den punkt getroffen...

was mich zum beispiel auch immer irritiert hat, ist das er z.b. kaffee gefährlicher als heroin dargestellt hat ect... das sind so sachen, die machen in meinen augen teilweise unglaubwürdig! und wenn man dieses stigma einmal hat, fällt es schwer den rest seiner texte ernst zu nehmen! (obwohl er mit sehr vielen sachen absolut recht hat!)

ausserdem finde ich, dass er sich auch sehr oft sinngemäß wiederholt... vorallem wenn es um selbstmedikation oder die sucht-lüge geht!

trotz allem ist karlos echt eine riesen kapazität auf diesem gebiet und einzigartig auf dieser welt!
ich bin jetzt auch mittlerweilen fast 3 jahre mit ihm in kontakt über mail und wir haben auch schon telefoniert. und ich find es echt verblüffend, wie viele dinge wir beide ähnlich sehen...
ich weiß ihn als freund zu schätzen und höre gern auf seinen rat! über 35 jahre drogenerfahrung gehen nicht einfach so sang- und klanglos an einem vorbei!
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 02.03.09 14:39
zuletzt geändert: 02.03.09 14:48 durch Antonio Peri (insgesamt 4 mal geändert)
@ Konsument - bzgl. Toxizität mag er da (wenn er nun kein Straßen H sondern reines Diacetylmorphin meint ja recht haben) - und auch die These von Morphin/Heroin bei entspr. sogar psychischen Erkrankungen ist nicht per se Schwachsinn - wenn auch recht gewagt. Aber er zäumt dabei (selbst wenn man über den Sinngehalt gar nicht diskutiert) das Pferd von der falschen Seite auf. Solche Diskussionen können geführt werden, wenn sich die Medizin und die Politik über eine Freigabe per Verschreibung geeinigt hat. In Zeiten, in denen solch ein Weg zwangsläufig in die Kriminalität und/oder Elend führt, halte ich sie für unverantwortbar (er schreibt bei diesem Ratschlag ja selbst ergänzend hinzu: "Vorsicht - es kann sein, daß ihr von der Gesellschaft zu Tode gequält werdet").
Und eben weil das so ist, ist ein solcher Rat - ob nun richtig oder falsch, derzeit einfach völlig inakzeptabel. Darüber kann man reden, wenn sich die Begleitumstände derart geändert haben, das eben z.B. diese Gefahr dann nicht mehr bestünde, sondern es dann "nur" noch um die Sucht die dann entsteht gehen würde.
Immerhin wird bei entsprechenden medizinischen Diagnosen auch heute schon eine lebenslange Abhängigkeit durchaus in Kauf genommen. Deshalb bezeichne ich die These ja auch nicht als indiskutabel. Nur in der heutigen Situation ist sie es halt.

Und genau da wären wir wieder bei dem Fakt (der u.a. diese Umstände am ehesten verhindert - zumindest für heute bereits Abhängige) der Heroin-Subtitution.
Darum ging es in diesem Thread ja schon häufiger und bei dieser Diskussion, kann ich mich erinnern, immer eingeworfen zu haben, daß die CDU die einzige Partei ist, die immer vehement dagegen gestimmt hat bzw. sich dagegen eingesetzt hat.

Dazu passen zwei aktuelle Fakten. Eine von Mitte Januar - und zwar auf der Homepage der CDU selbst, wo man sieht, daß die CDU auch nach Fortführung (das stand ja auch auf wackeligen Beinen, weil die CDU immer dagegen gestimmt hat und nur aus Gründen der großen Koalition letzlich doch eingeknickt ist) des Pilotprojektes in den diversen Bundesländern, nach wie vor dagegen ist.
CDU Position vom 15.01.09 zum Thema Heroin-Substitution

Und eine zweite, ganz aktuelle, bei der vielleicht der eine oder die andere hier sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen kann und ein herrliches Beispiel für Doppelmoral:
CDU-Politiker als Heroin-Dealer verhaftet

Für die Intellektuellen unter uns der Spiegel

Für die anderen und rücksichtslos wie immer auch die BILD (die als einzige Zeitung natürlich gleich Name und Foto druckt)


Den ersten Platz bekam von mir übrigens statt Spiegel oder BILD die kleine Regionalzeitung wegen der MEGA-GEILEN Umfrage unter dem Artikel... headbanging
Zitat:
Verdacht: CDU-Politiker als Heroin-Dealer

1. ich bin CDU-Politiker und auch ein Drogen-Dealer

2. ich bin Drogen-Dealer aber nicht in der CDU

3. ich bin CDU-Politiker aber bin gegen Drogen

4. kann ich auch CDU-Politiker werden?

5. gibt es eigentlich noch etwas in diesem Land was es nicht gibt?

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  Geschrieben: 03.03.09 10:11
zuletzt geändert: 03.03.09 10:13 durch Count Zero (insgesamt 1 mal geändert)

Antonio Peri schrieb:
@ Konsument - bzgl. Toxizität mag er da (wenn er nun kein Straßen H sondern reines Diacetylmorphin meint ja recht haben) - und auch die These von Morphin/Heroin bei entspr. sogar psychischen Erkrankungen ist nicht per se Schwachsinn - wenn auch recht gewagt.

Jedenfalls habe ich jetzt in Erfahrung gebracht, dass Heroin nicht bzw. wenn dann nur sehr schwach antipsychotisch wirkt. Also dieses Argument kann man dann getrost rausnehmen aus einer Pro-Heroin-Diskussion. Bei anderen Opioiden sieht das vielleicht geringfügig anders aus. Ich glaube insbesondere Codein und Fentanyl wären für diesen Zweck geeigneter. Und natürlich Buprenorphin. Allerdings kann ich zu sowas natürlich nie aus eigener Erfahrung sprechen und zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe ich noch nicht genügend brauchbare Informationen zu diesem Thema gefunden.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.03.09 10:48
Wenn du nicht wirklich weißt wovon du redest, auch weil es nicht deine Materie ist, dann lass es doch einfach.
Hast ja als Pschotiker keine Ahnng welches Wirkungsspektrum Opioide haben, da noch nie selbst konsumiert.
Deine Infos bezüglich NL schätze ich übrigens. Kein Angriff...

lg, Muetzi
 
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  Geschrieben: 03.03.09 10:56

Muetzi schrieb:
Wenn du nicht wirklich weißt wovon du redest, auch weil es nicht deine Materie ist, dann lass es doch einfach.
Hast ja als Pschotiker keine Ahnng welches Wirkungsspektrum Opioide haben, da noch nie selbst konsumiert.
Deine Infos bezüglich NL schätze ich übrigens. Kein Angriff...

lg, Muetzi

Solange das Argument, dass Heroin antipsychotisch wirkt von Leuten benutzt wird, die von sowas überhaupt keine Ahnung haben (ausser wie man sich mit Opis am besten berauscht), dann halte ich mich da nicht raus. Wie gesagt, wenn solche Argumente nicht im Raum stünden, würde ich mich nicht sonderlich für diese Substanzklasse interessieren.

Wer von euch Heroin-Experten kann denn irgendwelche Aussagen zu sowas machen? Ich bin sicher kein Heroin-Experte, kann aber solche Infos aus erster Hand von Konsumenten besorgen, die ausserdem psychotisch sind. Wer von euch kann das sonst? Keiner hier!

Im übrigen stimmt es auch nicht, dass ich noch nie Opioide genommen habe. Kriege ja sowas ab und an auch verschrieben. Habe bisher nur noch keine Dosen genommen, die weit über die eigentliche medizinische Dosis hinausgehen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.03.09 16:49
also ich hatte ja schon einmal das vergnügen einen stationären entzug in einer geschlossenen psychatrie miterleben zu dürfen...
dort waren insgesamt 4 junge männer mit schizophrenie... allesamt chronische kiffer.
mit einem bin ich näher ins gespräch gekommen. ihn hat es besonders schlimm getroffen... er hörte immer ganz plötzlich laute, schreiende stimmen und war immer fest der meinung, alle anderen würden diese auch hören... sie würden quasi "aus seinem kopf" nach draussen hin hörbar sein! ich sah ihn auch manchmal wie er plötzlich erschreckt zusammen zuckte, danach nervös um sich guckte, bevor er dann das weite suchte und alleine mit zugehaltenen ohren in einer ecke saß. er wollte dann auch meistens nicht angesprochen werden.
(ein anderer war zum beispiel der meinung, er könne händy-gespräche in seinem kopf mit hören. manchmal sogar 10 stück gleichzeitig. sein eigenes handy würde wärend der prozedur in der hosentasche immer warm werden... in der nähe von handymasten wäre es angeblich immer besonders schlimm gewesen!)

egal, ich komme jetzt zum punkt!
dieser junge mann hat wohlgemerkt ohne das ich vorher in irgendeiner art und weise auf ihn eingeredet habe oder ihn in diese richtung manipuliert hätte von sich aus den selbstmedikationsaspekt von heroin gestanden. er sprach mich an, weil er halt wusste das ich wegen einer heroinsucht in dieser einrichtung war. er sagte mir, dass er einmal zufällig über einen freund an heroin gekommen sei und dies dann auch über 2-3 wochen täglich konsumiert habe. wärend dieser zeit stellte sich zunächst eine gleichgültigkeit gegenüber den aggressiven stimmen in seinem kopf ein. allmählich wurden diese dann auch immer leiser und traten langsam in den hintergrund.
kurzum: das heroin unterdrückte seine schizophrenen schübe bis auf ein erträgliches maß!
warum er es nicht weiter konsumiert hat, weiß ich nicht...

desweiteren sagten mir die ärzte auf der station, dass sie schon öfters beobachtet haben, dass heroinabhängige nach ihrer entgiftung psychose-ähnliche symptome zeigen. ihrer meinung nach wäre dies allerdings eine direkte folge des drogenmissbrauchs! diese meinung teile ich nicht...
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 04.03.09 17:15
zuletzt geändert: 04.03.09 17:17 durch Antonio Peri (insgesamt 1 mal geändert)
@ Konsument: Diese Meinung (also das die möglichen auftretenden psychotischen Schübe direkte Folge des Drogenmißbrauchs seien), teile ich ebensowenig wie Du.

Ich habe mir diesbezüglich mal das ICD-10 (und da insbesondere alles was unter F10/F11 und Fortfolgenden fällt) angesehen - und mußte mit Erschrecken festellen, daß die Reihenfolge dort bei allen psychoaktiven Substanzen (egal welche Substanzklasse) völlig gleich ist.

Ich denke daß liegt an den hauptsächlichen Erfahrungen mit Alkoholentzug, was ja eine GABA-Substanz ist und damit nun höchstens auch noch für Benzos und GBL gilt.

Das es bei GABA-Substanzen ja das klassische Entzugsdelir gibt, das u.a. von Halluzinationen begleitet ist, scheint es mir als sähe das ICD eine nachfolgende Psychose bloß als Verstärkung dieses Symptoms.

Was ich zumindest bei vielen der dort aufgelisteten Stoffe nicht glauben kann bzw. was mir völlig unlogisch erscheint.

Zumindest dort (ich habe das im Thread: "Opioide und Psychose" verlinkt), finde ich, muß es eine eigene Gewichtung, je nach Stoffklasse geben. Die gibt es aber nicht. Stattdessen werden dort alle Stoffe, egal ob nun Alkohol, Opioide, Cannabinoide oder Psychedelika einfach pauschal über einen Kamm geschoren.
Das hat schon etwas überaus ignorantes und wirkt auf mich, durch die Undifferenziertheit, überaus fachlich inkompetent.
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  Geschrieben: 04.03.09 17:27
Ja, im ICD-10 herrscht Ordnung. Um alles einheitlich zu machen sind sämtliche psychotrope Substanzklassen, die aufgeführt sind, auch gleich strukturiert. Uabhängig davon, ob sowas überhaupt möglich ist.

Eine F1x.4 ist die Steigerung des F1x.3, allerdings setzt F1x.5 diese "Verstärkungskette" nicht fort. Jedenfalls sind einige der aufgeführten Diagnosen zwar theoretisch möglich, da sie ja im Diagnoseschlüssel definiert sind. Allerdings sind sie bestimmt nie jemals diagnostiziert worden.

Es gab mit Sicherheit noch keinen (oder nur in Ausnahmefällen) mit der Diagnose F12.4. Also F16.4 gab es mit Sicherheit noch nie, per Definition.

Antonio Peri schrieb:
Das hat schon etwas überaus ignorantes und wirkt auf mich, durch die Undifferenziertheit, überaus fachlich inkompetent.

Ja, finde ich auch. Allerdings ist es doch beruhigend, dass alles seine Ordnung hat.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.03.09 18:08
Also, dann lehne ich mich jetzt auch mal ganz weit aus dem Fenster, weil mir eine Entwicklung hier echt langsam Probleme macht:

Eins vorweg:
Ich habe gar keine, aber auch absolut keine Ahnung von Opis.
Die einzige Erfahrung, die ich gemacht habe, ist Kratom und dabei soll’s auch bleiben.
Und von den meisten anderen Sachen habe ich auch weniger Ahnung, als viele andere hier.

Ich glaube Euch, wenn Ihr sagt, dass Heroin bei psychischen Störungen helfen können. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Psychose - Gefahren bei psychedelischen Drogen (und ich zähle jetzt mal Cannabis im weiteren Sinne auch dazu) höher sind, als bei Opiaten. OK.
Nur muss man sich dann natürlich die Frage stellen, wie kommt es dazu? Sind die psychischen Probs nicht ein Hinweis darauf, dass man über sein Konsummuster nachdenken muss, anstatt diese mit Heroin 'auszukurieren'?
OK, manche haben in seltenen Fällen echt das Pech, dass bei ihnen schon nach kurzfristigen oder gar einmaligen Gebrauch von psychedelischen Drogen eine (latent vorhandene) Psychose ausbricht.
Aber ich glaube, wenn dies die Regel wäre, hätte das ldt eigentlich seine Grundlage verloren.

Vielleicht kann man mit Heroin tatsächlich psychisch angeschlagenen Personen helfen, so langsam wieder von der Psychose wieder runterzukommen oder zumindest mal ein wenig Urlaub davon zu machen. Aber es muss doch total schwierig sein, wenn man diesen Himmel einmal kennt, davon abzulassen.

Ich bekomme aber in der letzten Zeit immer mehr den Eindruck, hier echt eine Lanze für Heroin gebrochen wird. Immer wieder lese ich 'Ja, reines H ist ja überhaupt nicht schädlich / toxisch', 'man kann ja runterdosieren', 'wenns denn mal endlich legal wäre...'.

Bei diesen z.T. Karlox - inspirierten Argumenten (so wirken sie zumindest) wird von Dingen ausgegangen, die sich nie aber auch nie für einen normalen Opiat – Gebraucher ereignen werden. Wie oft wurde hier schon geschrieben, dass Karlox eine Ausnahmeperson ist, die ihren Sonderstatus („ich bekomme meine Opis legal“) mit aller Gewalt auf andere übertragen will. Heroin wird nie ganz legal werden und somit wird es nie reines Heroin geben und es wird nie genug Stoff da sein. Es wird immer wieder mal zu hektisch ein, weil illegal, um alle vielfach von Euch genannten Safer -Use – Regeln einzuhalten.
In der Not wird sich halt dann noch mal eine halbsterile Pumpe in die Venen gedrückt. Vielleicht machen diejenigen, die hier schreiben, so was nicht und halten sich brav an ihre Regeln. Aber es gibt ja noch genug 'da draußen' und ich befürchte mal, dass der eine oder andere davon auch hier mitliest und seine Sucht mit den hier angelesenen ‚medizinischen’ Argumenten begründet oder rechtfertigt anstatt sie zu kicken (leicht gesagt, ich weiß).

Heroin wird oft als Medizin dargestellt. Das ist sicherlich teilweise richtig, zumal es auch einen medizinischen Ursprung hat. Aber diese Medizin würde gar nicht erst notwendig, wenn man sich nicht schon mit anderen Substanzen in die Lage gebracht hätte, dass man diese 'Medizin' benötigt. Wenn jemand (evtl. drogenindiziert) so kaputt ist, dass er Heroin zum rauskommen benötigt, OK, dann sollte das unter ärztlicher, prof. Aufsicht auch so möglich sein, wenn diese Erkenntnisse gesichert sind. Aber dann muss doch das Ziel sein, ganz davon wegzukommen oder vielleicht langfristig ein moderates Konsummuster mit anderen leichteren Opis oder anderen Drogen aufzubauen. Ich glaube, und so habe ich es auch in den Beiträgen hier gelesen, die vor Jahren verfasst worden sind, dass es nur wenige gibt, die sich auf ein langes und glückliches Leben mit Heroin einstellen können. Für die meisten bleibt es doch ein Kreislauf aus druff sein, Entzug, Substi, druff sein...., oder?

Ich vermisse an vielen Stellen auch die warnenden Töne, die am Anfang dieses Threads viel deutlicher waren. Ich erinnere mich an die ersten, die geschrieben haben ‚ich will mal probieren’ und was dann für eine Welle zurückkam, eine Welle von Leuten, die ebenfalls die Erfahrung hatten und andere vor einem schweren Weg bewahren wollten.

Das geht mir im übrigen hier nicht nur mit Heroin hier so, auch mit anderen harten Sachen habe ich tlw. das Gefühl, dass man sich so ganz langsam daran gewöhnt. Und so werden nach und nach auch Crack, Crystal und noch andere Sauereinen salonfähig.

Hhhmmm, vielleicht bin ich zu alt für so ein Sch3“$% oder ich übertreibe?

Ich glaube nicht!!

Tja, das wollte ich eigentlich schon länger mal loswerden, hätte auch gut in ein anderes Thema oder in einen neuen Thread gepasst. Ich wollte und will damit keinen persönlich angreifen und hoffe, keinem zu nahe gekommen zu sein.

 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 04.03.09 18:43
zuletzt geändert: 04.03.09 18:46 durch Antonio Peri (insgesamt 1 mal geändert)

CrazyFrog schrieb:
Ich vermisse an vielen Stellen auch die warnenden Töne, die am Anfang dieses Threads viel deutlicher waren. Ich erinnere mich an die ersten, die geschrieben haben ‚ich will mal probieren’ und was dann für eine Welle zurückkam, eine Welle von Leuten, die ebenfalls die Erfahrung hatten und andere vor einem schweren Weg bewahren wollten.

Das geht mir im übrigen hier nicht nur mit Heroin hier so, auch mit anderen harten Sachen habe ich tlw. das Gefühl, dass man sich so ganz langsam daran gewöhnt. Und so werden nach und nach auch Crack, Crystal und noch andere Sauereinen salonfähig.



@ Crazy Frog: Genau die Entwicklung die Du beschreibst, ist mir auch aufgefallen und wenn Du gerade diesen Thread hier mal, nicht nur ab der Verlinkung auf Deinen letzten Beitrag hier liest, sondern vor allem meine 2 Beiträge, die ich direkt davor schrieb, wo ich z.B. einen Dialog mit Penthesilea und Kraehe führe, siehst Du, daß es diese Stimmen gibt - ich bin eine von diesen Stimmen und zu Karlox Thesen habe ich ebenso meinen Senf dazugegeben, der sich nicht groß von Deiner Ansicht unterscheidet. Wenn es Dich weiterhin interessiert warum ich, neben den eigenen Erfahrungen - und ich selbst war auch auf dem Weg der Salonfähigkeit, habe aber für mich selbst zu Beginn des Weges schon kehrtgemacht. Wie Du verurteile ich jedoch aber auch niemanden der ihn geht - dazu raten würde ich jedenfalls niemandem - im Gegenteil - ich schrieb ja auch hier ganz deutlich, das so etwas, zumindest in der heutigen Lage, völlig inakzeptabel und unverantwortlich ist. Wenn Du den Thread hier ab Anfang/Mitte Februar verfolgst wirst Du feststellen, das es die Stimmen eben gibt.
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  Geschrieben: 04.03.09 19:31

Antonio Peri schrieb:

CrazyFrog schrieb:
Ich vermisse an vielen Stellen auch die warnenden Töne, die am Anfang dieses Threads viel deutlicher waren. Ich erinnere mich an die ersten, die geschrieben haben ‚ich will mal probieren’ und was dann für eine Welle zurückkam, eine Welle von Leuten, die ebenfalls die Erfahrung hatten und andere vor einem schweren Weg bewahren wollten.

Das geht mir im übrigen hier nicht nur mit Heroin hier so, auch mit anderen harten Sachen habe ich tlw. das Gefühl, dass man sich so ganz langsam daran gewöhnt. Und so werden nach und nach auch Crack, Crystal und noch andere Sauereinen salonfähig.



@ Crazy Frog: Genau die Entwicklung die Du beschreibst, ist mir auch aufgefallen und wenn Du gerade diesen Thread hier mal, nicht nur ab der Verlinkung auf Deinen letzten Beitrag hier liest, sondern vor allem meine 2 Beiträge, die ich direkt davor schrieb, wo ich z.B. einen Dialog mit Penthesilea und Kraehe führe, siehst Du, daß es diese Stimmen gibt - ich bin eine von diesen Stimmen und zu Karlox Thesen habe ich ebenso meinen Senf dazugegeben, der sich nicht groß von Deiner Ansicht unterscheidet. Wenn es Dich weiterhin interessiert warum ich, neben den eigenen Erfahrungen - und ich selbst war auch auf dem Weg der Salonfähigkeit, habe aber für mich selbst zu Beginn des Weges schon kehrtgemacht. Wie Du verurteile ich jedoch aber auch niemanden der ihn geht - dazu raten würde ich jedenfalls niemandem - im Gegenteil - ich schrieb ja auch hier ganz deutlich, das so etwas, zumindest in der heutigen Lage, völlig inakzeptabel und unverantwortlich ist. Wenn Du den Thread hier ab Anfang/Mitte Februar verfolgst wirst Du feststellen, das es die Stimmen eben gibt.


Hi Antonio,

ja, ich habe Deine Beiträge gelesen und finde sie sehr gut.

Und ich möchte auch lieber eine dieser Stimmen sein und vielleicht möglicherweise was aufs Dach kriegen, als einfach nur schweigend zuzusehen / zuzulesen und mir nur meinen Teil zu denken.
Das LDT ist mir viel zu zu schade, um mit meiner Meinung einfach hinterm Berg zu halten. Und ich denke, es kann auch gut kritische und gegenlenkende Stimmen / Beiträge aushalten.

Wichtig ist mir vor allem, dass auch unbedarfte Leute hier auch deutlich die Grenzen und Gefahren sogenannter harter Drogen aufgezeigt kriegen (ich sag es mal verkürzt, über "was ist eine harte Droge" kann man gerne an anderer Stelle diskutieren).
Und das beste ist, wenn diese Warnungen nicht iwi von S. Bätzing und Co kommen, denen eh keiner (zumindest keiner, der gemerkt hat, dass man von dem ersten Joint nicht gleich süchtig wird) glaubt, sondern von Menschen, die schon so vieles durchgemacht haben.

BTW. haben mich auch einige Erfahrungsberichte aus dem LDT davon abgehalten, mal das eine oder andere auszuprobieren und das finde ich gut. Ich war z.B. mal neugierig auf GBL und auf Grund einiger TB / LZB habe ich mich dafür entschieden, es zu lassen.

So, jetzt mach ich erstmal Schluss, sonst kommt gleich die rote "Off Topic" - Lampe ;-)


 
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  Geschrieben: 05.03.09 23:12
Das sollte wohl jedem klar sein, daß wenn man psychische Probleme hat, man da nicht mit Straßenshore gegen angeht. So naiv wird wohl kaum jemand sein. Was Karlox beschreibt ist ja eher eine Utopie, wenn es Heroin rein und legal gäbe, mit geregelter Abgabe, wäre es möglich, dieses Mittel auch aös Medikament gegen psychische Leiden einzusetzen.
Ait dem jetzigen Schwarzmarkt wird wegen der Preise und der Unreinheit und nicht geregelte Toleranzbildung und Einnahmezyklen doch niemand glücklich.
Und ganz legales Heroin gibt es, z.B. in Großbritannien als Medikament ;).
Lebe.Liebe.Leben

Und das zehrt an meinen Kräften, und das zieht mich wie Blei,auf den Grund wo sie mich haben wollen,doch das geht vorbei

http://rapidshare.com/files/129396061/pd2_-_die_letzte_grenzlinie_durchschreitend_harte_filme_schieben_2008.zip
Ex-Träumer
  Geschrieben: 15.03.09 11:12

noziroeve schrieb:
Das sollte wohl jedem klar sein, daß wenn man psychische Probleme hat, man da nicht mit Straßenshore gegen angeht. So naiv wird wohl kaum jemand sein.


Ob es Naivität ist, oder ob es andere Beweggründe gibt, weiß ich nicht.
Ich kann mich aber an Momente in meinem Leben erinnern (gaaaaaaaanz lange her), wo ich soweit war, dass ich mir alles reingezogen hätte, was iwi kickt. Glücklicherweise hatte ich seinerzeit keine H - Connections, sonst würde ich vielleicht nicht hier schreiben.
Gedanken über die Reinheit und über das Risiko gewisser Drogen? Nein, die hatte man sich doch nicht gemacht, Hauptsache, es knallt.
Was ich sagen will ist, dass Vernunft im Zusammenhang mit Drogen erst ab einer gewissen Reife funktionieren kann (aber nicht unbedingt mus) . Und oft tut man doch auch Dinge bei denen man weiß, dass sie nicht gut sind, aber man machts trotzdem, des Momentes wegen.
 
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ICQ
  Geschrieben: 15.03.09 13:28
Hallo frog, ich glaube wenn wir in diesem forum über drogen diskutieren haben wir das problem, das wir irgendwie auf 2 hochzeiten tanzen. Die meisten hier wissen denke ich, daß die stoffe am sich weder gut noch böse sind, sondern schlicht war der mensch daraus macht, und zwar sowohl individuell als auch im gesellschaftlichen kontext. Wenn mir drogen jenseits der gängigen kulturellen vorurteile anschauen, kann das nach verherrlichung klingen- und da müssen wir alle eben drauf achten, damit genau das war du schreibst nicht passiert. Ich finde man darf über die positiven seiten, die einem am sich neutralen stoff abzugewinnen sind, reden. Aber man muss eben immer in hinterkopf haben, war unter den gegenwärtigen umständen wirklich möglich ist und war in der regel passiert. Das sind die 2 hochzeiten, das potenzial einer am sich neutralen substanz und daß, war unsere gesellschaft daraus macht. Was letztendlich ausschlaggebend ist für den benutzer, der in dieser gesellschaft leben muss. Es ist denke ich nicht leicht, aber wenn jeder auf seine worte achtet, können wir über drogen - anders- reden, ohne damit andere zu gefährden. Hoffe meine gedanken sind verständlich,sorry für ot. Lg krähe
Wirklich reich ist, wer mehr träume in seiner seele hat als die realität zerstören kann.

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