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Abwesender Träumer



dabei seit 2016
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  Geschrieben: 28.11.17 20:24
Hallo,

Ich bin seit 4 Wochen clean von allen, bis auf Medikation, aufgrund von Erkrankung.
Kiffen werde ich auf jeden Fall sein lassen, da es bei mit nur noch unangeneh wirkt und die Symptome der Erkrankung verstärkt.
Deshalb bin ich motiviert genug es sein zu lassen.

Aber bei Opioiden sieht es halt anders aus, die lindern die Symptome und ich hab ja seit fast 2 Jahren Opioide konsumiert, hauptsächlich Kratom, damit ich von härteren Sachen fernbleibe.
Jetzt hab ich mir wieder ein Batch besorgt, nicht viel, im Vergleich zu früher, einfach mal für hin und wieder.
Jetzt hab ich Angst wieder drauf zu kommen, das ich wieder täglich konsumiere.
Wie kann ich das am besten vermeiden, das ich den Konsum nur auf Wochenende beschränke?

Im Vergleich zu damals nehme ich nichts anderes mehr, hab die Erfahrung gemacht das mein Konsummuster durch andere Drogen schlimmer wurde.
Und Kratom ist ja echt nicht schlimm, wenn man es mal am Wochenende konsumiert, besser als Speed oder Alkohol.

Ist es möglich das hinzubekommen mit Kratom?
Psychisch geht es mir zurzeit echt gut, im Vergleich zu der Zeit als ich noch konsumiert habe, bin auch viel zielstrebiger.
Und ich möchte halt alle anderen Drogen vermeiden, vor allem die Chemie und wenn nur noch pflanzliche Sachen, bis auf Cannabis.

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 29.11.17 09:33
Sternkind schrieb:
Wie kann ich das am besten vermeiden?


Disziplin.
Ich konsumierte seit mehreren Jahren (4?) Opiate und opioide. Kratom, Tilidin, Oxycodon, Methadon, Morphium. Und ich habe noch nie mehr als 1x pro Woche konsumiert, trotz diverser privater Rückschläge. Disziplin und eine Heidenangst vor einem Kontrollverlust reichen mir also.
Und ich finde allein die Zuversicht, dass es gar nicht so schwer ist geregelt zu konsumieren hilft schon enorm.

Aber wenn du die da nicht so viel Disziplin zutraust dann wäre es auf jeden Fall ratsam immer nur kleine Mengen zu bestellen.
"Gott hat entweder nicht hingesehen oder es war ihm egal... Ab da wusste ich... Nicht Gott macht die Welt zu dem was sie ist... Wir tun das"
Traumländer



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  Geschrieben: 29.11.17 15:46
Hey xaveninc,
ich habe auch 5 Jahre am Stück gekifft, so richtig viel mit bestimmt 25 Bong Köpfen am Tag und ich hab auch jahrelang Eimer geraucht. ich kenne diese Motivationslosigkeit und teilweise auch schon in Ansätzen eine Verwahrlosung aus eigener Erfahrung.
Nachdem ich im Alter von 21 dann aufgrund größerer Schwierigkeiten gezwungen war aufzuhören, war das auch sehr schwer am Anfang und ich hatte dann auch mit 2 einzelnen Rückfällen zu kämpfen, schliesslich habe ich es dann aber ganz gelassen und bin nun schon seit 12 Jahren nicht mehr am kiffen.
Bei mir hat es aber lange gedauert bis dieses starke Verlangen nach einem Joint oder einer Grasblüte bzw. Haschplatte dann nachgelassen hat. Ich würde sagen dass es zwar immer weiter abgenommen hat aber erst so nach ca. 2 Jahren hatte ich mich ganz daran gewöhnt, nicht mehr zu rauchen.
Es geht bei der THC Sucht meiner Meinung nach auch sehr viel um das Joint drehen, Gras im Grinder klein machen, Blüten bestaunen oder gutes Hasch zu geniessen, um den Geruch von Grasblüten und dem ganzen gemeinschaftlichen Drumherum.
Wenn das breit sein dann nach Jahren auf einmal fehlt im Kopf ist das sehr ungewohnt und wird als störend empfunden, sich an diesen nüchternen Zustand wieder zu gewöhnen ist eine große Aufgabe.
Heute ist es so, dass ich das Gefühl der Sucht was das Kiffen angeht ganz verloren habe und auch ab und zu etwas rauche, vielleicht 2 mal im Jahr wobei es jetzt schon länger nicht mehr dazu kam.
Einen für mich persönlich größten Vorteil kann ich dir berichten, nämlich dass es einem der Körper und vor allem die Lunge extrem dankt wenn man aufhört täglich zu kiffen. Durch meinen Bong Konsum war meine Lunge schon sehr belastet und ich hatte Husten und andere Probleme. Meine Lunge hat sich traumhaft erholt und das ging sogar relativ schnell.
Also falls du auch Probleme mit dem Atmen hast, dann wird der Verzicht auf tägliches Kiffen deiner Lunge vermutlich sehr gut tun.
Auch mit einem langfristigen Blick kann das eine gute und starke Motivation sein.
Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es nicht zu unterschätzen ist wie schwierig es sein kann nach vielen Jahren THC Konsum wieder zu einem nüchternen Alltag zurückzukehren.
Viel Erfolg bei deinem Vorhaben und falls es nicht sofort klappt, dann lass dich nicht entmutigen!
Lg Crystalix


Abwesender Träumer

dabei seit 2015
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  Geschrieben: 01.12.17 00:50
Nicht Kiffen zu können ist echt doppelte Bestrafung: nicht nur dass ich wieder nicht schlafen kann, auch kommen diese behinderten Depressionen und ununterbrochenen negativen Gedanken wieder. Und das hält erst Recht wach, in so einem erregten Zustand könnte ich mir alle Nägel abkauen wenn ich sowas tun würde.

PS: sorry dass ich etwas egoistisch nichts gelesen habe, was vor mir geschrieben wurde. Würde mir aber auch nicht helfen besser einzuschlafen, fürchte ich.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 08.12.17 20:39
Ich hoffe ich habe hier den richtigen Thread gefunden, ansonsten kann der Post gerne verschoben werden. Ich schreibe das hier auch hauptsächlich für mich.

Seit über 2-3 Jahren kiffe ich täglich und habe in dieser Zeit auch viele andere Drogen ausprobiert, habe davor auch einige Jahre viel Alkohol konsumiert. Ich habe die letzten 2-3 Jahre jeden Tag irgendetwas konsumiert und die Drogen zum Aufräumen, Putzen, Entspannen, gegen Ängste oder für andere unterschiedliche Zwecke verwendet. Anfangs war es nur hedonistischer Konsum und nur unterbewusst gegen Downs oder schlechte Gefühle. Doch irgendwann hab ich gemerkt, dass es mir psychisch immer schlechter ging. Ich wurde ängstlicher,bekam Schlafstörungen, aß immer weniger (nahm ich viel ab, obwohl ich sowieso schon sehr dünn bin), hatte wenig Antrieb und Motivation (viel auch vom Kiffen) und habe mich von geliebten Menschen abgewendet und mich zunehmend verschlossen. Mit der Zeit kamen auch Selbstmordgedanken. Als ich vor 1-2 Monaten merkte, dass diese immer konkreter wurden habe ich plötzlich Angst vor mir selber gekriegt und habe einen Termin bei einer Psychologin gemacht, die zum Glück in naher Zukunft einen freien Termin hatte.

Ich ging nun wöchentlich zu der Psychologin, welche mir dann diagnostiziert was ich schon ahnte. Ich bin polytox und habe eine mittelschwere wiederkehrende Depression, die ich als Jugendlicher mit viel Sport fast nicht wahrnahm. Zu Beginn war es sehr schwer für mich das wahr zu haben und zu akzeptieren. Ich hatte schon länger den Drang mit dem Kiffen aufzuhören und es auch einige male probiert und für 1-2 Wochen geschafft, jedoch habe ich in dieser Zeit dafür umso mehr andere Drogen wie Kratom und Benzos konsumiert (Bin bis jetzt von beidem zum Glück nicht körperlich abhängig geworden). Weswegen ich dann doch lieber Cannabis konsumierte um nicht härtere Sachen zu nehmen. Doch wenn ich nüchtern war, kamen die Depressionen und Ängste stark zurück und ich habe daheim zurückgezogen.

Mir ist klar, dass ich mit allen Drogen aufhören sollte, was ich auch wirklich will. Das kiffen kann mir sowieso nichts mehr geben, was ich nicht schon kenne. Ich habe jetzt seit über 2 Wochen nichts außer Cannabis, Kratom und Alkohol konsumiert und seit 2 Tagen auch kein Gras (ich weiß, das ist nicht viel). Ich bin zur Zeit auch wirklich sehr motiviert mein Leben zu ändern und mache mittlerweile auch wieder min. 2 Tage Sport in der Woche. Trotzdem kann ich es mir nur schwer vorstellen wie ich momentan ohne irgendeine Medikation so weiterleben kann, da ich in einem recht anspruchsvollen und arbeitsintensiven Studium bin. Ich habe aber nächste Woche einen Termin beim Psychiater und hoffe, dass der mir eine geeignete Medikation anbieten kann zumindest so lange ich die Depression voll im Griff habe.

Für manche von euch mag sich meine "Drogenkarriere" eher harmlos anhören, aber mir fällt das loskommen leider sehr schwer.

Wenn ihr wollt könnt ihr mir ja Ratschläge geben, wie ich das ganze weiter angehen kann.

Danke :)
Wurscht
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
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  Geschrieben: 09.12.17 11:43
Ich kann reduzier- oder aufhörwilligen Kiffern das Quit - the - Shit Programm ans Herz legen.

https://www.quit-the-shit.net/qts/

Es mag nicht für alle etwas sein, aber vielen hilft es, zu reduzieren oder aufzuhören. Ich bin seit 3 Wochen dabei und habe den Cannabis - Konsum wieder auf Wochenende-Konsum zurückgebracht und selbst da kiffe ich schon weniger, als vor einigen Wochen und Monaten.

Allerdings habe ich auch einen recht guten "Selbstregulierungsmechanismuss", das heißt, dass bei mir die Alarmlampen recht früh angehen und es daher nicht total schwierig ist, das Konsummuster wieder umzustellen.

Man sollte ich am besten noch bevor man sich in das Programm begibt, über seine Ziele im Klaren werden. Insbesondere dann, wenn es ums Reduzieren geht, weil das ein Stück schwieriger ist, als der komplette Cut.

LG Weedy66
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2017
26 Forenbeiträge
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  Geschrieben: 09.12.17 18:12
Vielen Dank Weedy. Das Programm werde ich mal ausprobieren.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
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  Geschrieben: 09.12.17 22:12
zuletzt geändert: 10.12.17 00:47 durch J4N0NYM0U5 (insgesamt 10 mal geändert)
Habe mit Cannabis ähnliche Erfahrungen gemacht und die Problematik betrifft mehr Leute als du vielleicht denkst.

Das was du vor dir hast erfordert natürlich eine ordentliche Menge Durchhaltevermögen die man sich auch mit Medikamenten nicht aneignen kann .

Dann besteht außerdem auch die Gefahr einer erneuten Suchtverlagerung .

Natürlich wird es für eine Zeit lang maximal beschissen sein aber da muss man meiner Meinung nach auch durch sonst lernt man überhaupt nichts aus der Situation in die man sich ja schließlich vorher selbst gebracht hat. !?

Ott wird eben meistens total verharmlost , gerade von den Dauerkonsumenten , hat man ja damals auch selbst nicht anders gemacht lol
Habe 3 Jahre lang jeden Tag gekifft aber sonst nichts konsumiert auch keinen Alk. etc.
Irgendwann habe ich auch am Wochenende nur noch daheim gehockt und die Beschäftigung bestand dann meistens nur noch aus
Kiffen , Zocken , Kiffen , Zocken.

Mir ist dann klar geworden das sich durch das Gras mein Selbstbewusstsein komplett auflöst ,
also habe ich damals die logische Konsequenz daraus gezogen und das kiffen an den Nagel gehängt.

Es hatte danach trotzdem noch 4 Monate gedauert ( komplett clean ) bis ich mein Alltags - Bewusstsein wieder als nüchtern und nicht mehr verklebt einstufen konnte . Von der extremen Langeweile und den Einschlafproblemen mal ganz abgesehen.

Das Thema Gras ist seitdem komplett durch .
Habe damals auch ein Jahr komplette Drogenpause eingelegt .

Ich muss natürlich sagen das ich aktuell zu bestimmten Anlässen immer noch sehr gerne Drogen konsumiere und wenn man einen Tag dafür auserkoren hat dann sollte man auch jede Sekunde davon genießen.

Man muss wissen welche Substanzen man verträgt und welche man besser meidet .

Das man Drogen nicht täglich konsumiert oder sie zur Verdrängung benutzt ( Missbrauch ) , sollte für jeden unmissverständlich klar sein.

Ich habe seit damals schon lange bevor der Konsum eskalieren würde ein dermaßen schlechtes Gewissen mir selbst gegenüber , dass ich umgehend eine Konsumpause einlege . (Schon des öfteren so eingetreten. )

Das A und O ist einfach sich nicht unnötig zu schädigen und sein Leben zu meistern.

Wenn man diese Faktoren beachtet kann man meiner Meinung nach auch mal die ein oder andere Substanz den Weg in den Körper finden lassen . smile


Man muss sich natürlich stets seines Konsums bewusst sein ohne sich selbst verarschen.

Weil wenn man mal ehrlich ist , dann kann man sich auch gar nicht selbst verarschen weil man das ja dann vorher schon selbst geplant hätte , oder ? lol



So Leute , was ich geschrieben habe ist natürlich nicht geeignet für eine Anti- Drogen -Kampagne , aber dafür ist es meine ehrliche Meinung!

Man darf auch nicht immer den Drogen die Schuld in die Schuhe schieben . Nehmen tut man sie ja schließlich aus freien Stücken!

Peace und schönes Wochenende euch noch 8-)


- 1. Vorsitzender im Verein für Spontane-Maximalgenehmigung e.V. -

- Erwähnenswert Unterwegs -
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
559 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.12.17 03:15
hey leute,

ich gehe vorraussichtlich am 05.02. nächsten jahres (evtl auch 1 - 2 wochen früher) in entgiftung und je näher der termin kommt, desto nervöser und unsicherer werde ich...
kurz zu mir: ich bin so zu sagen voll unterwegs, nehme täglich 1,25g shore und 300mg lyrica (was ich jedoch gegen meine angststörung auf rezept bekomme. hilft auch super und wird demnach auch NICHT abgesetzt, zum glück). dazu kommt regelmäßig koks, je nach finanzieller lage so 2 - 4 tage die woche, dann immer 'n halbes gramm. außerdem benzos, meist diazepam, rivotril, tavor oder rohypnol und dann auch recht hoch dosiert. manchmal 5-6 tage am stück, manchmal auch 'ne woche gar nicht, in der regel kann man aber sagen so 3 - 4 tage die woche. "natürlich" kombiniere ich die substanzen je nach verfügbarkeit auch alle miteinander. dazu kommt, dass ich auch nicht selten ein paar bier trinke.

vor der entgiftung an sich habe ich eigentlich kaum bis gar keine angst, mein bester freund hat in der selben klinik von den selben substanzen entgiftet, mit dem unterschied, dass er doppelt so viel h täglich und iv, dafür aber nicht so häufig koks konsumiert hat und kam dort echt gut klar. gerade die substitution vom h wird wohl sehr langsam und sanft runterdosiert. klar, die ersten null-tage waren nicht spaßig, aber alles in allem kam er gut klar.

nun zu meiner angst:
die shore ist ganz klar mein hauptproblem und ich befürchte, dem suchtdruck nicht stand zu halten, wenn ich aus der klinik raus bin. ich will ja clean sein, wirklich. ich habe keinen bock mehr auf diesen lifestyle, den täglichen druck geld und stoff zu besorgen und diesem scheiß hinterher-gerenne. aber ohne rausch / nüchtern fühle ich mich einfach so leer und nutzlos, weshalb ich auch diese bedenken habe...

hat einer tipps für mich oder schon erfahrungen gemacht?
wenn ja, wie habt ihr euer leben nach der entgiftung weitergeführt?
was habt ihr gegen den suchtdruck und besonders gegen diese innere leere im nüchternen zustand gemacht?

danke im vorraus für eure antworten ;-)
Wir wollen alles, was dein Dealer verkauft! Stürmen in sein Haus mit der Ski-Maske auf.
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
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  Geschrieben: 10.12.17 04:48
Hi ,

habe noch kein H konsumiert und kenne mich dementsprechend mit dem Suchtdruck auch nicht aus.

Aber was ich dir sagen kann ist das innere Leere mühevoll wieder mit positiven Erfahrungen aufgefüllt werden muss .
Kann man leider auch nicht beschleunigen ......

Aber denke das es sehr hilft wenn man kognitiv ausgelastet ist , also such dir am besten ein neues Hobby was dich fordert und umgib dich mich Menschen die für dich da sind .

Falls du Mulungu noch nicht kennst könntest du das mal zur Unterstützung in Erwägung ziehen .

Wirkt an den GABA Rezeptoren und fühlt sich an wie 5mg Diazepam , ist aber komplett pflanzlich und verklebt dir nicht so das Hirn wie es bei Benzos der Fall ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Plan , ist schon eine sehr weise Entscheidung ;-)

Peace
- 1. Vorsitzender im Verein für Spontane-Maximalgenehmigung e.V. -

- Erwähnenswert Unterwegs -
Ex-Träumer
  Geschrieben: 10.12.17 19:20
@Captain Nodd: Wie willst du denn in die Entgiftung rein? Erst noch mal alles konsumieren, so daß im Eingangs-Screening alle Werte bis Anschlag sind? Oder vorher schon mal möglichst viel weglassen, Benzos z.B.?

Es wird sich dann in der Entgiftung zeigen, ob du genug von dem Scheiß hast oder ob du neue Drogen-Kontakte knüpfst. Wenn sie dir drei Wochen geben, hast du ne Chance wirklich clean zu werden. Das Gefühl wieder nüchtern zu sein, eigene Kraft zu haben und einfach so schlafen zu können kann ordentlich kicken. Wenn du diesen Kick nutzt, hast du ne reelle Chance.
Das heißt dann aber alte Plätze meiden, alte Leute meiden und am eigentlichen Problem arbeiten.

Falls es dich interessiert, ich hab es nach x Entgiftungen und 7 Jahren auf H nur geschafft, weil ich dann in eine andere Stadt in eine Selbsthilfeeinrichtung gegangen bin. Da war ich dann 18 Monate, freiwillig (also ohne 35er) dann konnte ich auf eigenen Beinen stehen. Und das ging dann auch fast 15 Jahre gut.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2015
400 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.12.17 20:17
Captain, ich hab zwar kein Heroin konsumiert, und bin daher etwas am grübeln ob ich trotzdem antworten sollte; aber, bevor ich meine Ausbildung angefangen habe war ich auch innerlich leer und völlig antriebslos und habe gerne und viel Kratom konsumiert (und auch sonst nicht viel mehr gemacht). Ja aber hart körperlich arbeiten, sich mit anderen messen und zu sehen dass man in einer selbst gesteckten Disziplin besser ist und wird als andere, das hilft schon viel, mir jedenfalls. Ich konsumiere immer noch Kratom, aber ich habe ganz ohne bewusste Handlung und Gedanken den Konsum deutlich reduziert auf 2-3x deutlich kleinere Dosen (von vorher 5-8 größeren). Manchmal kann einen der Mut verlassen wenn man sich umschaut, aber kein Mensch ist von Natur aus ein Gott und kocht auch nur mit Wasser.

Wichtig ist bestimmt auch, Feedback zu bekommen, selbst durch ständig negatives Feedback hab ich ein besseres Gefühl für mich bekommen (gerade dadurch).

Ich denke, man muss einfach auch mal etwas ausprobieren und nicht nur über Konsequenzen nachdenken, selbst wenn man Fehler macht kann man daraus lernen. Ich wünsch dir alles Gute!
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
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  Geschrieben: 10.12.17 22:45
Heute ist es genau 2 Wochen her, dass ich das letzte mal gekifft habe und vor über 4 Wochen habe ich das letzte mal Pep gezogen.. Nach über 4 Jahren Graskonsum, davon die letzten 1 1/2 Jahre täglich und über 2 Jahren mehr oder weniger regelmäßigem Speedkonsum (mindestens jedes 2. Wochenende) hab ich meinen letzten psychischen Breakdown, bei dem mir klar wurde, wie scheiße es mir psychisch eigentlich mittlerweile geht und wie sehr mich das insbesondere in zwischenmenschlichen Beziehungen einschränkt, als Anlass genommen, damit aufzuhören bzw. erstmal eine Zeit lang zu pausieren. Habe derzeit auch absolut kein Verlangen mehr danach, da ich das Gras wie einige andere hier auch eigentlich nur noch alleine zuhause (u.a. beim Zocken) genießen konnte, in Gesellschaft habe ich dadurch hauptsächlich Angstzustände, Paranoia und extreme Einschränkungen des Selbstbewusstseins bekommen. Auf Speed habe ich auch keinen Bock mehr, die Nebenwirkungen bzw. die Downs nach der Feierei am Wochenende sind es einfach nicht mehr wert.
Übernächste Woche habe ich einen Termin bei der universitären psychotherapeutischen Beratungsstelle, ich bin sehr gespannt wie das wird. Hätte diesen Schritt schon vor langer Zeit gehen sollen. Ich hoffe sehr, dass mir dort geholfen werden kann und vielleicht erfahre ich ja nächstes Jahr auch endlich mal wie es ist, glücklich zu sein und wie sich Liebe anfühlt. Sollte ich den Konsum gleich zu Beginn ansprechen? Das wird das erste mal sein, dass ich psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch nehme. Habt ihr irgendwelche Tipps / Ratschläge für mich?
Konsumiere zur Zeit noch täglich Kratom und rauche/trinke natürlich etwas öfter als vorher, vorallem beim Feiern.. So ganz nüchtern ist es mir doch zu langweilig, muss ich traurigerweise gestehen. Das Kratom hilft mir sehr dabei, durch den Alltag zu kommen, daher habe ich eigentlich auch nicht vor, dieses in naher Zukunft abzusetzen. Deshalb habe ich was das angeht ein paar Bedenken, da ich schon oft gehört habe, dass Leuten die Therapie verweigert wurde bzw. nur gewährt wurde unter der Bedingung, dass sie erst vollständig clean werden. Würde mich freuen, wenn da vielleicht jemand seine Erfahrungen teilen könnte.

Allen anderen hier wünsche ich viel Kraft und Erfolg beim Cleanwerden.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2017
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  Geschrieben: 11.12.17 01:21
Servus Samadhi, bei mir war es auch das erste Mal, dass ich psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen habe. Ich habe meinen Drogenkonsum direkt in der ersten Sitzung angesprochen, bin aber auch extra zu einer Therapeutin gegangen die sich unter anderem auf Drogen und Sucht spezialisiert. Sie hat gemeint, dass die Krankenkassen eine Therapie nur bezahlen, wenn man clean ist. Jedoch hat sie bei mir in die Diagnose nur Depressionen geschrieben, wodurch ich 10 Sitzungen als Akutbehandlung gekriegt habe, weil ich noch nicht bereit bin komplett aufzuhören und nicht in eine Entgiftung wollte.
Im Nachhinein bin ich vielleicht ein bisschen blauäugig an die Sache ran gegangen und würde jetzt vielleicht erst abchecken wie der Therapeut zum Thema Drogen steht. Ich würde aber trotzdem empfehlen alles offen zu erzählen damit man auch wirklich zusammen an den Problemen arbeiten kann.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen und wünsche dir viel Glück und Durchhaltevermögen für dein Vorhaben.
Grüße, Wurscht
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.12.17 11:18
Hallo Samadhi

ganz kurz zu meiner Person. Meine Kariere begann im alter von ca. 19 Jahren. Damals konsumierte ich hauptsächlich Cannabis, recht schnell stieg das auf ein „gefährliches Konsumverhalten“ an.
Mit 24 Jahren machte ich meinen ersten Entzug und eine 7 monatige Langzeittherapie.
Nach einer relativ kurzen abstinenten Phase (ca. 1 Jahr), kam es bei mir zu einer klasischen Suchtverlagerung zum Alkohol auch hier mit einem massiven Suchtverlauf in kürzester Zeit. Als Folge bekam ich massive körperliche Probleme, woraufhin ich wieder mit der Kifferei anfing (weil ja körperlich nicht so schädlich) hinzu kam noch der gelegentliche Konsum von Speed und MDMA, sowie öfters Tillidin.
Zwischendurch immer mal wieder versuche auf zu hören mit therapeutischer Unterstützung und auch ohne, sowie einer weiteren Langzeit.
Momentan bin ich seit 15 Monaten clean in einer Nachsorgeeinrichtung, eine cleane WG sozusagen.


Als Tipp möchte ich dir mitgeben das du bei deinem Termin im Hinterkopfbehalten solltest das deine Gegenüber an die Schweigepflicht gebunden ist. Das hilft dir vielleicht vertrauen au zu bauen. Denn weiterhin Rate ich dir zu völliger Offenheit. Vor allem wen du es mit Therapeuten zu tun hast die keine oder wenig Erfahrungen mit Suchtproblematiken haben. Am Ende ist es vor allem daher wichtig damit dir ein passendes Therapieangebot / -konzept zurechtgezimmert werden kann. Und das geht nur wenn der Therapeut möglichst viele Fakten zur Hand hat.
Wichtig finde ich auch immer das die Chemie zwischen dir und deinem Therapeuten stimmt. Daher lieber (Probe-) Termine bei verschiedenen ausmachen.
Weiterhin muss ich sagen das ich die beste Erfahrung mit solchen Therapeuten gemacht habe, welche sich auf eine individuelle Behandlung verstehen und dich auch so behandeln wie du es brauchst. Grade bei mir kam es immer wieder zu Situationen wo ich einfach Blockiert habe und nichts mehr an nehmen konnte, wenn man versuchte mit etwas „auf zu zwingen“. (Aber kann auch sein das du vom Typ her eher jemand bist der genau das braucht(?))

Zum Thema Langzeittherapie möchte ich noch sagen, dass es richtig ist, das du nachweislich clean bist. Wobei es auch Kliniken gibt denen es reicht wenn du im messbarem Bereich bist, was THC angeht.
Solltest du dir das jedoch nicht zutrauen hat man oft auch die Möglichkeit von der Entzugsklinik aus die entsprechenden Anträge zu stellen und solange in der Entzugsklinik zu bleiben bis ein entsprechender Platz frei ist.

Ich hoffe ich konnte weiter Helfen.
 

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