@kittster

Gerade WEIL du sagst, dass du rektal schon nen Recht guten Turn hast!! Versau dir das bloß nicht! Ja, i.v. wird dir wahrscheinlich nen besseren Turn geben.... Für den Moment... Ich hab mich damals auch viel zu sehr auf diese "100% Bioverfügbarkeit" versteift....
Dafür wirkt es aber auch kürzer, ergo du wirst schneller affig.

Also auf lange Sicht gesehen, ist i.v. definitiv NICHT die effektivste Methode.
Denn irgendwann sind deine Venen kaputt, du bist dann aber so hoch dosiert, dass dir eine andere Konsumform nichts mehr bringt... Naja und dann bist du richtig am Arsch glaub mir... Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass wenn es einem richtig schlecht geht, dann hat man nur die Situation JETZT im Blick, und auch wenn man sich den Konsequenzen zwar vielleicht bewusst ist, nimmt man das Risiko in Kauf, Hauptsache es geht einem JETZT besser....

Und gerade wenn man so wie du, kittster, einen Hang zur Selbstzerstörung hat... Dann nimmt man glaube ich auch noch mal ein Stück eher bewusst Risiken in Kauf... So jedenfalls meine persönliche Erfahrung... Berichtige mich bitte falls ich falsch liege.
Du musst natürlich für dich persönlich wissen, ob es dir das alles wert ist, nur um halt "mal" nen besseren Turn zu haben. Natürlich gibt es auch Leute die ihren Konsum im Griff haben, das weiß ich nicht ob du jemand bist der eher zu Suchtverhalten neigt...
Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass das "probieren" es definitiv nicht wert war. Denn ich habe die Konsequenzen in dem Moment definitiv unterschätzt. Und ich würde mich fast schon so weit hinauslehnen und behaupten, dass es den meisten genau so geht...

Ich hoffe einfach sehr, dass du es schaffst dem zu widerstehen. Und dass du irgendwann einen Weg findest, mit deinem Selbstzerstörungs-drang umzugehen. Dafür wünsche ich dir von ganzem Herzen ganz ganz viel Kraft!

Habe, obwohl ich seit fast nem 3/4 Jahr nichts mehr i.v. genommen hab, immer noch ne taube stelle am Arm, muss da wohl auch mal was falsches getroffen haben ... Beinträchtigt mich zwar nicht, ist nur manchmal etwas unangenehm, aber vllt. sollte ich meine Ärztin trotzdem mal draufschauen lassen....

also intravenöser konsum ohne jemanden, der dies wirklich beherrscht, z.b. ein sanitäter, ist grob fahrlässig.
du wirst dich kaputt stechen, dann immer frustrierter werden, dass es nicht klappt und noch weiter daneben stechen. ich habs oft gesehen und selbst durch.
invasiver konsum ist einfach nicht vertretbar mit der maxime des Safer Use, der sich das LdT ja verpflichtet. wenn also ausgerechnet ein teammitglied diese so stumpf missachtet sendet das nicht gerade ein gutes zeichen, oder?
ich hab schon daneben gesessen, als sich jemand bestimmt 45min lang versucht hat einen schuss zu setzen, immer mehr blut in die pumpe, neue nadel drauf, wieder von vorn, am ende ist das fast ein richtiger brei, den man sich dann ernsthaft in den arm drücken will? du weißt doch selbst wie eklig das sein wird, dass du es eigentlich hasst. lass es lieber sein.

du hast ein kind, das kannst du nicht zum waisen machen, díeser verantwortung muss man sich auch stellen, finde ich. lass dein kind nicht die selbe scheiße durchleiden, die dich auf solche gedanken bringt.
denkst du du kannst dann besonders in dieser jahreszeit einfach so vor die tür gehen? nein, du musst deine einstichstellen dann immer verstecken. für ne weile mag das gehen, mitm verband oder ähnlichem aber ewig nehmen einem das die leute auch nicht ab. das ist einfach so ein hundeleben, verstehst du was ich dir vermitteln will? das ist kein angenehmer zustand, das ist einfach nur die hölle.

bestell dir nen sack mohn und koch tee draus und hab damit deinen spaß, aber keine selbstverletzung mit risiko des ablebens.

Wow, deine Worte DonCaChillo drücken genau das aus was ich am eigenen Leib erlebt habe. Ich wollte mich hier auch schon äußern, wusste aber nicht so genau wie ich meine Erfahrungen ausdrücken soll. Nun, der Post vor mir ist zu 100% das was ich erlebt habe.

Jedoch hatte ich das große Glück (oder Verstand? oder Willensstärke?) das es tatsächlich nachdem ich genau das oben beschriebene einmal durch hatte es dann auch wirklich nie wieder gemacht habe, es war einfach sowas von reudig. Mir wurde teilweise noch Jahre später schwarz vor Augen und mein Kreislauf sackte zusammen wenn ich mir die Erinnerungen an diese zahllosen, wie im Wahn durchgeführten Einstiche, nochmals genau in Erinnerung rief. Zb bei der Entspannungstherapie in einer Klinik, wenn man dann die Wahrnehmung auf den Fuß richten sollte etc. Es war kaum auszuhalten, und ganz ehrlich auch genau jetzt in diesem Moment wo ich das schreibe habe ich dieses Gefühl wieder. Es fühlt sich so an wie wenn man irgendwelche Videos von Operationen oder sowas anschaut und sich so ekelt, nur das man nicht einfach aufhören kann hin zu schauen.

Ich musste gerade mich wirklich vor Ekel im Bett wälzen und die Augen fest zu petzen sowie eine komische Grimassee schneiden. Die Stelle wo die Verletzungen durch die Misslungenen Einstiche am schlimmsten waren, am linken Fuß, fühlt sich gerade so an als wäre das gestern gewesen. Scheisse ich muss aufhören zu schreiben sonst halt ich das nicht mehr aus.


Echt krass ich dachte ehrlich nicht das dieses Gefühl nochmal so intensiv hochkommt würde wie gerade eben. Wahrscheinlich geht es nie wieder weg und wird unter entsprechenden Umständen immer wieder getriggert. Und das alles nur für einen einzigen lowdose Diazepam i.v. Turn der sich leider oder zum Glück aufgrund mangelnder Nadel-Skills nie wieder erreichen lies. Die Einstiche die ich aber aus Frust und Gier tätigte waren sicherlich um die 50 Stück. Erfolgreich war wie gesagt nur einer davon und das auch noch mit viel zu geringer Dosis (5mg).

Drogentechnisch war das echt das beschissenste was ich mir je angetan habe. Und irgendwie auch das einzige was ich durch und durch bereue.

Ich Check bis heute nicht wie ich so dumm sein konnte und es einfach immer weiter versucht habe anstatt einzusehen das es nicht klappt. Wie gesagt, die Arme waren irgendwann so zerstochen das ich es an den Füßen weiter versucht hatte... Als es da ebenfalls nicht klappte und ich dann nicht nur Schmerzen und wunden an den Armen (und übrigens auch Händen) hatte gab ich es schließlich wirklich auf. Die Schmerzen hielten noch Monatelang an und die Erinnerung daran lässt mein Kreislauf heute noch in den Keller sacken wie ich gerade voller erschrecken festgestellt habe. Die Sache ist nun ca 7 Jahre her.

Auch ätzend war das ich zu dieser Zeit in der Krankenpflege Ausbildung war und man auf Station eigentlich aus Hygiene gründen keine langärmlige Sachen tragen durfte. In der Praxisüberprüfung wo die Lehkraft anwesend war blieb mir keine Wahl als kurzärmlig rum zu laufen und ich frage mich bis heute ob die Leute es nicht gesehen haben oder ob es einfach totgeschwiegen wurde. Ich glaube eher zweiteres...

thx guybrush, genau das wollte ich möglichst bei kitt auch erreichen. es ist nicht schön, ist es nicht. es ist widerwärtig, grund sich vor sich selbst zu ekeln und das auch noch zu verstecken.

wenn du unbedingt musst, dann lass es dir vorher von einem sani o.ä. richtig zeigen und lass dein kind am besten ganz weit weg.

Ich habe mir meinen aller ersten Schuss auch komplett allein gesetzt, ohne dass es mir vorher jemand gezeigt hat oder ich zugesehen hab.
Konsequenz daraus:
So ziemlich jeder Alt-Junkie war schockiert was ich mit meinen Venen angestellt hab (hab einige mal sogar U-47700 i.v. genommen) und nach kürzester Zeit waren meine Venen schlimmer geschädigt, als bei anderen die Jahrzehnte! schon konsumieren. Selbst ein absoluter "Profi" (Alt-Junkie mit medizinischer Ausbildung) hatte Schwierigkeiten bei mir zu treffen.

Sowas kann im Notfall auch fatale Konsequenzen haben.
Musste zwischendurch mal ins KH wegen akuten Verdacht auf Blinddarmdurchbruch und die mussten mir ständig neue Zugänge legen, weil nach einer Infusion die Vene gleich wieder hin war. Mit oralen Antibiotika hätten die meine Infektion niemals schnell genug in den Griff bekommen. Das war wirklich schon ein Lebensgefährlicher Zustand. Mittlerweile haben meine Venen sich zum Glück wieder ein wenig erholt und meine Ärztin schafft es sogar etwas Blut abzunehmen, aber selbst nach nem 3/4 Jahr Pause hab ich immer noch taube , und extrem verhärtete / vernarbte und geschwollene Stellen, keine Ahnung wie oft ich was falsches getroffen haben muss...

Selbst wenn man unter sauberen Bedingungen arbeitet, kann das trotzdem sehr schnell richtig gefährlich werden. Vorallem RC's gehören meiner Meinung nach einfach nicht in die Venen !!!

Ich habe bereits einige Posts weiter oben geschrieben, dass mir klar wurde, was für eine dumme Idee das war, durch die Posts hier und auch dadurch, dass mich Leute im Chat persönlich angeschrieben haben.
Ihr habt zu 100% recht mit dem, was ihr sagt, danke dafür. Genau das war der Grund, warum ich mich bisher von dieser Konsumform sehr weit fernhielt und dies auch weiterhin tun sollte. Ich habe versucht zu reflektieren, was mich überhaupt erst auf die Idee bringen konnte, das zu machen, denn eigentlich lege ich starken Wert auf Safer Use. Ich kam zu dem Schluss, dass es für mich eine Form von Selbstverletzendem Verhalten war. Im Moment geht es mir nicht gut und Ritzen oder in die Essstörung zurückfallen möchte ich nicht. Und ja, ich weiß, wie inkonsequent das ist, dann mit dem Gedanken zu spielen, den nächsten Scheiß anzufangen.
Ich hab gecheckt, dass es mir da eben nicht einfach nur um wirtschaftlichen Konsum ging. Und was den Rest angeht: Ich bin auf der Warteliste für eine Therapie, leider dauert das halt seine Teit.
Jedenfalls danke fürs "den Kopf waschen".

Meine Ärztin und ich sind gerade auch verzweifelt auf Therapie suche.
Ich hoffe wirklich sehr kittster, dass du so schnell wie möglich deinen Platz bekommst und dass dir dort geholfen werden kann!
Bis dahin wünsche dir von ganzem Herzen ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Alles Gute für Dich.


PS: Ich kenne das nur zu gut mit dem Selbstzerstörungsdrang und der daraus resultierenden "Suchtverlagerung" bzw den Austausch von nicht-stofflichen Süchten mit Substanzen-gebundenen Süchten.
Hatte schon in nem anderen Thread was dazu geschrieben, falls es dich interessiert:

Danke jenjey! Ich wohne leider auch noch im ländlichen Raum, was die Suche noch zusätzlich erschwert. Stationär fällt wegen familiärer und beruflicher Verpflichtungen aus, eine Tagesklinik gibt es hier nicht (unser Krankenhaus hat nichtmal eine psychiatrische Station). Also wird es wieder eine ambulante Therapie. Damit habe ich in der Vergangenheit schon gute Erfolge erzielen können, bloß die letzte Therapie, die ich anfing, um am Grundproblem (Selbstwert) zu arbeiten und die 6 Jahre lang ging, war ziemlich für die Katz, da weder die Therapieform noch die Therapeutin (sehr sympathisch, somit hohe Gefahr für "Kaffeeklatsch" in der Therapiestunde, den sie auch nicht unteband bzw. selber anfing) für mich passte. Da in Österreich bzw. zumindest hier in der Gegend Kassenplätze rar sind und einem der Therapeut zugewiesen wird, kann ich nur hoffen, dass ich mit dem nächsten mehr Glück habe.