LdT-Forum

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Traumländer



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 15.05.20 02:32
Das mit dem Shop kann ich teilweise bestätigen, wobei ich eher korrelation als kausation unterstellen möchhte.

Viele User haben einfach auch eine typische Suchtkarriere hingelegt:

Als ich hier anfing ging es viel um psychedelika, Tripberichte etc.
Da hat man noch mit Downern gespielt und sich wirklich selten mal gegönnt. Ab und an Peppheads waren da, aber Upper sind auf dem absteigenden Ast und dienen heute nur noch dazu auf Opis Feier und Arbeitsfähig zu sein. Irgendwann stellten sich im Leben einiger Leute hürden, die sie mit Werkzeugen bekämpften, die sie von vorher kannten. Nur waren die Hürden zu groß und gefährlich um sie mit Psychedelika zu bekämpfen. Ergo nahmen sie lieber die sichere alternative. Opiate und Benzos. Gerade Opis sind auf dem aufsteigenden Ast. Und viele User von früher, die psychonautisch unterwegs waren, sind jetzt bloß noch Opiatkonsument mit regelmäßigem Uppergemisch.
Für Opi-Konsum braucht es aber relativ wenig austausch. Außerhalb der funktionalität lassen sich aus Opi-Konsum selten therapeutische oder gar psychedelisch/Philosophische Diskussionen entwickeln. Und 10x schreiben: Jo Shore ballert; Mohntee auch. braucht man nu auch nicht. Die übrigen haben ein Leben mit anderen Cope-Mechanismen gewählt und finden in dieser Forenwelt wenig anschluss.

So geht es mir zumindest. In allen Blickwinkeln. Ich habe eigentlich gerade meine Geschichte beschrieben, jedoch sehe ich diese bei vielen Usern die mir lieb sind.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Traumländer



dabei seit 2008
3.206 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 07:07
Ich weiß nicht, ob sich das mit dem deckt oder überschneidet, was du beschriebst, bloß aus anderer Perspektive; jedenfalls ist mein Eindruck: Früher ging es hier öfter mal um Sinnfragen oder Verspieltes, WG-Küchen-Philosophien oder allgemeines Rumgenerde über dies-das. Heute fast nur noch um Druffen, safer use oder Entzugfragen - das dafür aber in teils biochemischer Tiefe.
Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 08:44
und ja, was mich auch oft abtörnt und vom aktiven beitragen abhält, ist oft dieser überwissenschaftliche habitus, die endlosen biochemischen ausführungen und das pseudo-objektive...diskutier irrsinnig gern subjektiv über das leben, die natur, das universum, die kultur...FÜR MICH ist die wissenschaft die neue religion und beides verhindert oft fruchtbringende austäusche, weil dogmatisch, limitiert und nicht fruchtbringend für persönliche erkenntnisse...no offense; hoff, es fühlt sich jetzt keiner auf den schlips getreten und bemüssigt zur gegendarstellung auszureiten; is ja nur meine befindlichheit und kein objektiv haltbarer fakt...
das vielleicht nur als kleine fußnote zu meinem beitrag...
lpu
kopf aus, herz auf...
Traumländer



dabei seit 2020
17 Forenbeiträge
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  Geschrieben: 15.05.20 13:30
Double schrieb:
Ich würde vermuten, dass das Konzept "Forum" grundsätzlich auf einem absteigenden Ast ist.


Dem stimme ich zu. Ich habe mich tatsächlich vor kurzem nur angemeldet, um einen Tripbericht hochzuladen, um der Plattform nach 6 Jahren des stillen Mitlesens der Tripberichte etwas zurückzugeben. Mit den Threads setze ich mich erst seit meiner Anmeldung gelegentlich auseinander.
Ich stimme BrahmandKaYaatra zu, dass die "neue Jugend" (aber auch junge Erwachsene) ihre Infos anderweitig bezieht. Ein Beispiel dazu: Die (ehemalige) Studenten-App "Jodel" verfügt u.a. auch über einen Channel mit dem Namen "Druff-Kultur". Diese App funktioniert grundsätzlich ähnlich wie ein Forum aber deutlich vereinfacht. Einen Kommentar oder Beitrag zu schreiben geschieht in Sekunden von unterwegs aus, was den Beitrag oft unüberlegt erscheinen lässt und ist auf eine geringe Anzahl Satzzeichen limitiert. Durch diese Bequemlichkeit steigt zwar die Quantität des Austauschs aber die Qualität ist deutlich eingeschränkt.
Ich kenne tatsächlich niemanden mehr, der in einem Forum aktiv ist.
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2019
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  Geschrieben: 15.05.20 16:47
Stimmt, heutzutage gibt es für alles Facebook Gruppen, Instagram, YouTube, Twitter... Und was weiß ich noch alles... War ich persönlich aber nie ein Fan von.
Abgesehen davon, dass ich auf Twitter paar Nachrichten Kanäle verfolge hab ich nix weiter mit Sozialen Netzwerk am Hut. Auch kein Facebook. Werde ich auch niemals haben. Denn dort geht es nicht vorrangig um Informations-austausch, sondern um Selbstdarstellung. Was ich echt nicht nötig hab und mit einfach nur auf die Nerven geht.

Deshalb bin ich eher so der Foren Typ...
Auch wenn ich schon vor Jahren ab und an mal hier im LDT was nachgelesen habe, wirklich aktiv bin ich noch nicht so lang, deshalb kann ich die Entwicklung hier nicht wirklich beurteilen.
In anderen Foren hab ich jedoch so eine Entwicklung feststellen können...

"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish
Traumländer



dabei seit 2019
249 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 16:59
Wer Wissenschaft mit Religion gleichsetzt hat sich mit Wissenschaft vermutlich nie wirklich auseinandergesetzt. Die Aufgabe von Wissenschaft ist zu sagen, was Fakt ist. Daraus kann man seine persönlichen Schlussfolgerungen ziehen oder halt auch nicht. Wissenschaft bietet den Rahmen für viele Diskussionen und erweitert/erneuert sich permanent. Wie das als limitiert und nicht fruchtbringend wahrgenommen werden kann ist mir ein Rätsel aber damit wären wir wohl wieder bei meinem ersten Satz. Es ist schon wirklich erstaunlich zu behaupten, man interessiere sich für die Natur und das Universum aber hält nichts von Wissenschaft. Das würd ich wirklich nochmal überdenken. Ohne Wissenschaft würdest du unter Umständen noch darüber diskutieren, was die hellen Punkte nachts zu bedeuten haben und wo eigentlich die Welt aufhört. Kein vernünftiger Philisoph in der Geschichte der Menschheit hat die Wissenschaft verachtet, viele kamen sogar aus genau dem Bereich. Wie kann man das nur als voneinander getrennt erleben? Naja, wie auch immer..

Zum Thema: Ich find Foren klasse. Kenne eigentlich kein Medium, welches die selben Bedürfnisse bedient, wie Foren. Jedes Medium hat seine Stärken und Schwächen aber im Vergleich zu klassischen Foren erscheinen mir die meisten sozialen Medien als deutlich kurzlebiger und oberflächlicher im Austausch untereinander. Oder eben von Anfang an einseitig.
Keine Ahnung ob das ein Sympton unserer Zeit ist, Zufall, in anderen Foren möglicherweise anders, whatever. Der Schatz an Informationen und der hier zu finden Unterhaltungswert ist allerdings enorm. Nach genügend zeitlichem Anstand lese ich Dinge auch gerne ein zweites oder drittes mal.



 
Traumländer



dabei seit 2019
1.196 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 18:47
CanoninC schrieb:
Wie das als limitiert und nicht fruchtbringend wahrgenommen werden kann ist mir ein Rätsel aber damit wären wir wohl wieder bei meinem ersten Satz. Es ist schon wirklich erstaunlich zu behaupten, man interessiere sich für die Natur und das Universum aber hält nichts von Wissenschaft.


Die Wissenschaft in Ehren, aber um sich wissenschaftlich auseinanderzusetzen, müssten alle Diskussionsteilnehmer Wissenschafter sein.
In der Realität ist es tatsächlich so, dass wissenschftlich Gebildete ihre (Ein-)Bildung (auch Einbildung ist eine Bildung) das gerne hervorkehren und allen Anderen auf die Nase binden, sie seien eben keine Wissenschafter. Einher geht das dann oft genug mit dem Unterton, dass Nicht-Wissenschafter ja dumm und ungebildet seien.
Das LdT ist kein Wissenschaftsforum. Und das ist gut so ! Man nehme irgendein wissenschaftliches Thema, gehe auf Wikipedia und sehe sich dort die Diskussionen im Hintergrund an. So was von ekelhaftem Umgang miteinander finden man im LdT nur äußerst selten. Das selbe habe ich in einem Physikforum gesehen, als ich auf der Suche nach einer Information war. Die Herren "Wissenschafter" haben sich so befetzt, dass ich meine Info anderswo besorgt habe. Dort hätte ich wahrscheinlich mit meiner einfachen Frage neuen Zündstoff für Kindergartenstreitereien gegeben und zehn unterschiedliche Antworten auf die Frage nach einem für Fachleute einfachen Fakt bekommen.
Ich gebe phoenixdrache recht, Diskussionen kommen auch ohne Wissenschaft ganz gut aus. Besonders dann, wenn es zB um Drogen-Erfahrungen geht, die so einmalig sind, dass sie nicht unter Laborbedingungen wiederholbar und damit wissenschaftlich gar nicht diskutierbar sind.
Es ist immer das Gleiche. Kratzt jemand an der Wissenschaft, kommt von irgendwo her reflexartig eine Art Ordnungsruf mit Belehrung. Kaum jemand stellt die Verdienste und die Wichtigkeit der Wissenschaft in Frage. Und trotzem sollte man wie phoenixdrache schrieb, auch subjektiv und ausgeflippt über alles Mögliche dikutieren dürfen, ohne sofort zurechtgewiesen zu werden.
Ich erinnere mich an flippige Acid-Diskussionen über Paralleluniversen. Zu einem Zeitpunkt (1969/1979) als man nur für derartige Gedanken für verrückt erklärt wurde. Und wie sieht es heute aus ? Wissenschaftlich belegt sind sie noch nicht, oder ? Aber es wird unter Wissenschaftern (und damit "ernsthaft" ?) darüber diskutiert ...
Wie viele wissenschaftliche Erkenntnisse wurden geträumt oder basieren auf Eingebungen (zwei Quellen, die eigentlich völlig unwissenschaftlich sind) ? Kekulé, der Entdecker des Benzolringes vor der Akademie der Wissenschaften in Budapest (wenn ich nicht irre): "Lernen wir träumen meine Herren !"
In diesem Sinne: Leben und leben lassen !
Grüsse
ldt_rulez

 
Traumländer



dabei seit 2019
249 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 19:00
zuletzt geändert: 15.05.20 19:35 durch CanoninC (insgesamt 3 mal geändert)
Deinen Verteidigungsversuch in allen Ehren aber es ging nicht um "flippige Acid-Diskussionen", sondern um "Natur und Universum".

Ich fürchte ohne Wissenschaft kommt man da nicht weit.

Ich habe das Gefühl, dass die Praxis einfach oft falsch verstanden wird, der Vergleich zur Religion legt es eigentlich schon recht offensichtlich da. Während einem Religion jedoch sagt, was man zu glauben hat und die "großen Fragen" quasi oft diskussionslos beantwortet, stellt die Wissenschaft mur fest was ist und äußert sich nicht zur Bedeutung. Es geht nur um die Faktenlage, darauf aufbauend kann jeder interpretieren was er möchte, insofern verstehe ich die Ablehnung nicht. Die Erde ist eine Kugel, Zeit ist relativ und der Urknall ereignete sich vor ca. 13 Milliarden Jahren (wenn ich mich recht entsinne). Das alles ist messbar, wiederholbar. Und jetzt ist jeder einzelne dran für sich zu überlegen was das bedeutet und wie man das einordnet. Kein Wissenschaftler schreibt einem das vor...

Des Weiteren kenne ich sowohl persönlich als auch über Medien Wissenschaftler, die absolut faszoniert von Psychedelika sind, insbesondere Psychologen. Niemand von denen redet diese Drogen klein oder spricht die Magie dahinter ab. Ich habe das Gefühl, das sehen viele oft falsch.

Für mich bedeutet Wissenschaft quasi die kindliche Neugier bis ins Lebensende beizubehalten. Sich ständig zu wundern, zu fragen. Schonmal ein Team von wissenschaftlern bei einer Entdeckung beobachtet? Ehrlichere Freude über vermeintlich belangloses sieht man selten...

Vielleicht ist das zu viel an dieser Stelle aber glaubt mir, teilweise versteht ihr wirklich falsch worum es dabei überhaupt geht.



Kleiner Nachtrag: Die Wissenschaft an bissigen Nerds zu messen ist so, wie Religion an fanatischen Extremisten zu messen. Ich kann nachvollziehen, woher das Gefühl kommt aber das Wesentliche wird verfehlt.
 
Traumländer



dabei seit 2011
1.418 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 19:14
Ich als eher naturwissenschaftlich veranlagter Typ habe nichts gegen "unwissenschaftliche" Gespräche, solange kein Unsinn weiterverbreitet wird, der womöglich sogar gefährlich ist, wie irgendwelche unsafen Drogenkombos oder falsche Heilversprechen. Ich stimme KI allerdings zu, in naturwissenschaftlichen Kreisen sind leider öfter mal unangenehme Nerds unterwegs, welche von sozialem Miteinander nicht viel verstehen und nur noch in ihrer Wissenschaftswelt leben und sich für super toll halten. Auch ich habe im Reallife schon ab und zu den Vorwurf bekommen, dass sich manche Leute in meiner Gegenwart dumm vorkommen, wenn ich anfange wissenschaftlich abzuschweifen. Es ist jedoch niemals meine Absicht, jemanden dumm dastehen zu lassen. Mir macht es sogar besonders Spaß, Laien diese Welt etwas zugänglicher zu machen, nur leider schalten manche Leute schon automatisch ab, wenn es um irgendwas physikalisches oder chemisches geht, vielleicht aufgrund früherer "Traumata" aus der Schulzeit mit schlechten Chemie- und Physiklehrern.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2011
761 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.05.20 22:59
Ich kann mich @K I mit seinem sehr ausgewogenen Beitrag nur anschließen. Hier eine Grundsatzdiskussion zu starten, wozu das LdT nun da ist, was es bieten kann und was nicht, für welche Informationen, Verantwortlichkeiten oder Unverantwortlichkeiten es steht, das steht für mich in diesem Thread an letzter Stelle. Es gibt keinen wissenschaftlichen Anspruch, jedoch User, die Ahnung haben. Das war auch nie der Anspruch dieses Portals, soweit ich es verstanden habe. Es rutscht dann leider in die Richtung, dass man meint, ein wissenschaftlicher Chorus würde das Forum dominieren. So sehe ich es nicht.

Die Einschätzung, dass "klassische" Internetforen nicht mehr zeitgemäß sind, sondern durch die Smartphone-Apps zu Lasten der Qualität und immer mehr ungeduldige Kommentar-Funktionen ersetzt wurden, ist genauso richtig. Die Quittung dafür werden wir imho noch drastisch zu spüren bekommen, wenn nicht mal mehr virtuelle Bekannschaften das Herz erreichen. Einsamkeit wird meiner Meinung nach die Pest des 21. Jahrhunderts sein.

Was macht man nun mit "Überresten" des "alten Internets" wie diesem Forum? Man spürt an der regen Beteiligung dieses Threads doch, dass die Emotionalität einiger (ehemaliger oder aktiver) User immer noch irgendwo erkennbar ist, man sich an Erinnerungen festhält und diese Form des Ausdrucks damit alles andere als "tot" ist. Es haben sich offenbar auch einige persönliche Beziehungen aufgebaut, was nicht zu ersetzen ist. Einen Gefühlszustand zu spüren und dann auch noch zu offenbaren ist rar geworden unter den Vorrausetzungen, in denen wir leben.

In diesem Thread war es für mich toll zu erfahren, dass sich frühere, lange verloren geglaubte User wie @Zauberer Eins zu Wort meldeten oder sogar User wie @Climax meinen Usernamen nannten, womit ich nie gerechnet hätte.

Ich denke, die User, die mit diesem Portal irgendetwas emotionales verbinden, werden dieses Forum - ganz gleich, wieviele Beiträge es nun aktuell gibt - immer im Auge behalten. Vielleicht bin ich irgendeines Tages glücklich abstinent, vielleicht in der Psychiatrie, vielleicht auch tot oder habe (hoffentlich) einen Weg gefunden, der von diesen Standards abweicht.

Ich wünsche allen nicht mehr aktiven User einen guten Morgen, einen guten Abend oder ein gutes Leben. Ich persönlich bleibe weiter hier (wenn auch nicht mehr so aktiv wie früher) und schreibe, bis das Licht ausgeht.

Hartelijke Groeten,
Murmel
I'm sure of my mental health
cause I'm always talking to myself
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
39 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.05.20 15:29
Mir ist auch aufgefallen dass hier kaum noch was los ist. Ich bin einer von vielen stillen Mitlesern. Ich finde alleine die hunderte von teils genialen Tripberichten,
aber auch der große angesammelte Wissensschatz machen dieses Forum unersetzlich. Selbst ohne neue Beiträge bleibt das LDT ein wichtiges Nachschlagewerk. So keep up the Good Work!
 
Traumländer



dabei seit 2009
1.371 Forenbeiträge
2 Tripberichte
1 Langzeit-TB
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  Geschrieben: 16.05.20 16:45
phoenixdrache schrieb:
und ja, was mich auch oft abtörnt und vom aktiven beitragen abhält, ist oft dieser überwissenschaftliche habitus, die endlosen biochemischen ausführungen und das pseudo-objektive...diskutier irrsinnig gern subjektiv über das leben, die natur, das universum, die kultur...FÜR MICH ist die wissenschaft die neue religion und beides verhindert oft fruchtbringende austäusche, weil dogmatisch, limitiert und nicht fruchtbringend für persönliche erkenntnisse...no offense; hoff, es fühlt sich jetzt keiner auf den schlips getreten und bemüssigt zur gegendarstellung auszureiten; is ja nur meine befindlichheit und kein objektiv haltbarer fakt...
das vielleicht nur als kleine fußnote zu meinem beitrag...
lpu


WORD


 
» Thread-Ersteller «
Traumländer



dabei seit 2020
573 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.05.20 19:47
@ Murmeltiersalbe

Dein Beitrag spricht mir sowas von aus der Seele. Du hast wirklich genau das über dieselben Themen geschrieben, was auch mir dazu herumschwirrte im Kopf bis jetzt. Konnte es kaum glauben .... :)

Ganz besonders fasziniert hat mich übrigens auch die Tatsache, wie viele User sich dazu geäußert haben und vor allem hab auch ich da an Zauberer Eins gedacht (hat mich echt sehr gefreut dich wieder hier zu lesen ^^). Und wie viele andere User dieser Thread dazu animiert ihre Meinung dazu zu sagen ....

Das geilste ist ja, alles lief in einem richtig angenehmen und respektvollen Rahmen ab .... Der Kern dieser Gemeinschaft ist halt (meist) schon richtig fein unterwegs. Und manchmal halt nicht so - wir sind ja alle nur Menschen. dafuer .... aber geh .... ;)

Bin grad zu gatsch genaueres dazu zu schreiben, aber das kommt ziemlich sicher auch noch.


Ach ja, und falls ich es noch nicht erwähnt habe -

Murmeltiersalbe rulez! mrgreen
Space is only noise if you can see, my friend!
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
422 Forenbeiträge
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  Geschrieben: 16.05.20 19:48
20fox schrieb:
Viele User haben einfach auch eine typische Suchtkarriere hingelegt:

Als ich hier anfing ging es viel um psychedelika, Tripberichte etc.
Da hat man noch mit Downern gespielt und sich wirklich selten mal gegönnt. Ab und an Peppheads waren da, aber Upper sind auf dem absteigenden Ast und dienen heute nur noch dazu auf Opis Feier und Arbeitsfähig zu sein. Irgendwann stellten sich im Leben einiger Leute hürden, die sie mit Werkzeugen bekämpften, die sie von vorher kannten. Nur waren die Hürden zu groß und gefährlich um sie mit Psychedelika zu bekämpfen. Ergo nahmen sie lieber die sichere alternative. Opiate und Benzos. Gerade Opis sind auf dem aufsteigenden Ast. Und viele User von früher, die psychonautisch unterwegs waren, sind jetzt bloß noch Opiatkonsument mit regelmäßigem Uppergemisch.
Für Opi-Konsum braucht es aber relativ wenig austausch. Außerhalb der funktionalität lassen sich aus Opi-Konsum selten therapeutische oder gar psychedelisch/Philosophische Diskussionen entwickeln. Und 10x schreiben: Jo Shore ballert; Mohntee auch. braucht man nu auch nicht. Die übrigen haben ein Leben mit anderen Cope-Mechanismen gewählt und finden in dieser Forenwelt wenig anschluss.


Dem kann ich absolut nur zustimmen, gerade, da ich auch das Paradebeispiel für genau den von dir beschriebenen Usertyp bin, nur mit dem Unterschied, dass ich noch keine Erfahrungen mit psychedelischen Drogen gemacht hatte als ich hier her kam, sondern als klassischer "Pepphead". Und die Tatsache, dass ich diese Erfahrungen machen wollte, war einer der ausschlaggebenden Punkte, warum ich mich letztendlich nach jahrelangem immer mal wieder im LdT schmöckern, aber nicht aktiv teilnehmen, doch mit einem Account angemeldet habe.

Aber selbst wenn man diesen Weg gegangen ist, bedeutet das nicht zwangszweise, dass das LdT auf einmal nichts mehr für einen "ist". Manchmal braucht man einfach auch eine Pause von dem Ganzen, gerade, wenn man sich dazu noch in die Sucht katapultiert hat und jedes Mal Chat oÄ bedeutet, dass man sich automatisch heiß redet und zum Konsum bringt.
Das wirklich schade ist eigentlich, dass viele der User, denen es genauso ging, nicht mehr zurückkehren. Mir fallen jetzt spontan vielleicht drei, vier User ein, die sich dem Ganzen gestellt und Therapie gemacht haben, aber dennoch wieder mehr oder weniger im LdT aktiv sind. Für mich ist das der viel bedeutendere Teil, gerade, wenn es darum geht seine eigenen Erfahrungen mit dem Thema Sucht zu teilen - ua auch an neuere, jüngere User, die womöglich genauso blauäugig in dieselbe Falle stolpern würden, gerade weil maladaptives Coping bei psychedelischen Erfahrungen so viel schaden anrichten kann.

Ich kann nur für mich sprechen, aber trotz der Tatsache, dass ich wie zuvor auch dauerhaft Upperkonsument bin (was ua auch einfach meinem ADS geschuldet ist) und Opiate nur noch Substitution sind, ist mein Interesse daran Erfahrungen mit psychedelischen Drogen zu machen, genauso stark ausgeprägt wie früher. Nur auf eine andere, vernünftigere und sich dem Risiko deutlich mehr bewusste Art und Weise, da ich nicht einfach mal Acid schmeißen und mich gut fühlen kann, sondern das Ganze zuvor ausgiebig planen und psychisch stabil genug sein muss. Deswegen ist mein Psychedelikakonsum momentan etwas, das brach liegt, aber gerade 4-HO-Met oder 2-CB-Fly sind Substanzen, die mir sehr viel Spaß gemacht haben und die ich auch in Zukunft mit ziemlicher Sicherheit wieder konsumieren werde, was gleichzeitig auch wieder einen Austausch zu dem Thema anregen wird. Und sogar ohne den gerade aktiven Konsum von Psychedelika habe ich immer wieder großes Interesse und Spaß an Unterhaltungen und Austausch diesbezüglich - Eben weil ich auch Erfahrungen habe, die mir eine ganze Menge mitgegeben haben und bewusstseinserweiternd waren.

Viele schaffen einfach den Spagat nach der Suchtphase nicht und empfinden es möglicherweise als sicherer sich aus dem LdT herauszuhalten - was natürlich verständlich und vernünftig ist. Die meisten, denke ich, und das ist schade, kommen aber überhaupt gar nicht so weit sich kritisch mit ihrer Sucht auseinanderzusetzen oder sich überhaupt einzugestehen, süchtig zu sein.
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
Und zu vertieft in radikale Politik und Gebet
Die Welt steht in Flammen und keiner kümmert sich darum
Doch sag einmal das Wort „Fotze“ und alle drehen sich um
Traumländer



dabei seit 2009
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  Geschrieben: 17.05.20 00:11
Langzeitberichte tragen aber zur "Abschreckung" oder eher zum Nachdenken bei. Das ist echt wichtig. Insbesondere für die jüngeren und /oder neuen Usern, wären solche Berichte echt wichtig um eben genau das abzufedern. Das man eben nicht unbedingt so blauäugig an die Sache rangeht wie eventuell man selbst.

Und das finde ich gerade hier in diesem Forum so toll das hier kein drogenverherrlichung stonehearst sondern sehr durchdachte Beiträge. Ebenso trägt dieses Forum dazu bei Dummheiten zu vermeiden Dummheiten die unter Umständen sogar das Leben kosten können.

Es hat sich aber auch die Gesellschaft allgemein ziemlich verändert. Als ich vor zehn Jahren entgiften war war ich immer der Jüngste da gab es noch keine zwanzigjährigen. Ebenso gab es noch nicht diese heftige Drogenproblematik wie sie es heute heute gibt. Heute läuft ein Security auf der Station umher.... wäre vor zehn Jahren undenkbar gewesen.
 

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