LdT-Forum

Umfrage: Habt ihr eigene Erfahrungen mit RLS?
   (Gestartet: 20.12.2011 19:13 - zeitlich unbegrenzt)

»  Ja, kontinuirlich37  
16.2 %
»  Ja, gelegentlich132  
57.6 %
»  Nein, noch nie60  
26.2 %

« Seite (Beiträge 16 bis 30 von 119) »

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2011
338 Forenbeiträge

  Geschrieben: 26.12.11 20:35
Ich hab Opioide und Benzos (leider) schon hinter mit, und in der Zeit hatte ich mit RLS überhaupt keine Schwierigkeiten. Nur leider wurde aus dem ganzen halt eine ziemlich unschöne Geschichte. Meine eigene Schuld, da ich das Zeug natürlich nicht in einer Dosis nahm welche für RLS ausreichen würde -.- Jetzt bin ich runter von dem Zeug und die Symptome sind wieder da.

Insbesonder mit Tilidin und Lorazepam verschwinden die Symptome nahezu vollständig, aber das kanns ja auch nicht sein ;)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
379 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 15.09.12 16:17
zuletzt geändert: 15.09.12 16:36 durch Tremor (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo Leute,

mein Arzt hat bei mir RLS diagnostiziert.

Erstmedikation war mit Pramipexol. Das hat aber bei mir fast Null Wirkung gezeigt.

Ich hatte mehr Nebenwirkungen als Linderung.

Nun waren die Schmerzen und der nervige Drang gestern Abend so groß, dass ich zum Notarzt

bin(da ich 3 Tage nicht schlafen konnte ). Der hat mir dann eine kleine Flasche Tilidin aufgeschrieben. Das hat sowohl gegen die Schmerzen als auch gegen die neurologischen Beschwerden geholfen.

Nun wäre meine Frage, gibt es hier leute, die schon auf längere Zeit bei RLS mit Tilidin behandelt worden sind und ob man aufgrund der Toleranz die man aufbaut auch in Zukunft noch Wirkung hat ?

3584 schrieb:
Soweit ich weiß gibt es zur Zeit aber leider kein Medikament, welches die Ursache von RLS bekämpft. Das heißt, dass alle Medikamente lediglich die Symptome lindern und somit im Verlauf der Erkrankung leider immer stärkere Mittel genommen werden...


Die Ursache des RLS ist auch unbekannt ! Man vermutet zwar das es durch Medikamente wie AD's unter anderem verursacht werden KANN, jedoch ist das nicht belegt.

Es handelt sich um eine Neurotransmitterstörung, dessen Ursache unbekannt ist !

Und wenn die Ursache net bekannt ist, kann man es auch nicht beheben. Lediglich die Symptome unterdrücken.

Danke im Vorraus
Das wird mir zu pervers hier, komm Dildo, wir gehen !

"Mein Hobby nennt sich Metabolismus in seiner ausgeprägetesten Form."



Traumländer



dabei seit 2009
452 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.09.12 16:27
Hallo
ich kenne mich zwar nicht so gut aus mit dem Thema RLS, aber mir ist vor kurzem zu Ohren gekommen das es da eine Therapieform mit sogenannten "Neupro-pflastern" gibt, welche ähnlich wie fentanylpflaster über die Haut einen Wirkstoff abgeben der vielen RLS'lern gut helfen soll, was man so an Erfahrungsberichten liest. Bei dem Wirkstoff handelt es sich natürlich nicht um ein Opiat oder ähnliches, falls das aufgrund des erwähnten Vergleiches zu fenta pflastern vermutet wird. Was genau der Wirkstoff tut kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich weis lediglich das man die Pflaster direkt auf die Beine klebt. Aber vlt fragst du mal deinen Arzt ob er dir dazu detailliertere Informationen geben kann ?

Wieso man dir Tilidin gegen RLS verschreibt ist mir irgendwie ein Rätsel, ausser für eine akut phase sehe ich hier keinen großen Nutzen für dein Problem. Aber wie gesagt, ich bin da auch kein Experte.

Gruß
We're not from the left or the right. We're from the bottom coming for the top.

DRSGME.ORG
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
379 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 15.09.12 16:38
Das sind Neupro Pflaster, die helfen auch nur bedingt.

Naja Tilidin wird halt als off-label-use verschrieben, da es die Symptome bei den meissten komplett ausblendet !

Und wenns hilft, sehe ich da auch kein Grund das nicht zu nehmen.
Jeder der dieses Leiden hat, weiss wie unangenehm und Einflussreich das auf den Alltag sein kann.

Und bei RLS gibt es nunmals nichts was "mehr " als akut wirkt, da wie oben beschrieben die Ursache unbekannt ist.
Das wird mir zu pervers hier, komm Dildo, wir gehen !

"Mein Hobby nennt sich Metabolismus in seiner ausgeprägetesten Form."



Traumland-Faktotum



dabei seit 2008
2.965 Forenbeiträge

ICQ
  Geschrieben: 15.09.12 17:40
Bei mit hat Tilidin auch immer sehr gut akut gegen das RLS gewirkt, auch in kleinen Dosen(15-20mg). Da ich nur die Tropfen hatte hat die Wirkung allerdings nach gut 3h nachgelassen und ich hatte ein unangenehmeres RLS als davor(<- mit retard Tabletten könnte man das Problem umgehen). Nach längerer Einnahme hat man am Morgen nach dem Konsum ein extrem unangenehmes RLS das erst durch Tilidineinnahme verschwindet.
Abgesehen davon wirkt Tilidin recht euphorisch und man spürt die typische opioide Wirkung, das kann im Alltagsleben störend sein. Und diese euphorische Komponente mit dem ausbleibendem RLS und der Toleranz die sich mit der Zeit bildet besteht da definitiv das Risiko einer Sucht, würde ich persöhnlich nicht eingehen(da tauscht man ein Elend gegen ein anderes).

Mit potenteren Opioiden hatte ich Lowdose bessere Erfahrungen, haben länger angehalten, hatten keinen "Rebound" und die euphorische Wirkung war nicht so ausgeprägt.
Ich würde dir davon abraten dein RLS mit Opioiden zu behandeln.

lg
"Ein Morphium, das keine Sucht erzeugt, scheint der moderne Stein der Weisen zu sein."
-William Seward Burroughs-
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
379 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 15.09.12 21:46
Das ist alles bekannt Klinpharmakologe,

war auch evtl. blöd ausgedrückt mit der Ursache von mir.


Ich sag mal so der "Auslöser" dafür ist weitgehend unbekannt. Solange es nicht durch Opiate/Opioide
induziert ist.
Das wird mir zu pervers hier, komm Dildo, wir gehen !

"Mein Hobby nennt sich Metabolismus in seiner ausgeprägetesten Form."



Abwesender Träumer

dabei seit 2012
94 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.09.12 22:25
Ich hatte mal eines abends mir eine überdosis Citalopram (Antidepressiva) von 40 Tabletten gegeben. Am nächsten morgen gings mir nicht so toll war leicht verwirrt im kopf. nach 2 stunden war ich in der stadt wo polizisten mit mir reden wollte, ich war nervös da ich noch weed dabei hatte, habs versucht abzustellen ging aber nicht, aber das aller schlimmste war, dass mein linkes bein wie verrückt gezittert hat, alle 10 Sekunden oder so. Das war so eine qual, die haben mich paar mal gefragt ob ich was genommen hätte (drogen) und ob in meiner zigarette was drin: daraufhin sagte ich Nikotin, das fand der witzig und hat bestimmt gedacht ich hätte gar kein plan von Droge, er sagte nämlich: ist schon gut :-).


Ist das eine RLS-Phase gewesen wegen der überdosis citalopram? Oder ist das was anderes?
Ron L. Hubbard hat bewiesen, dass man mit jedem Mist eine Religion aufbauen kann.
Traumland-Faktotum



dabei seit 2009
4.462 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.09.12 22:51
Violation schrieb:
(...) war ich in der stadt wo polizisten mit mir reden wollte, ich war nervös da ich noch weed dabei hatte, (...) aber das aller schlimmste war, dass mein linkes bein wie verrückt gezittert hat, alle 10 Sekunden oder so.


Die Ursache ist fett markiert ;)
Es ist ganz normal, dass solche Dinge wie dein Beinzucken in Situationen, in denen man nervös und unsicher ist passieren können. Ich kenne das selbst sehr gut, wenn ich zum Beipiel bei Vorträgen nervös bin, gehorcht mein Körper mir auch nicht mehr.
Mittlerweile habe ich das ziemlich gut im Griff, aber es gab durchaus Situationen, in denen meine Beine gar nicht mehr machen wollten was ich wollte und ich mir deshalb die Dreistigkeit erlauben musste, mich während eines Vortrags hinzusetzen :D

Zitat:
Ist das eine RLS-Phase gewesen wegen der überdosis citalopram? Oder ist das was anderes?


Das war also keine "RLS-Phase" sondern höchstwahrscheinlich eine einfache psychosomatische Reaktion auf die Stresssituation, der du in diesem Moment ausgesetzt warst.
Hat also nichts zu tun mit dem Krankeitsbild Restless-Legs-Syndrom.

alles ne Sache der Wahrnehmung
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
243 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.09.12 00:22
3584 schrieb:
Reinigungskraft schrieb:
Soweit ich weiß wird beim Restless-Legs-Syndrom Tilidin verschrieben.


Ja, allerdings wirklich erst wenn gar nichts anderes mehr geht :(
Nach längerem Nutzen kann L-Dopa nämlich unwirksam werden oder die Symtome sogar verstärken.


Also, vor 20 Jahren, als das noch nicht so publik war wie in den letzten Jahren, hatte der Hausarzt meinen Grampa zu nem andern überwiesen (weil er selber KA hatte, find ich cool wenn das zugegeben statt rumgedoktert wird) und der hatte ihm auch Valoron aufgeschrieben. Hatte abends seine 10 Trp genommen und gut. Selber hatte ich das auch mal, und Tili hatte geholfen. Als ich dann auf Tili war und mal gar nix genommen hatte, war eine 80% Chance auf RLS in der Nacht - Tagsüber noch höllischer.
Daß da heute l-Dopa gegeben wird, zeigt mal eigentlich wie kaputt die alle sind und Vorurteile Vernunft besiegt. Was soll bei 10 Trp Tili denn passieren? Bei Levodopa gibts auf jeden Fall nen Arsch voll NW, von unangenehm bis echt gefährlich.
Und was anderes scheints ja so nicht zu geben. SCheint auch Logo, weils wahrscheinlich ja mit zuwenig Dopa zusammenhängt und Tili bzw. lDopa da Abhilfe schafft.
Rei in der TUUUUBE.
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
505 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.09.12 00:51
zuletzt geändert: 23.12.12 08:50 durch Miosis (insgesamt 3 mal geändert)
Also ich hab richtig übles RLS. L-Dopa, Gabapentin, irgendwelche Parkinsonmittel (weiß grad nicht mehr, wie das Zeug hieß) und schon gar nicht allerlei andere, "sanfte" Methoden haben auch nur das geringste genützt. Magnesium hat nur geholfen, wenn ich auch tagsüber Wadenkrämpfe hatte und das kam i.d.R. nach vermehrtem Schwitzen vor (Sport bei großer Hitze, Ritalin(missbrauch), viiiieeel zu viel Kaffee).
Das deckt sich mit der Empfehlung meiner Hausärztin, die sagte, ich solle Mg einnehmen, weil ich wohl zuviel ausgeschwitzt hätte - ich war zu ihr gekommen, weil mich nach einer Sport-Doppelstunde in der prallen Sonne bei 30° C, hinterher noch 3-4 Tage fiese Wadenkrämpfe plagten.
Apropos, man bekommt ja öfters den wohlgemeinten Rat (also ich zumindest), Laufsport könne sicher nicht schaden, da es ja was mit den Beinen sei - nein, davon wird es schlimmer! Immer wenn wir in der Schule viel laufen mussten, konnte ich den Schlaf für die folgende Nacht abhaken - oder würde erst gegen 4-5 Uhr morgens einschlafen können, wenn es allmählich nachzulassen beginnt, falls überhaupt!

gunrunner schrieb:
Nach längerer Einnahme hat man am Morgen nach dem Konsum ein extrem unangenehmes RLS das erst durch Tilidineinnahme verschwindet.
Das ist ungewöhnlich, typischerweise treten die Beschwerden immer abends auf. Ich hatte auch nie einen Rebound bei Opioiden, auf keinen Fall mehr morgens, höchstens ein bisschen nachts - hin und wieder mochten das auch einfach Entzugserscheinungen gewesen sein - das war aber auch erst, wo ich pervers viel Tramadol nahm (~1200mg) und da war ich dann auch noch auf H (das verdammte Tramadol nahm ich nur weiter, weil ich eine entsetzliche Migräne bekam, sobald ich auch nur um 100mg runterzugehen versuchte)

gunrunner schrieb:
Und diese euphorische Komponente mit dem ausbleibendem RLS und der Toleranz die sich mit der Zeit bildet besteht da definitiv das Risiko einer Sucht, würde ich persöhnlich nicht eingehen(da tauscht man ein Elend gegen ein anderes).
Diese Aussage wäre mit meiner Schilderung allerdings sehr wohl untermauert. Muss man sich halt überlegen, ob man sich denn einen vernünftigen Umgang mit solchen Substanzen auch mittel- bis langfristig zutraut. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, den ich auch mal über ca. 10 Monate hatte, gab es keinerlei Probleme.

gunrunner schrieb:
Mit potenteren Opioiden hatte ich Lowdose bessere Erfahrungen, haben länger angehalten, hatten keinen "Rebound" und die euphorische Wirkung war nicht so ausgeprägt.
Kann ich ebenfalls bestätigen, wobei das auf die euphorische Wirkung nicht unbedingt zutrifft, ich persönlich habe gegen die allerdings nichts einzuwenden.
Ich würde nicht abraten, RLS mit Opioiden zu behandeln, da ich damit alles in allem sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sofern ich mit dem Zeug kein Schindluder getrieben habe, aber das liegt ja in meiner Verantwortung und das sollte ich auch nicht tun, weil es eben die einzigen für mich wirklich wirksamen Medikamente sind. Kein Schindluder treiben ist aber manchmal leichter gesagt als getan, wie gerade von uns hier in diesem Forum viele wissen... Daher kann ich auch nicht guten Gewissens ausdrücklich dazu raten, obwohl ich mich gerne dem anschließe, was ein Neurologe mal zu mir gesagt hat: "Mut zu Opiaten!" Letztendlich ist es, wie immer, ein Abwägen der Vor- und Nachteile.

Guybrush Threepwood schrieb:
Wieso man dir Tilidin gegen RLS verschreibt ist mir irgendwie ein Rätsel, ausser für eine akut phase sehe ich hier keinen großen Nutzen

Wie ich oben schon sagte, hat es sehr wohl Nutzen. Außerdem, was ist eine Akutphase, wenn man (fast) jeden Tag an ausgeprägten RLS-Symptomen leidet?

Tremor schrieb:
Naja Tilidin wird halt als off-label-use verschrieben, da es die Symptome bei den meissten komplett ausblendet !
Nein, das ist kein Off-Label-Use, denn wie man in diesem Schema sieht, sind Opioide den Behandlungsrichtlinien gemäß die Medikamente zweiter Wahl. Bei vielen Menschen bringen dopaminerge Medikamente Besserung, aber eben nicht bei allen, mir haben sie wie gesagt, z.B. nichts genutzt, Opioide hingegen sehr wohl.
Das Epilepsiezeug (Gabapentin etc.) ist ganz fürchterlich, man läuft davon benebelt wie ein Zombie herum, sich konzentrieren ist nahezu unmöglich (ganz toll, wenn der Schulerfolg schon durch die Schlafstörung gefährdet ist, wie sagte gun noch, mit dem Elend...). Übrigens ging es nicht nur mir so, das sehe ich auch immer an einer Freundin, nur dass die Epileptikerin ist und darum die Medikamente wirklich nehmen muss. Wenn es allerdings eine Alternative gibt - no way! Nie nie nie wieder!!! Deswegen finde ich es auch absolut nachvollziehbar und angemessen, falls das jetzt dritte Wahl ist (?) Vor drei Jahren noch musste ich allerdings erst diese Tortur über mich ergehen lassen, ehe ich Opis kriegte, damals sagte mein Neurologe, sie seien die ultima ratio. Bei Wikipedia steht das übrigens auch. Scheinen Ärzte unterschiedlich zu handhaben... Leider sind in D viele Ärzte ziemlich "opiatscheu", wie es ein Bekannter mal nannte.

Tremor schrieb:
Man vermutet zwar das es durch Medikamente wie AD's unter anderem verursacht werden KANN, jedoch ist das nicht belegt.
Dass RLS durch AD's verursacht oder (erheblich) verschlimmert werden kann, ist bei Ärzten durchaus bekannt (dazu komme ich gleich), außerdem gibt es diverse weitere mögliche Ursachen, z.B. Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion (letztere hatte ich, latent, Zufallsbefund etwa zur gleichen Zeit wie das Syndrom begann, wurde deshalb als wegbereitend in Betracht gezogen, ist offenbar weg, RLS seitdem aber kein bisschen besser), Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Schwangerschaft... um nur einige aufzulisten.
In solchen Fällen spricht man vom sekundären Restless Legs Syndrom und versucht zunächst die Ursache zu behandeln. Falls Medikamente als Ursache in Betracht gezogen werden müssen, setzt man sie logischerweise wenn möglich ab oder ersetzt sie durch andere. Das Problem hat man oft bei AD's, wie du bereits angesprochen hast. Das ist natürlich besonders ungünstig, weil Depressionen ohnehin oft mit Schlafstörungen einhergehen.

Was nicht empfehlenswert ist:
- SSRI!!! Oft eine unzumutbare Verschlimmerung. Lasst euch von eurem Psychiater nichts weismachen bla bla bla keine NW - von wegen, das Zweitschlimmste an Depressionen sind die Medikamente! Diverse andere AD's sind auch problematisch hier gibt es eine Übersicht, inklusive ausführlicher Infos zu RLS im Allgemeinen und Behandlungsmöglichkeiten.
- Entspannungsübungen: hilft nicht/kaum und ist oft eine Qual, weil man stillsitzen muss, denn charakteristisch für RLS ist, dass die Symptome in Ruhe auftreten
- Laufsport: wie ich oben schon sagte, kann es sich dadurch verschlimmern
- Benzodiazepine: nicht für Dauerbehandlung geeignet, weil sie abhängig machen. Das tun Opioide zwar auch, allerdings ist die Benzo-Abhängigkeit ungleich stärker, das Ausschleichen langwieriger und schwieriger und absetzen ohne ärztliche Hilfe kann lebensgefährlich sein!
- Alkohol: sorgt oft für erhebliche Verschlimmerung; eigene Erfahrung: definitiv, ja!
- Psychotherapie: RLS ist eine neurologische Erkrankung und keine "Spinnerei" des Betroffenen. In schweren Fällen wird aber vieles in Mitleidenschaft gezogen und RLS-Betroffene leiden zudem häufiger an Depressionen - hierfür kann es natürlich sinnvoll sein.
- DPH/DHM
- Cannabis question Obwohl es Menschen geben soll, die von Dronabinol profitiert haben, berichten so einige Kiffer von einer Verschlimmerung. Ich selbst habe keine, oder nur minimale Verschlimmerung bemerkt, aber auch keinerlei Besserung. exclaim Ich kiffe nur gelegentlich! Bei regelmäßigem Konsum kann die Sache in puncto Verschlimmerung schon ganz anders aussehen! Außerdem kann es sein, dass gerade wenn man zu Beschwerden dieser Art neigt (gibt wohl auch eine Erblichkeit, wie ich gelesen habe), sie einen beim Aufhören auch plagen, erst recht wenn man viel kifft.
- Lachgas
- Pilze, LSD womöglich auch; freilich nimmt man sowas nicht jeden Tag und besser auch nicht jedes WE, aber auf leichtes Einschlafen sollte man nach dem Trip RLS-mäßig nun nicht unbedingt hoffen, sofern einen das Erlebte nicht ohnehin noch beschäftigt; wegen der hoffentlichen Seltenheit solcher Erlebnisse aber trotzdem ok
- DXM!!!! FINGER WEG besonders vom regelmäßigen Konsum, das ist absolutes Gift, wenn man an RLS leidet!! Schlimmer als SSRI mitunter!

Empfehlenswert:
- allgemein die Regeln der Schlafhygiene beachten
- zum Neurologen gehen und das abklären lassen - keine Selbstdiagnosen bitte, Leute! Und an die Hobby-Dr. Houses da draußen: schon gar keine Selbstbehandlungen (insbesondere mit Opis oder Benzos) aufgrund der Diagnose von Kollege Dr. Google!
Sich an die ärztlichen Anweisungen halten, Medikamente nicht nach Lust und Laune dosieren. Ich weiß, bei Opis ist die Versuchung groß, aber ich hab ja oben geschildert, in was für eine beschissene Situation es mich gebracht hat (und das ist nur die Kurzfassungmesser ) Nochmal gun, weil er's so schön treffend gesagt hat:
Zitat:
da tauscht man ein Elend gegen ein anderes

- gesunde Ernährung, das beugt Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen vor, der dann RLS-Symptome auslösen könnte
- eventuelle andere Ursachen ausschließen
- abends leichte Gymnastik oder ein kleiner Spaziergang kann hilfreich sein
- kühles Zimmer/leichte Decke, übermäßige Wärme scheint es zu verschlimmern

Medikamente, hauptsächlich Antidepressiva, sowie (illegale) Drogen, die sich nach meiner Erfahrung nicht negativ ausgewirkt haben:
- Amphetamine: unproblematisch, sogar eine längere Zeit der Besserung während regelmäßiger Anwendung; Achtung exclaim Gefahr von zusätzlichen Einschlafproblemen!! Zum feiern ist das natürlich gewollt, aber wenn man sie therapeutisch anwendet (ich habe ADHS), kann das von Nachteil sein
- Bupropion: lindernd! (ist auch amphetaminähnlich, oder?)
- Reboxetin: keine Verschlimmerung, allerdings auch keine antidepressive Wirkung - wie später herauskam, war das nicht nur mein subjektiver Eindruck. Bei Depressionen, bei denen vor allem Antriebslosigkeit im Vordergrund steht und der Arzt sonst "pushende" AD's wie etwa SSRI (s. oben) in Betracht ziehen würde u.U. trotzdem eine Option, da antriebssteigernde Wirkung mE durchaus vorhanden und spürbar (was diese zurückgehaltenen Studien nun darüber sagten, weiß ich leider gerade nicht)
- Doxepin
- Amitriptylin
- Cannabis, unter Vorbehalt s.o.
- Kokain
- Heroin: zum Thema Opioide habe ich ja schon ausführlich geschrieben, war nicht anders zu erwarten ;)
- Benzodiazepine: also sonderlich hilfreich sind die jetzt auch nicht, man pennt halt leichter ein, mehr auch nicht. Wunder wirken die nicht. Richtig gut war eigentlich nur Tavor (Lorazepam)
... Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, nichtmal für mich persönlich. Außerdem können alle gelisteten Substanzen auch schlecht für andere Betroffene sein, das findet man, gerade bei AD's oft leider nur durch Ausprobieren heraus, eine Vorhersage anstellen kann man da schlecht.

Lg, Miosis

Edit: och nööö ich hab jetzt so lang an diesem Riesentext rumgewurschtelt, keine Lust ihn umzuschreiben, hoffe das gibt jetzt nicht allzu viel Redundanz sry.

Edit 2:
Klin Pharmakologe schrieb:
Kokain-Konsum die Symptome deutlich mildert
Ja, definitiv! Noch ein Grund für mich, Koks zu lieben, davon wird es viel, viel besser. Ist nur leider nicht so optimal, wenn man schlafen will und auch die kurze Wirkdauer ist von Nachteil.
Welche andere Wissenschaft darf sich solche Leichtfertigkeit erlauben? Wenn eine Brücke einstürzt, werden die Verantwortlichen haftbar gemacht. Die Psychiatrie aber durfte ungestraft an einem dogmatisierten Irrtum festhalten, der viele Leben zerstörte.
Moderator

dabei seit 2009
1.498 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.09.12 22:26
Hi

Ich habe auch schon relativ lange RLS und habe vor längerer Zeit einen guten Neurologen gefunden. Glücklicherweise bin ich auch Privatversichert, was das ganze Ärzte Spiel vereinfacht hat.

Als erste Notlösung bekam ich Benzos, welche zwar beim Schlafen geholfen haben, aber für längere Zeit ist es nichts. Als ich dann Endlich den Neurologen gefunden hatte, bekam ich Restex (L-Dopa + Benserazid) was auch toll geholfen hat, nur viel zu Kurz. Also gab es noch die zeitverzögerten Kapseln dazu, was dann auch eine Zeit lang sehr gut geholfen hat. Natürlich wurde alles getestet was zu testen ist, aber ohne irgendeinen Befund.

Nach einer Weile musste ich immer mehr L-Dopa nehmen, und das RLS wurde dann immer stärker, und irgendwann wollte ich was anderes. Dann wurde Pramipexol und später Ropinirol getestet, welche beide für mich absolut unerträglich waren, ich konnte nicht schlafen, sah doppelt und war super verspult. Es war wirklich sehr krass...

Als nächstes war Lyrica dran, und Gabapentin. Lyrica war ganz nett, aber wirklich geholfen hat es auch nicht. Man war haltBreit und konnte irgendwann schlafen. Gabapentin ist nicht der Rede wert...

Irgendwann habe ich endlich Tilidin Retard bekommen, welche ich nun immer noch nehme. Sogar ohne größere Probleme.

25-50mg am Abend reichen bei mir völlig aus, und wirken (gerade am Anfang) extrem lange. Tilidin Tropfen taugen nichts, weil sie viel zu kurz wirken und der Rebound die Hölle ist. Du wachst auf jeden Fall in der Nacht auf, und das Suchtpotential ist nicht so ohne.

Dazu bekomme ich am Morgen Elontril (Bupropion, ein NDRI), welches ein wenig Wach macht, und den Antrieb steigert. Nebenbei hilft es bei mir sehr gut gegen das RLS, welches ich auch Tagsüber hatte. Zum Elontril hatte ich paar Studien(USA) gelesen, und habe es deswegen getestet, und bin echt glücklich damit. Das ganze läuft schon eine ganze Zeit so und bis jetzt schaffe ich es auch nicht mehr (Tilidin) zu nehmen.

Allerdings ist es schon sehr anstregend, und wenn man dann doch einmal mehr genommen hat (zb beim Langstreckenflug) ist es danach schwer, wieder mit weniger aus zukommen. Manchmal merke ich auch wie sich eine Sucht anbahnt, und es erfordert wirklich Willensstärke damit umzugehen. Wie lange ich das noch Packe, keine Ahnung. Die Entzugserscheinungen beim absetzen sind bei solchen Winzigen Mengen Retard Tilidin aber sehr human, und nicht allzu schlimm. das RLS kommt natürlich wieder.

Sonst wurde schon alles von Miosis gesagt ;) Trinke kein Alk, und entretardiere die Tabs auf keinen Fall! Ich habe btw die Vermutung das DPH bei mir das RLS getriggert hat, und zwar nicht in Rauschdosen (nur 50mg)


 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2009
926 Forenbeiträge
2 Langzeit-TB

  Geschrieben: 15.01.13 17:57
achja, es könnte sein das loperamid bei RLS hilft. müsste man aber evtl ausprobieren, da lope seine opioide wirkung nur in extremen belastungssituationen entfaltet.
beim opioidentzug jedenfalls killt es RLS (mit ausweitung auf arme) sicher und zuverlässig.
ODT-i.v.-Fan im Ruhestand :)
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
30 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.01.13 18:07
Acaine schrieb:
achja, es könnte sein das loperamid bei RLS hilft. müsste man aber evtl ausprobieren, da lope seine opioide wirkung nur in extremen belastungssituationen entfaltet.
beim opioidentzug jedenfalls killt es RLS (mit ausweitung auf arme) sicher und zuverlässig.


kann ich so bestätigen ;)
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
149 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.01.13 12:24
Also hier erstmals die Vorgeschichte
Spoiler:
Meine Mutter hat rls (nicht sehr stark = keine Schmerzen aber sie kann halt dann nicht schlafen)
da der erste Arzt an den sie gekommen ist inhaltlich gesagt hat das sie sich das nur einbildet doh
war sie etwas demotiviert zu einem anderen zu gehen (ihre Hausärztin hat aber davon unabhängig Eisenmangel diagnostiziert was imo die Ursache ist)
ich habe ihr deshalb zu Weihnachten ein "Nahrungsergänzungsmittel"(wahnsinn was in diesem land alles nahrungsergänzung ist...)(Inhalt:Mucuna pruriens Extrakt =l-dopa (kp wie viel Prozent ich vermute 15 oder 30)) gekauft
es hilft ihr obwohl sie es geringer dosiert (bzw. maximal genauso) wie es auf der Verpackung steht (da steht 2-4 kapseln/Tag eine Kapsel enthällt 500mg Extrakt)
sie wird davon allerdings enorm müde was sich auch bis zum nächsten Tag ( dauer der müdigkeit bis c.a. 12-16 h nach der einnahme) anhält (sie nimmt es nachts)


meine frage dazu:
passiert das einem von euch auch das er von l-dopa müde wird ?
weil eigentlich dachte ich das eine Erhöhung des Dopaminspiegels eher aufputschend wirken müsste

so teil 2:
Spoiler:
ich konnte sie schließlich doch noch überzeugen zu einem Arzt zu gehen.
Dieser hat ihr Pramipexol verschrieben.die möglichen Nebenwirkungen schrecken sie etwas ab vor allem da der Arzt will das es immer jeden Abend genommen wird (was ich bei DER Nebenwirkungsliste naja grenzwertig finde )

2. frage:
hat einem von euch so Pramipexol geholfen das er es empfehlen könnte bzw. würdet ihr es auch einer psychisch nicht wirklich stabilen Person zutrauen ?
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2011
338 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.01.13 19:16
Mal als späääten Nachtrag, seit nunmehr über einem Jahr hab ich die Symptomatik nahezu vollständig unter Kontrolle durch Ergenyl (Natriumvalproat + Valproinsäure). Ich persönlich erlebe auch keine einzige Nebenwirkung und hab im ganzen letzten Jahr nur ca. 10 Nächte gehabt, in denen ich die Symptome spürte.
 

« Seite (Beiträge 16 bis 30 von 119) »