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Traumländer



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  Geschrieben: 13.04.24 21:41
zuletzt geändert: 13.04.24 21:51 durch Selbstausdruck (insgesamt 1 mal geändert)
Mir hat heute ein Hund ins Gesicht gebissen. Und ich war absólut selber schuld ....

Wir sind auf der Couch gewesen .... Es ist der Hund meines Freundes .... Und irgendwie haben wir zsamm "gespielt" .... Er hat mir in Richtung meines Gesichts gebissen im Spaß/in der Freude des Seins .... Und ich hab ihm in Richtung seines Gesichts gebissen .... War absolut offen und hab mich einfach auf dieses Spiel eingelassen. Hat Spaß gemacht das immer wieder zu wiederholen mit ihm, aber irgendwann wars ihm wohl zu viel und er hat mit einem Jaulen dann in meine rechte Backe gebissen. Ist ein Labrador und ich liebe ihn und er liebt mich .... Aber wie gesagt, es war ihm dann wohl grad zu viel und naja, ich hab genau gespürt, wie drei seiner Zähne sich in meine Backe eingebissen haben (nur ganz kurz). Hab danach auch geblutet .... War ihm natürlich gar nicht böse deswegen. Wie gesagt, wir zwei kennen uns schon lange und wir lieben uns. Habs halt einfach net gecheckt, dass ich dieses Spielchen mit ihm zu weit getrieben habe.

Lustig war, dass er danach ein schlechtes Gewissen hatte. Das hab ich echt gespürt und gemerkt .... Das blieb auch kurz so .... Hab mir ein Pflaster auf die Backe geklebt und hab danach genauso wie immer mit ihm herum getan und ihm gezeigt, dass er kein schlechtes Gewissen haben muss. Habs ja selbst herausgefordert .... Das hat er nach einigen Minuten gecheckt und alles war gut!

Keine Ahnung, welche Erkenntnis dies nun sein soll .... :) Außer vielleicht, dass das Leben so ist wie es ist und ich meist selber "Schuld" dran bin .... mrgreen
Space is only noise if you can see, my friend!
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  Geschrieben: 13.04.24 23:09
Sorry aber ist imo blöd. Wenn ein Hund "aus Spaß" beisst, dann muss man dieses Verhalten sofort korrigieren und auf garkeinen Fall verstärken indem man "mitspielt".
Wenn man das nicht tut, wird er jemanden verletzen, und das Resultat wird sein dass man ihn einschläfern muss und wird. Es dient also auch seinem Besten, ihn gut zu erziehen und keinesfalls irgendwelches Fehlverhalten zu akzeptieren.

Ich weiß das klingt krass streng, deswegen halte ich mir keinen Hund, aber mein Vater tut es; und auch hier musste ich viel Arbeit leisten um ihm klar zu machen wie viel Verantwortung die Haltung eines Hundes ist.

Menschen die ihre Hunde nicht richtig erziehen sollten nicht das Recht haben, einen zu halten. Punkt. Diese Tiere können Menschen verletzen und das kann man nur durch richtiges Training vermeiden. Wenn das nicht gemacht wird können Menschen leiden und am Ende ist es der Hund, der es nicht besser wusste weil es ihm nicht beigebracht wurde, den man einschläfert.

Einen Hund zu besitzen ist eine Verantwortung zur Erziehung, genauso wie ein Kind, und wer das nicht schafft sollte keinen haben.

Damit soll sich keiner angegriffen fühlen, aber das ist genauso wie ich es sage und da lass ich mit mir nicht diskutieren. Untrainierte Hunde verantwortungsloser Besitzer haben Kinder zerfleischt. Es sollte einen Hundeführerschein geben, den man machen muss um sich einen halten zu dürfen. Ich mag Hunde, aber den durchschnittlichen Hundebesitzer halte ich für ein unterbelichtetes Arschloch.
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Traumländer



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  Geschrieben: 14.04.24 00:06
Lieber Pharmer,

du reagierst da grad etwas über!

Dieser liebe Hund hat mich nicht "aus Spaß" in die Backe gebissen/gekneift - es ist einfach so passiert im Spiel. Weißt, ich versteh dich schon und kann nachvollziehen was du meinst. Aber aus deinem Munde klingt es so, als ob ein Hund, der immer zu seinem besten erzogen wurde, niemals jemanden beißen/kneifen würde. Das ist absoluter Bullshit!

Man kann einen Hund noch so gut erziehen, aber kommt ihm mal einer so richtig ungut, wird er beißen. Und das ist wohl auch absolut legitim .... Es ist halt ein Hund und seine angemessene Reaktion drauf ....

Aber in diesem Fall von mir war es einfach nur eine Geschichte, die im Affekt passiert ist, ohne irgendeine böse Absicht. Und dann so eine pauschale Aussage zu treffen, wie du es tust, ist mMn einfach nur unangebracht. Du kennst diesen Hund nicht wirklich, du kennst auch die Situation nicht wirklich. Würde es wirklich angebracht sein, diesen Hund in dieser Situation zu disziplinieren, glaub mir, ich hätte es getan. Ich kann gut mit Hunden und versteh sie auch gut ....

Ich hab durchaus die Fähigkeit Situationen so einzuschätzen wie sie sind. Und diese oben genannte Situation war alles andere als würdig, diesen Hund zu disziplinieren. Wenn statt mir einfach ein anderer Hund gewesen wäre, der mit ihm gespielt hätte, wär wohl genau dasselbe passiert. Nur hätte man es wohl nicht mal bemerkt, dass der eine dem anderen in die Backe gebissen/gekniffen hat.

Weißt, ich find es grad sehr vermessen von dir, Pharmer, dass du so radikal und kompromisslos bist. Das ist eine der Gründe, warum Menschen getötet werden, die es nicht verdient haben. Oder warum Hunde eingeschläfert werden, die es nicht verdient haben.

Wenn du wüsstest, wie sehr wir zwei uns lieben (also dieser Hund und ich) und sehen würdest, wie wir zwei miteinander umgehen, dann kämest du NIEMALS auf die Idee, dass er mir was böses wollte. Und das war auch nicht so .... Wir hatten gespielt miteinander und ich habs grad net gecheckt, wo die Grenze war. Und außerdem ist gar nix Schlimmes passiert, außer dass mein Backerl ein bissi geblutet hat.

Kein Hundeführerschein würde etwas ändern dran, dass schlimme Dinge passieren mit Hunden. Und ich will damit auch nicht sagen, dass nicht vor allem die Menschen/Hundehalter schuld dran sind, wenn Schlimmes passiert. Aber jede Situation gehört nach ihrer Situation beurteilt. So krass pauschale Aussagen zu treffen, wie du es getan hast in deinem Post, spricht für eine gewisse Kleingeistigkeit ....




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  Geschrieben: 14.04.24 00:26
zuletzt geändert: 14.04.24 00:38 durch Pharmer (insgesamt 2 mal geändert)
Ich sagte bereits, dass das kein diskutables Thema für mich ist - was du schreibst ist typische Relativierung in meinen Augen.

Heute beißt er dich "im Spaß", morgen ein Kind, das dann Schäden fürs Leben davonträgt. Und der Besitzer wird aus Liebe immernoch dastehen und sagen "ach, der spielt doch nur".

Nö sorry. No way. Hundeführerschein. Wer dieses Raubtier nicht richtig erzieht darf keins besitzen. Punkt für mich!

Ich weiß dass deine Emotionen das anders sehen. Typisch. Dies ist meine Erkenntnis des Tages - manche Menschen sollten keine Hunde halten dürfen.

Edit: Euer Fehler ist, zu glauben dieses Tier zu verstehen. Hunde sind Rudeltiere und wenn ein Hund es wagt seinen Besitzer (oder einen anderen Menschen) zu beißen, hat er seine Rolle im "Rudel" nicht richtig verstanden. Es ist eigentlich sehr simpel, das Problem sind Menschen die glauben menschliche Systeme und Werte hierauf anwenden zu können. Menschen stehen immer über ihm- So einfach ist das. Und wie gesagt - was mich belastet ist der Umstand das solche Hunde dann eingeschläfert werden. Verstehst du? Besitzer die es nicht richtig können töten ihre Hunde. Ich will das nicht.
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Traumländer



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  Geschrieben: 14.04.24 00:40
Ergo: Nur du verstehst, wie Hunde "funktionieren". ;)

Also echt, Pharmer, Hunde so zu sehen, wie du es tust, setzt nicht nur die Hunde herab, sondern auch dich. Klar, die Menschen sind das Alpha-Tier, wenn ein Hund gehalten wird, aber es soooo einseitig zu sehen wie du, tja, da fehlen mir fast die Worte.

Mir kommt grad das Wort Faschist für deine Aussagen und was du grad so transportierst .... Aber ne, das was du sagst ist die Wahrheit, also kanns kein Faschismus sein .... ^^

Und ja, ich weiß schon, es bringt nix mit dir darüber zu diskutieren. Schade, aber ist halt mal so ....


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  Geschrieben: 14.04.24 00:48
Nee, bringt nix mit mir darüber zu diskutieren, weil ich weiß dass ich Recht habe und du und andere einfach nur emotional motiviert sind.

Und jetzt bringst du Faschismus ins Spiel, weil du meinst unsere menschlichen Werte auf ein Tier welches kein Konzept (und kein Fassungsvermögen) unserer Werte anwenden zu können?

Ich bin dir nicht böse, allerhöchstens mache ich mich über diese Dummheit lustig. Ich mag dich dennoch. Bitte schlaf nochmal über dieses Thema, nüchtern wenns geht.
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Traumländer



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  Geschrieben: 14.04.24 01:42
Gerne schlaf ich nochmal über dieses Thema und reflektiere das nüchtern. Natürlich mag ich dich auch total, Pharmer, und das weißt du auch. Niemals würd ich nur wegen einer Meinungsverschiedenheit eine schlechte Meinung über dich haben. Weil ich dich einfach in so vielen anderen Situationen kenne und schätze, dass diese "Kleinigkeit" keinen Unterschied macht für mich.

Wollte dich fragen, ob du vielleicht jemals eine schlechte Erfahrung mit einem Hund hattest?

Weißt, für mich hört es sich ein bisschen so an, als ob du Mensch und Tier sehr stark trennst. Und das ist halt so gar nicht mein Ansatz das Leben zu leben und wahrzunehmen. Ich bin mehr für eine Symbiose zw. all dem was so passiert, egal ob zw. Mensch und Mensch oder Mensch und Tier oder was halt sonst grad so passiert.

Deshalb kann ich nur schwerlich eine Trennung machen zw. gewissen Situationen. Ich nehme das einfach ganzheitlich wahr und versuch nicht aus einer Situation eine pauschale/trennende Aussage zu treffen. Also dies war gut oder schlecht ....

Es stimmt schon, Tiere werden niemals solche Werte anwenden können, wie wir Menschen es tun. Aber Tiere sind deswegen nicht weniger Wert als wir Menschen. Sie haben trotzdem auch ganz andere Fähigkeiten, die wir Menschen nicht haben. Ich mag es gar nicht, wenn ich Hundebesitzer sehe, die scheinbar nur deshalb einen Hund haben, um ihn zu dominieren (und sich deshalb besser fühlen in diesem Moment). Ich mag es lieber, in Harmonie und Einheit zu sein mit einem anderen Wesen. Auch wenn man sich eventuell gegenseitig mal verletzten sollte. Das ist das Leben ....

Und ja, ich weiß genau, dass Hunde Rudeltiere sind. Und ja, ich weiß auch genau, dass Katzen Freigeister sind. Ich weiß zwar leider nicht, wie Rehe oder Bären oder Dachse so ticken, aber ich würd es gerne wissen und das Sein dieser Tiere mit dem meinem Sein erleben.

Ich glaub grad, dass du mich durch oben Geschriebenes als recht naiv hältst. Aber das ist OK so, ich werd gerne unterschätzt .... ;)






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  Geschrieben: 14.04.24 07:20
Auch wenn ich vllt ein bisschen arg agressiv rübergekommen bin, steh ich zu allem da - nee, das ist auch kein emotional motiviertes Thema für mich. Es stört mich nur, dass unter so einer Einstellung erst Menschen und dann auch das Tier leiden können, und der wirklich Schuldige darf nur baff daneben stehen. Ich finde einfach, dass ein Hundebesitzer mehr Verantwortung übernehmen muss.

Und die Trennung zwischen Mensch und Tier... Sorry, ernsthaft? Natürlich die Trennung. Wenn du ein Tier fragst was es falsch gemacht hat, erwartest du dann eine Antwort?
Natürlich nicht, die erwarten wir nur von einem Menschen. Wir erwarten auch nicht von einem Tier, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, weil das arme Viech das garnicht kann. Sein Besitzer muss Verantwortung für es übernehmen. Und man kann dem Tier wirklich keine Schuld geben, wenn es jemanden beißt, weil es falsch trainiert worden ist. Aber es bekommt die Schuld und wird eingeschläfert.

Ich hoffe du siehst zumindest, dass ich meine Haltung aus Tierliebe habe. Ich finde furchtbar dass das verantwortungslose Verhalten von manchen Hundebesitzern dazu führen kann dass ihr Haustier eingeschläfert werden kann, und ihnen keine anderen Konsequenzen drohen.
Bin dir kein bisschen böse oder so! Das ist nur meine Einstellung. Kannst auch deine behalten. Ich wollt das nur sagen und hoffe dass man es versteht. Ich halt dich auch nicht für naiv - zumindest nur ein bisschen. Ich "kenn" dich ja schon seit ner Weile und weiß was du sonst so denkst.

Wird glaub Zeit langsam das Thema zu wechseln...^^

Erkenntnis des Tages: Iran hat es zum ersten Mal in seiner Geschichte gewagt, Israel anzugreifen. Ich denke dass das Folgen haben wird...
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Traumländer



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  Geschrieben: 14.04.24 12:45
Hallo Pharmer!

Hab mir unseren Austausch grad noch mal durchgelesen und möchte mich bei dir entschuldigen für das was ich gestern Nacht so raus gelassen habe. Dich als kleingeistig und Faschisten zu betiteln, war nicht in Ordnung. Das spricht für meinen Zustand gestern und naja, war wohl einfach selber im Moment recht kleingeistig unterwegs.

Ich versteh dich und deine Ansicht und du hast natürlich nicht Unrecht mit dem was du schreibst.

Hab mich wohl persönlich angegriffen gefühlt .... Du warst in deinen Aussagen aber auch ziemlich radikal. ;) Damit tu ich mir manchmal etwas schwer ....

Nun aber Schluss damit .... ^^


Erkenntnis des Tages: Wenn das Herz sich öffnet, verbindet sich Bewusstsein mit Liebe. Für niemanden ....
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  Geschrieben: 19.04.24 11:58
Stoizismus
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  Geschrieben: 19.04.24 14:37
Du kannst dir garnicht vorstellen, wie gut das grade zu meiner Lebenssituation passt - ich kann da tatsächlich grade viel nützliches draus ziehen, und hab unbewusst auch schon einiges davon angewendet bzw. es versucht. Danke :)
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  Geschrieben: 19.04.24 16:09
Stoa ist schon ne hilfreiche Denkrichtung.
Basiert allerdings auch darauf, dass sowieso alles (äußere) determiniert ist.
Wenn man davon ausgeht, dann bleibt einem wirklich nicht viel anderes übrig, als die innere Haltung entsprechend anzupassen.

Sofern wir aber aktiv handelnde Wesen sind, die Willensfreiheit und Handlungsfreiheit besitzen, wird die Sache etwas schwieriger. Dann muss ich bei Fehlern nämlich vor mir selbst gerade stehen (und vor anderen/Leidtragenden) und kann nicht sagen:"tja, das war halt das Universum mal wieder". Und genau so geht es, wenn andere sich uns gegenüber scheiße verhalten.

Irgendwie wirkt es sehr anziehend einfach die Verantwortung für die Ganze Kacke an Gott/Schicksal usw. abgeben zu können. Aber irgendwie auch wenig authentisch.
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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  Geschrieben: 19.04.24 18:48
Ist es wirklich so, daß der stoiker sagt daß alles äußere determiniert ist und man nur die innere Haltung den äußeren Umständen anpassen sollte?
So wie ich es verstehe, geht es doch darum was man selbst kontrollieren kann und was nicht. Und auch darum, daß die innere Haltung aktiv verändert werden kann, somit innerhalb der eigenen Kontrolle steht, und man selbst sich durch reflektieren und hinterfragen ändern kann und die innere Haltung dementsprechend ändert, wenn nötig, so daß es einen hilft und weiter bringt.
Also, ich kann erstmal nur mich selbst verändern. Andere Menschen stehen außerhalb meiner Kontrolle.
Und das ist bereits unheimlich schwierig.
Was aber einen großen Unterschied ausmachen kann ist, ob ich das Verhalten der anderen Menschen mir gegenüber als Maßstab dafür nehme, ob ich mir einen eigenen Wert zuspreche, oder meinen Wert davon abhängig mache. Zum Beispiel Ablehnung.
Ich kann mit Ablehnung so reagieren, daß ich sage, daß ich scheiße bin und wertlos, oder aber ich sage, die andere person ist scheiße, oder ich sage, es gibt Gründe dafür, die außerhalb meiner selbst Liegen und meinen Wert als Mensch nicht betreffen.
Oder aber, die Gründe für die Ablehnung haben auch mit meinem Verhalten zu tun, dennoch bleibt mein Wert als Mensch davon unbeeinträchtigt. Ich kann daraus etwas für mich lernen und mein Verhalten zukünftig ändern, aber die Person, die mich ablehnt, werde ich dadurch nicht ändern und die Ablehnung bleibt trotzdem bestehen.

Worauf ich hinaus will ist, daß die innere Haltung den Unterschied macht, für mich persönlich dann. Wie und ob sich dadurch bei anderen etwas verändert, steht außerhalb meines wirkungs Bereichs.

Danke euch für die Anregung.
Habe große Schwierigkeiten zur Zeit mit Ablehnung bestimmter Personen umzugehen, ohne meinen eigenen Wert in Frage zu stellen.
Insofern hat mich das Thema gerade sehr zum Nachdenken gebracht. Auch meine Schwierigkeit damit Umzugehen.
Und zwar so mit Umzugehen, daß nicht noch mehr Schaden entsteht. Sowohl bei mir als auch bei anderen. Jedoch mehr noch bei mir, denn das ist das einzige Feld, wo ich überhaupt aktiv etwas verändern kann.
Euch allen ein schönes Wochenende.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 19.04.24 19:41
Der Materialismus und Determinismus ist Grundlage von Stoizismus. Das hab nicht ich mir ausgedacht, sondern die ersten Stoiker. Gibt glaub ich 3 "Wellen" an Stoikern, aber soweit ich weiß nutzen die keine andere Grundlage.
Kenn aber auch nur grob Seneca und Marc Aurel. Hab für meine BA noch n paar andere durchgekaut, aber das ist bissle zu lange her. Aber der Gedanke: "Alles ist determiniert, also bringt es nix sich aufzuregen" liegt schon nahe.

Klar, kannst dir auch deine eigene Philosophie basteln, dann isses halt kein (klassischer) Stoizismus und Leute werden eventuell verwundert reagieren, wenn du den Begriff nutzt. Ich lass mich aber auch gerne belehren, wenn ich hier falsch liege, stecke da gerade nicht so tief drinnen. Wahrscheinlich endet der aktuelle Social-Media-Trend mit Stoa so, wie es für den Hedonismus ausgegangen ist und die Philosophie wird verzerrt bis ins Groteske (also das was wir heute unter dem Begriff im Alltag verstehen).

Zum Rest: Ja klingt gut. Ich habs grad richtig hart bei jemandem verschissen, durch Fehlverhalten meinerseits. Hab das jetzt rauf und runter analysiert und ich hätte es besser wissen können. Vielleicht fehlte die Übung, vielleicht generelle Unsicherheit, wahrscheinlich ist mein Kopf zu sehr in meinem eigenen Arsch (aka. ich bin zu sehr in meinen Gedanken und zu wenig in meinen Taten/meiner Umwelt). Das geht leider genau in die Kerbe, vor der ich Angst hatte, entsprechend scheiße gehts mir damit. Irgendwie fühlt sich "Ich hab was gelernt und machs ab jetzt anders" und einfach weiterleben nicht richtig an. "The more you suffer, the more it shows you really care" - Offspring. Ist natürlich bullshit und wahrscheinlich geistiges Erbe der Gnostiker, die den Neuplatonismus abgefuckt haben und das Christentum damit "bereichert". Man möchte eine Reinwaschung von seinen Sünden, Wiedergutmachung, Strafe oder so. Also möchte ich nicht, aber irgendwas in mir schon (und das klingt nicht gesund).

Mein Wert als Mensch bleibt unabhängig meines Verhaltens bestehen?
Was ist der Wert eines Menschen? Ist Hitler genau so viel Wert wie Ghandi?
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Dauer-Träumer



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  Geschrieben: 20.04.24 06:44
Mit dem Verhalten meinte ich jetzt nicht Verbrechen. Der Vergleich ist sehr extrem und passt
nicht wirklich. Sondern ich meinte zwischenmenschliche Konflikte oder fehlende Kommunikation, blinde Flecken, suchtverhalten, Enttäuschung.
Also sollte ich meinen Wert als Mensch in Frage stellen, wenn ich fehlbar und menschlich bin? Ich denke nicht. Bei anderen Menschen fällt es mir nicht schwer Ihnen Fehler zuzugestehen. Ich halte es für ungesund und selbstzerstörerisch meinen Wert als Mensch davon abhängig zu machen.

Und danke nochmal für die Erklärung der philosophischen Richtung. Würde mir auch nicht anmaßen
mich als stoisch zu bezeichnen, zumal ich keine Ahnung davon habe. :D Stimmt, darüber habe ich vorhin gelesen im Zusammenhang mit stoikern, von einer festgelegten göttlichen Ordnung oder so.
Doch habe ich es so verstanden, dass diese Philosophie schon eine Aufforderung enthält einem Leidensdruck entgegen zu wirken, indem man reflektiert und sich bewusst macht, was verändert werden kann und was nicht. Aber wahrscheinlich ist es nur meine Empfindung und Suggestion dazu gewesen, da ich diesen Gedanken aus einer anderen Ecke kenne, in der sucht selbsthilfe bin ich drüber gestolpert.

 

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