LdT-Forum

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AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2012
1.099 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.01.18 14:18
Willst denn nur das Oxy wegbekommen, weil ich lese raus das du auch noch kratom nimmst ? Willst mit den Benzos auch aufhören ?
Ich würde erst das Opiat unterstützt mit Benzos abkicken und mich dann den Benzos widmen, ist aufjedenfall keine Schande wenn du für die letzten paar MG Oxy die Benzo Dosis für 'ne Woche hochschraubst, man muss sich nur immer im klaren darüber sein aus welchem Grund man die Dosis KURZZEITIG erhöht. (Dann schafft man das auch die wieder zu reduzieren)
stole ya secret sauce and i'm still on the scene;
turn your whole company into a fuckin meme
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.01.18 18:49
zuletzt geändert: 18.01.18 07:51 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
Na guck, schon wieder 10 Stunden vergangen.

Es gab eine kleine Planänderung, ich hab heute nur 5mg retadiertes Oxy genommen, um 4 Uhr in der Früh. Und es geht mir den Umständen entsprechend gut. Hoffentlich klappt das. Das Kratom kann ich mir erstmal verzeihen.
Für den nächsten drei Nächte werde ich mir dann 10mg Diazepam erlauben, dann setze ich die Benzos auch ab.


Die Nacht hab ich verkackt.
Erst 10mg Diazepam, die haben zwar doll duselig gemacht, trotzdem hab ich mich nur rumgewälzt und hatte schwere Beinbeschwerden. Eine halbe Zopiclon nachgelegt - keine Wirkung, 5mg Diazepam nachgelegt - keine Wirkung. Dann 5mg retadiertes Oxy und schließlich noch 5mg kleingebröseltes Oxy kurz nach Mitternacht, dann waren ein paar Stunden Schlaf möglich.
Jetzt habe ich einen derben Hangover vom Dia und leichte Depris, weil die Nacht anders geplant war.

Werde heute Nacht keine Benzos nehmen, sondern auf die letzte erfolgreiche Zopiclondosis zurückgehen (1,5 Pillen). Dann mal sehen, BEnzos sollte ich erstmal noch lange genug im Blut haben.
Tapfer bleiben!
 
Abwesender Träumer

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150 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.01.18 18:49
@Neopunk
Danke für den Link über 5-HTP. Das ist ein wertvoller Tipp.
Ich denke, ein paar Tage kann man es schon nehmen, ohne dass die Neurotransmitter total ins Ungleichgewicht kommen. Da steht ja auch, dass es nicht monatelang eingenommen werden soll.
Ich hab`s auf jeden Fall als hilfreich empfunden, denn die Depris beim Entzug machen das alles noch schwerer, als es eh schon ist. Werd es jetzt aber absetzen.
 
Abwesender Träumer

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1.016 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.01.18 02:00
zuletzt geändert: 19.01.18 02:26 durch Mercedes AMG S65 (insgesamt 1 mal geändert)
hallo peccavi, hab dir grad im lyrica-thread geantwortet und nahm an, dass du außer zopi nichts weiter nimmst, aber nun les ich hier von oxy, kratom, benzos usw..., dann kannst du meinen tipp im lyrica-thread leider vergessen !
dann kommt sicher ein entzug .
Das Leben ist eine Schlampe.
Also lerne es zu ficken !!!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.01.18 09:17
Moin Mercedes,
schön dich zu lesen. Soweit ich deine Posts in Erinnerung habe, hast du ein ähnliches Konsumverhalten wie ich.

Entzug ist schon klar, 4mal am Stück nießen kenne ich nur von Opioid-Entzügen. Heute morgen bin ich vom Bett direkt zur Toilette, weil ich Dünnpfiff hatte, Stimmung ist schwer, Knochen tun weh - aber seit 32 Stunden kein Oxy mehr genommen und die letzten 5 Tage eh nur noch low dose. Ab Montag sollte ich, was das Oxy angeht, Licht sehen.

Und dann kommt das Zopi dran. Bisher hilft es mir über die Nächte zu kommen. Alles gleichzeitig absetzen würde ich nicht schaffen. Und werde ich beim Zopi-Entzug drei Nächte wach liegen, ich werde lächeln und an den Oxy-Entzug denken :-) oder Lyrica nehmen.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 19.02.18 03:48
Sorry mods, glaube fast mein post wäre hier besser aufgehoben:

https://www.land-der-traeume.de/forum.php?p=745564


Tut mir echt leid redface
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 17.08.18 19:30
Hi ich bin grade dabei tramal Tropfen abzudosieren habe die letzten Tage 3x 20 Tropfen genommen morgen reicht es für 3x10 und dann ist weg ich hab jetzt die Möglichkeit an Ketamin zu kommen könnte mir das den Entzug versüßen?

Hab gelesen dass es sehr stark analgetisch wirkt das kommt mir gelegen weil meine Rückenschmerzen im Entzug 3x schlimmer sind wie sonst

Wie sieht es mit dem psychischen aus ? Hatte das noch nie neige aber zu tiefen Depressionen und Suizid Gedanken
 
Moderator



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  Geschrieben: 17.08.18 20:57
NMDA Antagonisten können tatsächlich hilfreich bei Opioidentzügen sein. Nicht nur werden die Schmerzen während der Wirkung fast oder gar vollständig unterdrückt, Ketamin ist an sich ja auch antidepressiv wirksam und ein Trip kann bekanntermaßen sehr bekräftigende Auswirkungen auf Vorhaben bzgl. Abstinenz haben. Außerdem scheinen NMDA Antagonisten auch eine Toleranz an den µ-Rezeptoren zu verringern, was vermutlich mit einer schnelleren Regenerierung dieser einhergeht. Dadurch werden die Entzugssymptome gelindert und der Entzug verkürzt.
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Abwesender Träumer

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905 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.08.18 22:31
Wie würdet ihr vorgehen mitm keta beim Entzug? Wieviel, ab wann?
Wie ist die hwz eigtl?
Der Inhalt dieses Beitrags ist frei erfunden.Die Handlungen und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden und/oder realen Personen sind reiner Zufall.
Moderator



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2.813 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.08.18 09:51
Auszug aus Wikipedia:

Wikipedia schrieb:
Plasmahalbwertszeit: bei klinischer Gabe beträgt die terminale Eliminationshalbwertszeit für (S)-Ketaminhydrochlorid zwischen 79 Minuten (nach kontinuierlicher Infusion) und 186 Minuten (nach niedrigdosierter i.v.-Gabe),[9] bei anderen Applikationsformen zwei bis dreieinhalb Stunden.


Ich stell mir das ziemlich schwierig vor bei der kurzen Wirkdauer. Man könnte sich ja eine Infusion legen, aber ob die Mühe das Wert ist und ob der Effekt so gravierend ist das es sich lohnt eine große Menge Ketamin für einen längeren Entzug so zu verbrauchen steht auf einem ganz anderen Blatt.

Während meines Methadon-Entzugs hatte ich das ein oder andere Gramm Ketamin zuhause und habs immer wieder mal genommen, ohne dass es am Entzug insgesamt sehr viel verändert hätte. Klar waren die Entzugserscheinungen während der Hauptwirkung in den Hintergrund gerückt, aber ne Stunde später wieder voll da. Hat mich nicht wirklich überzeugt.

Vielleicht liegt der Fall bei einer sehr gezielten Anwendung ja anders als wenn man sich so wie ich alle paar Stunden mal ne Nase reinzieht; aber ein Wundermittel ists schonmal nicht - und ich halts für ziemlich ausgeschlossen dass das jemand außerhalb einer Klinik richtig hinbekommen würde.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.08.18 10:26
Die Halbwertszeit von Ketamin ist irreführend, da die Wirkung deutlich kürzer ist, als man es erwarten würde. Ketamin akkumuliert als erstes im ZNS, wo es die gewünschten Effekte (Analgesie, Dissoziation) verursacht. Danach wird es aber umverteilt und die Wirkung endet sehr schnell (10-45min, je nach Applikationsart).
Ich hatte auch schöne Trips auf Ketamin, wenn ich entzügig war, aber ich weiß nicht inwiefern das dem Entzug förderlich ist, von der Ablenkung Abgesehen.

Warum glaubst du, dass Ketamin die Toleranz der µ-Rezeptoren senkt? So wie ich das kenne ist es einfach ein µ-Agonist und die "Toleranzsenkung" ist einfach nur eine Aktivierung.
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

Touching from a Distance
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.08.18 11:23
Ich finde Ketamin und das länger wirksame O-PCE für einen Opioid-Entzug auch nicht hilfreich. Meiner Empfindung nach kamen die Entzugssymptome nach der Wirkung sogar etwas verstärkt wieder. Hat mich nicht überzeugt. Für PAWS, also Post Acute Withdrawal Symptoms, etwa 1-2 Wochen nach dem Opioid-Entzug, fand ich Dissoziativa allerdings sehr hilfreich, da ich dauerhafte Schmerzen hatte, welche durch Dissoziativa reduziert wurden.

@Lustig: Wieso wird das Ketamin umverteilt? Ich habe mir die kurze Wirkung vs. die lange HWZ so erklärt, dass die NMDA-Rezeptoren sehr schnell nach oben regulieren. Dafür würde auch sprechen, dass Nachlegen kaum mehr Wirkung erzeugt bzw. eine enorme Dosissteigerung notwendig ist.
 
Moderator



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2.813 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.08.18 23:42
Es gibt tatsächlich so einiges an aussagekräftigen wissenschaftlichen Papers dazu das NMDA-Agonisten den Aufbau einer Opioidtoleranz vermindern können, das sie eine vorhandene auch senken können habe ich an manchen Stellen schonmal gehört, hab da aber jetzt noch nichts konkretes zu gelesen das mir in Erinnerung geblieben wäre.
Zumindest gab/gibt es theoretische Medikationskonzepte, um bei Dauer-Opioidpatienten auf diese Weise die nötigen Opi-Dosierungen zu reduzieren bzw. Dosissteigerung zu vermeiden.
Vielleicht hab ich morgen die Zeit was davon rauszusuchen, kann aber eigentlich auch jeder Interessierte selbst via Google Scholar machen.

Hauptsächlich deshalb hab ich das mit dem Ketamin während meines Methadonentzugs ausprobiert - wie gesagt mit sehr enttäuschendem Ergebnis. Vielleicht funktioniert es nur bei therapeutischen Opi-Dosierungen, vielleicht vermindert es nur den Aufbau einer Toleranz, vielleicht ist Ketamin eine schlechte Wahl, oder der Effekt ist weniger ausgeprägt als das einige Versuche haben vermuten lassen - zumindest wird es soweit ich weiß nicht großflächig eingesetzt.

Im Endeffekt glaube ich nicht das man auf dem Weg um einen Entzug herum kommt, dran ist an der Sache allerdings schon etwas.
Half the fun is learning!
Traumländer



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  Geschrieben: 19.08.18 00:35
Timekeeper schrieb:
Ich habe im Mai letzten Jahres im Eiltempo zuerst die zu dem zeitpunkt leider bereits zur Standardmenge von 50 mg Methadon täglich zu entziehen.
Binnen einer qualvollen Woche, habe ich auf 20 bis 30 mg Methadon täglich reduziert. Aber was mich dann erwartete, konnte ich mir da noch gar nicht vorstellen.
Ich habe zu dem zeitpunkt schon einige Entzüge kalt überstanden, von Tillidin bis Oxycodon. Das war eine Qual und die pure Hölle, doch nach maximal 5 bis 7 Tagen wurde es schnell besser und klang dann immer noch ein paar Wochen nach. Methadon habe ich seinerzeit aus purer Verzweiflung zu nehmen begonnen, da meine tagesdosis mitunter schon bei 300 mg oxycodon lag und davon kalt zu entziehen machte mir zu viel Angst. Zudem wurde der Konsum bei der Dosis immer weniger in mein soziales und berufliches integrierbar. Da erschien mir das Methadon beim ersten Mal wie eine Art Wundermittel. Morgens eine Dosis und ich hatte Ruhe. Den ganzen Tag, die ganze Nacht. Während ich die Oxys schon im 4 bis 6 Stunden Rhytmus einwerfen musste.
So schlich sich das teuflische Zeug ohne eine andere Instanz, die den Konsum und vor allem das Aufdosieren kontrollierte und regulierte in mein Leben. Zeitweise hatte ich mich auch schon mit dem Gedanken abgefunden, dass ich immer Methadon werde nehmen müssen.

Der kalte Entzug begann also mite Mai. Die ersten 3 Tage habe ich zwar völlig erledigt und benommen aber erträglich mithilfe von Lyrica rumgebracht. Ich ging irgendwie davon aus, dass auch bei Methadon der Höhepunkt an Tag 3 bzw Tag 4 wäre. Welch katastrophale Fehleinschätzung!
Nach 6,5 Tagen war die Ganze Packung Lyrica leer.... und der Entzug, obwohl ich seit knapp 7 Tagen komplett clean war, wurde jeden tag schlimmer.
Ich konnte nicht schlafen, fast 4 Tage am Stück nicht, habe gekampft, geschwitzt wie ein irrer, hatte Schmerzen die ich so nicht mal hätte in der Fantasie erahnen können. Der Schlafentzug ist dabei eine der schlimmsten Horrorsymtome. Man will nämlich einfach nur schlafen und liegen, aber weil selbst ein Lufthauch brennt wie Feuer und man ohnehin kein bischen ruhig liegen kann, weil die Brust brennt vor Unruhe, sowie auch die Haut an Armen und Beinen, vegetiert man nur dahin, bei vollem Bewusstsein und bekommt jede Sekunde des Tages und der Nacht mit. Als nach einer weiteren Woche überhaupt keine Besserung zu verzeichnen war, brach ich psychisch einStück weit zusammen. Ein Gefühl von blanker Verzweiflung und Angst verschlimmerten die Symptome nur noch mehr. Der Entzug (mit einigen Tageweisen Rückfällen) dauerte in Summe über 5 Monate!! Als krönenden Abschluss musste ich am Ende der 5 Monate (völlig am Arsch vom Schlafmangel) wegen einer Überdosis Haloperidol in die Neuroligische Notaufnahme gebracht werden. Haltet mich nicht für bekloppt, ich war verzweifelt und wollte daher um zu schlafen ein wirksames Schlafmittel nehmen, welches ich mir zuvor bei einem Kumpel besorgt hatte. Irgendwie hat er oder ich den Blister mit einem Blister Haloperidol (5 mg) Tabletten verwechselt. ich nahm Abends 3 Stück ein und Morgens (obwohl ich mich schon komisch fühlte) nochmal 3 Stück also insgesamt 30 mg Haldol.
Ich bin froh dass mein Freund da war als die Krämpfe begannen, ich konnte nicht mehr sprechen so schlimm war es.
Der Oberazt hielt mich für völlig behindert, als mein freund ihm sagte was ich genommen habe. Meinte dann was von bleibenden neurologischen Schäden, und dass ich laut EKG herzrhytmusstörungen aufweise, einen Blutdruck von 170 zu 110 und einen ruhepuls von 150.
Das Gegenmittel schlug aber Gott sei Dank an und bbinnen 30 Minuten war ich wieder in der Lage zu reden, zu gehen, zu schlucken und zu atmen.

Ich genieße seitdem jeden Tag an dem ich aufwache und mich normal fühle. Ich hätte nicht gedacht dass ich das jemals schaffe, aber der Trick ist, wirklich niemals aufzuhhören es ernsthaft zu versuchen. Rückfälle passieren, deshalb gibt man nicht gleich alles auf. Ibogain hat mir aber auch seeehr geholfen den Entzug früher zu beenden, kann dies sehr empfehlen, man sollte aber wirklich mit bedacht das Ibogain konsumieren, und man muss auch nicht alles an einem Abend nehmen.

An alle die vielleicht gerade in einer ähnlichen Situation sind: Ihr schafft das! Hier ein paar goldene Regeln, die sich für mich als essentiell erwiesen haben:

1. Hortet für den Notfall keine Opiate in griffnähe, was ihr da habt werdet ihr nehmen.
2. Weiht 1 bis 2 Personen komplett ein, die euch unterstützen und euch helfen den Alltag zu bewältigen
3. Wenn ihr keine Badewanne habt, sucht euch Freunde mit Badewanne, ein heißes Bad lindert für 1 bis 2 Stunden die Entzugserscheinungen merklich
4. Ibogain beschleunigt den Entzug rapide, birgt aber auch Risiken.
5. Versucht euch immer wieder mal bewusst euer Leiden vor Augen zu führen und denkt daran, wenn ihr in der Zukunft kurz vor einem Rückfall seit.

Niemals aufgeben!


Krass!!! Das ist ja furchtbar was du durch hast. Die Drecks Substi Drogen. Die machen noch schlimmer abhängig als "normale" Opiate. Versteh nicht warum nicht mit Heroin substituiert wird von dem due meisten ohnegin schon abhängig sind. Da kommt lieber des Scheiss Metadon Subutex und co.

Der Entzug geht da ja über Wochen. Bei Heroin ust das nach ein paar Tagen vorbei.
 
Moderator



dabei seit 2012
2.813 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.08.18 09:32
Ist wirklich nicht sinnvoll Buprenorphin, also Subutex und Subuxone, in einen Topf mit Methadon zu werfen.
Wie gesagt hab ich vor einem knappen halben Jahr auch von Methadon entzogen (von 500mg/Tag (!) über drei Monate hinweg runterdosiert) und kann absolut unterschreiben was Timekeeper sagt - selbst beim runterdosieren war der Entzug für mich schlimmer als der kalte von anderen Opioiden. Und gerade die Zeitspanne macht es um ein vielfaches schlimmer.
Selbst jetzt, rund 5 Monate später, hab ich an manchen Tagen noch entzugsartige Symptome - Gänsehaut, Kälteschauer/Schweißausbrüche, richtig miese Laune bis hin zu leichten Tränenausbrüchen und nachts immer wieder Träume in denen Opis ne große Rolle spielen. Das kommt mittlerweile richtig selten vor; aber es ist dennoch ziemlich krass wie lang das Zeug noch nachwirkt.

Buprenorphin ist da schon ziemlich anders. Zwar zieht sich auch der Entzug ziemlich hin, auch von Nachwirkungen ähnlich den Meinen habe ich schon gehört, trotzdem dauert er nicht ansatzweise so lange wie der von Methadon. Ich hatte in der Vergangenheit mehrfach leichtere Entzüge mit Bupre unterstützt und habe viele im Bekanntenkreis, die in der Substi eigentlich auf Methadon eingestellt waren und vor ihrem Entzug dann auf Bupre umgestiegen sind - auch da bestätigt jeder von denen, dass das ein riesen Unterschied und eine sehr gute Entscheidung war.

Also während Methadon tatsächlich ziemliches Mistzeug ist in meinen Augen, eignet sich Buprenorphin um ein vielfaches besser zum ausschleichen als jedes andere Opioid; auch der kalte Entzug ist zwar schlimm, aber nicht annähernd so übel wie Metha. Ich meine auch einiges aus der Fachwelt gelesen zu haben, die dem Buprenorphin da wesentliche Vorteile attestieren.

Und so viele gute Alternativen gibt es da auch einfach nicht - mit Substitol (retardiertes Morphinsulfat) werden vor allem in Österreich gute Erfahrungen gemacht, das lässt sich allerdings sehr gut missbrauchen und stellt so immer eine fiese Verlockung für die Leute dar die es bekommen; in Großbritannien wird teilweise mit Diacetylmorphin (Heroin) substituiert, was aber wegen der kurzen Wirkdauer etwas scheiße ist - da bleibt eigentlich nurnoch das früher oft genutzte Dihydrocodein (DHC), welches aus gleich mehreren Gründen heute kaum noch für diesen Zweck verwendet wird. Ich fand es zum abdosieren auch kaum zu gebrauchen.

Die Landschaft der infragekommenden Opioide grob überblickt lässt Buprenorphin in meinen Augen schon ganz klar als Mittel der ersten Wahl dastehen.
Half the fun is learning!

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