LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.12.06 15:28
Langsam wird es echt unerträglich. Die Tage wollen nicht vorbeigehen, mir macht nichts Spaß, weder meine Freundin noch irgendwelche Clubs oder Bars, fühle mich dissoziiert ohne Ende, diffuse Ängste, Aggressionen, Blitze im Kopf, Zuckungen von irgendwelchen Muskeln, keine Nacht richtig geschlafen ohne nicht wenigstens gekifft zu haben und mind. 2 oder 3 Baldriandinger gefressen zu haben.

Mit Alkohol gehen zumindest die Ängste ein wenig zurück, die körperlichen Symptome bleiben jedoch.

Danke nochmal für deine Tipps Star, haben mir sehr geholfen. Wenn ich mit meiner Freundin zusammen bin und reden kann gehts mir immer gut und ich fühle mich fast völlig normal. Sie ist diese Nacht sogar komplett wach geblieben und hat versucht mich zu beruhigen, was aber natürlich nichts gebrach hat.

Ich weiß nicht wie lange das alles noch dauern soll, aber lange halte ich das nich mehr aus. Denke sogar sobald meine Lieferung eintrifft sollte ich wieder auf ne low dose gehen um mir das Leben in der jetztigen Phase nicht ganz zu versauen (habe im Moment die Chance mich für einen höheren Posten zu qualifizieren, das erfordert in den nächsten Tagen bis zum 10.1. meine völlige Aufermerksamkeit und in dem Zustand ist es mir unmöglich etwas aufzunehmen geschweige denn konzentriert zu lernen... Danach würde ich das Ganze dann ein wenig professioneller und ohne Druck angehen und zwar mit mg genauen Abdosieren mit Diazepam. Ab Juni habe ich dann einige Zeit frei und könnte den Entzug absolut ohne Druck und wahrscheinlich sogar noch teilweise im Urlaub verbringen.
Allerdings fürchte ich, dass die E.erscheinungen dann noch krasser ausfallen könnten als sie es jetzt schon tun, was ja Einige, die Benzos entzogen haben (mehrmals) berichtet haben.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.12.06 13:19
Heute fühle mich Gott sei Dank besser. Bin zwar vom Schlafentzug total gerädert, aber die Ängste gehen zurück und die "Unruhe" auch - wenn nur nur minimal.
Hoffe dass jetzt wirklich das Schlimmste durchgestanden ist und es Berg auf geht... den Dreck pack ich nie wieder an da ich sowas nie wieder erleben möchte.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 13:11
Heute scheint es endgültig vorbei zu sein. Fühle mich super, die Sonne scheint und die Ängste + Unruhe sind komplett verschwunden. Konnte gestern normal in ne Disco gehen und auch bis heute morgen bleiben. Wunderbar.

Die Scheiße kommt mir nich mehr ins Haus.

Schönen Tag noch :)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 14:22
zuletzt geändert: 29.12.06 14:22 durch (insgesamt 1 mal geändert)
hey super :) freut mich

war der entzug jetzt rückblickend extrem schlimm?
oder meinste mit den richtigen medikamenten wäre es erträglicher gewesen?

und wie lange hat der entzug jetzt gedauert?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 15:07
Fands wirklich schrecklich. Will gar nicht wissen was leute durchmachen die das Zeug länger und in noch höheren Dosen genommen haben...

Kann schon sein dass der Entzug mit Medis schwächer ausgefallen wäre, allerdings war das für mich schon richtig so - habs nie wahrhaben wollen also musste ich leiden.
Zeitweise hab ich halt mit Pep tagsüber, Baldrian / Alk / Kiff zur Nacht hin "gearbeitet" und mich vorher auf 150mg trevilor eingestellt - nichts von alldem hat geholfen (naja außer fentanyl aber das kanns auch nich sein ;) ). Das Trevilor hab ich wieder abgekickt und mir gehts besser als mit.
Denke aber dass bei höherdosierten oder krampfanfälligen Patienten eine stationäre Entgiftung unumgehbar ist.
Hätte ich vorgestern Benzos hiergehabt - ich hätte mir die Birne zubetoniert damit so beschissen habe ich mich gefühlt.

Hoffe dass ich aus der Erfahrung gelernt habe und die Erinnerung daran mich vor einem Rückfall bewaren wird. Gesprächstherapietermine habe ich mir vorsichtshalber mal gemacht ...

Richtig los gings glaube ich am 23.12. als ich auf 0 ging. Vorher hatte ich bei 0,5mg alprazlam am tag aber schon leichte unruhe u.ä. . Also kann man sagen, dass es gut 10 Tage gedauert hat um mich wieder der Lage zu sehen soziale Kontakte zu pflegen und normal unter Menschen zu gehen. Heftig.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 16:06
zuletzt geändert: 29.12.06 21:15 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 2 mal geändert)
Da decken sich meine Erfahrungen weitreichend.Allerdings habe ich 3 Jahre konsumiert,allerdings auf Low-Dose(1,5mg bis 3mg Bromazepam).Habe dann auf Diazepam geschwenkt und bin bis 3mg runter.Hatte dann die Schnauze voll hab die letzten 30mg Diazepam gefuttert und wartete auf den Entzug.Zum Glück war ich zu derzeit arbeitslos,weshalb ich alle Zeit der Welt hatte.Doch der Entzug kam spät,etwa nach 5 Tagen begann es.Unwohlsein,willkürliche Angst und Panikattacken,die auch das Schlimmste für mich wahren.Hilfsmedikation(bis auf einen Riegel Betablocker) hatte ich nicht,bis auf kiffe.

Allerdings kam mein bester Freund jeden abend um nach mir zu sehen,ich freute mich immer sehr,wenn es klingelte und er vor der Tür stand,eigentlich habe ich immer auf Abends gewartet.Auch meine Freundin kam dann immer um 21.00Uhr vom Dienst und löste ihn quasi ab.ich schwöre.wenn es die beiden nicht gegeben hätte,ich wär nachts in eine Apo eingebrochen um mich einzudecken.

Der Ganze Entzug dauerte dann auch volle 4 Wochen und das beschissenste war noch,als ich nach einer woche Entzug abends von meiner Mum angerufen wurde.Mein Onkel war gestorben,ich heulte die ganze Nacht und dachte,ich müsste aufgeben.Benzo-Entzug und Todesfall,mehr geht nicht.

Bin dann am nächsten Tag zu meiner Mum,natürlich voll auf dem Affen gewesen,habs dann auf den Todesfall geschoben.Wieder zurück in meiner Bude gings dann in vollen Zügen weiter.

Nach ca. 3 Wochen,die mir wie 3 Jahre vorkamen,lichtete sich plötzlich was.es war so,als ob ich einen 7 Sinn entwickelte,aber ich merkte,das es DAS ALTE GEFÜHL war.ich sah wieder alles,ich schmeckte alles,mein Geist war klar und jeder Sinneseindruck fühlte sich an wie ein Orgasmus.DAS ist das Leben und Benzos überdecken das Lebensgefühl.Ich bin froh,die Sucht überstanden zu haben,es IST die Schlimmste,die es gibt.Trotz allem gebe ich der Droge nicht die Schuld dafür,sondern mein verantwortungsloser Konsum.Heute konsumiere ich ab und zu mal Benzos.

LG

Edit:Freu mich für dich Ferkel,nun halt aber auch durch,du hast irgendwas geschrieben von einer Lieferung,die bald ankommt,her damit zu mir;)
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 16:42
arrgh des hört sich ja echt hart an :/

bis jetzt hab ich meinen konsum sehr gut unter kontrolle
und wenn ich solche texte les is es ein weiterer grund nicht in ein tägliches konsummuster zu rutschen
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2004
191 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.12.06 19:34
hey vymaanika... sind irgendwelche langzeitschäden fesstellbar bei dir? oder bist du wieder ganz der alte? wie lange hats gedauert bis die panikattaken vorüber waren?
beware of falling coconuts!

jedes jahr sterben mehr menschen an herunterfallenden kokosnüssen als an haiatacken!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 19:42

Zitat:
Nach ca. 3 Wochen,die mir wie 3 Jahre vorkamen,lichtete sich plötzlich was.es war so,als ob ich einen 7 Sinn entwickelte,aber ich merkte,das es DAS ALTE GEFÜHL war.ich sah wieder alles,ich schmeckte alles,mein Geist war klar und jeder Sinneseindruck fühlte sich an wie ein Orgasmus.DAS ist das Leben und Benzos überdecken das Lebensgefühl.Ich bin froh,die Sucht überstanden zu haben,es IST die Schlimmste,die es gibt



Genau so ging es mir heute morgen. Einfach unglaublich wie geil nüchtern sein ist :D
Kann man schwer beschreiben.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.12.06 20:06

STAR schrieb:
hey vymaanika... sind irgendwelche langzeitschäden fesstellbar bei dir? oder bist du wieder ganz der alte? wie lange hats gedauert bis die panikattaken vorüber waren?



Es hat 3 Wochen gedauert,bis die Panikattacken verschwanden.Hab sie am Anfang mit Betablockern etwas gemildert.Langzeitschäden?Naja,man kann es so nennen.Der Entzug ist jetzt 2 Jahre her und ich hab mir seitdem eine kleine Sozialphobie eingefangen.Hab ne Zeitlang Mirtazapin dagegen genommen,hat nichts gebracht.SSRI,SNRI und NARI lehne ich strikt ab.Derzeit nehme ich keine Medikamente zu mir,ich versuche so klar zu kommen.

LG
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2004
191 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.12.06 21:11
warum lehnst du SSRI so strikt ab? gibts was interessantes zu lesen? ;) mein meinung zu SSRI sinkt auch stetig...

nach über einem jahr GBLdauerkonsum habe ich auch (wieder) eine sozialphobie. "wieder" deswegen, weil ich vorher diese auch schon hatte und GBL eine selbstmedikation darstellte. mir war das nur nicht so bewust, aber rückblickend kann ich das schon so sagen. eigentlich kann ich sogar sagen, dass diese phobie eher abgenommen hat. habe auf GBL gelernt, dass jeder noch so düstere mensch einem relativ freundlich freundlich entgegnet, wenn man ihm auch freundlich und vorurteilslos gegenübertritt. nur ist die umsetzung ohne GBL ein starkes problem... ängste blockieren einfach... auch wenn man es besser "weiß".

mein entzug ist aber auch erst 2 wochen her... panikattaken hielten aber nur die ersten 4 tage an. hatte vorher schon langsam runterdosiert... und ein panikanfall in einer nacht in der endphase der runterdosierung hat mich dann dazu bewegt komplett abzusetzen, ohne hilfsmedis, da ich mir eingebildet habe zu sterben, wenn ich noch irgendwas "chemisches" zu mir nehme...
ohne meine mutter hätt ichs auch kaum geschafft. vertraute menschen beruhigen einen ungemein!

eigentlich hatte ich mir geschworen NIE wieder GBL zu konsumieren... dann habe ich mir geschworen NIE wieder GBL allein zuhause zu konsumieren... dann NIE wieder morgens, sondern nur nach besonderen anstrengungen... und dieser begriff ist sehr dehnbar. vorletzte nacht konnte ich dann wieder nicht schlafen... habs durchgestanden und gestern keinen tropfen konsumiert. schlafen ging dann wieder...

naja... zur zeit ists bei mir sehr langweilig... aus langeweile in eine drogensucht zu fallen ist sehr hässlich. hoffe mir passiert das nicht wieder.
beware of falling coconuts!

jedes jahr sterben mehr menschen an herunterfallenden kokosnüssen als an haiatacken!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 30.12.06 13:32
Würde mich auch mal interessieren warum du so strikt gegen SSRI etc. bist.

Habe heute das erste mal seit 11 Tagen wieder 5 stunden am stück schlafen können. Juhu
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.01.07 04:34
zuletzt geändert: 02.01.07 04:40 durch (insgesamt 3 mal geändert)
Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit einen epileptischen Anfall zu kriegen (während Benzoentzug).

Hut Ab! Sowas hätte ich ohne Hilfe nicht geschafft.

Wegen den ganzen Posts im DF ''Alprazolamentzug schlimm ohne Ende etc...'' habe ich jetzt Hose voll es zu nehmen.

Ich hab das nur am Samstag und Sonntag genommen. Wobei ich mich kaum erinnern kann, wie viel mg ich denn jetzt da genommen habe. Und habe jetzt schon Schiss auf Alpra hängen zubleiben. Werde mir jetzt immer aufschreiben wieviel mg ich nehme und an welchen Tagen, um zu kontrollieren, dass es nicht zur Gewohnheit wird.

@Ferkel: Wann hast du eigentlich gemerkt, dass du nicht mehr ohne auskommst ?
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 02.01.07 22:37

Zitat:
Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit einen epileptischen Anfall zu kriegen (während Benzoentzug).


Ziemlich groß, zumindest wenn du abrupt aufhörst. Man sollte Benzos immer ausschleichen lassen und wenn das - aus was für Gründen auch immer - nicht geht, wenigstens vorsichtshalber Anti-Epileptika schlucken.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.01.07 20:30
Stimmt schon, die Muskelzuckungen waren bei mir zwar verdammt unangenehm aber nicht zu vergleichen mit richtigen Krämpfen.

 

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