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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.12.18 17:42
Echt lieb gemeint, aber das wäre jetzt zu kurzfristig da meine Freundin nächste Woche schon in ihre Therapieeinrichtung fährt. Das würde mit der Kostenzusage nicht mehr rechtzeitig klappen und ich bin recht froh das die mich in Oldenburg aufnehmen, da die Klinik halt ziemlich neu und modern ist.
Trotzdem danke! :)

Lg Eule
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  Geschrieben: 06.12.18 14:23
Eule, ich wünsch dir und deiner Freundin wirklich alles Gute für die Therapie und versucht es als positiv zu sehen, dass ihr getrennt geht und jeder für sich wachsen und an sich arbeiten kann. Ich stand auch vor der Wahl zusammen mit jemanden in eine Einrichtung zu gehen bzw nachzukommen oder in eine andere zu gehen und ich habe die Entscheidung mir eine andere Einrichtung zu suchen nie bereut. Ich hatte endlich mal Zeit mich auf mich, und zwar wirklich nur auf mich und niemand anderen zu konzentrieren und das hat mir unglaublich viel geholfen. Allgemein hatte ich auch das Gefühl, dass es in meiner Einrichtung nicht wie Massenabfertigung zuging und es dort einige Betreuer und Therapeuten gab, die überdurchschnittlich liebevoll mit den Patienten umgegangen sind.

Ich weiß nicht, ob du schon Mal eine LZ gemacht hast, aber die ersten Wochen sind einfach mega hart und scheiße. Ich bin damals noch entzügig vom Pola rein, weil die Entgiftung mich schnell weg haben wollte, als ich ankam, gab es neben mir nicht einen einzigen anderen Opiatkonsumenten (wir waren die ganze Zeit über auch nur 3, Rest alles Crystal und/oder Gras). Aber ich bin jetzt am Ende echt froh die 6 Monate komplett für mich durchgezogen zu haben und habe da eine enorme Menge über mich selbst gelernt. Meine Bezugstherapeutin meinte zu mir anfangs auch ich soll das Ganze als "Fortbildung" sehen, da ich ein ziemliches Problem mit Therapeuten, Ärzten etc habe, die mir irgendetwas erzählen wollen und mir nicht jeden Blödsinn einreden lasse und die Therapieansätze dahinter viel zu schnell durchschaue. Und über Sucht und die Unmöglichkeit von geregeltem Konsum zu diskutieren, habe ich gleich von Anfang an abgelehnt, weil es einfach Zeitverschwendung gewesen wäre.

Mittlerweile glaube ich auch, dass mir die Tiefen vieler psychedelischer Erfahrungen erst dort wirklich bewusst geworden sind, weil ich die Zeit und Ruhe hatte mich damit auseinanderzusetzen. Ich war auf so einem Kaff im Nirgendwo, wo es nur E-Netz gibt, also nicht mal wirklich Internet.
Ich denke, wenn ihr beide die Therapie für euch macht und jeder an seinen Problemen arbeitet und dabei nicht in Versuchung kommt auch noch für den anderen therapeutisch "mitzufühlen" (Ich hoffe du weißt, was ich meine), habt ihr beide am Ende mehr davon. Wie gesagt, ich wünsche dir echt alles Gute, man kann aus den 6 Monaten extrem viel für sich heraus holen.
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  Geschrieben: 06.12.18 15:49
Ich kann bezüglich zeitlgleiche Therapie von Paaren nur weitergeben, was einem lieben Bekannten gesagt wurde: Wenn zwei Menschen in vergleichsweise kurzer Zeit viel wachsen und sich weiterentwickeln, dann lassen sich die Auswirkungen auf die Beziehung nur schwer abschätzen. Es kann sein, dass man nachher noch besser harmoniert, aber auch, dass man sich voneinander weg entwickelt. Das zeigt allein die Zeit und im Endeffekt möchte man ja, dass es einem im "gesunden/gesünderen) Zustand miteinander gut geht.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 09.12.18 08:23
Danke! Ich lass das jetzt einfach alles auf mich zukommen. Ich werde das beste draus machen und sie hoffentlich auch. Mittlerweile denke ich mir halt auch das ea wohl so besser ist.
Wie ist das eigentlich bei der Aufnahme? Wird da noch mal ein Urintest abgenommen oder reichen denen die Werte aus der Entgiftung? Da wird am letzten Tag ja auch nochmal abgenommen.

Lg Eule
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  Geschrieben: 09.12.18 09:40
Bei uns gabs eine Ausgangs-UK bei der Entgiftung und eine Eingangs-UK in der Klinik. Die überlassen da meist nix dem Zufall, vor allem wenn man eigenverantwortlich kommt. Leute die ohne Entgiftung gekommen sind und noch auf irgendwas positiv waren, auch wenns nurnoch ganz leichte THC-COOH-Werte waren, wurden teilweise sofort wieder heimgeschickt.

Ich hab heut übrigens meinen letzten Tag in der Langzeittherapie, morgen geht's ab in die Adaption in Lahr. Ich muss echt sagen, das halbe Jahr auf einen Therapieplatz hier in Freiolsheim zu warten wars wert, die Klinik war in vielerlei Hinsicht klasse; schon allein weil man hier Handy und Laptop 24/7 haben darf und mir sogar erlaubt wurde während meines Aufenthalts das LdT zu moderieren^^
Bin schon gespannt ob die Adaption genauso ein Volltreffer ist; ich werd berichten.
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  Geschrieben: 11.12.18 17:08
Bei mir wurde zur Aufnahme bei jedem UK genommen, da viele ja auch ohne Entgiftung kamen. Bei Leuten, die aus der Entgiftung kamen und noch THC positiv waren, wurde manchmal eine Ausnahme gemacht, da der Wert sich nur so langsam abbaut.
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  Geschrieben: 18.05.19 21:16
Hups, mir ist gerade eingefallen dass ich hier noch einen Bericht über den Verlauf meiner Therapie schuldig geblieben bin.

Also, man kann behaupten dass die Therapie bisher sehr erfolgreich verlaufen ist - zu sehen unter anderem auch daran dass ich mittlerweile so selten an Drogen denke dass ich auch nurnoch sehr gelegentlich schaue was so im LdT vor sich geht. Die Adaption in Lahr war ebenfalls eine feine Sache; zwar kam dort bei mir gelegentlich Langeweile auf und für mich wurde es nach dieser langen Zeit ein wenig zuviel damit mein Zimmer mit anderen zu teilen; ich bin das alleine wohnen und viel Zeit für mich haben einfach zusehr gewohnt; aber insgesamt ging es mir dort sehr gut.
Teil des ganzen war ein mehrmonatiges Praktikum in einem Betrieb zu machen; in meinem Fall war es das Labor eines Klärwerks. Vor allem das war für mich eine sehr gute Sache; ich hatte endlich wieder was zutun das mich wirklich interessiert hat, kam gut mit der Belegschaft aus und habe wieder einmal gemerkt wie schön es ist in einem Labor ohne Kundenkontakt wie in der Apotheke zu arbeiten. Das schönste an der Sache war dass die bisherige Laborantin dort bald in Rente geht und bereits ein Nachfolger gesucht wurde - ich machte mir also riesen Hoffnungen da anfangen zu können und somit bald mein quasi eigenes Labor als Angestellter im öffentlichen Dienst zu haben - aber dazu komme ich gleich noch.

Die Adaption war dann nach 4 Monaten vorbei und mittlerweile wohne ich in einem betreuten Wohnen; das in erster Linie damit ich mich in Ruhe um meine zum Glück noch überschaubaren Schulden kümmern kann und Zeit habe Kaution anzusparen und nicht die erstbeste bezahlbare Wohnung zu nehmen. Das war definitiv eine gute Entscheidung, ich fühle mich hier ziemlich wohl, komme gut mit dem Mitbewohner aus der glücklicherweise auch kaum zuhause ist (wie gesagt, ich bin speziell zuhause eigentlich gerne viel allein) und habe weit weniger Stress mit meinen Finanzen als ich ansonsten hätte.
Was die Nachsorge angeht habe ich eine sehr nette, kleine und aktive Selbsthilfegruppe gefunden die ich wöchentlich besuche und mit der ich auch mal anderes unternehme als nur rumsitzen und über Sucht zu reden, außerdem nehme ich an einem Nachsorgeprogramm teil das mich noch ein weiteres Jahr lang kontrolliert und darüber hinaus auch Unterstützung für den Arbeitgeber anbietet. Das ganze ist eine völlig freiwillige Sache und kann von meiner Seite aus jederzeit beendet werden, aber neben der zusätzlichen Motivation für ein längerfristiges Cleansein ist es auch eine zusätzliche Motivation für zukünftige Arbeitgeber die angesichts meiner Vergangenheit mit der ich offen umgehe vielleicht auch ihre berechtigten Zweifel haben.

So verlief das also bisher. Ich bin jetzt seit knapp 2 Monaten im betreuten Wohnen und muss leider gestehen in den ersten paar Wochen hier einen Rückfall mit Methadon gehabt zu haben. Ich dachte ich hätte wirklich alles auch nur entfernt drogenbezogene beim auflösen meiner alten Wohnung entsorgt, aber zu meiner großen Überraschung fand ich beim einlagern meiner Möbel in einem Mietabteil während meines Adaptionsaufenthaltes noch eine kleine Apothekenkruke im Inneren der Tischbeine; sie fiel mir beim verräumen der Sachen plötzlich einfach so vor die Füße, auch noch in einem Moment in dem meine beiden Helfer gerade nicht dabei standen; vielleicht hatte es so sein sollen. Ich musste garnicht reinschauen um zu wissen was es war; so hatte ich immer mein Methadon aufbewahrt und sonst eigentlich nichts. Wahrscheinlich hatte ich damals während ich am runterdosieren war mal im besoffenem Zustand entschieden dass ich eine Notfallreserve brauche und es dann wieder vergessen; sowas hab ich öfters gemacht.
Im ersten Augenblick, rein aus Affekt, steckte ich sie einfach ein ohne groß drüber nachzudenken. Vielleicht wollte ich nur meine beiden Helfer nicht damit auseinandersetzen (einer war ebenfalls Patient in der Adaption und ebenfalls Opi- und Crackabhängig), vielleicht habe ich mir auch mehr dabei gedacht; keine Ahnung. Nach kurzem drüber nachdenken entschied ich mich jedoch dass ich das nicht mit zurück in die Adaption bringen wollte und verstaute sie wieder dort wo sie herkam. Bei der Gelegenheit schaute ich auch kurz rein und tatsächlich, da glitzerten mir grob geschätzt 100mg reines Methadon-hydrochlorid entgegen.
Schon bei der Fahrt zurück in die Adaption wurde mir klar dass das ein entscheidender Moment war; ich hätte sie einfach ohne großes Nachdenken wegwerfen sollen - jetzt hatte ich den Salat, das Kopfkino, wo doch vorher die Gedanken an Drogen meistens so schön fern waren und mich nicht groß belastet haben.

Es verblieb gute 2 Monate an seinem Ort und in der Zeit hatte ich durchaus auch das Gefühl dass es sein gutes hatte. Während der Therapie war ich den Drogen einfach fern; es gab keine unmittelbare Gelegenheit zum Konsum und die Umstände die das organisieren und konsumieren in der Klinik mit sich gebracht hätten waren ein ausreichender Grund für mich nicht wirklich daran zu denken. Doch jetzt war das anders, ich musste nur kurz bei dem gemieteten Abteil vorbeischauen und konnte es holen; doch das tat ich die ganze Zeit nicht. Es fühlte sich vielmehr an wie eine bewusste Entscheidung gegen den Konsum als die ganze Therapie davor, die Käseglocke die mich davor schützte. Insofern hatte es durchaus auch seine gute Seite.
Nach ein paar Wochen im betreuten Wohnen die ich größtenteils an meinem geliebten, sich wieder in meinen Händen befindenden Gaming-PC verbracht hatte wurde mir jedoch ziemlich langweilig und Suchtgedanken machten sich breit - meistens die Lust während des Zockens zu kiffen wie ich das eigentlich immer getan habe; aber das ist eben auch absolut unpraktikabel im betreuten Wohnen. Man trifft dann doch immer wieder auf seine Mitbewohner, würde wrsl. paranoide Filme schieben und der Geruch macht sich in einem solchen Altbau wie wir ihn haben auch sehr schnell bemerkbar. Also nicht machbar, Alkohol ist eh nicht mein Ding und Upper schließen sich für mich einerseits wegen meiner Krampfanfall-Problematik und andererseits weil ich Downer zum runterkommen benötige aus...da blieben noch die altbekannten Opis. Nunja, über kurz oder lang plante ich quasi den Rückfall an einem Wochenende, holte mir Freitags das Methadon aus meinem Mietabteil und zog schon vor der ca 30minütigen Heimfahrt mit dem Zug eine kleine Nase davon. Da war eine weitere Ausrede für meinen Rückfall; ich hatte erst nach meiner langen Konsumzeit mit Methadon erfahren dass man den fast 2 Stunden lang dauernden Wirkungseintritt durch nasalen Konsum auf 15-30Minuten verkürzen kann, ich hatte zuvor gedacht dass es höchstens einige Minuten Unterschied bedeuten würde und sich angesichts der Bitterkeit der Substanz nicht lohnen würde.

Nach so langer Zeit war es wieder ein außergewöhnlicher Moment das Methadon völlig toleranzfrei und viel schneller als ich es bis dahin kannte anfluten zu spüren. Die Sonne sendete ihre letzten goldenen Grüße an die Unterseite der Wolken und ich genoss die Zugfahrt mit schöner ruhiger Musik wirklich sehr. Zu Anfang war es auch zuhause dann wieder so wie ich es kannte; aber über das Wochenende hinweg wurde mir dann langsam klar dass es eben nicht nur meine damaligen Probleme waren, die meine Situation auch wenn ich berauscht war so freudlos machten - die Motivationslosigkeit, die fehlende Lebenslust usw. Ich fühlte mich natürlich wohl, aber im Endeffekt tat ich die ganze Zeit nicht mehr als mir YT-Videos reinzuziehen. Das ist definitiv nicht das was ich langfristig mit meiner Freizeit anfangen möchte; ich hab für mich festgestellt dass da die Wirkweise der Opioide - sich wunschlos glücklich zu fühlen - bei mir genau in die Kerbe schlägt die diese Art meiner Probleme ausmacht.

Nunja, um es kurz zu machen; seit diesem Vorfall bin ich clean geblieben und habe die Lust auf Opioide so ziemlich gänzlich verloren. Ich denke der Rückfall hat mich tatsächlich ein gutes Stück weiter gebracht in Bezug darauf zu erkennen was ich eigentlich wirklich will. Die einzigen Suchtgedanken die seitdem immer wieder aufkommen sind eben die ans kiffen; ich erwische mich immer wieder mal dabei wie ich die DHV-News auf dem Channel des Deutschen Hanfverbands auf YT anschaue um zu checken was es so neues in Sachen Legalisierung gibt - aber wie gesagt, das werde ich in der Zeit in der ich im betreuten Wohnen und dem Nachsorgeprogramm bin so oder so nicht machen.
Leider habe ich vor ein paar Tagen erfahren dass ich den erhofften Job im Labor nicht bekomme - der Betriebsleiter hatte sich zwar mit Rückhalt der ganzen Belegschaft für mich entschieden, aber der Personalrat der Stadt hat ihn gezwungen eine weibliche Bewerberin zu nehmen um die Frauenquote zu erfüllen. Na wenn das mal nicht Gleichberechtigung ist, wenn der Betriebsleiter gezwungen ist einen idealen Bewerber abzulehnen weil er das falsche Geschlecht hat ;). Ist sehr schade drum und im Augenblick weiß ich echt nicht so richtig wohins nun gehen soll. Ich will mir da jetzt eigentlich nicht zusehr den Kopf drüber zerbrechen; letztendlich ists nur ein Job und ich weiß mit Sicherheit das ich was anderes finden werde, ist aber eben sehr fraglich ob ich wirklich was finden werde in dem ich mich so wohl fühle wie dort.
Als ich das erfahren habe war ich drauf und dran mir ein paar Bier zu holen und wurde nur davon abgehalten weil ich am Ladeneingang einen Mitbewohner getroffen habe der dann mit mir zusammen einkaufen wollte. Vielleicht sollte ja auch das so sein, wer weiß. Bin jedenfalls froh drüber, denn heute hat sich das Bedürfnis wieder gelegt und ich weiß genau dass es nicht bei diesem einen Mal geblieben wäre.


Jetzt habe ich ziemlich viel von mir selbst und eigentlich sehr wenig von der Therapie selbst erzählt. Mir wars nur ein Bedürfnis das mal mitzuteilen, denn bisher hab ich von all dem weder Therapeuten noch Mitpatienten/-bewohnern erzählt. Außerdem denke ich ist es vielleicht hilfreich für den ein oder anderen zu sehen dass es auch bei mir nicht immer ganz glatt läuft, obwohl doch meine Therapie so gut, völlig problemfrei und nahezu ohne Suchtgedanken verlaufen ist. Ich fühle mich nach all der Zeit den Drogen schon deutlich ferner als früher, aber wirklich weg sind die alten Gewohnheiten eben nicht. Fraglich, ob sie das je wirklich sein werden. Ich denke der Knackpunkt beim Clean werden ist die Bereitschaft, sein Leben wirklich völlig umzukrempeln. Ich weiß genau dass es eher schadet wenn ich den Großteil meiner Freizeit vorm PC zu verbringe, aber speziell jetzt wo ich nichts spezifisches habe worauf ich mich freuen und hinbewegen kann ist das ziemlich schwierig. Ich denke ich werde die nächsten Wochen etwas genauer durchplanen, feste Zeiten festlegen in denen ich mich um die Jobsuche kümmere und will mich dazu überwinden wieder Kraftsport zu machen und mehr spazieren zu gehen. Ich weiß genau dass diese Dinge mir helfen, aber es ist oft immernoch schwierig sich dazu aufzuraffen wenn die Krücke die die Therapie darstellt weg ist.

Wir werden sehen was die Zeit bringt. Ich lass von mir hören und wünsch weiterhin auch viel Glück bei euren Therapien und Lebenswegen :)
Half the fun is learning!
Ex-Träumer



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2 Tripberichte

  Geschrieben: 18.05.19 21:44
Lieber Pharma,

wie geil, dass du uns hier so ausführlich berichtet hast von deinen letzten Monaten! :) Glaub es oder nicht, aber ich hab in den letzten Wochen immer wieder mal an dich gedacht und wie es dir jetzt so ergeht nach dem Entzug und der Therapie. Nun weiß ich es ja .... ^^

Hört sich alles sehr gut an und ich will auch nicht viel mehr dazu schreiben, weil du ja selber am besten weißt, woran es noch zu arbeiten gilt auf deinem ureigenem Weg. ;) Ich wünsch dir auf jeden Fall weiterhin die Kraft (und auch die Gelassenheit) um deinen Weg weiter zu verfolgen; die Weisheit, um zu erkennen, wann du am rechten Pfad bist oder doch mal davon abgekommen; und das Vertrauen in dich und das Leben, dass alles so wird, wie du es dir gerne vorstellst und gestaltest. Dazu noch eine Prise "alte-Gewohnheiten-mit-neuen-ersetzen", garniert mit etwas Petersilie (Liebe) obendrauf und das ganze dann serviert mit viel Zuversicht und Lebensfreude - und die Pharmer-Suppe darf genüssliche ausgelöffelt und genossen werden .... :)

Alles Liebe von mir, Pharmer, und fetten Respekt!
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
616 Forenbeiträge

  Geschrieben: 24.01.20 01:07
Hallo Pharmer,

leider habe ich deinen Post erst jetzt gelesen und ich habe momentan keinen Laptop, sondern schreibe nur vom Handy aus. Ich werde mich also erstmal kurz halten müssen. Sorry schonmal für die Rechtschreibfehler.

Ich freue mich wirklich sehr, dass es dir momentan relativ gut zu gehen scheint. Dass du nach deinem doch recht extremen Konsum wieder normal bist ist ein großes Glück und eine extrem starke Leistung. Darauf kannst du wirklich Stolz sein. Das mit dem Rückfall ist blöd, gehört aber leider für die meisten von uns dazu...
Ich wünsche dir, dass du auf deinem Pfad bleiben wirst. Denk daran, wie sehr man innerlich abstirbt und zum Zombie wird auf Opioiden, vor allem high dose. Das ist so ein schreckliches Gefühl, innerlich tot, keinen Turn der einen tröstet, aber trotzdem immer nur den Konsum im Kopf haben. Das ganze Potential von einem liegen lassen... Ist auch ein schreckliches Gefühl...

Alles gute dir, Pharmer. Du hast wirklich eine extreme Leistung gebracht, das meine ich auch wirklich so und es ist kein Kompliment.


Bei mir hat es mit der zweiten Therapie leider nicht geklappt, dafür bin ich jetzt in Palästina (und wenigstens eineinhalb Monate clean). Aber das zu erklären würde hier den Rahmen sprengen lol
Alles was ich schreibe ist rein fiktiv.

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