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Traumländer



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  Geschrieben: 30.09.06 20:36
Hallo zusammen!

Seit ich in letzter Zeit Abends mal wieder öfters das ein oder andere Bierchen getrunken habe und gestern zum zweiten Mal auf Pilzen war, ist mir aufgefallen, dass so eine Stimmungsaufhellung ja durchaus etwas Nettes ist. Und zwar hocke ich in nüchternem Zustand eigentlich doch meistens nur vor dem Computer rum. Da bin ich zwar schon durchaus (z.B. musikalisch) kreativ und in den unterschiedlichsten Internetforen gibts eigentlich auch immer was zu erleben. Aber na ja, trotzdem hock ich halt nun mal vor dem Computer rum und erlebe wenig "Reales". Aber ich merke einfach, wenn die Emotionen nicht stimmen, bzw. kaum welche vorhanden sind, dann neige ich nun mal gnadenlos zur Apathie. Und als Mann hat man ja schon von Natur aus eher Probleme, Gefühle auszudrücken, weil die Gehirnhälften nun mal nicht so gut vernetzt sind und evtl. haben mich meine diversen DXM-Trips zusätzlich noch ein bißchen der Emotionen beraubt. Aber grade durch die Pilze gestern ist mir echt krass aufgefallen, dass es eigentlich ja auch anders geht. Da merke ich dann viel mehr, dass ich ja eigentlich am Leben bin. Habe sogar mit einer Tripkollegin so subtil angefangen, zu flirten und sie schien schon irgendwie beeindruckt zu sein. wink Das war noch nicht mal geplant, sondern es ergab sich einfach so. Na ja, hauptsächlich lag es wohl an der Aura der Pilze. Aber egal, wenigstens waren mal die Emotionen da.

Jetzt wollte ich mal fragen, ob es nicht die Möglichkeit gibt, vielleicht so einen Zustand - in abgeschwächter Form natürlich - dauerhaft herzustellen. Da würde das Leben wohl gleich um ein Vielfaches mehr Spaß machen und ich wäre aktiver, etc.. Und mein vielleicht doch etwas vom DXM mitgenommenes Gehirn, könnte es ohnehin vertragen. (Als Dissoziativa stört es ja auch bewusst die Kommunikation zwischen den Gehirnhälften.)
Also eigentlich hab ich an Johanniskraut gedacht. Wäre das nicht, bis auf die angeblich erhöhte Sonnenempfindlichkeit, sehr verträglich und ließe sich damit über einen ziemlich langen Zeitraum hinweg konsumieren? Wer hat Erfahrungen damit gemacht? Stellt sich nach einer Zeit vielleicht die Gehirnchemie um, dass man auch ohne Hilfsmittel offener wird? Oder bräuchte ich vielleicht doch ein stärkeres Anti-Depressiva. Vielleicht bin ich ja doch depressiv, ohne dass es mir bewusst ist.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.09.06 21:49
Zum Thema Antidepressiva und Johanniskraut:

Ich selbe habe schon ein paar verschiedene Antidepressva durchgekauft, Zoloft, Citalopram usw., jedoch auch Johanniskraut Dragees, verordnet vom Arzt. Leider kann ich mich nicht mehr direkt an die Wirkung erinnern, da es schon lange zurück lag.
Wenn du auf Johanniskraut zurück greifen willst, rate ich dir zum Hausarzt zu gehen, er kann dir die höchstdosierten Dragees verschreiben. Dies wird häufig gemacht, da das Präperat weniger Nebenwirkungen aufweist.

Jedoch wirst du Lichtempfindlicher, naja hatte bei mir den tollen Effekt, das ich schneller Braun wurde, aber aufpassen wegen SOnnenbrand ;)^^
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 30.09.06 22:54
OK, Danke, also du rätst mir, zum Hausarzt zu gehen. Gut, dann könnte der mir noch weitere Infos geben.

Ja, also nach meinen ersten Recherchen hat mich das Johanniskraut schon angesprochen. Nach längerer Anwendung und bei hoher Dosierung soll es schon eine "schulmedizinisch anerkannte" stimmungsaufhellende Wirkung haben. Vielleicht ja doch sowas wie ein Mittel zum Zweck, bei evtl. "leichten Depressionen" und Antriebslosigkeit.

Also, wie gesagt, es geht mir nicht um einen einmaligen Flash, sondern ich würde schon gerne eine nachhaltige Wirkung erzielen. Über weitere Tips und Erfahrungen würde ich mich freuen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.10.06 11:03
Also was sich möglichweise noch als probematisch erweisen könnte, wenn du Johanniskraut sozusagen "regelmäßig" nehmen willst, ist, dass es MAO-Hemmer enthält. Ich mein, man kann schon aufpassen, was man zu sich nimmt, aber mir wär des Risiko zu hoch, dass man eben einmal doch nicht aufpasst (was dann alles genau passiern kann weiß ich aber auch nicht so genau)
 
Abwesender Träumer



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ICQ MSN
  Geschrieben: 07.10.06 12:19
Und nochmal es ist bis heute nicht erwiesen das echtes Johanniskraut MAO Hemmer enthält.
Bender: "Oh...your God"

Back to the Roots...

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2 !!!!!
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Traumländer



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  Geschrieben: 07.10.06 12:52
zuletzt geändert: 07.10.06 13:30 durch FULL nonexistence (insgesamt 1 mal geändert)
Hm, na ja, was das "regelmäßig" betrifft... Gestern hab ich zum ersten Mal das Johanniskraut-Präparat genommen und ich plane zur Zeit, es noch zwei Monate lang zu nehmen. Danach sollte dann doch Schluss sein damit. In der Regel sollen die Effekte von Johanniskraut nach 4-6 wöchiger Einnahme eintreten.


Edit zu dem Thema MAO-Hemmer: Ganz konkret: Die Internetseite des Medikaments, das ich einnehme zum Thema MAO-Hemmer.

Das Johanniskraut-Präparat wird da schlichtweg nicht als "MAO-Hemmer" angesehen. Da heißt es "allerdings ist der Ansatzpunkt der Wirkung von Johanniskraut-Extrakt ganz anders als der von chemischen Antidepressiva." (Obwohl er einen ähnlichen Effekt erzielen soll, wie MAO-Hemmer.)

Evtl. sollte die Drogen-Info im LdT zum Thema "Johanniskraut" überarbeitet werden...
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 10.10.06 22:45
ist imho keine gute Idee. Du würdest mit einem solchen Vorhaben deinen Körper dazu bringen eventuell permanent oder zumindest für sehr lange Zeit bestimmte Stoffwechselvorgänge komplett zu verändern.
Die Selbstregulation des Serotonin- und Dopaminhaushalts könnte gestört werden und niemand kann absehen ob du dann später nicht mehr Probleme hast wie vorher.

Gab mal nen interessanten Thread dazu im DF wo es um die lebenslange Einnahme von 5-HTP ging.
"Wetter kann man wegdruffen"

(sagte einst ein guter Freund auf einem Mainfloor irgendwo auf diesem Planeten beim Schlammtanzen)
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Traumländer



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  Geschrieben: 10.10.06 23:17
@Relaxed

Danke nochmal für den Kommentar. Ja, also ich werde jetzt voraussichtlich noch die 2 Monate lang täglich 600mg Johanniskrautextrakt nehmen und danach lass ichs dann damit sein. Das hatte ich mir jetzt auch schon so überlegt. Also zur Zeit gehts mir sehr gut damit, aber über einen noch längeren Zeitraum ständig auf Stimmungsaufhellern zu sein, könnte wirklich kontraproduktiv sein. In den ersten Tagen war ich phasenweise fast ein bißchen überdreht, aber das war noch OK und fühlte sich auch ganz gut an und es hat sich jetzt sogar noch gebessert/ eingependelt.

Hm, ich denke, dass das DXM leider den Hirnstoffwechsel ziemlich durcheinander bringen kann. Seit mehr als 1,5 Jahren hab ich in größeren Abständen immer wieder auf DXM und ein paar Mal auch DPH getrippt. Das hat mich zwar auch definitiv weiter gebracht, aber wahrscheinlich war es auch der Knackpunkt. Wäre echt ziemlich sinnvoll, wenn ich das in Zukunft nicht mehr machen würde. Allerdings hab ich mir fast nach jedem Trip vorgenommen, dass es der letzte sein soll. ^^ Aber egal, vielleicht kann ich nun durch die 2 Monate Johanniskraut wirklich permanent meinen Stoffwechsel wieder "normalisieren" und dann fällt mir es vielleicht leichter, das DXM in Zukunft beiseite zu lassen. Zumal mir die Trips schon länger nichts Neues mehr bringen und es eher nur noch eine Gewohnheit ist...

Aber ich laber schon wieder zu viel. Hoffentlich kann ich das einhalten, was ich mir vorgenommen habe.
 
Mitglied verstorben



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  Geschrieben: 11.10.06 00:37
leider gibt es in der schulmedizin das gleiche dumme irrationale vorurteil wie unter vielen drogies: daß pflanzliche produkte automatisch mild, sanft und harmlos sind. völliger schwachsinn, johanniskraut ist ein antidepressivum und als solches zu behandeln; es handelt sich um einen massiven eingriff in den hirnstoffwechsel, der massive unerwünschte nebenwirkungen nach sich ziehen kann; auch sind gefährliche wechselwirkungen mit anderen medikamenten und genußdrogen möglich (auch wenn es entgegen der bisweilen geäußerten behauptung kein MAO-hemmer ist).

wenn du glaubst, depressiv zu sein und damit antidepressiva zu brauchen, sprich mit einem fachmann darüber. ein hausarzt ist hier übrigens kein fachmann, sondern erfüllt nur die funktion, dich zu einem zu überweisen, nämlich einem facharzt für neurologie/psychiatrie und/oder einem psychotherapeuthen. antidepressiva verschreiben sollte ausschließlich der psychiater/neurologe, das gilt auch für (aus unerfindlichen gründen) rezeptfreie präparate wie johanniskraut.
Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
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Traumländer



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  Geschrieben: 11.10.06 03:24
@Bettlektüre

Ich verstehe deine Argumentation durchaus, respektiere auch dein wissenschaftliches Wissen und deine IMHO wirklich guten und vernünftigen Beiträge, die mir schon durchaus aufgefallen sind. Aber sagen wir mal so: Wenn ich auf eigene Faust mich dazu "entscheide" (na ja), Drogentrips zu unternehmen und damit evtl. meine Gehirnchemie durcheinander gebracht habe, dann möchte auch zunächst mal ich selbst entscheiden, wie ich das dann evtl. wieder gradebiegen kann. Wobei "gradebiegen" eh relativ ist. Ich war in meiner Jugendzeit sicherlich schwermütiger als heute und es wäre da sicherlich leicht und naheliegend gewesen, ein Anti-Depressiva verschrieben zu bekommen. Irgendwie kam ich dann aber so ein bißchen auf die Drogen-Schiene und ehe ich mir das wirklich rational tiefgehend überlegt hatte (wer macht das schon?) trippte ich eben vor allem mit dem sehr heftigen DXM. Das ist sicherlich zerstörerisch, aber irgendwo auch nachhaltig sehr heilsam. Wie schon oft gesagt, die Ego-Auflösung zu erleben und irgendwo mit der Unendlichkeit zu verschmelzen ist wohl eine nachhaltigere Therapie, als mit einem Psychater endlos in der Vergangenheit herumzustochern und im Trüben herumzufischen. Ich will keine Psychater beleidigen, aber nur mal den Unterschied herausstellen. Also gerade auf spiritueller Ebene bin ich an ein Ziel gekommen, von dem ich vor dem Drogenkonsum noch nicht mal wirklich wusste, dass es existiert. Das waren für mich nun mal so nachhaltige Erfahrungen - und das kann mir auch niemand mehr nehmen - dass ich kaum denke, dass ich in einem herkömmlichen Sinne depressiv bin. Wie gesagt, depressiv war ich wohl eher vor meinen Drogentrips.

Ich denke eher, dass mein Stoffwechsel eben einfach einen kleinen Schubs durch dieses pflanzliche Anti-Depressiva vertragen könnte. Ich möchte meinen Stoffwechsel vielleicht einfach ein bißchen "umprogrammieren". Vielleicht bin ich ein Spieler und ein "Ver-rückter". Aber warum nicht? Für mich hat sich es quasi als eine tiefgehende Wahrheit offenbart, dass das Leben ein Spiel ist, ein Ausleben für irgendwelche Seelen.

Kurzum: Ich denke, zur Zeit könnte mir so ein bierernster Psychater wohl in keinster Weise irgendwie behilflich sein. Und warum sollte ein selbst noch so guter Psychater besser wissen, was gut für mich ist, als ich selbst? Der müsste sich erstmal eingehend mit Spiritualität beschäftigen, Psychedelika konsumieren und am besten auch mal eine Ego-Auflösung erleben, um meinen Status überhaupt nachvollziehen zu können. (Danach wäre er mit Sicherheit ein anderer Mensch. wink)

Von daher nehm ich mein Schicksal doch lieber in die eigene Hand und nehme jetzt einfach mal ne Weile das Johanniskraut und beobachte, ob und was sich so alles verändert. Bisher empfinde ich alles als sehr positiv. Und wie gesagt, nach zwei Monaten wird es ohnehin abgesetzt. Sollte ich schon früher evtl. mit den Wirkungen unzufrieden sein, wird es eben früher abgesetzt.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.10.06 13:33
zuletzt geändert: 12.10.06 13:37 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 2 mal geändert)
also ich denk du machst das schon richtig so, wie du es machst.
klingt zumindest für mich vernünftig in ansatz und durchführung.
ich kann mir das durchaus sehr gut vorstellen und mich in deine situation hineinversetzen.
selbstmedikamention scheint mir in deinem fall im moment auf jeden fall das richtige zu sein (auch wenns vllt etwas waghalsig erscheint ^^) ein "normaler psychiater" oder sonstiges kann dich wirklich überhaupt nicht verstehen im moment denk ich, da er einfach in einer ganz anderen welt lebt und in ganz anderen bahnen denkt wie du.
wie sollte er dir da helfen können und dich wirklich verstehen ohne sich mit der "materie" - die bereits in dir pocht und wirkt - selbst zu kennen?!
außer vllt mit irgendwelchen mittelchen auf die du ja schon bereits ein auge geworfen hast mit dem johanniskraut und auf eben jenes zurückgreifen willst.
versuchs eben einfach mal und schau ob es dir weiterhilft bzw. ob du damit zurechtkommst.
was ändern kannst du ja immernoch jederzeit!
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 12.10.06 21:29
zuletzt geändert: 12.10.06 21:34 durch FULL nonexistence (insgesamt 1 mal geändert)
Ja Danke, du scheinst mich zu verstehen. smile Ich denke wirklich nicht, dass ein gewöhnlicher Psychater mir wirklich was zu sagen hätte. Ich würde mir sogar wie ein Lügner vorkommen, wenn ich von meinen alten, scheinbaren Problemen erzählen würde, die für mich eigentlich keine Bedeutung mehr haben und wenn ein Psychater dann lehrbuchmäßig in meiner Vergangenheit herumwühlen würde, um da auf irgendwas zu stoßen. Es würde mir vorkommen, als würde ich mit dem Psychater spielen! Das wäre total sinnlos! Einige von euch werden sicherlich wissen, ohne überheblich wirken zu wollen, dass man sich in gewisser Weise geistig schon bedeutend von der "normalen" (was ist schon normal?) Denkweise, sagen wir mal, die Denkweise des Durchschnittsbürgers, verabschieden kann, ohne deshalb gleich ein Fall für das Irrenhaus zu sein. *g* Ich bin halt bereits meinen eigenen geistigen Weg gegangen und muss den auch weitergehen. Ich muss also eher auf meine Intuition achten und das tun, was sich für mich richtig anfühlt. (Das sollte wohl sowieso jeder und ist eigentlich auch überhaupt nichts "besonderes"...) Für mich ist das kein leeres Gelaber.

"Think for yourself. Question authority." Ums mit Dr. Leary zu sagen. Und das bezieht sich uneingeschränkt auf *alle* Autoritäten. So, jetzt sollte auch die Bettlektüre überzeugt sein. mrgreen mrgreen
 
Mitglied verstorben



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  Geschrieben: 13.10.06 13:50
zuletzt geändert: 13.10.06 13:58 durch ungelesene Bettlektüre (insgesamt 1 mal geändert)
@FULL NONEXISTENCE; mischgi: Ihr geht bei Eurer Argumentantion von falschen Voraussetzungen aus: ein Psychiater ist kein Psychotherapeut, sondern ein Facharzt, der insbesondere auf Psychopharmaka spezialisiert ist. Er kann Dir bei der Auswahl eines für Dich maßgeschneiderten Antidepressivums helfen, es Dir verschreiben und die Einnahme überwachen. Von Deinem DXM Konsum kannst Du ohne Bedenken erzählen, da er der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt, bzw. sollst es auch, da dies ja die vermeindliche Ursache für Deine Beschwerden ist.

Daß Ego-Auflösung die Weltsicht nachhaltig beeinflussen kann, weiß ich, und auch daß sowas potentiell heilsam ist (wenn auch umgekehrt auch möglicher Auslöser für schwere psychische Erkrankungen). Daß dadurch die Gehirnchemie durcheinandergeraten kann, halte ich so wie Du für durchaus denkbar - gerade deshalb, und wegen einem möglichen Geradebiegen durch Antidepressiva, solltest Du mit einem Fachmann, also einem Psychiater, darüber reden. Du darfst nicht vergessen, daß auch Antidepressiva ein ganz massiver Eingriff in die Gehirnchemie darstellen, und daß man ohne das nötige Fachwissen mehr kaputt machen als heilen kann.
Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 13.10.06 14:32
Hi FullNonexistence

Ich muss zugeben, nicht alle Antworten gelesen zu haben. Möchte aber kurz meine Erfahrungen mit Johanniskraut schildern:

Als ich das letzte Mal aufhören wollte zu rauchen und es mir in der darauffolgenden Zeit halt dann nicht so gut ging ( Stimmungsschwankungen, Nervosität, Deproschübe) hab' ich mir Johanniskrautpastillen in der Drogerie besorgt. Ich hatte mal gehört, das soll helfen. Die Drogistin empfahl mir eine Einnahme von mindestens 3 Wochen, bis die Effekte voll zu spüren wären.

Die ersten Tage habe ich wirklich nicht viel gespürt. Ich nahm 3 von diesen Pflanzendragees pro Tag, wie auf der Packung angegeben. So nach 10 Tagen spürte ich dann aber schon eine Veränderung! Es war aber nicht einfach nur positiv. Ich muss da zustimmen: pflanzlich ist nicht unbedingt sanfter als chemisch.. Es fühlte sich effektiv so an, als wäre ich unter Antidepressiva. So wattemässig. Gut ich habe keine Erfahrung mit AD aber kenne mich mit Medis doch einigermassen aus. Doch, ich konnte teilweise lachen, aber es veränderte mich doch etwas zu strange und ich hab's wieder abgesetzt, noch vor Erreichen der 3 Wochen.

Ich denke zur Verbesserung oder Intensivierung von Gefühlen hat es bei mir nicht unbedingt geführt, es hat mich eher abgelöscht, gleichgültiger gemacht. Wenn es einem wirklich schlecht geht, kann es das vielleicht etwas verdrängen, aber positive Gefühle habe ich nicht gespürt.

Zudem ist eine Einnahme auch zeitlich beschränkt empfohlen, ich glaube nicht länger als 6 Wochen.

Effektiv wirkt es! Aber ich fand's nicht angenehm. Mir gings ohne besser.

Der beste Stimmungsaufheller ist: Rausgehn, in die Natur oder unter Leute, reale Erlebnisse haben (du schreibst ja auch dass dir das fehlt).
Einmal täglich raus, oder Joggen hilft auch, das schüttet so richtig Glückshormone aus, ich überwinde mich dazu leider auch zu wenig.

Greetz Veilchen
 
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Traumländer



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  Geschrieben: 13.10.06 17:17
@Bettlektüre

Hm, wie ich sehe, beharrst du auf deinem Standpunkt. OK, dann möchte ich dich wirklich darum bitten, dass du versuchst, meine Situation so gut es geht, nachzuvollziehen.

Du sagst, du weißt, dass eine Ich-Auflösung die Weltsicht eines Menschen nachhaltig beeinflussen kann. Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen und muss da sogar noch ein Stück weiter gehen. Denn eigentlich jeder einigermaßen seriöse spirituelle Lehrer würde, nach dem, was ich weiß, sagen, dass eine Ich-Auflösung das ist, was gemeinhin als "Erleuchtung" bezeichnet wird. Auch alle *guten* Bücher zum Thema zielen immer darauf ab, das Ego des spirituellen Suchers aufzulösen. Manche Gurus haben in der Vergangenheit dazu sicherlich auch sehr drastische Methoden verwendet, die ein Mensch aus unserem Kulturkreis kaum nochvollziehen und gutheißen kann. Im Buddhismus gilt der Satz "alles Leben ist Leiden". Doch das gilt nur für das Ego eines Menschen. Es kann passieren, dass einem Menschen zu Lebzeiten (durch welche Umstände auch immer) eine Ego-Auflösung passiert. Dadurch wird dieses existenzielle Leiden nachhaltig beendet. Und das ist das, was mir anscheinend vor einiger Zeit widerfahren ist und es fühlt sich auch so an für mich. Für meine psychische Entwicklung war das sicher eine gute Sache und ich habe es ja auch angestrebt.

So, doch da dass eben für einen westlichen Menschen wie mich, ganz neues Terrain ist, weiß ich nicht, inwieweit es normal ist, nach einer solchen Erfahrung vielleicht emotionsloser zu sein. Irgendwie habe ich aber nun mal das Gefühl, dass das DXM meinen Stoffwechsel auch negativ beeinflusst hat und wie du sagst, hältst du das ja auch für wahrscheinlich. Meinst du, ein Psychater könnte da etwas damit anfangen, wenn ich ihm von DXM-Konsum erzähle und würde das bei der Auswahl des ADs dann auch in Betracht ziehen? Und hat dir deine Einnahme von ADs eigentlich wirklich weitergeholfen? Wie macht es sich bemerkbar? Ist deine Behandlung eigentlich schon beendet und konntest du nachhaltig positive Veränderungen feststellen? Das fände ich sehr anschaulich, wenn du etwas von deinen persönlichen Erfahrungen erzählen könntest.

Da du darauf insistierst, überlege ich mir nämlich schon, ob es nicht wirklich sinnvoller wäre für mich, zu einem Psychater zu gehen und ihm insbesondere von dem DXM-Konsum zu erzählen. Auf psychischer Ebene gehts mir gut, aber wenn ich da wirklich ein durch DXM ausgelöstes, gehirnchemisches "Stoffwechselproblem" haben sollte, wäre es sicherlich dumm, wenn ich nicht die Möglichkeit ausschöpfen würde, dem wieder entgegenzusteuern.

Also, würde mich freuen, wenn du mir nochmal antworten würdest. smile


@Veilchen

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Wie man sieht, war das Johanniskraut ja anscheinend wirklich nicht das Richtige für dich. Tja, das würde für die Argumentation von Bettlektüre sprechen, dass es wichtig ist, ein passendes AD zu benutzen.

Was du weiter unten sagst, ist sicherlich etwas sehr Wahres. Einfach mal rausgehen und "reale Erlebnisse" haben ist etwas, was ich wie du, leider zu wenig mache. Sich mehr mit Leuten treffen usw. Doch vielleicht könnte bei mir dennoch unabhängig davon eine Behandlung mit ADs sinnvoll sein...
 

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