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AutorBeitrag
Traumländer



dabei seit 2014
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  Geschrieben: 31.12.18 14:19
„[…] Der Mystiker ist der in seiner Seele erwachte Mensch, in ihm ist eine für den in einer willkürlichen Geistigkeit verhafteten Menschen unzugängliche Dimension aufgebrochen, und alles, was die Menschen auf dem Weg zur Selbsterkenntnis weitergebracht hat, ist durch die Mystiker ans Licht gekommen. Die Menschwerdung im Sinne des Schöpfers ist ausschließlich über die Mystik möglich als über das Leben aus Gott, dem Schöpfer.
Die Mystik als ‚Cognitio Dei experimentalis‘ (die Erkenntnis Gottes durch Erfahrung) könnte auch bezeichnet werden als die Erkenntnis des wirklichen Lebens durch Erfahrung. In dem mystischen Erleben der Gotteswirklichkeit begegnet der Mensch sich selbst in seiner existentiellen Wahrheit, die Gott, der Schöpfergeist, ist. So steht der Mystiker in einer wahren Selbsterkenntnis, denn nichts von außen kommt über ihn, sondern aus den im Inneren wohnenden Tiefen bricht eine Lichtkraft in sein Bewußtsein hinein, die von nun an sein Leben bewirkt und verwandelt. Selbst im Leben derer, die nur einmal von dieser inneren Wirklichkeit überwältigt wurden, ist es nicht mehr möglich, dieses Erleben in seiner verwandelnden Kraft auszuschalten. Der Mensch ist zu einer anderen Wirklichkeit erweckt worden, er kann sich nicht mehr in dem Bisherigen beruhigen. Er weiß um das grundsätzlich andere. Er ist ein vom Licht seiner Seele Getroffener. […]“

— Rut Björkman
»Zu einer Erkenntnis […] muß man durch Not, Leiden an seiner Fülle gekommen sein, muß geglaubt haben, ›entwurzelt‹ zu sein […], muß am Intellekt gelitten und ihn durch den Geist überwunden – muß mit dem Menschen gerungen haben.«
— Ernst Toller
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 31.12.18 14:33
Wow, wie wunderschön beschrieben! Danke dafür, Dao!


Irgendwann erkennt man auch, dass es kein Ende gibt bei so etwas wie einer Erleuchtung oder so - das ist erst der Anfang eines wunderbaren Prozesses ....
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 31.12.18 15:38
Bevor es hier noch süßlicher wird:

"Als junger Mönch setzte ich alles daran, Satori zu bekommen. Da gab mir Fueoka Ryoun Roshi eine Lehre für den Rest meines Lebens: "Kein Grund zur Hektik, Kodo. Du bist so wie einer, dem ein Stück Scheiße an der Nase hängt und der trotzdem fragt: Wer hat hier gefurzt!? - So lang du auf diese Weise nach Satori suchst, wirst du es nie finden."

Kodo Sawaki
"Die Realität holt einen auch ein, wenn man sie ignoriert!"
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 31.12.18 16:12
RosaRot schrieb:
Bevor es hier noch süßlicher wird:

Oi RosaRot, hast Du ein Problem mit „Süßlichkeit”, also wenn es ausnahmsweise etwas harmonischer zugeht?

…ansonsten bin ich über das Zitat des „Meisters” auseinandergeknallt vor Lachen…

Ich hab ein klasse Buch zum Thema geschenkt bekommen, welches mir sehr „down to earth” und unverschwurbelt erscheint.
Ich glaube, das ist auch für Leute interessant, die einen eher pragmatischen Ansatz bevorzugen.
Klick mich…


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 31.12.18 16:20
zuletzt geändert: 31.12.18 19:20 durch RosaRot (insgesamt 3 mal geändert)
Der Bollo schrieb:
Oi RosaRot, hast Du ein Problem mit „Süßlichkeit”, also wenn es ausnahmsweise etwas harmonischer zugeht?


Ähm ... ja ... um ehrlich zu sein, pack ich so viel Gesäusel manchmal nicht. Keine Ahnung, warum ... aber ich habs einfach gern etwas heftiger ... konfrontativ ... oder so :)

Und danke für den Link ... seh ich mir an - ich mag pragmatische Ansätze ... daher wohl auch meine Vorliebe für ZEN ... da gibt's was mit dem Stock, wenn einer schwurbelt lol ...
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 31.12.18 23:16
Das Buch klingt interessant, Bollo!

Wer einmal entdeckt hat und weiß, wie Meditation "funktioniert" (oder wo sie sich befindet ^^), der kann mit einem Fingerschnipps in einen meditativen Zustand gelangen. Danach hört es aber nicht auf .... Denn dann geht es darum, immer tiefer und tiefer in Meditation zu gelangen ....

Wer liebliches Gesäusel nicht mag, hat oft nur Angst davor, Rosa. ;) Man könnte aber auch umgekehrt sagen, wer dem Kampf ausweicht, hat oft nur Angst davor. ^^ Aber was ist jetzt besser???
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.01.19 10:03
Guten Morgen und ein gutes neues Jahr zusammen!
Lang schlafen ist leider nicht meins ... daher hab ich grad nix besseres zu tun, als hier n bissl rumzutexten lol

trinity schrieb:
Denn dann geht es darum, immer tiefer und tiefer in Meditation zu
gelangen ....


Damit sprichst du was an, was mir immer mal wieder zu denken gibt.
In der Meditation (so habe ich das zumindest verstanden), geht es doch darum, vom Getrenntsein wieder in die Einheit zu gelangen. Richtig?
Aber kommen wir denn nicht ursprünglich aus der Einheit? Und warum sind wir dann zum Individuum geworden? Um wieder durch lästige Meditiererei in den alten Zustand zurückzukehren? Macht das Sinn? Klingt für mich erstmal ziemlich beknackt ... kann mir jemand aus dem Dilemma helfen!?


trinity schrieb:
Wer liebliches Gesäusel nicht mag, hat oft nur Angst davor, Rosa. ;) Man könnte aber auch umgekehrt sagen, wer dem Kampf ausweicht, hat oft nur Angst davor. ^^ Aber was ist jetzt besser???


Ach du wieder ... mit deinen Sinnsprüchen razz ... schau Trin, ich mag beispielsweise auch keine Bananen ... (zumindest nicht zum Essen) ... aber deswegen hab ich doch keine Angst vor ihnen lol !

Ich mag halt kein Gesäusel und du keinen Kampf ... ist doch in Ordnung - wär ja wohl öde, wenn wir alle gleich wären. Oder? Dann könnt ich jetzt nix schreiben und müsste mich, weil alle Welt noch schläft, zu Tode langweilen neutral ...
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.01.19 11:28
zuletzt geändert: 01.01.19 11:39 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 1 mal geändert)
RosaRot schrieb:
kann mir jemand aus dem Dilemma helfen!?
Ausprobieren obs wirklich so beknackt ist, wie es ich anhört. Wird vllt ned gegen deine Langeweile helfen, aber hast ja sonst nix zu tun gerade?

Edit: Mir ist gerade etwas eingefallen, was dir vllt mehr hilft. So wie sich deine Beiträge für mich lesen, verrennst du dich in das, was trinity sagst, weil du es nicht verstehst, weil ihr quasi ned die selbe Sprache sprecht. Meditation ist gut, ich könnte dir jetzt aus wissenschaftlicher(er) Perspektive erzählen warum, aber dafür bin ich gerade zu faul. Nur eins noch, du hast Meditation nicht verstanden, wenn du denkst, es geht ausschließlich um spirituelles Zeugs dabei. All das Spirituelle hat Erleben zur Grundlage und Erleben beruht auf den selben physischen und energetischen Prozessen, die die Wissenschaft zu erforschen versucht.

trinity schrieb:
Wer liebliches Gesäusel nicht mag, hat oft nur Angst davor, Rosa. ;) Man könnte aber auch umgekehrt sagen, wer dem Kampf ausweicht, hat oft nur Angst davor. ^^ Aber was ist jetzt besser???
Das ist metaphorisch gesprochen und nicht 1:1 auf andere Szenarien umzulegen. Was trinity, meiner Meinung nach, sagen will: Gesäusel triggert in dir negative Empfindungen. Warum? Dasselbe mit Kämpfen. Trin fragt anschließend: Ist es besser, dass du Gesäusel (positivem Herumgeschwurbel [mit negativer Konotation]) oder Kämpfen (Konflikte, meist emotionale Handlungen, deren zugrundeliegendes Problem man oft auch verbal lösen kann oder Sachen vllt auch mal gut lassen sein sollte, anstatt jemanden töten) ausweichst?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.01.19 12:07
zuletzt geändert: 01.01.19 12:26 durch RosaRot (insgesamt 1 mal geändert)
abnormal schrieb:
Gesäusel triggert in dir negative Empfindungen. Warum?


Hmmm ... weil halt ... mir langts eigentlich, dass es das tut ;) !

Und das mit dem Meditieren hab ich schon oft versucht ... nix für mich - da kreisen meine Gedanken dann nur noch schneller ...

Noch ne kurze Geschichte zu all der Nachdenkerei:

Im Kloster Mi Pang am Gelben Fluss, sollte ein philosophischer Kongress endlich Antworten auf die letzten Fragen finden. Als ultimativ letzte und tiefste Frage wählte man aus:

Sind die Dinge außerhalb von uns, für sich, auch ohne uns?
Oder sind die Dinge in uns, für uns, nicht ohne uns?


Ein betagter und hochgelehrter Kongressteilnehmer erklärte den Anwesenden die Frage an einem konkreten Beispiel:

„Existiert der Gelbe Fluss auch außerhalb und unabhängig von unseren Köpfen?“

Nun begab es sich aber, dass zu dieser Zeit die Schneeschmelze in den Bergen eingesetzt hatte.
In deren Folge trat der Gelbe Fluss über seine Ufer und schwemmte das Kloster Mi Pang mitsamt den Kongressteilnehmern hinweg.


So isses ... bei all der Philosophiererei, verpasst man nur das Leben ... muss auch ich mir hinter die Ohren schreiben !


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Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.01.19 12:33
RosaRot schrieb:
Hmmm ... weil halt ... mir langsts eigentlich, dass es das tut ;) !
Ich verstehe nicht, was du sagen willst. Es reicht, dass das Herumsäuseln tut, was es tut? Also es soll weniger Gesäusel geben? Oder es stört dich selbst, dass dich Gesäusel nervt?

RosaRot schrieb:
So isses ... bei all der Philosophiererei, verpasst man nur das Leben ... muss auch ich mir hinter die Ohren schreiben !
Philosophieren ist Leben. So wie Essen, Sex, Musik hören, Fernsehen, Töten, Krieg, Liebe, Ausbeutung und vieles mehr. Allein die Dosis macht, dass etwas kein Gift sei. "Allein auf die Balance kommt es an."

Eine kleine Anekdote von mir selbst möchte ich erzählen:
Früher fand ich Liebesszenen in Filmen unerträglich. Ich habe mich innerlich gewunden, wenn ich sowas gesehen habe. Jetzt kann ich mich darüber freuen, sofern die Szene an sich nicht schlecht gedreht wurde und cringe-worthy ist. Wie ich das geschafft habe? Keine Ahnung. Lass laufen :-)
 
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Ex-Träumer



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  Geschrieben: 01.01.19 12:33
Ja, wir sterben alle irgendwann, aus welchen Gründen auch immer. Was letztendlich den Unterschied ausmacht, ist "WIE" man stirbt ....
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.01.19 12:43
zuletzt geändert: 01.01.19 13:11 durch RosaRot (insgesamt 1 mal geändert)
Der Unterschied ist eher, wie man gelebt hat !

"Lass laufen" find ich gut, abnorm ... ich wünschte, das könnt mein Lebensmotto sein ... und ja ... auf süßliches Gesäusel könnte ich gut und gerne verzichten.
Ich bevorzuge klare Sprache lol
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.01.19 13:19
zuletzt geändert: 01.01.19 13:31 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 2 mal geändert)
Ich weiß nicht, warum du da einen Widerspruch siehst. Wenn süßliches Gesäusel die Gefühle ausdrückt, ist das eine klare Sprache. Dafür muss man allerdings auch erstmal einen Zugang zu seinen Gefühlen finden. Das kann durch Traumata erschwert sein. Da greift dann z.B. Meditation. Ist gut möglich, dass dir Meditation gefühlt und damit unterm Strich wirklich nichts bringt. Tatsache ist aber, dass Meditation, richtig angewandt, nachweislich hilft.

Es gibt einen Haufen anderer Übungen, die ähnliches bewirken. Ich kann dir leider auch nicht helfen, etwas passendes für dich zu finden. Was ich dir eher sagen möchte ist, dass, wie du Dinge verstehst, ebenso wie ich Dinge verstehe, nicht dasselbe ist, wie die Dinge funktionieren und dass Achtsamkein ein Weg zur Offenheit sein kann.

Puh, ob du mit meinem Beitrag noch was anfangen kannst...^^

Edit: Mir ist noch was eingefallen. Du kannst Dinge schon laufen lassen, sonst würde wohl ein Großteil des Weltgeschehens (das dir ja missfällt) zum Stillstand geraten. Die Frage ist, wie du noch besser laufen lassen kannst. Auch bei kleineren Dingen als dem Weltgeschehen.

Vielleicht weg von diesem "ganz oder gar nicht"-Denken mehr hin zu "viel und wenig" hin? Weg von "gut und schlecht", hin zu "besser und schlechter"?

Edit 2: Just 4 fun behaupte ich mal, dass es keinen Unterschied gibt, wenn man tot ist
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2016
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  Geschrieben: 01.01.19 13:36
Wenn Kommunikation mittels „Säuselns” stattfindet gibt es irgendwann einen Punkt, wo auch mich das nervt. Das ist meistens der Fall, wenn es anbiedernd, oder selbsterniedrigend wird.

Finde aber, dass ein Austausch mit höflichem Ton grundsätzlich erstmal besser ist, als diese Grundfeindseligkeit die man/frau sehr häufig beobachten kann.

Das resultiert aus Angst und Misstrauen. Angst, sich verletzlich zu zeigen, Misstrauen gegenüber den Absichten der Anderen.

Für die Kommunikation ist das jedenfalls eher ein Hindernis. Verletzbar zu sein ist eine Einladung für Arschlöcher, verletzendes zu sagen/schreiben.

Da die das selbst nicht können stürzen sie sich halt gern auf Leute mit offenem Visier.

Für mich ist sowas eher eine Einladung auch meine Deckung fallen zu lassen. So entsteht überhaupt Annäherung mittels Kommunikation, im Idealfall Freundschaft.

Ja, da bin ich eher ein Huschi, Harmonie in der menschlichen Interaktion ist mein Kryptonit. Ich kann jedenfalls nichts so schlechtes daran finden wenn Leute im Internet

ausnahmsweise mal nett miteinander sind.

Wenn das auf breiterer Ebene (jaja, breit… hihihaha) stattfinden würde - das ist für mich eine Art von unesotherischer spiritueller Erleuchtung, die einmal ausprobiert, leicht zu erlangen ist.

Vielleicht aber auch eine utopische Spinnerei eines naiven Deppen.



PS: Neues Jahr, neue Unterwäsche…
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.01.19 13:43
Der Bollo schrieb:
Vielleicht aber auch eine utopische Spinnerei eines naiven Deppen.
Mach daraus zwei love
 

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