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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.09.06 20:33
Hab' gestern nach längerer Zeit (vier oder fünf Wochen) mal wieder was geraucht und es war wirklich gutes Gras.:) Mit anderen Worten, ich war angenehm breit.

Ich hab dann in einem Bildband mit Aufnahmen von Insekten, Zellen, Viren etc. geblättert. Tausendfach vergößert mit einem Raster-Elektronen-Mikroskop. Und dabei wurde mir zum ersten mal wirklich bewusst, was ich zwar sonst auch weiß, aber mir eben nicht wirklich vergegenwärtigen kann: Dass diese Kleinstlebewesen im Grunde Maschinen sind; hochspezialisierte Miniroboter auf Nanotechnologie-Basis. Sie haben kein Bewusstsein, keine Gedanken und keine Gefühle/Stimmungen (wie Freude, Sehnsucht, Hoffnung etc.) im menschlichen Sinn, allenfalls extrem primitive Empfindungen wie gut/schlecht - mehr Information als Emotion.
Diese Biomaschinen sind so unglaublich ausgeklügelt, vielfältig und komplex, dass es völlig die menschliche Vorstellungskraft übersteigt und alles, was wir bislang an technischen Erzeugnissen zustande bringen können wie Steinzeitwerkzeuge neben einem Computer aussehen lässt.

Und noch etwas wurde mir klar: Wir haben bewusst oder unbewusst ein sehr anthropozentrisches Weltbild, wir sind nicht bereit die Welt in ihrer Fremdartigkeit und Nichtmenschlichkeit hinzunehmen, sondern zwängen sie in menschliche Kategorien und Begriffe (etwa wenn wir in der Biologie mit moralischen Begriffen arbeiten (angeblich, um es anschaulicher zu machen) statt zu begreifen, dass das Ganze ein völlig amoralischer (nicht unmoralischer) Prozess ist). Gleiches gilt für unser Gottesbild (wenn wir an Gott glauben). Man muss sich nur eine Aufnahme von einer zehntausendfach vergößerten Termite ansehen um zu begreifen, dass Gott, wenn er diese Wesen geschaffen hat, ganz bestimmt nicht dem Menschen ähnlich ist (was die biblische Aussage, nach der wir nach seinem Bilde geschaffen wurden, unsinnig erscheinen lässt - aber ich glaube ohnehin nicht an den biblischen Gott).

Was will ich mit all dem sagen? Man hört oft, dass man auf Drogen keine Einsichten haben kann, die dann auch noch im nüchternen Zustand Gültigkeit haben. Das hier sollten zwei Gegenbeispiele sein.
Auf Gras kann man nicht nur verspulte Gedanken haben, sondern durchaus folgerichtig denken (auch wenn es schwer fällt) und vor allem kann man sich die Dinge besser vergegenwärtigen. Die Faszination ist größer, alles gewinnt eine größere Aktualität und Bedeutung. Im Englischen gibt es den schönen Ausdruck 'sense of wonder' und das trifft es eigentlich perfekt.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?


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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 19.09.06 20:45
Diese Art von Gedankengängen und die wirkliche Bewusstseinswerdung seiner Umwelt kennen wohl auch viele der Pilze/LSD Konsumenten hier.
Endlich wird einem die Möglichkeit gegeben die Welt in ihrem eigentlichen Ursprung wahrzunehmen und nicht so wie jahrelange Erziehung und Schemen es vorgeben.

the basic nature of the universe is love - aldous huxley
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 19.09.06 21:03
zuletzt geändert: 19.09.06 21:05 durch stillermitleser (insgesamt 1 mal geändert)
Also bei mir ist es eher meißtens umgekehrt, wenn ich stoned bin, dann ist mein Kopf leer.
Dann kann ich mich allen Dingen zuwenden, ohne die störenden Gedanken, die sonst meinen Alltag bilden. Also für mich ist das durchaus was positives und in einer anderen Art als bei dir,

Edit: Aber jetzt, wo ich so nachdenke, ist es doch eher ähnlich, der Kopf ist halt auch frei von allen Vorurteilen und Subjektivitäten
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 19.09.06 21:04
Klar, du sprichst mir zwar nicht aus der Seele, aber:

wenn ich mich breit mit Freunden unterhalte, sind das immer wirklich sehr intensive und "durchdachte" Gespräche, ohne häufig zu vergessen worum es geht. Zuhörer empfinden das dann angeblich als gesprochene Essays zu dem jeweiligen Thema.

2. Ich hatte immer Schwierigkeiten, mich in Klausuren strukturiert auszudrücken. Dann hab ich nur noch breit geschrieben, denn auf einmal konnte ich all mein Wissen + Gedanken NACHVOLLZIEHBAR, d.h. logisch verknüpft und den ganzen scheiß, wiedergeben.
Im mündlichen ging es dagegen gar nicht, weil die Ideen und mein Denken an sich im Kopf total abdrehen, und ich nicht einschätzen kann, was in dem Moment angebracht ist, zu sagen. Komische Sache, aber hat mir geholfen.

Ansonsten kann ich sagen, dass ich nur noch einmal die woche was rauche, aber dafür richtig. Sonst isses nichts besonderes mehr und die Gedanken werden auch normaler, wodurch ja der Sinn für mich verloren ginge. Ich seh dann oft fern und kann komplizierten Sachverhalten folgen, bei denen ich sonst eigentlich umschalten würde, weil ich denke, ich würde es nicht verstehen, oder bilde mir ein, dass es mich nicht interessiert. So,....
Nimm den Highway -aber noch leichter wirds doch ohne Drogen im Gepäck?!

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Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.09.06 21:06
also des mit den insekten...darüber mache ich mir auch oft gedanken....schaue man sich zB bienenwaben an....kleine, absolut platzsparende, robuste legemaschienen....

ihr kennt doch alle matrix den film, oder? wo neo da in diesem zuchtdings aufwacht, wo all die menschen um ihn rum in diesem zeug liegen...also diese nergielieferdinger halt....

vergleicht mal die platz/leistung davon mit der von bienenwaben...

mfg/wakemeup
 
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 19.09.06 21:07
Bist du grade breit wAkemEuP? ^^
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 19.09.06 21:13
sdh schrieb:
Bist du grade breit wAkemEuP? ^^


wie kommst du denn da drauf?? rasta mrgreen

mfg/wakemeup
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 19.09.06 21:23
noch was: ich hab mal einfach nur GEDACHT, und war dabei total davon fasziniert, was Denken und Information bewirken kann. Das ist die absolute Kraft. Z.B. Gefühle, bei Liebeskummer, Neugier usw. Man, ich möcht echt wissen, wie das geht. Dabei komm ich mir einerseits sehr wertvoll vor, dass ich denken kann, andererseits erkenne ich, wie unbedeutend mein eigenes Schaffen gegen die Werke der Natur/Gottes ist. Andererseits hat die Natur mit ihrer Evolution natürlich mehr Zeit, als ich, wobei Menschen im Alter ja auch nicht immer "besser" werden. Und schon wunder ich mich wieder, worüber ich so nachdenke. Ich glaube echt, das Menschliche Gehirn ist das, was mich am meisten fasziniert. Aber vielleicht, gibt es ja noch andere Dinge, die viel krassere Sachen können, von denen man es auch nicht vermutet. Z.B. Erde oder Steine, ich meine, wenn man das bloße Gehirn von außen betrachtet, wer würde da vermuten was dadrin vor sich geht. Ach du scheiße, und das dann auf LSD...ich hör auf.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.09.06 21:34
wAkemEuP schrieb:
sdh schrieb:
Bist du grade breit wAkemEuP? ^^


wie kommst du denn da drauf?? rasta mrgreen


rasta tueten biggrin
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.09.06 22:10
Bei einer mittleren Dosis DXM (300-500 mg bei mir) ist es genau so. Man weiss alles was man wissen will. Es ist einfach genial wenn man alles versteht und es einem so klar vorkommt. Man erkennt Zusammenhänge die dir Glaube machen, du könntest nun die ganze Welt verändern da du nun die ultimative Erkentniss gewonnen hast. Das ist die geniale Macht so denken zu können. Wenn ich doch nur mal so ne Erkentniss mitnehmen könnte. Meistens erscheinen sie mir im Alltag dann völlig verwirrend. Doch während des Trips ist es das schönste. Dieses Gefühl macht süchtig und stellt mit der Zeit eine grosse Gefahr der Abhängigkeit dar. Die darauf folgenden Psychosen sind bei mir oft auf die rückkehrende Unwissenheit zurück zu schliessen. Dann hab ich mir oft schon wieder nach einem Tag eine Dosis gegeben um wieder auf diese Niveau zu kommen.
Gefährliches Spiel...

Auf LSD und Pilzen sind meine derartigen Erfahrungen um einiges armseliger...

bin wieder zurück
Abwesende Träumerin



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MSN
  Geschrieben: 19.09.06 23:46
gwen schrieb:
Diese Art von Gedankengängen und die wirkliche Bewusstseinswerdung seiner Umwelt kennen wohl auch viele der Pilze/LSD Konsumenten hier.
Endlich wird einem die Möglichkeit gegeben die Welt in ihrem eigentlichen Ursprung wahrzunehmen und nicht so wie jahrelange Erziehung und Schemen es vorgeben.


Ganz genau,schön in Worte gefasst! razz
BIN NICHT OFT ONLINE ! :)
Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird zu leben!
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.09.06 00:30
Äh, du meintest Schemata (Mehrzahl von Schema), oder? Ich weiß, ich weiß, ich bin ein alter Besserwisser.

Aber zu deiner Meinung: Erziehung spielt sicher eine Rolle, aber ich glaube noch wichtiger ist Gewöhnung/Abstumpfung. Unser Gehirn filtert einfach alles raus, was keine Relevanz für unser Fortkommen (im wörtlichen und übertragenen Sinne) in der Welt hat. Durch Drogen wie Gras oder Pilze werden die Filter etwas durchlässiger...

Ich kann es nicht beschwören, aber ich meine mich erinnern zu können, dass ich als Kleinkind die Welt ähnlich gesehen habe, nur eben ohne Drogen (logisch;)). Ein andauerndes Staunen und selbstvergessene Freude. Manchmal glaube ich fast, wir werden nie wieder so glücklich wie wir es in der Kindheit waren (ohne es zu wissen). Deprimierender Gedanke...
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 20.09.06 03:09
zuletzt geändert: 20.09.06 03:09 durch Sirportalez (insgesamt 1 mal geändert)
ich will den drogen jetzt nichts ..öh.. abschreiben oder so.
aber wenn du schon mal dir die möglichkeiten der nanotechnologie angeschaut hättest, wüsstest du das diese insekten giganten sind. ;)

aber /me als druffi weiß ganz genau was du meinst. mrgreen

PS: mir fehlt mr.green :(
 
Abwesende Träumerin



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ICQ
  Geschrieben: 20.09.06 03:35

Zitat:
Ich kann es nicht beschwören, aber ich meine mich erinnern zu können, dass ich als Kleinkind die Welt ähnlich gesehen habe, nur eben ohne Drogen (logisch;)). Ein andauerndes Staunen und selbstvergessene Freude.


Oh ja! Geht mir ganz genau so! Man läuft durch Gegenden,die man schon zuvor x-mal durchlaufen ist aber auf Drogen(Pilzen, in meinem Fall) guckt man genauer hin,bestaunt alles,wie man es als kleines Kind tat. Und man denkt sich irgentwelche Geschichten aus und läßt die Phantasie dahin schweifen,so wie man es auch als Kind tat.


Dreht man den Knauf,geht die Tür auf. ^^
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.09.06 23:08
zuletzt geändert: 20.09.06 23:08 durch Raul_Duke (insgesamt 1 mal geändert)

Sirportalez schrieb:
ich will den drogen jetzt nichts ..öh.. abschreiben oder so.
aber wenn du schon mal dir die möglichkeiten der nanotechnologie angeschaut hättest, wüsstest du das diese insekten giganten sind. ;)




Na ja, wie groß die Insekten sind, ist eigentlich egal. Auch unsere Körper basieren auf (natürlicher) Nanotechnologie. Das entscheidende ist, dass die grundlegende Funktionsebene jedes Organismus im molekularen Bereich liegt. Jede Zelle, sogar jedes Virus ist eine unglaublich komplexe Nanomaschine, gegen die alles, was wir in dem Bereich anstellen doch noch sehr armselig aussieht...


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