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Umfrage: Stimmst du der Todesstrafe zu?
   (Gestartet: 16.12.2006 10:12 - zeitlich unbegrenzt)

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dabei seit 2012
2.839 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.11.13 19:00
Marx schrieb:
Die Waage (Stichwort Ausgleich) ist eine Allegeorie auf was?


Du spielst wohl auf die Waage an, die Justitia in der linken Hand hält. Diese Symbolik war mir schon immer ein Dorn im Auge, denn sie suggeriert immernoch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" - bringst du meine Schwester um, bring ich deine um. Das ist jedoch alles andere als Gerechtigkeit, zumindest in meinen Augen, daher hab ichs auch in den Gegensatz von "Ausgleich" gestellt. "Gerechtigkeit" kanns in diesem Aspekt eigentlich niemals geben - daher sollte im Vordergrund stehen, das sich so eine Tat nichtmehr wiederholen kann. Und daher auch mein Gedankengang, das lebenslange Haft die sinnvollste Variante wäre.


Marx schrieb:
Dein Ernst? Strenggenommen ist alles rechtens, was durchführbar ist, denn kausal gibt es nur das Recht des Stärkeren. Alles andere ist Auslegungssache. Jetzt mal abgesehen davon das Mord unbedingt ein bestimmtes Motiv vorraussetzt.


Nein ist es nicht; einem Gesetzestext folgend ist es möglicherweise rechtens - dieser Text wurde allerdings ebenso von Menschen verfasst. Es mag vielleicht rechtens sein, aber moralisches Recht ist es deshalb trotzdem nicht. Wenn wir uns nur nach Gesetzestexten richten würden gäbs die Diskussion nach Todesstrafe nicht, und dieses Forum hier nebenbei wohl auch nicht. Die meisten von uns richten sich danach, was sie für moralisch richtig halten.
Und wieso genau meinst du die Todesstrafe sei kein Mord mit Motiv? "Sie haben Bürger XY umgebracht, dafür bringen wir sie jetzt um." Ist definitiv ein Motiv. Man kanns auch als "Strafe" bezeichnen, aber dann ist Selbstjustiz ebenso eine Strafe auf gleichem Niveau.
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22 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.11.13 23:40
zuletzt geändert: 03.11.13 11:22 durch katha (insgesamt 1 mal geändert)
nudelholz schrieb:
@Cakravarti: https://www.youtube.com/watch?v=tnIvmzzExG8 anhören und nachdenken.

Kabarettistenargumentation ist keine Diskussionsgrundlage.
Zitat:
Die Todesstrafe ist ein Verlangen nach Rache und keine Form der Bestrafung.

Das eine schließt das andere zwar nicht aus, aber seis drum. Die Todesstrafe wurde vom Staat eingeführt und der war seitdem (sowohl Durchführung und Organisation) dafür verantwortlich. Davor wurde beispielsweise der Mord an einem Mann als Schändung und Schwächung der Familie gesehen, die sich dann um die Blutrache kümmerte (was dann der Staat machte). Die Blutrache war also eine Pflicht der Sitte, nicht des Gesetzes.
Zitat:
Schwerverbrecher gehören einfach für immer weggesperrt. Egal, ob es was kostet oder nicht.

Du kannst die Kinderficker ja gerne mitfinanzieren und durchfüttern, aber leg das nicht auf die Schultern schwerarbeitender Menschen die auch sexuelle Neigungen haben und trotzdem nicht vergewaltigen und morden.
Zitat:
Verübst du Selbstjustiz, machst du dich strafbar.

Als ob das jemanden jucken würde.
Zitat:
Wenn du in diesem Land mit anderen zusammenleben willst, hast du dich an das hier geltende Recht zu halten oder du kannst das Land verlassen und woanders leben.

Warum, du hast doch noch angeboten mich durchzufüttern, das lehne ich doch nicht ab.

MetalheadOnAcid schrieb:
Mein letzter Beitrag hier war bewusst provokant verfasst, da ich der Auffassung war (und bin), dass sonst jeglicher Inhalt bei den Angesprochenen einfach vorbeiziehen würde.

Das einzige was Du provozierst ist die Intelligenz, aber die ist eigentlich ganz resistent.
Zitat:
Du hältst es allen Ernstes für gerecht(fertigt), Dich an Unschuldigen zu vergreifen, bloß, weil sie mit einem Straftäter verwandt sind?

"Eltern haften für ihre Kinder" Du Held.
Ich würde das zumind. nicht ablehnen. Das wirft natürlich die Frage von Schuld und Unschuld sowie Mitschuld auf und wer ist überhaupt unschuldig? Heute kannste natürlich bei so vielen "Individualisten" und Grenzpersönlichkeiten wie Dir nichts mehr vorausahnen. Die stechen dann aus heiterem Himmel jemanden ab oder knallen den Schulhof nieder und niemand will vorher was bemerkt haben. Da erkennt dann die Mutter den Sohn nicht mehr wieder und der Vater schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
Sie haben also eine Mitschuld.
Zitat:
Pro-Todesstrafe-Argumentation ist in meinen Augen ja schon mehr als fragwürdig, aber das ist einfach nur noch absurd und - das Folgende ist nicht als Beleidigung gemeint, sondern mein nüchterner Ernst - krank.

jaja, Dein rituelles Gebete kenne ich jetzt.
Zitat:
Er hatte vor seiner Straftat mehrfach um Hilfe gebeten und wurde ignoriert.

Was wollte er denn für Hilfe? Therapie? Wofür? Pädophilie oder seinen Ficktrieb?
Zitat:
Ein wahrer Mann erträgt den Schmerz.

Theatralisches Christengesülze. Ein wahrer Mann erträgt den Schmerz und hält die andere Backe auch noch hin.
Oder in dem Falle dem Schänder das zweite Kind.
Zitat:
Er bemitleidet den, der so schlicht ist, sich nur mit Gewalt zu helfen zu wissen.

Schlicht und einfach. Und manchmal auch primitiv, aber das primitive ist eben die Grundlage.
Zitat:
Er weiß, dass Leid vergolten mit Leid keine Verbesserung, sondern noch größeres Leid hervorbringt.

Amen.
Zitat:
"Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg."
- Mahatma Gandhi

Ich hab auch noch einen:

"Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke!"
Ich bin der lange Lebenslang
Der zwölfte Sinn im Eierstock
Der insgesamte Augustin
Im lichten Zelluloserock
Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 03.11.2013 11:22

Cakravarti, für dich gilt das gleiche. Hitzige Diskussionen sind vollkommen okay, persönliche Anfeindungen und Beleidigungen hingegen nicht. BITTE versucht doch euch zu beherrschen (gelingt ja auch anderen Usern in diesem Thread sehr gut) und verzichtet auf das Gezicke.
Lieben Dank.
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 03.11.13 01:43
Hab jetzt nix großartig gelesen, will aber meinen Senf beisteuern.

Todesstrafe ist voll Mittelalter. Das kommt aus einer Zeit als sich die Menschen noch nicht richtig helfen konnten.

Der ist dolle böse, tötet ihn!!!

Dass die USA immernoch in diesen Bahnen denken ist eben ihrer Vergangenheit/Kultur geschuldet. Von daher: Empört euch! Aber urteilt nicht!
 
Ex-Träumer



dabei seit 2013
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  Geschrieben: 03.11.13 10:45
zuletzt geändert: 03.11.13 11:02 durch Marx (insgesamt 1 mal geändert)
Pharmer schrieb:
Du spielst wohl auf die Waage an, die Justitia in der linken Hand hält. Diese Symbolik war mir schon immer ein Dorn im Auge, denn sie suggeriert immernoch "Auge um Auge, Zahn um Zahn" - bringst du meine Schwester um, bring ich deine um. Das ist jedoch alles andere als Gerechtigkeit, zumindest in meinen Augen, daher hab ichs auch in den Gegensatz von "Ausgleich" gestellt. "Gerechtigkeit" kanns in diesem Aspekt eigentlich niemals geben - daher sollte im Vordergrund stehen, das sich so eine Tat nichtmehr wiederholen kann. Und daher auch mein Gedankengang, das lebenslange Haft die sinnvollste Variante wäre.


Jemand unschuldigen töten hat natürlich nichts mit Gerechtigkeit zutun, aber am ehesten lässt sich wohl Gerechtigkeit herbeiführen, indem man einen Täter sein beganges Unrecht am eigenen Leibe spüren lässt. Gerade im Berich Gewaltverbrechen ist das doch das große Problem - die Strafen die verhängt werden schrecken niemanden wirklich ab, da kommen ja selbst Leute die zu zweit eine wehrlose Person halb totschlagen noch mit etwas über 10 Jahren weg. Klar, auf Dauer wird ein Wiederholungstäter auch bei aktueller Rechtslage mächtig in Schwierigkeiten geraten. Aber ein Wiederholungstäter hatte ja auch schon reichlich Gelegenheit, erneut jemandem zu Schaden. Vom Jugendstrafrecht ganz zu schweigen. Wenn ein Ersttäter zu befürchten hätte, beim nächsten Vergehen ein paar Jahre lang in einem Arbeitslager zu verbringen wäre das schon ne ganz andere Motivationsgrundlage. Das sollte nicht die Regel sein, aber meiner Meinung nach sollte ein Richter die Möglichkeit haben, solche Strafen zu verhängen, wenn es nötig ist.

Pharmer schrieb:
Nein ist es nicht; einem Gesetzestext folgend ist es möglicherweise rechtens - dieser Text wurde allerdings ebenso von Menschen verfasst. Es mag vielleicht rechtens sein, aber moralisches Recht ist es deshalb trotzdem nicht. Wenn wir uns nur nach Gesetzestexten richten würden gäbs die Diskussion nach Todesstrafe nicht, und dieses Forum hier nebenbei wohl auch nicht. Die meisten von uns richten sich danach, was sie für moralisch richtig halten.


Das stimmt. Ähnliches habe ich auch schon mal in einem anderen Thread geschrieben.

Pharmer schrieb:
Und wieso genau meinst du die Todesstrafe sei kein Mord mit Motiv? "Sie haben Bürger XY umgebracht, dafür bringen wir sie jetzt um." Ist definitiv ein Motiv. Man kanns auch als "Strafe" bezeichnen, aber dann ist Selbstjustiz ebenso eine Strafe auf gleichem Niveau.


Ich sprach von einem bestimmten Motiv. Im Falle eines Mordes wäre das dann ein niederes Motiv wie Habgier oder die Befriedigung des Geschlechtstriebs.
 
Traumländer



dabei seit 2008
1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.11.13 11:23
Cakravarti schrieb:
Warum, du hast doch noch angeboten mich durchzufüttern, das lehne ich doch nicht ab.

Niete jemanden um und wir zahlen gerne für dich.
Dann kriegst du schlechtes essen und eine kleines zimmer mit eigenem fernseher und sowas halten leute wie du ja ohnehin für ein leben.
Also von mir aus geht das voll klar.

MetalheadOnAcid schrieb:

Ein wahrer Mann erträgt den Schmerz.
Er bemitleidet den, der so schlicht ist, sich nur mit Gewalt zu helfen zu wissen.
Er weiß, dass Leid vergolten mit Leid keine Verbesserung, sondern noch größeres Leid hervorbringt.

Nein, ich würde zurückschlagen, das nennt sich dann notwehr.
Aber sich an der sippe von irgendwem zu vergreifen, da macht unser nazi-agitator chakradringsbums einen auf albaner.
Komisch das die typen immer nur 10 postings haben die auf solche art rumstänkern.
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2009
4.462 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.11.13 11:36
Liebe Leute,

bitte mäßigt euch doch mal ein bisschen, sind wir hier im Welt- oder SPON-Forum? Und bitte achtet auch mal auf die Modkommentare unter euren Beiträgen (@Marx, Cakravarti & Günter).

Wenn das so weitergeht mit persönlichen Anfeindungen und Polemik dann wird hier erstmal zugemacht und die Gemüter können sich bei einem Mittagsschläfchen beruhigen ;)

Pleasy try.

Liebe Grüße,
eure katha
alles ne Sache der Wahrnehmung
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
18 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.11.13 11:59
Ich habe den Thread auch nicht gelesen und ich bin auch meiner persoenlichen Meinung dass ich das nicht muss.

Es koennte folgende Gruende haben, dass Menschen andere schaden und eigene schlimme Taten vollziehen.
  • Viele Menschen koennten sich nicht darueber bewusst sein, dass sie andere schaden, durch die Behandlung von persoenlichen Dingen anderer Menschen.
  • Allein die Moeglichkeit besteht, dass ein Mensch toeten kann.
  • Das Gefuehl oder das sogemeinte Herz und der Verstand des Menschen koennte ihn von seinen schlimmen Taten abbringen gerade in eigener koerperlicher Gewalt, durch Waffengebrauch oder Drogengebrauch koennte der Verstand und das Gefuehl aber ausgeschaltet werden.
  • Die Waffenproduzenten wie Giftmischer, Pfeil und Bogenbauer und Schusswaffenhersteller bieten die Moeglichkeit und Verfuehrung zum Toeten.
  • Eine Strafe koennte jemanden abhalten.
  • Die Erziehung des Menschen koennte ihn abhalten.
  • Das eigene Interesse des Menschen koennte Ihn abhalten.

Leider koennen Beweise die Wahrheit _auch_ nicht aussagen, egal ob mit Film, Bild oder Zeugenaussage.

Allein mit dieser Tatsache ueber Beweise wird trotzdem ein Taeter bewiesen und bestraft, egal ob er es war oder nicht.
Denn das ist der Handlungsraum.

Die Todestrafe halte ich fuer sehr gefaehrlich, denn wenn ein Richter und in Gremium welches denn Fall prueft deine Toetung veanlasst, obwohl die Beweislage unlogisch ist (Edit) oder der Richter oder das Gremium Idioten ;-) sind oder Du es unabhaengig von deiner eigenen Meinung mit logischer Beweislage mit Film und Bild trotzdem nicht warst, dann kannst du wenigstens noch leben und den Fall klaeren. Und das hat Vorrang auch wenn darunter Taeter fallen. Basta.

 
Moderator



dabei seit 2012
2.839 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.11.13 12:23
zuletzt geändert: 03.11.13 13:01 durch Pharmer (insgesamt 1 mal geändert)
Marx schrieb:
Jemand unschuldigen töten hat natürlich nichts mit Gerechtigkeit zutun, aber am ehesten lässt sich wohl Gerechtigkeit herbeiführen, indem man einen Täter sein beganges Unrecht am eigenen Leibe spüren lässt. Gerade im Berich Gewaltverbrechen ist das doch das große Problem - die Strafen die verhängt werden schrecken niemanden wirklich ab, da kommen ja selbst Leute die zu zweit eine wehrlose Person halb totschlagen noch mit etwas über 10 Jahren weg. Klar, auf Dauer wird ein Wiederholungstäter auch bei aktueller Rechtslage mächtig in Schwierigkeiten geraten. Aber ein Wiederholungstäter hatte ja auch schon reichlich Gelegenheit, erneut jemandem zu Schaden. Vom Jugendstrafrecht ganz zu schweigen. Wenn ein Ersttäter zu befürchten hätte, beim nächsten Vergehen ein paar Jahre lang in einem Arbeitslager zu verbringen wäre das schon ne ganz andere Motivationsgrundlage. Das sollte nicht die Regel sein, aber meiner Meinung nach sollte ein Richter die Möglichkeit haben, solche Strafen zu verhängen, wenn es nötig ist.


Da bin ich ganz deiner Meinung! Es wär natürlich großartig, wenn das Ausmaß der Strafe den Täter von vornherein von seiner Tat abhalten würde. Aber wie du ja auch sagst, leider hat (speziell in Deutschland) ein Täter nach seinem ersten Gewaltverbrechen noch massig Gelegenheit, anderen Menschen Schaden zuzufügen.


Marx schrieb:
Ich sprach von einem bestimmten Motiv. Im Falle eines Mordes wäre das dann ein niederes Motiv wie Habgier oder die Befriedigung des Geschlechtstriebs.


Naja okay, das ist natürlich kein Motiv im eigentlichen Sinne. Aber ich finde da liegt schon eine gewisse Nähe vor - ob ich jetzt Selbstjustiz übe oder der Staat einen Verbrecher hinrichtet unterscheidet sich ja nur dahingehend, das ich mir bei der Selbstjustiz sozusagen das Strafmaß selbst ausdenken kann; was warscheinlich übel ausgehen würde wenn ich selbst ein Opfer bzw Geschädigter bin.
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 03.11.13 13:03
Pharmer schrieb:
Da bin ich ganz deiner Meinung! Es wär natürlich großartig, wenn das Ausmaß der Strafe den Täter von vornherein von seiner Tat abhalten würde. Aber wie du ja auch sagst, leider hat (speziell in Deutschland) ein Täter nach seinem ersten Gewaltverbrechen noch massig Gelegenheit, anderen Menschen Schaden zuzufügen.


Deswegen sprach ich ja zuvor auch von Generalprävention. ;)

Pharmer schrieb:
Naja okay, das ist natürlich kein Motiv im eigentlichen Sinne. Aber ich finde da liegt schon ein gewisse Nähe vor - ob ich jetzt Selbstjustiz übe oder der Staat einen Verbrecher hinrichtet unterscheidet sich ja nur dahingehend, das ich mir bei der Selbstjustiz sozusagen das Strafmaß selbst ausdenken kann; was warscheinlich übel ausgehen würde wenn ich selbst ein Opfer bzw Geschädigter bin.


Guck mal, der Akt des Tötens ist doch aus moralischer Sich gar nicht notwendigerweise verwerflich. Oder würdest du jemandem der bei einer schweren Krebserkrankung aktiv Sterbehilfe geleistet hat Vorwürfe machen? Es geht immer nur um das Motiv des Tötenden. Wenn der Delinquent trotz Kenntnis der Rechtslage (andernfalls ist er nach deutschem Recht nur vermindert Schuldig oder gar freizusprechen) ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe bedroht ist, muss er eben u.U. die Konsequenzen dafür tragen. Ich sehe darin nichts verwerfliches. Der einzige Einwand, den ich hierbei teilen kann, ist, dass die Schuld aufgrund der Unumkehrbarkeit der Strafe völlig zweifelsfrei zu belegen ist.
 
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  Geschrieben: 03.11.13 13:19
Natürlich gehts immer nur ums Motiv an er ganzen Sache. Allerdings musst du bei deinem Beispiel aktive Sterbehilfe auch bedenken - würdest du demjenigen auch dann keinen Vorwurf machen, wenn der Krebskranke garnicht um die Sterbehilfe gebeten hätte?^^
Denn aktive Sterbehilfe ist hier finde ich immernoch eine ganz abseitige Geschichte; schließlich hätte der Betroffene sich selbst getötet, wäre es ihm möglich gewesen. Das ist eher ein Freitod, und ich habe bei all meinen Beispielen bewusst von Mord und nicht von Tötung gesprochen.

Marx schrieb:
Wenn der Delinquent trotz Kenntnis der Rechtslage (andernfalls ist er nach deutschem Recht nur vermindert Schuldig oder gar freizusprechen) ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe bedroht ist, muss er eben u.U. die Konsequenzen dafür tragen. Ich sehe darin nichts verwerfliches.


"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"?

Aber abseits davon, hier wären wir ja auch wieder beim stumpfen folgen von Gesetzestexten - "Das dieses Verbrechen mit der Todesstrafe belegt ist war dir bewusst, daher gibts nun auch nichts dran zu kritisieren." Hier gehts ja um die Einschätzung, das die Todesstrafe kein äquivalentes Strafmaß für irgendein Verbrechen ist (wie ich schon sagte ist es in meinen Augen zu lasch, in anderer Augen unmenschlich), ganz egal welche Einstellung der Gesetzgeber dazu hat.
Und hinzu kommt, das man die Schuld einer Person in den seltensten Fällen wirklich absolut zweifelsfrei belegen kann. Ich würde eine Menge Geld darauf verwetten, das selbst in den Ländern (bzw Staaten) in denens relativ fair abläuft wie Florida oder Texas schon der ein oder andere Unschuldig hingerichtet wurde.

Ich muss allerdings schon sagen - ich frage mich, wohin dieser Thread ursprünglich denn führen sollte. Das wir hier im Forum in dieser Sache nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen ist von vornherein klar gewesen, und die Diskussion lief jetzt stellensweise auch ziemlich aggressiv ab.

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  Geschrieben: 03.11.13 14:26
zuletzt geändert: 03.11.13 14:38 durch Ergin (insgesamt 1 mal geändert)
Marx schrieb:
Oder würdest du jemandem der bei einer schweren Krebserkrankung aktiv Sterbehilfe geleistet hat Vorwürfe machen? Es geht immer nur um das Motiv des Tötenden.

Ja ich wuerde dem Taeter den Vorwurf machen, wenn er von sich aus von seiner persoenlichen Natur, Persoenlichkeit und seinem Gefuehl gar nicht toeten durfte. Da muesste man eine andere Person finden. Der erlaubte Taeter kann sich naemlich schlecht fuehlen oder fuer sich einen Fehler mit Auswirkung gemacht haben.


Marx schrieb:
Wenn der Delinquent trotz Kenntnis der Rechtslage (andernfalls ist er nach deutschem Recht nur vermindert Schuldig oder gar freizusprechen) ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe bedroht ist, muss er eben u.U. die Konsequenzen dafür tragen.

Dass der Taeter sich den Konsequenzen bewusst sein muss stimme ich zu aber wenn die Konsequenzen unangemessen sind halte ich das fuer falsch.

Marx schrieb:
Ich sehe darin nichts verwerfliches. Der einzige Einwand, den ich hierbei teilen kann, ist, dass die Schuld aufgrund der Unumkehrbarkeit der Strafe völlig zweifelsfrei zu belegen ist.


Genauso so kann man das wollen, aber das ist eben das Problem das z.B. ein Beweis gar nicht die Wahrheit beweisen kann egal ob der Beweis es tut, und auch nur eine Person die Ihren Augen glaubt die Wahrheit gesehen zu haben kann eine Strafe vollziehen.

Und deswegen ist die Todesstrafe aus meiner Sicht auch falsch, es ist auch (Edit) fahrlaessig schlecht sie rechtens zu machen da, Richter und Gremium Faehler machen koennten.
 
Abwesender Träumer

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18 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.11.13 14:36
Pharmer schrieb:
Denn aktive Sterbehilfe ist hier finde ich immernoch eine ganz abseitige Geschichte; schließlich hätte der Betroffene sich selbst getötet, wäre es ihm möglich gewesen. Das ist eher ein Freitod, und ich habe bei all meinen Beispielen bewusst von Mord und nicht von Tötung gesprochen.


Auch wenn es dem leidenen Krebskranken moeglich gewesen waere sich selber umzubringen, waere es vielleicht gerne seine Entscheidung gewesen sich umbringen zu lassen, weil er es vielleicht sogar als Hilfe ansieht.

Pharmer schrieb:
Das wir hier im Forum in dieser Sache nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen ist von vornherein klar gewesen, und die Diskussion lief jetzt stellensweise auch ziemlich aggressiv ab.


Finde ich auch, es geht auch ohne verletzender Aggressivitaet.
 
Ex-Träumer



dabei seit 2013
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  Geschrieben: 03.11.13 14:48
Pharmer schrieb:
"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"?


Das gilt vielleicht am Stammtisch, aber nicht im deutschen Strafrecht.

Pharmer schrieb:
Aber abseits davon, hier wären wir ja auch wieder beim stumpfen folgen von Gesetzestexten - "Das dieses Verbrechen mit der Todesstrafe belegt ist war dir bewusst, daher gibts nun auch nichts dran zu kritisieren." Hier gehts ja um die Einschätzung, das die Todesstrafe kein äquivalentes Strafmaß für irgendein Verbrechen ist (wie ich schon sagte ist es in meinen Augen zu lasch, in anderer Augen unmenschlich), ganz egal welche Einstellung der Gesetzgeber dazu hat.


Ergin schrieb:
Dass der Taeter sich den Konsequenzen bewusst sein muss stimme ich zu aber wenn die Konsequenzen unangemessen sind halte ich das fuer falsch.


Um das ganze in einem Zug zu beantworten: Du musst auch Steuern zahlen, ohne jemals zugestimmt zu haben, ein Mitglied der Gesellschaft zu sein. Wie hoch der Steuersatz ist und welches Strafmaß für welches Vergehen verhängt wird, legitimiert sich letztlich durch nichts anderes als den Gesetzgeber.

Pharmer schrieb:
Und hinzu kommt, das man die Schuld einer Person in den seltensten Fällen wirklich absolut zweifelsfrei belegen kann. Ich würde eine Menge Geld darauf verwetten, das selbst in den Ländern (bzw Staaten) in denens relativ fair abläuft wie Florida oder Texas schon der ein oder andere Unschuldig hingerichtet wurde.


Ich habe auch nicht gesagt, bei wie vielen das jetzt tatsächlich der Fall ist. Es kommt einfach vor (z.B. im Falle Breivik) und das Gericht sollte zu mindestens die Möglichkeit haben, jemanden zum Tode zu verurteilen.


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 03.11.13 15:03
Marx schrieb:

Um das ganze in einem Zug zu beantworten: Du musst auch Steuern zahlen, ohne jemals zugestimmt zu haben, ein Mitglied der Gesellschaft zu sein. Wie hoch der Steuersatz ist und welches Strafmaß für welches Vergehen verhängt wird, legitimiert sich letztlich durch nichts anderes als den Gesetzgeber.


Okay, das ist so, stimmt.

Gerade wenn man sich dem Gesetzgeber widersetzt kann es letzendlich zu Waffen und Gewalteinsatz kommen und das schlimmste waere, dann wegen nichts.

 
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  Geschrieben: 03.11.13 17:10
zuletzt geändert: 03.11.13 18:09 durch nudelholz (insgesamt 1 mal geändert)
Günter schrieb:
Cakravarti schrieb:
Warum, du hast doch noch angeboten mich durchzufüttern, das lehne ich doch nicht ab.

Niete jemanden um und wir zahlen gerne für dich.
Dann kriegst du schlechtes essen und eine kleines zimmer mit eigenem fernseher und sowas halten leute wie du ja ohnehin für ein leben.
Also von mir aus geht das voll klar.

Das finde ich aber Nett. Das findet mit Sicherheit auch der nette Onkel cool, der sich an Deiner Familie vergreift und Dein Leben zerstört. Während Du dann in Depressionen, Selbstmitleid und Unverständnis dahinlümmelst, ist die Alternative Einzimmer/Fernsehr/Klo doch verlockend. Und wenn der nette Onkel nicht ganz so doof ist, kommt er in ein paar Jahren wieder raus - wohlgenährt und therapiert natürlich. Vielleicht kommt er Dich ja nochmal besuchen, ich meine was hat ihn schon zu erwarten?
Zitat:
Aber sich an der sippe von irgendwem zu vergreifen, da macht unser nazi-agitator chakradringsbums einen auf albaner.

Einen auf Albaner, Igoroter, Germane, Chinese, Jude, Afrikaner und selbst bei den Birmanen gab es das Blutrecht bevor der Buddhismus dort weichspülte.
Halt wie bei fast allen Kulturen.
Zitat:
Komisch das die typen immer nur 10 postings haben die auf solche art rumstänkern.

Qualität und Quantität ist hier zwar nicht Thema, aber wenn Deine anderen Beiträge auch aus derart Inhaltslosem bestehen, ist es keine Kunst 1K. Beiträge zu schreiben.
Ich bin der lange Lebenslang
Der zwölfte Sinn im Eierstock
Der insgesamte Augustin
Im lichten Zelluloserock
Kommentar von nudelholz (Ex-Träumer), Zeit: 03.11.2013 18:09

Da ich nicht davon ausgehe, dass du seine ganzen Posts gelesen hast, kannst du dir nur schwer ein Urteil über den Inhalt seiner Beiträge machen. Solltest du die persönlichen Anfeindungen in Zukunft nicht unterlassen, werden wir die Konsequenzen ziehen.
 

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