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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.07.19 18:48
Ich denke, folgendes sollte hier auch reinpassen:
Was haltet ihr davon Gewalt zu legalisieren, in einem kontrollierten Rahmen, wenn beide Parteien einverstanden sind. Bis zum Tod wenn vereinbart. Also fern von Kampfsport.
Hatte die Idee schon in der 8. Klasse oder so, später ist mir aufgefallen, dass das ja quasi wie im wilden Westen ist und es gibt ein Lied von Electric Wizard "Legalize drugs and murders".
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.07.19 19:06
Von welchem Planeten kommst du? Gewalt ist doch längst legalisiert ... jede Armee der Welt kämpft völlig legal! Wieso sollte die Welt besser werden, wenn man das jetzt auch noch aufs Private ausdehnt? Wo genau siehst du da Vorteile?
"Die Realität holt einen auch ein, wenn man sie ignoriert!"
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.07.19 19:09
Wenn wirklich beide Parteien damit einverstanden sind und einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen, dann könnte das moralisch gerechtfertigt sein sich gegenseitig totzuschlagen. Aber wer will das schon? Aber aufhalten kann man die Leute ja auch nicht. Sieht man ja bei diversen Hooligans das denen das Spass macht.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.07.19 20:00
Jau, die Hooligans wollte ich auch anführen.
Hab immer schon gedacht: Wenn die das wollen und sich explizit dafür verabreden (und niemand Unbeteiligtes mit einbezogen wird) - sollnse!
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.07.19 17:46
RosaRot schrieb:
Von welchem Planeten kommst du? Gewalt ist doch längst legalisiert ... jede Armee der Welt kämpft völlig legal! Wieso sollte die Welt besser werden, wenn man das jetzt auch noch aufs Private ausdehnt? Wo genau siehst du da Vorteile?


Naja, ich kann da auch nicht weiter ausholen, aber ich kann mir vorstellen, dass die öffentliche Debatte über Gewalt eine andere Richtung einschlägt. Gewalt ist in der menschlichen Natur genauso vorhanden wie Urängste, der Mensch wird nie schaffen davon ganz loszukommen.
Z.B. kann ich mir vorstellen dass der Durchschnittsbürger durch den offeneren Dialog weniger von einem Tabu ausgeht und weniger Angst davor hat.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.07.19 19:16
zuletzt geändert: 19.07.19 19:34 durch RosaRot (insgesamt 1 mal geändert)
Hmmm ... naja ... Gewalt wird doch ohnehin zunehmend enttabuisiert. Sei es durch einschlägige Videogames oder durch äußerst Brutale Veranstaltungen (MMA u. co), die ja sogar im TV übertragen werden. Ich tu mir gerade schwer, da einen Nutzen zu sehen ... ist ja nicht so, dass die Welt dadurch gewaltfreier geworden wäre ...

Ganz im Gegenteil - Gewalt wird dadurch selbstverständlicher (erlebe ich Täglich in unserem Jugendzentrum)... wegen mir müsste da also eher nichts legalisiert werden.
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 19.07.19 19:44
Ja schon, aber bringt sport nicht mehr Menschen zueinander.
Sogar die Priester predigen von Erfolgserlebnissen im Sport.
Moderne Gladiatorenkämpfe hin oder her, dem ungezähmten Wesen eine Bühne zu geben ist doch das beste was den niederen Motiven passieren kann.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.07.19 19:52
Taolinitis schrieb:
dem ungezähmten Wesen eine Bühne zu geben ist doch das beste was den niederen Motiven passieren kann.


Warum? Ich verstehe ganz ernsthaft nicht, was daran gut sein soll ... oder anders - wie unsere Welt dadurch eine bessere wird ... erklärst du es mir?
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 19.07.19 20:02
ist halt unterschiedlich wie man erzogen wird. Aber es ist wohl einfach ein Streben, bienenscharmintelligenz und Gruppenzugehörigkeit. Da steckt ja schon mal intelligenz drin, das ist doch schon mal ganz gut.

Dann das Streben, Selbstverwirklichung bzw. diese Pyramide, das lenkt ab, generiert neue Lichtpunkte.
Einfachste sockosophie


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.07.19 20:09
Ach so ... ok ...
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Traumländer



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  Geschrieben: 04.08.19 11:20
Würde man global 1 x im Jahr einen Tag einführen, an dem alles erlaubt ist. Also 24 h kann jeder Mensch tun und lassen was er möchte, ohne dafür moralisch oder strafrechtlich Belangt werden zu können.
Vielleicht würde das ausreichen um das generelle Gewaltpotenzial in der Gesellschaft merklich zu reduzieren. Allein die Gewissheit zu haben, in regelmäßigen Abständen, mögliche Gewaltphantasiesen bedenkenlos ausleben zu können.
Gleichfalls wird man aber auch automatisch zur Zielscheibe. Opfer und Täter zur selben Zeit zu sein.
Gewalt ist ein emotionaler Vorgang, oft trifft die einem aus heiterem Himmel, unvorbereitet. Dieser Aspekt würde sich komplett umkehren, man wüsste wann,wo und über welchen Zeitraum mit exzessiver Gewalt zu rechnen ist. Quasi wie Weihnachten!

Insgesamt ein grausames Szenario, möglicherweise aber eine effektive Methode das allgemeine Gewaltpotenzial der Menschheit zu senken, denn es wäre unmöglich sich dem zu entziehen und die Sehnsucht nach einer gewaltfreien Existenz, wäre vergleichbar mit dem heiligen Gral.


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 04.08.19 12:30
zuletzt geändert: 04.08.19 12:42 durch Der Bollo (insgesamt 1 mal geändert)
Magix schrieb:
Also 24 h kann jeder Mensch tun und lassen was er möchte, ohne dafür moralisch oder strafrechtlich Belangt werden zu können.

Leute, die gewalterfahren sind machen das ohnehin 24/7 und versuchen halt der strafrechtlichen Verfolgung durch Nichterwischtwerden zu entgehen.
Wenn das einmal im Jahr erlaubt wäre, würden wohl die, die sowieso Lust auf Boxen haben ihrem Hobby nachgehen und die anderen würden sich dem
so gut es geht entziehen.
Ein paar würden dadurch animiert „es doch mal mit Gewalt auszuprobieren”. Manche würden dadurch angeekelt merken, dass es doch nichts für sie ist,
manche hätten ein bescheuertes Hobby mehr.
Ich finde den heiligen Gral da nirgends, wofür genau soll das gut sein?
Warst Du schon mal Opfer von physischer Gewalt? Weißt Du, was das mit Dir macht? Wer das schon mal erfahren hat und nicht eh aus der Boxerfraktion kommt,
wird Deinem Vorschlag eher ablehnend gegenüberstehen.
Ich erinnere mich an WT-Training, wo ich gemerkt habe, dass die Mehrzahl der Leute eine natürliche Hemmschwelle hat, wenn der Sifu sagt
„zieh durch und triff mich, wenn der Weg frei ist.”
Diese Hemmschwelle muss Menschen ohne Gewalterfahrung erst einmal „abtrainiert” werden.
Ich bin überzeugt, dass diese Hemmschwelle für etwas gut ist.
Klar, Gewalt und/oder Aggression gehört schon irgendwie zu unserer Spezies, doch ich glaube, dass wir, wenn wir schon die Überlegenheit unserer Spezies
so aufgeblasen vor uns hertragen, uns irgendwann mal entscheiden müssen, ob wir Hirntiere oder Muckitiere sind…

 
Traumländer



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  Geschrieben: 04.08.19 13:11
zuletzt geändert: 04.08.19 14:23 durch Magix (insgesamt 1 mal geändert)
Versteh mich nicht falsch, ich propagiere das genannte Szenario nicht, keineswegs.
Zu welchem Resultat es am Ende führen könnte, hängt aber allein daran welche Prioritäten die Spezies Mensch, in ihrem Dasein antreibt. Voraussetzung ist jedoch das Grundvertrauen in die Möglichkeit, der Mensch könne absolut gewaltfrei existieren.
Ich persönlich glaube daran, unsere Spezies hat das Potenzial, zu einer solchen Existenz. Vielleicht liegt ein friedliches Zusammenleben sogar in unserer Natur und hat auch lange Zeit dementsprechend stattgefunden.
Die Rahmenbedingungen dafür sind allerdings schon lange Nicht mehr gegeben. Im Gegenteil, das Fundament ,unserer Gesellschaft, beinhaltet in erster Linie Indikatoren, die Gewalt erzeugen. Sei es das Streben nach Macht, Wohlstand und Anerkennung, Regierungen, Parteien, Religionen, Instrumente die eine Spaltung der Menschheitsfamilie zur Folge haben.
Solange sich die Maßstäbe unserer Gesellschaft danach orientieren, wird Gewalt immer ein Faktor sein.

Der Bollo:
Klar, Gewalt und/oder Aggression gehört schon irgendwie zu unserer Spezies, doch ich glaube, dass wir, wenn wir schon die Überlegenheit unserer Spezies
so aufgeblasen vor uns hertragen, uns irgendwann mal entscheiden müssen, ob wir Hirntiere oder Muckitiere sind…

Ja, wir müssten uns entscheiden, aber das tun wir nicht. Wir unterscheiden lediglich zwischen „guter“ Gewalt und „böser“ Gewalt. Zieht ein Land in den Krieg, ist es von Vorteil, Zustimmung für dieses Handeln in der Bevölkerung zu generieren. Das kann ganz plump erreicht werden indem man einfach lügt, die Wahrheit kommt dann meist Jahre später zu Tage, oder man geht suptiler vor indem man Sich bestimmter Frames bedient.
Die NATO z.B. Nennt sich Verteidigungsbündnis, obwohl es ein Angriffsbündnis ist. Man bezeichnet militärische Aktionen als Peace keeping Operations, die in Wirklichkeit einen Kriegsakt darstellen.
Das sind leider immernoch die bewährten und erfolgreichen Methoden, um Gewalt zu legitimieren.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 29.09.19 13:50
Die Angst was zu verpassen

Twitter auf nachrichten lesen, Tageszeitungen haben keinen Sinn mehr. Kunst verkümmert zur massenware. Boom, in allen Ecken, entspricht der totalen Implusion Menschlicher Schnellebigkeit. Attribute im Einzelnen, kaum Entwicklungsfähig.
Was schiebt uns so weit vor, sollten wir uns darauf beschränken, zu produzieren. Qualität oder Quantiät?

Zurück zur Sinnfrage. Warum ist das Tagesgeschäft nur so aufgebläht? Der Alltag voller masochistischer Züge. Ich weiß es nicht.

 
Traumländer



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  Geschrieben: 19.10.19 11:57
Magix schrieb:
Würde man global 1 x im Jahr einen Tag einführen, an dem alles erlaubt ist. Also 24 h kann jeder Mensch tun und lassen was er möchte, ohne dafür moralisch oder strafrechtlich Belangt werden zu können.
Vielleicht würde das ausreichen um das generelle Gewaltpotenzial in der Gesellschaft merklich zu reduzieren. Allein die Gewissheit zu haben, in regelmäßigen Abständen, mögliche Gewaltphantasiesen bedenkenlos ausleben zu können.
Gleichfalls wird man aber auch automatisch zur Zielscheibe. Opfer und Täter zur selben Zeit zu sein.


Das ist die Prämisse der leider schlechten Filmreihe "The Purge".

In der Realität hingegen wäre das der Tag, an dem Wohlhabende aus Geltungsbedürfnis, Neugier, Sadismus, Weltekel oder um sich selbst davon zu überzeugen, dass sie auch sonst das ganze Jahr über kein schlechtes Gewissen haben müssen, losziehen, um mit überlegenen Waffenarsenal oder eigens dafür eingerichtetem Folterkeller ein paar vermeintliche Untermenschen auszurotten oder lebend zu sezieren. Und ihrer Jugend beibringen, dass sie es ebenso handhaben soll. Geschäftsleute oder Manager würden Söldner anheuern, um Konkurrenz auszuschalten oder Mitarbeiter bestechen, um deren Produkte und damit den Ruf zu sabotieren. Im sozialen Dienstleistungsbereich würde der ein oder andere unliebsame Klient ausgeschaltet, um auf Arbeit weniger Stress, problematische Gruppendynamik oder einfach materielle Ressourcen zur Verfügung zu haben.

Im Prinzip also ein die tendenziell eh vorhandenen Gewalt- & Machtvethältnisse und deren Ausübung noch etwa verschärfter fest zurrender Tag, der die gegenwärtige Rücksichtslosigkeit und den gegenwärtigen Empathiemangel nicht zurückschrauben, sondern erhöhen würde. Der einzige Druck, der dadurch rausgenommen würde, wäre ja der, am ohnehin gewaltschwangeren Alltag etwas zu ändern.

Kurzum:

Es entspräche einem ganz normal grausamen Alltagsjahr im Kapitalismus verdichtet auf einen einzigen Tag.
Liebe ist Leben.

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