LdT-Forum

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AutorBeitrag
Abwesende Träumerin



dabei seit 2017
12 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.05.17 17:27
wieso hast du diesen schönen tripbericht wieder gelöscht, kräuterhexe ?????
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
43 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 08.05.17 15:10
Kann jemand mal eine Anleitung/Tipps zu der Atemtechnik schreiben?
Hab zwar ein Buch von Grof, zu dem thema sind jedoch nur Erklärungen der Wirkung da.
Auch im Internet sind Anleitungen spärlich/unausführlich, alle wollen einem nur Seminare andrehen :D

Reicht tiefes und schnelles Atmen (natürlich mit Vorbereitung des Sets/Settigs und Musik) für eine Erfahrung oder gehört da mehr Körperarbeit zu?

Wäre seeehr dankbar. Bin nämlich skeptisch dass ein bisschen Atmen zu Visionen in dem Maße wie psychotherapeutische LSD dosen (welche ja extrem hoch sind) und ähnlichem Erleben von Geburtstraumata etc. führen kann. Nehmt mir das nicht übel, ich glaube an viel, aber würde mich da gerne mal überzeugen!
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 08.05.17 18:41
zuletzt geändert: 19.05.17 19:56 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 4 mal geändert)
Ich weiß nicht, ob du meinen TB gelesen hast, Angelbite. Ich hab ihn ja mittlerweile wieder gelöscht. Darin beschrieb ich zumindest ansatzweise auch die "Technik". Ich verweise darin aber auch darauf, dass dies keine Anleitung zum Nachmachen ist. Wer´s trotzdem tun will - verboten ist es freilich nicht. In meinem TB versuchten ein paar Psychonautinnen und ich, LSD mit holotropem Atmen zu kombinieren, was uns jedoch zum Resümee brachte, dass das Eine das Andere nicht braucht.

Ich will hier übrigens bewusst lieber von "Hyperventilieren" weitersprechen, weil ich nicht weiß, ob es der Entwickler des "Holotropen Atmens" gestattet, hier in Form einer "Anleitung" darüber zu schreiben.

Die Erfahrungen mit Hyperventilieren sind sicher nicht die selben wie mit LSD, aber sie können ähnlich sein. Ein großer Unterschied ist, dass Hyperventilieren besser lenkbar ist als LSD (wenn man gut eingeschult wurde und man einen guten Atemsitter hat).

Das Hyperventilieren selbst ist keine Kunst: In Ruheposition (z.B. auf dem Rücken liegend) tiefer und/oder rascher zu atmen reicht. Der Prozess kann eine Stunde und länger abdauern (nur wenn man geübt ist!) Das Feeling beim Hyperventilieren ist meiner Erfahrung nach stärker körperlich gefärbt als bei LSD. Beim Atmen erfahre ich persönlich z.B. teilweise unglaubliche autonome Körperbewegungen. So lag ich mal am Rücken und plötzlich begann mein Körper von selbst eine Art Breakdance, dem ich zugleich wie von oben zusehen konnte. Ich bin aber keine Breakdancerin und habe keine akrobatischen Ambitionen. Das war schon ein heftiges Erlebnis (und ich hatte am nächsten Tag einen furchtbaren Muskelkater). Auch CEV´s und akustische Hallus sind möglich. Alle Emotionen sind auf Hochtouren. Aber gleichsetzen kann man LSD und Hyperventilieren nicht. LSD passiert noch viel mehr "im Kopf" als das Erleben bei Hyperventilation - so empfinde zumindest ich es.

Wie das LSD hat auch das Hyperventilieren so seine Gefahren (umsonst gibt es ja auch nicht ein "Hyperventilationssyndrom"). Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Epilepsie können Kontraindikationen sein. Auch wenn man zu Panikattacken oder Psychosen neigt, sollte man, wenn überhaupt, keinesfalls ohne therapieerfahrener Begleitung atmen.

Die erste Phase des Hyperventilierens ist sehr unangenehm. Es wird einem manchmal extrem kalt (Decke nicht vergessen!), man spürt ein Krampfgefühl in den Extremitäten, es kann zu Panik, dem Gefühl der Luftnot, starkem Schwindelgefühl, Benommenheit und anderen unangenehmen Erscheinungen kommen. Auch kann es passieren, dass empfindliche Menschen kurz bewusstlos werden. Schon deshalb muss man sich genau überlegen, ob man das will. Atmet man weiter, so kommt es schließlich zu einer Veränderung des Bewusstseinzustandes und zu einem veränderten Körpergefühl. Die Starre löst sich auf, weicht zuweilen einem Gefühl des Schwebens oder den oben bereits beschriebenen akrobatischen autonomen Bewegungen oder der totalen Entspannung. Es kann aber auch ganz anders kommen. Eine fixe Regel dafür gibt es nicht.

Ich kann verstehen, wenn du es probieren willst, Angelbite. Aber wenn du es schon versuchst, dann sei bitte vorsichtig und achte auf dich. Erzwinge nichts. Atme vor allem nicht alleine. Sehr wichtig sind gutes Set & Setting: Gute Musik, die deine Emotionen anspricht, ein ruhiger, netter Ort, wo du aber auch mal laut werden und schreien kannst, ohne dass die Nachbarn gleich die Polizei holen, ein erfahrener (nüchterner!) Sitter, eine zuversichtliche, nicht ängstliche innere Haltung. Such dir am besten einen Tripsitter aus, der/die medizinische oder psychotherapeutische Erfahrung hat. Ja, ich weiß schon, dass nicht jeder solch einen Tripsitter haben kann...

Die dahinter stehende Philosophie kennst du ja ohnehin aus dem Buch (Matrix, Wiedergeburt etc.). Wir haben in unseren Versuchen jedenfalls danach getrachtet, uns von diesen doch auch sehr suggestiven philosophischen Ansprüchen fernzuhalten, und siehe da: bei niemandem stiegt die Kundalini hoch, niemand hatte ein perinatal-traumatisches Flashback etc. Aber natürlich sind das nur die Erfahrungen einiger Weniger.

Ich hoffe, dir damit geholfen zu haben.

[Edit:] @ Angelbite: Dafür, dass du so dringend um Auskunft bezüglich Atemtechnik gebeten hast, bist du jetzt ziemlich ruhig geworden. Hast du's jetzt bereits mal ausprobiert? Erzähl doch. Wie war's? Dafür wäre ich seeehr dankbar. ;-)
 

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