| Autor | Beitrag |
|---|
|
Traumländer
dabei seit 2009 972 Forenbeiträge 2 Tripberichte
| Geschrieben: 17.01.24 11:54 |
Jetzt muss ich doch Mal diesen etwas älteren Thread (naja, so alt ist er ja gar nicht) auspacken, da ich den Beitrag vom Threadersteller gelesen habe und durchaus eine gewisse Wut verspürt habe. 
@Feuervogel: Das sind mir die Liebsten, die selbst Drogen konsumieren, aber andere Drogenkonsumenten verabscheuen (was absurderweise im Übrigen auf die meisten zutrifft, die Drogenkonsumenten verabscheuen). Nur sich selbst verabscheut man dann nicht, nicht wahr?
ZITAT von Dir: „Eigentlich kann ich KonsumentInnen absolut nicht ausstehen und überlege mir, ob ich nicht die Verbindungen zu Freunden kappen sollte, bei denen ich weiß, dass sie konsumieren.“ Ein anderes Zitat von Dir anfangs: „Ich bin zwar interessiert an Psychedelika, konsumiere jedoch einmal alle Jubeljahre.“
Da weiß man gar nicht was man dazu sagen soll. Offenbar definierst Du dich selber nicht als Konsument, da Du nur einmal im Jahr Psychedelika konsumierst!? Wer Konsument ist und wer nicht entscheidest also offenbar ganz alleine DU. Werden Dir die Psychedelika zwangsweise verabreicht oder warum solltest Du selbst kein Konsument sein? Ziemlich seltsame Logik, oder? Und wieso bist Du dann überhaupt befreundet mit Menschen, die Du ja nach Deinen Aussagen „eigentlich absolut nicht ausstehen“ dürftest?
Abgesehen davon lässt das (meiner Meinung nach) tief blicken, wenn man Verbindungen zu Freunden kappen möchte, nur weil sie konsumieren. Es ist absolut traurig wie die meisten Menschen heutzutage ticken. Viele Menschen kappen enge Beziehungen wegen allen möglichen Kleinigkeiten. Oft reichen hierfür schon belanglose Meinungsverschiedenheiten oder wie in Deinem Fall, weil einem irgendetwas anderes an der anderen Person stört. Das finde ich einfach nur traurig. Wer so tickt ist in Wahrheit kein Freund. So sehe ich das zumindest.
Ach ja – und zu Deiner Aussage, dass man Konsumenten wenigstens finanziell weh tun sollte: also sollte man Dir auch finanziell weh tun oder wie? Ach ich vergaß – Konsumenten sind ja nur die anderen, nicht Du. Psychedelika sind offenbar überlebenswichtige Nahrungsmittel... Übrigens könntest Du durch deinen Psychedelika-Konsum, auch wenn er nur einmal im Jahr stattfindet, mit viel Pech eine Psychose erleiden. Würdest Du im Falle dessen dann die Behandlungskosten selbst übernehmen? Nach Deiner Logik müsstest Du das dann. Aber das wäre dann ja was ganz anderes, schließlich würde es Dich selbst betreffen, nicht wahr?
Wie auch immer: ich finde es immer wieder erschreckend so etwas zu lesen. Ich weiß schon warum ich eigentlich keinen Bock mehr habe neue Leute kennenzulernen (egal ob Konsumenten oder Nicht-Konsumenten). Früher dachte ich immer Drogenkonsumenten sind allgemein gesehen wesentlich toleranter. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich das vor vielen Jahren wirklich. Nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe, ist das aber überhaupt nicht so. Du bist das Paradebeispiel dafür. Wobei es schon an Realitätsverlust grenzt, wenn man als Drogenkonsument andere Drogenkonsumenten eigentlich absolut nicht ausstehen kann. Darauf muss man erst einmal kommen. |
|
Traumländer
dabei seit 2012 2.578 Forenbeiträge 5 Tripberichte 1 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 17.01.24 14:18 |
Ich wage zu behaupten es gibt einen Unterschied zwischen alle halbe Jahr mal psychedelika und täglich Meth rauchen, benzos nehmen und literweise Alkohol trinken.
Klar, sind alles Konsumenten, aber doch sehr unterschiedliche. Vielleicht ist der Begriff Konsument in dieser Diskussion zu weit gefasst. Allerdings muss man sich dann auch fragen, ob der Konsum der Menschen das problemlos ist, oder nicht andere Charaktereigenschaften oder verhalten. Das kann zusammen hängen, muss aber nicht. "Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6) |
|
Traumländer
dabei seit 2012 255 Forenbeiträge
| Geschrieben: 17.01.24 17:05 |
|
20fox schrieb:
Allerdings muss man sich dann auch fragen, ob der Konsum der Menschen das Problem ist, oder nicht andere Charaktereigenschaften oder Verhalten. Das kann zusammen hängen, muss aber nicht.
Ja. Ich kenne einen damals schwer Opioid Abhängigen, den ich bedenkenlos in meiner Wohnung mit meinen gesamten Bargeldreserven übernachten habe lassen. Ein Freund eben. Der hätte mich nie beklaut.
(Angst vor Zimmerbrand/Brandlöchern hatte ich aber trotzdem ; ) ).
Andere scheinen sich gerne hinter dem gängigen gesellschaftlichen Bild des „Junkies“ zu verstecken.
Ist ja auch moralisch bequem: „The Devil (hier eine potentiell stark suchterzeugende Substanz einsetzen) made me do it.“
Ich selbst kann da nicht urteilen, da ich nie selbst eine schwere Abhängigkeit hatte.
Ich hoffe, dass auch mich mein moralischer Kompass auf Kurs gehalten hätte (oder halten würde falls ich mir ne harte Sucht zulegen würde.)
|
|
Traumländer
dabei seit 2009 972 Forenbeiträge 2 Tripberichte
| Geschrieben: 18.01.24 15:06 |
|
20fox schrieb:
Ich wage zu behaupten es gibt einen Unterschied zwischen alle halbe Jahr mal psychedelika und täglich Meth rauchen, benzos nehmen und literweise Alkohol trinken.
Das stimmt natürlich. Es kann natürlich sein, dass der Threadersteller womöglich ausschließlich Leute meinte, die regelmäßig oder gar täglich konsumieren, auch wenn es für mich nicht wirklich ersichtlich war/ist. Wenn es so gemeint war, kann ich es aber dennoch nicht verstehen, dass man deswegen Leute nicht ausstehen kann. Wenn man es daran festmacht, wäre das für mich die selbe Logik, wie wenn man sagen würde man könne keine Leute ausstehen, die Pornos konsumieren oder die zu viel Ungesundes essen usw... Wenn man nach der Logik geht, dürfte man vermutlich gar niemanden ausstehen.
Schnippe schrieb:
Ja. Ich kenne einen damals schwer Opioid Abhängigen, den ich bedenkenlos in meiner Wohnung mit meinen gesamten Bargeldreserven übernachten habe lassen. Ein Freund eben. Der hätte mich nie beklaut.
Ein guter Punkt finde ich. Unter Abhängigen, auch unter Schwestabhängigen, gibt es da natürlich extreme Unterschiede. Die einen werfen ihren moralischen Kompass (sofern zuvor einer vorhanden war - ist ja nicht immer der Fall) komplett über Bord und andere eben nicht. Umso weniger kann ich es nachvollziehen, dass es scheinbar genug Leute gibt, die dann Konsumenten oder sagen wir einfach Mal Abhängige (sofern Abhängige gemeint waren) über einen Kamm scheren bzw. ihre Sicht nicht einmal begründen können. Wobei es ja sogar genug Leute gibt, die schlecht über Konsumenten denken, die lediglich ab und an etwas konsumieren (während sie selbst meistens Alkohol konsumieren ^^).
Klar, etwas nachvollziehbarer wird es vielleicht, wenn man selbst nur negative Erfahrungen mit Abhängigen gemacht hat und daraufhin pauschal Abhängige verurteilt. Wobei es das für mich irgendwie auch nicht besser macht. Aber das Ding ist ja, dass der Threadersteller darüber nachdachte Freunde quasi aus seinem Leben zu verbannen. Ich glaube kaum, dass die alle klauen, sich anderwetig asozial benehmen oder so. Von einem solchen Verhalten bzgl. seiner Freunde hat er auch nichts geschrieben. |
|
|
Abwesender Träumer
dabei seit 2022 66 Forenbeiträge
| Geschrieben: 18.01.24 16:26 |
Ach was, das Ganze war doch bloss so etwas wie Stammtischpolitik. Da wird dann über die Scheiss Giftler geschimpft, obwohl zwei der Runde schwerst abhängig von Tramadol oder ähnlichem Zeug sind, die ihren Arzt auch schon mal bedrohten, wenn ihnen der Stoff ausging. Dazu dann noch jede Menge Alk (das ist ja kein Gift, das ist ein Nahrungsmittel). Und vielleicht haben einer oder zwei der Runde mal schlechte Erfahrungen mit einem "Giftler" gemacht. Das reicht für einen pauschalen Rundumschlag wie dem des TE hier. Und alle lallen mit und schimpfen über die Untermenschen.
Die Stammtischrunde mit zumindest zwei heftigst Tramadol- bzw Oxycodonabhängigen existiert übrigens. Auch dass der Arzt bedroht wurde, stammt von dort. Wahrscheinlich sind vielerlei Runden derart "kontaminiert", eine jedoch kenne ich. Dort hätten AfD bzw FPÖ richtig Freude, denn es geht sehr sagen wir neofaschistisch zu. Darf man nicht allzu ernst nehmen das Gebrabbel, das manche im Suff von sich geben. Gelegentlich schafft es einer auch, ohne angesoffen zu sein solche unsäglich dummen Aussagen zu machen. |
|