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AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
126 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.12.10 13:56

Trone schrieb:

Ach, die Quantenphysiker schon wieder! :D
Wenn ich recht informiert bin, ist die Quantenmechanik schwer mit der Relativitätstheorie in Einklang zu bringen und deshalb umstritten. Bin jedoch absoluter Laie auf dem Gebiet!


naja, es ist halt so dass quantenphysik und relativitätstheorie nicht viel miteinander zu tun haben, weil das eine den mikrokosmos, das andere den makrokosmos beschreibt. eine konsistente verbindung hat die wissenschaft noch nicht herstellen können, aber das wird eine der spannendsten aufgaben der zukunft. die quantenphysik deshalb abzulehnen ist nicht wirklich sinnvoll, zumal ohne sie die moderne technik garnicht möglich wäre.


Zitat:

Du behauptest, die Kausalität sei nur ein menschliches Konzept. Die Behauptung ist möglich, jedoch in meinen Augen völlig unplausibel. Zur Verdeutlichung das klassische Billardkugelbeispiel Humes, der deine Meinung übrigens teilt:
Wenn eine Billardkugel die andere anstößt, sehen wir nur, dass Kugel 1 sich zu Kugel 2 bewegt, die anschließend wegrollt.
Die Kausalbeziehung zwischen dem Ereignis des Anstoßens und dem des Wegrollens entsteht laut Hume nur in unserem Kopf und weil wir das schon so oft gesehen haben, gehen wir davon aus, dass das immer so ist. Aber es sei auch denkbar, dass Kugel 1 durch die andere hindurchrollt oder Kugel 2 sich gar nicht bewegt oder explodiert oder weiß der Geier...


hume hat schon geahnt, was viel später bewiesen wurde: dass die kugel die andere wegstößt liegt an vielen faktoren unserer physikalischen welt und aber auch an unserem eigenen bewusstsein. es ist keine eindeutige, einfache zuweisung wie in einem computerprogramm (if stoß(kugel,kugel)=wegrollen), sondern abhängig von wahrscheinlichkeiten. d.h. es ist in unserer welt, die nunmal so beschaffen ist wie sie ist, höchstwahrscheinlich, dass die kugel die andere wie erwartet bewegt, aber nicht absolut notwendig, auch wenn das schwer zu begreifen ist.


Zitat:

Ich würde in diesem Fall jedoch von einer naturgegebenen Kausalität sprechen. Es ist zwingend notwendig, dass die zweite Kugel wegrollt und wir können sogar berechnen, wohin. Dieses Prinzip können wir auf jedes Ereignis in der Welt (Quantenmechanik mal außen vor gelassen) anwenden, also warum sollten wir es nicht auf das meschliche Bewusstsein anwenden können?


weil das menschliche bewusstsein das ist, was alles andere erkennt und zu verstehen versucht. es ist also noch vielviel komplexer als jede quantenmechanik je sein kann, die ja von diesem bewusstsein erst erschaffen wurde.

das geheimnis der subjektivität, also was das überhaupt ist, das in uns sagt:"ich bin ich" wird nie rational erklärbar sein, weil alle erklärungen von ihm abhängen und nicht vollständig objektiviert werden können. das weiß auch die rationale wissenschaft selbst spätestens seit kant.


Zitat:

Du siehst, meine Meinung ist nicht rein spekulativ, sondern halbwegs fundiert.


ich meine, alle meinungen zu diesem thema sind rein spekulativ, jedenfalls aus rationalistischer sicht.
.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.12.10 15:47

Vomit schrieb:

Zu Hirntot:
Zum Allgemeingültigkeitsanspruch: du nimmst an (muss nicht einmal für dich sein), dass der Sinn des Lebens ein glücklicher Bewusstseinszustand sein muss, begründet darauf, dass das Glück das einzig von sich aus Gute darstellt. Von sich aus ist jedoch nichts "gut", der Mensch vergibt Bewertungen, jeder einzeln, dementsprechend viele Bewertungen wird es geben. Natürlich mit Schnittmengen, resultierend aus der Vergesellschaftung. Warum etwas "gut" ist, ist nicht einfach zu begründen und das letzte was dabei rauskommt, ist ein absoluter Wahrheitsgehalt.



Menschen bewerten die Dinge natürlich unterschiedlich, aber eigentlich immer im Hinblick darauf, ob sie die Freude fördern. Natürlich fördern nicht für jeden die selben Dinge die Freude, von daher besteht was die Quellen von Freunden angeht natürlich Uneinigkeit. Aber ich denke nicht, dass irgendjemand abstreiten kann, dass ein glücklicher Bewusstseinszustand, oder anders formuliert: Die Abwesenheit von Leid, nicht gut wäre - jemand der glücklich wäre, und behaupten würde, das wäre nicht gut, würde schlichtweg lügen, oder er wäre in diesem moment eben nicht glücklich.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
561 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 17.12.10 16:19

Hirntot schrieb:
Aber ich denke nicht, dass irgendjemand abstreiten kann, dass ein glücklicher Bewusstseinszustand, oder anders formuliert: Die Abwesenheit von Leid, nicht gut wäre - jemand der glücklich wäre, und behaupten würde, das wäre nicht gut, würde schlichtweg lügen.



Und was ist wenn das Glück des Einen, das Leid des Anderen (oder gar vieler) verursacht?

Im Endeffekt ist ja nahezu jede Nahrungsaufnahme damit verbunden Lebendes Gewebe zu konsumieren/töten. Dazu gibt es gerade beim Menschen noch Taten die extrem vielen sehr stark schaden und nur sehr wenige glücklich machen (also sind die Taten jetzt als "gut" zu bewerten?)

Also wie es mir scheint ist eine "universelle Glücksschöpfung" nicht möglich und oft nur eine Umwandlung von Glück anderer Lebewesen (welches für das Glück von einem selber im Gegenzug leiden muss). Man könnte es mit dem Energieerhaltungsssatz vergleichen.

Daher kann Glück (oder das Streben danach) auch kein allgemeingültiger Sinn des Gesamten "Seins" sein (alleine schon aus dem Grund weil tote Materie kein Glück empfinden kann), sondern nur ein subjektiver welches jedes Individuum für sich selber anstrebt.
Ich würde sogar sagen das es oft ein Kampf ums Glück mit Konkurrenten ist (z.B. bei Ressourcenknappheit).

Das Ganze läuft dann auch daraus hinaus das die Maxime nicht:
"Sei so glücklich wie es geht in deinem Leben" lauten sollte sondern:
"Sei so glücklich wie es geht in deinem Leben und versuche dabei anderen so wenig wie möglich zu schaden und helfe ihnen sogar dabei selber glücklich zu sein, so lange es dich selber nicht unglücklich macht"
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.12.10 16:47

Dippaz schrieb:


Und was ist wenn das Glück des Einen, das Leid des Anderen (oder gar vieler) verursacht?



Das ändert nichts daran, dass das Glück des Einen gut ist, lediglich die Tat, die zu dem Leid der anderen geführt hat, wäre als unmoralisch zu bezeichnen.


Dippaz schrieb:


Also wie es mir scheint ist eine "universelle Glücksschöpfung" nicht möglich und oft nur eine Umwandlung von Glück anderer Lebewesen (welches für das Glück von einem selber im Gegenzug leiden muss). Man könnte es mit dem Energieerhaltungsssatz vergleichen.



Quark. Wir haben Spiegelneuronen. Wenn du durch die Stadt läufst und jemanden anlächelst, und der lächelt zurück und freut sich darüber, hast du ohne Verluste Glück geschaffen.



Dippaz schrieb:

Das Ganze läuft dann auch daraus hinaus das die Maxime nicht:
"Sei so glücklich wie es geht in deinem Leben" lauten sollte sondern:
"Sei so glücklich wie es geht in deinem Leben und versuche dabei anderen so wenig wie möglich zu schaden und helfe ihnen sogar dabei selber glücklich zu sein, so lange es dich selber nicht unglücklich macht"



Da kann ich dir zustimmen.
 
Traumländer



dabei seit 2008
3.204 Forenbeiträge

  Geschrieben: 24.11.21 22:42
ehemaliges Mitglied schrieb:
Ein glücklicher Bewusstseinszustand ist von sich aus sinnbehaftet, weil glücklich-sein von sich aus wert besitzt und nicht weiter hinterfragt werden muss.
Natürlich könnte man weiter fragen: "Welchen Sinn hat es, glücklich zu sein?"
Die Beantwortung dieser Frage kann nicht auf sprachlich-rationaler Ebene passieren, aber jeder der schon mal glücklich war, weiß intuitiv, dass sich das Glücklich-sein als Lebenssinn nicht weiter rechtfertigen muss, weil es von sich aus gut ist.
Jeder, der der Meinung ist, das Leben sei grundsätzlich sinnlos, soll sich folgendes Szenario vorstellen:
Du bist vor die Wahl gestellt: Möchtest du niemals existieren oder möchtest du 3 Tage Leben mit einem dauerhaften MDMA-Peak-Gefühl?
Es liegt intuitiv nahe das 3-Tages-Leben zu wählen.
Jemand, der das Leben grundsätzlich für sinnlos hält, hätte keinen Grund sich für die letzte Variante zu entscheiden, weil es letztlich keinen Unterschied macht zu existieren oder nicht in einer sinnlosen Welt.
Das ganze bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch, dass das Leben zwar einen Sinn besitzen KANN, aber nicht muss - ein Leben das vollkommen abgekoppelt ist von Glück wäre ohne Sinn, sogar im Gegenteil (Es sollte ein Wort geben für einen "Antisinn", das stärker ist als sinnlos, weil das nämlich eher in Richtung "ist egal ob es da ist oder nicht".)
Interessante Gedanken.

Den hier beschriebenen "Antisinn" würde ich mit einem geläufigeren Wort als "Sinnentleertheit" bezeichnen; gegenüber dem neutraleren Begriff "Sinnlosigkeit" suggeriert er einen Verlust von etwas bereits Erfahrenem.


Liebe ist Leben.
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 24.11.21 23:23
glück, liebe und freude sind laut erfahrungsberichten von near death experiencern eher wie so eine decke oder ein stoff aus dem alles gewebt is...
die erde verschmutzt schon sehr; einige schaffens die decke reinzuhalten bei manchen is sie gleich dreckig; manchen fallts ned amal auf, manche sind mit einem bröserl oder einem fleck auf dem stoff scho überfordert...
also hin und wieder kräftig alles durchwaschen kann ja nie schaden...
kopf aus, herz auf...

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