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Abwesender Träumer



dabei seit 2018
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  Geschrieben: 07.11.18 17:46
zuletzt geändert: 07.11.18 18:28 durch Insane (insgesamt 1 mal geändert)
@Nuke is back

Ich nehme mal an es geht um das Phänomen "Wissenschaftsgläubigkeit."

phoenixdrache schrieb ja:
Zitat:
wissenschaft ist meiner meinung nach auch eine art von glauben bzw. ersatzreligion...


Und das kann ich so nicht stehen lassen.
Natürlich gibt es dieses Phänomen, dass Menschen in Bezug auf wissenschaftliche Theorien religiöse Züge zeigen. (Also gerade wenn es um die Verteidigung von Meinung geht) Das streite ich nicht ab.
Aber das ist dann nicht die Wissenschaft an sich. Die Wissenschaft ist keine Religion.
Wissenschaftsgläubig zu sein hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Es ist ein absolutes missverstehen der Wissenschaft diese gläubig zu behandeln.

Wie schon gesagt ist Wissenschaft an sich das Gegenteil von Glaube weil es in der Wissenschaft kein absolutes Wissen gibt. Nur ein ständiges try and error. Ein an der Erfahrung scheitern. Das ist der Geist der Wissenschaft und des Skeptizismus. (Skeptizismus: die philosophischen Richtungen, die das systematische Hinterfragen, nicht den blanken Zweifel, zum Prinzip hat.)

Wenn wir beim beispiel Religion bleiben könnte man solche Leute quasi als "Extremisten" bezeichnen.

Dass Menschen dazu neigen wissenschaftliches wie einen Glauben zu verteidigen und unwissenschaftliches kategorisch abzulehnen ist viel mehr ein allen Menschen zugrunde liegendes Problem.
Es liegt schlicht in der Natur des Menschen eine Meinung zu verteidigen. Viel mehr als für alles offen zu sein.
Und es liegt in der Natur des Menschen gläubig zu sein.

Der Mensch ist der Faktor. Und der Mensch ist kein objektives Wesen. Das ist das Problem bei der Sache. Der Mensch.

Zumal es "Die Wissenschaft" an sich so nicht gibt. Die Wissenschaft ist keine Einheit. Jeder kann -wissenschaft betreiben.


Hi
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 07.11.18 20:37
Die Ärzte bzw Farin Urlaub gehen so ab.
So geile Texte und bei der Musik kann man nur richtig mit feiern.


Traurig sein hat keinen Sinn
Die Sonne scheint auch weiterhin
Das macht den Schmerz ja so brutal
Die Sonne scheint, als wärs ihr egal

Und ob man schwitzt, und ob man friert
Und ob man den Verstand verliert
Ob man allein im Bett krepiert
Die Sonne scheint, als wäre nichts passiert

Es ist nicht wie im Film, da stirbt der Held zum Schluss
Damit man nicht zu lange ohne ihn auskommen muss

Es ist nicht wie im Film, man kann nicht einfach gehen
Man kann auch nicht zurückspulen, um das Ende nicht zu sehn


Ich geb mir den Kick, aber spring früh genug ab...
Und versuche vergeblich ein unersättliches Verlangen zu stillen.
---------------------------------------
Drogen nehmen?
Ich nenne das Bewusstseinserweiterung.
Oder sich der Grausamkeit verschließen.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.11.18 20:51
Der frühe Vogel fängt den frühen Wurm und der späte Vogel, der bin ich.

Biotischer Faktor (07.11.2018)
Wenn es genial ist, ist es typisch.
_____________________________
(_____________________________)Wasserrohre
(_____________________________)im
(_____________________________)Angebot

Nicht-visuelle Lebensweisheiten 10$
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.11.18 00:20
@insane

so viel geschwurbel darum, daß du eigentlich sagst, jeder soll das machen, was er will...das is zwar schön und gut, aber du mißverstehst mich hier schon wieder...
es geht nicht darum, daß die wissenschaft dein hobby ist und ich was dagegen habe oder daß du mir meine überzeugungen läßt (wie überaus großzügig übrigens), sondern darum, daß die wissenschaftsgläubigen alle gesellschaftlichen diskurse kapern, ihre wissenschaft als maßstab aller dinge anlegen und keinen platz und raum mehr für andere ansichten lassen; diese werden sofort als esoterik abgetan und alles in diesen einen topf geworfen...entweder du bist für uns oder gegen uns...
schau dich einfach mal um in foren, blogs und in leitartikeln und meinungskolumnen der tageszeitungen...religionen werden diffamiert (bin ohne bekenntnis, falls dich das interessiert), ethik, moral und solidarität rücken gegenüber wirtschaftlichkeit, effizienz und kennzahlen in den hintergrund, alles wird rationalisiert, erfaßt und verglichen...und daran hat die wissenschaftsgläubigkeit einen maßgeblichen anteil; neben geld als maßstab für praktisch alles, aber das würde jetzt zu weit führen...

noch einmal: niemand will dir dein spielzeug "wissenschaft" wegnehmen, aber ich verwehre mich gegen das primat der wissenschaft als höchste stufe gesellschaftlichen diskurses und diesen ständigen versuch alles zu objektivieren...wir menschen sind viel zu verschieden und für uns alle funktionieren unterschiedlichste sachen gut oder schlecht, als daß die wissenschaft uns eine objektive realität vor den latz knallen könnte...
kopf aus, herz auf...
Moderator



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  Geschrieben: 08.11.18 09:11
Meine Erkenntnis heute:

Es ist immer schön zu sehen wenn anderen Leuten ähnliche Dinge wie einem selbst am Herzen liegen, sie aber frische, unverbrauchte Geduld bei diesen Themen mitbringen.
In diesem Sinne, chapéu, Insane. Bin bei dem Thema voll bei dir, hab aber mit der Zeit und vielen Diskussionen dieser Art meine Geduld dafür verloren^^
Lass du sie dir nicht auch nehmen. Manche Leute sind mit ihrer Sichtweise einfach zufrieden, ganz egal ob richtig oder nicht, da macht es dann auch nicht immer Sinn darüber zu diskutieren.
Half the fun is learning!
Moderator



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  Geschrieben: 08.11.18 09:34
Korrigiere Bio, "der frühe Vogel ist auf Uppern!"
"The only way to write honestly about the scene is to be part of it. If there is one quick truism about psychedelic drugs, it is that anyone who tries to write about them without first-experience is a fool and a fraud." ― Hunter S. Thompson (1967)
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.11.18 09:50
@phoenixdrache

Zitat:
so viel geschwurbel darum, daß du eigentlich sagst, jeder soll das machen, was er will...das is zwar schön und gut, aber du mißverstehst mich hier schon wieder...

Das war längst nicht meine einzige Aussage. Aber daran, was du nun schriebst denke ich habe ich dich schon durchaus verstanden.

Zitat:
es geht nicht darum, daß die wissenschaft dein hobby ist und ich was dagegen habe oder daß du mir meine überzeugungen läßt (wie überaus großzügig übrigens), sondern darum, daß die wissenschaftsgläubigen alle gesellschaftlichen diskurse kapern, ihre wissenschaft als maßstab aller dinge anlegen und keinen platz und raum mehr für andere ansichten lassen. diese werden sofort als esoterik abgetan und alles in diesen einen topf geworfen...entweder du bist für uns oder gegen uns...


Es hat für mich viel eher den Anschein, dass du hier alles in einen Topf wirft. "Die Wissenschaftsgläubigen" die dir - naja, du sagst es ja ganz direkt - was weg nehmen. Also du sprichst von Kapern statt von wegnehmen. Aber das kommt ja aufs gleiche raus. Bzw. scheint mir, dass du auch einfach skeptizistische Kritik missverstehst. Ich sehe dein Problem so grundsätzlich überhaupt nicht. Ich bin viel in wissenschaftlich-skeptizistische kreisen Unterwegs. Ich hauptsächlich einfach nur eine große und berechtigte Skepsis unter den Wissenschaftsbegeisterten.
Wie schon gesagt streite ich überhaupt nicht ab, dass es diese Wissenschafts-Extremisten gibt, die eine skeptische Haltung mit Ausschluss durcheinander bringen oder gar diffamieren. Keine Frage. Wie schon gesagt gibt es sowas natürlich auch. Aber wie auch schon gesagt sehe ich hier absolut kein Grundsätzliches Problem und äußere damit in Verbindung die Vermutung, dass du hier die Wissenschaft an sich einfach in einen Topf wirfst oder skeptische Äußerungen bzw. Kritik vielleicht gerne auch mal missverstehst.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass du scheinbar von einem Grundproblem in der Wissenschaft redest.
Redest du denn von einem Grundproblem?

Ich sehe nicht, dass mir jemand etwas weg nimmt. Dass jemand etwas kapert, die du es ausdrückst.
Ich sehe lediglich hauptsächlich eine Wissenschaftsbegeisterung und BERECHTIGTE Kritik gegenüber unwissenschaftlichen Themen. Aber ich sehe nicht, dass Alternativen zur Wissenschaft Raum genommen wird.
Nur, dass es natürlich AUCH fanatische Wissenschaftsinteressierte gibt, die regelrecht gläubig agieren; fanatische Leute, wie es sie in jedem Bereich gibt. Weil das einfach in der Natur des Menschen liegt.
Aber es tut mir Leid für dich wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast.
Aber diese grundsätzliche Ersatzreligion Wissenschaft seh ich einfach nicht.

Das ist auch alles sehr subjektiv, worüber wir reden. Erfahrungen sind sehr subjektiv. Menschliche Sprache ist sehr subjektiv. Da kann es schon mal passieren, das zwei Menschen ganz unterschiedliche Erfahrungen machen.


Zitat:
noch einmal: niemand will dir dein spielzeug "wissenschaft" wegnehmen, aber ich verwehre mich gegen das primat der wissenschaft als höchste stufe gesellschaftlichen diskurses und diesen ständigen versuch alles zu objektivieren...


Ich habe, wie oben schon gesagt, auch nicht das Gefühl, dass mir jemand etwas weg nehmen will.
Du scheinst aber das Gefühl zu haben, so wie du vom Kapern und Diffamieren der Wissenschaft redest, die die "oberste Stufe" führ sich einnehme.

Ich sehe viel mehr das alles seinen Platz hat. Dass jeder seinen Raum hat sich auszuleben. Und dass die Wissenschaft in ihrer Priorität einen legitimen Platz ein nimmt, weil sie die einzige Methode ist sicheres Wissen zu generieren. Und ich sehe damit verbunden die skeptizistische Kritik als mehr als berechtigt an, da alles unwissenschaftliche nun mal kein sicheres Wissen generiert.

Zitat:
wir menschen sind viel zu verschieden und für uns alle funktionieren unterschiedlichste sachen gut oder schlecht, als daß die wissenschaft uns eine objektive realität vor den latz knallen könnte...


Ob du es glauben willst oder nicht, gibt es nun mal scheinbar eine objektive Welt neben der subjektiven.
Und womöglich ist die subjektive Welt schlicht auch nur ein teil der objektiven.
Man muss da erst mal, wie gesagt, zwischen objektiver und subjektiver Realität unterscheiden um das zu verstehen.
Die Wissenschaft versucht halt die Hürde zwischen subjektiver und objektiver Realität ab zu bauen. Denn es liegt nahe, dass die subjektive Realität auch ein Teil der objektiven ist und somit auch als solcher Teil davon objektiv erfassbar ist. Vielleicht stimmt das auch gar nicht, aber ich sehe jetzt echt kein Problem dabei, in die Richtung zu forschen.

Dass dir dabei eine gewissen Romantik verloren geht, naja, sorry, dann halte dich halt von der Wissenschaft fern, wenn dir das so widerstrebt, wie es mir scheint.
Also gut, vielleicht sagst du wieder, dass ich dich falsch verstehe. Aber lese doch nochmal deine Texte. Wie du schreibst, dass dir was mystisches verloren geht. Das hat halt nix mit Wissenschaft zu tun.
Das Mystische bleibt dir ja erhalten, wenn du das für dich willst. Du musst ja nicht glauben, was die Wissnschaft so raus findet. Aber deshalb nimmt sie, wie ich finde, trotzdem eine sehr wichtige, prioritäre Rolle im Diskurs ein, ob dir das nun gefällt oder nicht.
Aber das ist ja kein Krieg der Fronten, wie du das dar stellst (außer vielleicht für manche Einzelpersonen).
Die Wissenschaft hat sich ihren Erfolg einfach, wie ich finde, mit Recht erarbeitet in dem sie Methoden entwickelt hat, die unwissenschaftliches einfach übertrumpfen.

(Edit:)
@Pharmer ebenfalls chapéu ^^



Hi
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.11.18 10:36
pharmer schrieb:
Manche Leute sind mit ihrer Sichtweise einfach zufrieden, ganz egal ob richtig oder nicht, da macht es dann auch nicht immer Sinn darüber zu diskutieren.


genau das ist der punkt...die sichtweise der wissenschaftsapologeten als einzige den durchblick zu haben und richtig zu liegen...als ob es nicht unzählige andere lebensentwürfe und "richtige" ansichten geben würde...
kopf aus, herz auf...
Moderator



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 08.11.18 11:50
Das kann ich nachvollziehen, der entscheidende Punkt ist jedoch dass sich die Behauptungen der Wissenschaft beweisen lassen, die Eindrücke einer subjektiven Welt von denen du sprichst - der imaginäre Drache vorm Fenster - eben nicht. Insofern ist die Stellung in die sich die Wissenschaft begibt gerechtfertigt. Insane hat eigentlich wunderbar erklärt warum das so ist.

Weiter werd ich auf die Diskussion allerdings nichtmehr einsteigen, auch wenns mir wieder mal in den Fingern juckt zu erklären wo der grundlegende Unterschied zwischen einer subjektiven Wahrnehmung und einer objektiven, beweisbaren Tatsache liegt und dass Wissenschaft das exakte Gegenteil von Religion und Glaube ist. Hab schon eingesehen dass viele dafür unerreichbar sind weil sie es nicht anders sehen wollen; und auch diesen Satz meine ich keineswegs im bösen oder abwertenden Sinn.

Half the fun is learning!
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 08.11.18 11:51
zuletzt geändert: 09.11.18 18:26 durch trinity (insgesamt 1 mal geändert)
@ phoenix

Schön, dass wir mal wieder einer Meinung sind .... ;)


@ Insane

Ich versteh so überhaupt gar nicht, WIESO ZUM TEUFEL man unsere Welt/Materie in der wir leben, unbedingt objektiv erklären muss?!?!?

Du bist ein gescheiter Mensch, Insane, ich mag das voll, wenn jemand scharf und klar denken kann und sich somit jedes Argument so drehen kann, dass es für ihn auch passt - die Wissenschaft lässt da wieder ein wenig grüßen! :) Aber zw. gescheit/scharfem Verstand und Klugheit ist für mich ein Riesenunterschied!

Was bringt mir meine Intelligenz, wenn ich damit nicht erkenne, was es sonst noch so gibt, außer der Wissenschaft (oder dass es überhaupt noch was anderes gibt ^^)?

Was hab ich davon, wenn ich kurz vor dem Autounfall erstmal im Kopf alle Chancen ausrechne, welche Möglichkeiten es gibt um nicht zu chrashen, ich aber vor lauter rechnen und denken vergesse, dass ich ja mit meinem Körper und meinen Händen auch was tun muss (zB: zu reagieren und auszuweichen)?

Was bringt es mir zu wissen, wie heiß die Sonne heute da oben am Himmel um 12 uhr 12 ist, wenn ich mich dann erst recht nicht raus traue in die Sonne - ich könnte ja einen Sonnenbrand bekommen --> Hautkrebs und so! Puh, eines DER Angst-THEMEN der "heutigen" Menschheit, seit die Wissenschaft einen immer wichtigeren Bereich im Leben vieler Menschen einnimmt ....

Simple Beispiele, ich weiß, aber genau darum geht´s ja mMn. Klar, PC, Auto und alle anderen Annehmlichkeiten die der Wissenschaft entsprungen sind, find ich geil und nutz ich gerne und spielt in einer anderen Liga (womit ich nicht höher oder niedrigen meine - nur anders). Aber wenn dann schon das Zwischenmenschliche (beruflich oder privat) von der Wissenschaft dominiert wird, alles analysiert und auseinander geklaubt wird, nur um irgendeinen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden .... Und warum das ganze? Nur um ja keinen Fehler zu machen? Und wieso traut man sich keine Fehler mehr zu machen? Weil wir Angst haben, wir könnten verklagt werden? Es geht wie so oft um Geld und Macht .... Und die Wissenschaft hat es drauf, in der heutigen Zeit die Leute damit mehr zu verblenden, als mit der Religion, etc.! Neue Zeit, neue Regeln - altes Spiel! ;)

Die Menschheit wird immer verrückter und verliert sich immer mehr im Objektiven. Ergo versteht keiner mehr sich selbst .... Wie denn auch? Wir Menschen sollen alle gleich sein, die Welt ist für alle gleich - also muss ich meine Gefühle so anpassen, wie es erwartet wird von mir.

Der Mensch wird in Muster und Schablonen gepresst, egal ob von der Religion oder der Wissenschaft. Ich hab gegen beide nix, beides hat total seine Berechtigung, ich muss mich ja damit nicht identifizieren. Ich hab nur etwas dagegen, wenn Menschen verlernen, sich selbst besser kennen zu lernen .... Und die Wissenschaft und das grübeln und verstehen wollen, ist halt mMn nur ein Teil, der uns Menschen ausmacht. Schwachsinnigerweise glauben die vermeintlich intelligentesten Menschen in der Welt daran, dass dies der mit Abstand wichtigste Teil ist für uns ....

Peace, der trin
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.11.18 12:41
@trinity

Nicht müssen... können!

Du kannst dich ja deiner subjektiven Welt hin geben.
Bzw. schließt das eine das andere überhaupt nicht aus. Mir scheint du sieht hier zwei Fronten (korrigiere mich wenn ich falsch liege)
Das sehe ich jedenfalls nicht so. Es gibt genügend Beispiele, dass Wissenschaftler z.B. auch religiös sind.
Z.B. der Harald Lesch, wenn dir der ein Begriff ist. Ein im deutschsprachigen Raum bekannter Naturwissenschaftler wie er im Buche steht. Und darüber hinaus von vielen sehr geschätzt.
Aber dieser ist gläubig. Und das ist absolut kein Problem.
Man kann sich also sowohl mit seiner subjektiven Gefühlswelt UND der objektiven Welt beschäftigen.
Aber wenn du dich mit deiner Gefühlswelt beschäftigst und meinst daraus Erkenntnisse zu gewinnen musst du dir nun mal die Kritik gefallen lassen, dass Gefühle kein sicheres Wissen sind und Gefühle leicht täuschen können. Gerade dann auch noch auf Drogen, die das Gehirn in seiner Funktion oftmals eher "stören." Also z.B. Halluzinationen.

Zitat:
Was hab ich davon, wenn ich kurz vor dem Autounfall erstmal im Kopf alle Chancen ausrechne, welche Möglichkeiten es gibt um nicht zu chrashen, ich aber vor lauter rechnen und denken vergesse, dass ich ja mit meinem Körper und meinen Händen auch was tun muss (zB: zu reagieren und auszuweichen)?

Und das hat jetzt inwiefern mit Wissenschaft zu tun? Kein vernünftig denkender Mensch würde sowas erwarten...

Zitat:
Was bringt es mir zu wissen, wie heiß die Sonne heute da oben am Himmel um 12 uhr 12 ist


Die Sonne "da oben" verändert jetzt nicht groß ihre Temperatur. Die Temperatur auf der Erde hängt mit dem Winkel der einfallenden Strahlung zusammen.
Also weiß ich jetzt nicht genau was du meinst, aber gehen wir von Wissen aus, für welches es keinen erkennbaren Nutzen gibt. Dann genügt immer noch die Neugier als Antwort.
Du bist doch auch neugierig, wenn du deine Gefühlswelt erforschst. Und der Nutzen und die Aussagekraft deiner Gefühle kann auch in Frage gestellt werden.
Details haben aber oft ungeahnte Folgen wenn es darum geht das Große und Ganze zu verstehen.
Z.B. wie die Sonne funktioniert. Und das muss nicht nur der Neugier dienen.
Wie gesagt... Es gab schon oft wissenschaftliche Erkenntnisse bei denen man anfangs keinen Nutzen sah, außer der Befriedigung etwas verstehen zu können, die dann aber dabei halfen die Welt zu verändern.

Aber selbst wenn es nur die Neugier ist, kann ich dich nur fragen... WARUM NICHT?
Neugier zu befriedigen ist doch was schönes. Und du machst das ja scheinbar auch, in dem du "fühlst."
Nur auf eine andere Art und Weise. Oder bist du nicht auch von Neugier getrieben?

Zitat:
Simple Beispiele ...

Sorry, aber ich kann keinen wirklichen Sinn in diesen Beispielen erkennen. Veilleicht fehlt mir ja DEIN Gefühl dafür ;)
Was du da erzählst entspricht nicht meiner Wahrnehmung der Welt.



Hi
Moderator



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 08.11.18 13:42
Ein letztes möchte ich doch noch einwerfen:
Ich finde es immer ausgesprochen schade wenn ich höre dass einige glauben die Wissenschaft würde ihnen etwas wegnehmen, weil sie Mystik und Esoterik durch langweilige Fakten ersetzt.

Ich denke das hängt dann tatsächlich mit der individuellen Wahrnehmung zusammen, denn ich finde bisher mystisch besetzte Phänomene um ein vielfaches spannender wenn es eine interessante, belegbare Erklärung gibt.
Dass unsere Sonne ein gewaltiger Plasmaball ist, angetrieben von komplexen Fusionsreaktionen unter unvorstellbaren Druck- und Temperaturbedingungen; dass unser Körper eine unendlich komplizierte Maschinerie aus tausenden verschiedenen, teils wie Nanorobotern funktionierenden Proteinen, programmiert durch ein Molekül dass sich in jedem Lebewesen findet, diese Dinge lassen mich viel eher über die Welt staunen und dankbar über meine Existenz sein als jede mystizierte Erklärung dafür.
Gerade weil man diese Erkenntnisse belegen kann, weil man diese Dinge verstehen, auf diesem Verständnis aufbauen und es nützlich verwenden kann ist das doch um ein vielfaches befriedigender als vage, phantastische Andeutungen mit denen sich letztendlich nichts anfangen lassen wird - außer zum Streitpunkt in einer Diskussion zu werden ;)

Ich finde unsere Welt, so wie sie tatsächlich ist, einfach am bewundernswertesten und möchte dieses Wunder nicht durch meine begrenzten menschlichen Sinne und Eindrücke schmälern. Diese objektive Welt in der wir alle Leben ist wundervoller, rätselhafter und beeindruckender als alles was mein Verstand oder meine Sinne schaffen könnten.
Und ich bin den Wissenschaft dankbar, dass sie mir diesen Einblick verschaffen.
Half the fun is learning!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.11.18 14:12
um diese diskussion vll zu einem ende zu bringen: ich kann eure suche nach der objektiven realität nachvollziehen und respektieren, erwarte das aber auch umgekehrt...
finde es widerlich, wenn die wissenschaft und ihre anhänger anderen vorschreiben, was richtig oder falsch ist oder überhaupt leute aufgrund anderer lebensmodelle und ansichten diffamieren, ausgrenzen und verhöhnen...
suum cuique...

p.s. mit esoterik hab ich nichts, aber auch gar nichts am hut...
kopf aus, herz auf...
Abwesender Träumer



dabei seit 2018
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  Geschrieben: 08.11.18 14:31
Pharmer, da kann ich dir nur so was von beipflichten.

phoenixdrache, das haben wir schon verstanden.
Es schreibt dir keiner was vor. Du lebst in einem freien Land und darfst glauben oder offen sein für was du willst.
Aber versteh Kritik bitte nicht falsch.
Wenn es für etwas keine Beweise gibt muss man etwas halt als Glauben/Spekulation ab tun bis sich das ändert.
Die Wissenschaft hat nun mal eine Qualität, der nach sie es sich erlauben kann Kritik zu üben.
Klar gibt es auch, wie gesagt, Extremisten. Ich würde mir wünschen, dass du nicht von der Wissenschaft allgemein redest, wenn es um Menschen geht die die Wissenschaft wie einen Glauben auslegen.
Verallgemeinerungen wie "Wissenschaft ist eine (Ersatz-)Religion" sind nicht schön.
Und die Wissenschaft schreibt auch keinem was vor! Wieder so einer Verallgemeinerung.
Es sind einzelne Menschen die wissenschaftsgläubig agieren.
Das hat nichts mit der Wissenschaft an sich zu tun. Zum hundertsten mal, die Wissenschaft an sich hat genau das Gegenteil einer Glaubensrichtung im Sinn. Und zwar, dass man eben nicht einfach alles glaubt sondern immer skeptisch bleib. Wissenschaft will immer und immer wieder überprüft sein um möglichst sicheres Wissen zu erlangen. Nein, das hat mit Glaube so gar ncihts zu tun.

Zumal es eigentlich auch nicht DIE Wissenschaft gibt. Die Wissenschaft ist eine Ansammlung von Menschen. Und Menschen sind nun mal fehlerbehaftet.
Hi
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.11.18 14:55
insane schrieb:
Die Wissenschaft hat nun mal eine Qualität, der nach sie es sich erlauben kann Kritik zu üben.


und genau da ist dieses primat der wissenschaft schon wieder...da kannst du dann noch so mantraartig runterbeten, dass alle anderen, die wissenschaft nicht als ihre oberste maxime anerkennen, nicht eingeschränkt werden...ich seh, die diskussion dreht sich im kreis...

beschäftig dich vielleicht mal mit den begriffen diskurs & macht (focault), normalismus (jürgen link) und herrschaftsfreier diskurs (habermas)...vielleicht wird dir dann klarer, worauf ich hinaus will...und wenn nicht, dann müßma ja auch nicht bis in alle ewigkeit diskutieren...

und schon mal drüber nachgedacht, daß auch alles was klassifiziert und kategorisiert wird, niemals objektiv sein kann...es sind subjekte, die diese fakten analysieren, sammeln und ordnen...daher ist alles subjektiv...diese ständige suche nach einer objektiven realität ist hinfällig; es gibt sie schlicht und ergreifend nicht...
kopf aus, herz auf...

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