LdT-Forum

Seite 1 (Beiträge 1 bis 6 von 6)

AutorBeitrag
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

dabei seit 2007
8 Forenbeiträge

  Geschrieben: 27.06.07 10:32
Ja, wo fang ich an? Hab früher nur wochenends bissl Crystal genommen, gelegentlich mal ne Pille.

In letzter Zeit sehr viel Stress mit meinem Partner, der mir sehr am Herzen liegt.

... die letzten zwei Monate nahm ich C öfters auch unter der Woche, weil ich so viel zu tun hatte. Ok, außerdem war ich im letzten Prüfungszeitraum in jeder Prüfung drauf. Die Ergebnisse waren trotzdem gut.

Nach nem üblen Streit mit meinem Partner hab ich dann ne Runde, zwei Tramal und zwei Tetrazepam reingehaun, das war alles was ich noch hatte...

mir gings danach drei Tage beschissen, Schwindelgefühle, Schwäche, Matsche im Kopf.

Das schlimme ist, ich hab gar nicht drüber nachgedacht... ich wollte mich einfach nur nicht mehr aufregen und ruhig sein.
Mich macht das schon stutzig, ich war bisher immer drauf bedacht, nichts zu übertreiben. Und jetzt stelle ich an mir dieses Leck-mich-am-Arsch-Gefühl fest, das meines Erachtens der Anfang vom Ende ist... es steht und fällt mit dem Zustand meines Privatlebens.

Kennt ihr diese Situation? Freue mich auch über skype kontakte.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 27.06.07 12:30
Ich würde zunächst mal die diagnostische Seite vorantreiben: hältst du 1, 2, 3, 4 Wochen völlig ohne Drogen aus (idealerweise auch keinen Alkohol, kein Nikotin)? Falls ja - versuch deinen Konsum danach in geregelte Bahnen zu lenken. Falls nein - gesteh dir ein, dass du ein Problem hast und such dir notfalls Hilfe in deinem Umfeld oder von einem Profi.

Ich hab meine D-Abiarbeit auf E geschrieben weil ich vollkommener Matsch von der Nacht vorher war (ne, keine Party), und es kamen 15p raus - das heißt aber keinesfalls, dass sowas ewig so bleibt. Kann auch iwann nach hinten losgehen.

Ich muss dazu sagen - mein Konsum ist momentan sehr gemäßigt, aber es läuft bei mir auch privat recht gut. Wann immer ich Probleme habe, versuche ich, auf Psychoaktiva zu verzichten und stattdessen Sport o.ä. zu machen. Wenn das nicht mehr geht ists ein guter Indikator für ein echtes Problem (und auch solche Phasen hatte ich schon).
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2006
44 Forenbeiträge

  Geschrieben: 27.06.07 13:42
hast dumit deinem partener mal über deine situation geredet?

eigentlich solltest du das tun was dein verstand dir sagt wenn dus nicht mehr willst dan verscuh davon wegzu kommen / den konsum einzuschrenken. wenn du aber weiterhin dieses lmaa gefühl hast (was ich nicht glaube denn sonst hättest du diesen thread ja nicht gestartet) dann soltest du versuchen dir klar zu machen ob du das was du tust wirklich nötig hast, also ob du ne prüfung nicht auch nüchtern schreiben kannst etc. du solltest dir aber auch im klaren darüber sein, dass das nicht ganz so einfach wird denn wenn du einmal angefangen hast deinen altag mit drogen zu meistern und dann damit aufhörst wird dir irgend wann der gedanke kommen das es mit doch auch geht so wars bei mir zumindest.

hab sowas änliches hinter mir war ne zeit lang (ca. 2 Monate) immer druff auf der arbeit und abends wieder kiffen um schlafen und essen zu können. und wenn ma nichts da wa dann wurden sparbücher leergemacht oder auch mal alte sachen auf ebay verkauf. mir hat damals mein bester freund da wieder raus geholfen.



PERMANENTE KLEIN - SCHREIBUNG UND DIE ABKÜRTZUNG VON WÖRTERN IST EIN ZEUGNISS MEINER FAULLHEIT

Alcohol ist ein GIFT und tötet Jährlich 40.000 Menschen alein in Deutschland - Warum versteht das Keiner ???
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

dabei seit 2007
8 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.06.07 07:37
Vielen Dank für eure Antworten. Lieber hätte ich natürlich gehört "ach, passt schon, morgen wird alles wieder normal", aber naja, dumm bin ich ja auch nicht.

Auf jeden Fall muss der Zustand "auf den ärger erstmal ne line" aufhören, das ist wirklich Suchtverhalten und auch nicht sinnvoll, was hilft denn Crystal bei Problemen? Objektiv betrachtet ist mein Verhalten total schwachsinnig, aber wer ist schon zu sich selbst immer objektiv?

@Vitamin: wie hat dir dein Freund geholfen? Ich stelle immer wieder fest, dass diejenigen, die mir nahestehen, mir nicht besonders helfen können, weil sie nicht drauf sind und das Gefühl nicht kennen... und die die drauf sind (eher wenige in meinem Umfeld) sind irgendwie auch keine Hílfe.

Meinem Freund habe ich davon nix gesagt, er ist ziemlich schwierig und nicht so der Emotionale, ich dagegen schon... von daher vermeide ich es meist, mit ihm über dinge zu sprechen, die mich belasten...
Im Gegenteil, ich behaupte immer, ich habe alles im Griff, was natürlich Blödsinn ist.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.06.07 09:17

crys schrieb:
Vielen Dank für eure Antworten. Lieber hätte ich natürlich gehört "ach, passt schon, morgen wird alles wieder normal", aber naja, dumm bin ich ja auch nicht.

Auf jeden Fall muss der Zustand "auf den ärger erstmal ne line" aufhören, das ist wirklich Suchtverhalten und auch nicht sinnvoll, was hilft denn Crystal bei Problemen? Objektiv betrachtet ist mein Verhalten total schwachsinnig, aber wer ist schon zu sich selbst immer objektiv?



Sollte man versuchen, auch wenns weh tut. Und "Rat", wie du ihn oben erwähntest, wirst du hier (hoffentlich) nicht finden...


crys schrieb:
Meinem Freund habe ich davon nix gesagt, er ist ziemlich schwierig und nicht so der Emotionale, ich dagegen schon... von daher vermeide ich es meist, mit ihm über dinge zu sprechen, die mich belasten...
Im Gegenteil, ich behaupte immer, ich habe alles im Griff, was natürlich Blödsinn ist.



Gerade wenn dein Freund eher rational orientiert ist solltest du mit ihm reden, wiel er dann evtl. einen gegenpol bilden kann.
 
Traumländer



dabei seit 2008
3.206 Forenbeiträge

  Geschrieben: 24.11.21 16:51
Ja, liebe Leute,
Spoiler:
ich bin mal wieder am faulenzenden Rumsurfen und assoziativen Querlesen mittels Ungelesene-Beiträge-Markierungen auf weiter "unten" liegenden Seiten, Suchfunktions-Spielereien etc. - auch so eine Art "Sucht" bzw. zumindest weirder Eskapismus meinerseits...; nun ja,
ich hoffe, man sieht mir das "necro"-en nach
Spoiler:
(- wobei ich eh nie verstanden habe, was daran so schlimm sein soll, wenn jemand neue Beiträge oder Fragen zu einem Thema hat; der Übersichtlichkeit halber ist das doch allemal besser, als den drölften Thread zum gleichen Thema zu erstellen, oder etwas nicht?). Aber ich schweife schon wieder ab, hehehe...



Jedenfalls finde ich die folgenden Beiträge sehr relevant und auch auf-schluss(/schließend)-reich für ALLE, die sich mit der Thematik "aufhören? - und wenn ja, wie?" beschäftigen wollen:


Das Vitamin schrieb:
hast dumit deinem partener mal über deine situation geredet?

[...] mir hat damals mein bester freund da wieder raus geholfen.


crys schrieb:
@Vitamin: wie hat dir dein Freund geholfen? Ich stelle immer wieder fest, dass diejenigen, die mir nahestehen, mir nicht besonders helfen können, weil sie nicht drauf sind und das Gefühl nicht kennen... und die die drauf sind (eher wenige in meinem Umfeld) sind irgendwie auch keine Hílfe



Natürlich ist jede*r zunächst für sich selbst verantwortlich, und muss auch selber den Willen, die Disziplin, das Durchhaltevermögen, den Sinn, die Selbstbestätigung darin finden, mit irgendetwas aufzuhören, das selbstschädigend bzw. selbstblockieren ist.

Dennoch sind wir Menschen soziale Lebewesen, die als Säugetiere am/von Anbeginn des Lebens abhängig von Pflege und Schutz durch andere angewiesen sind, eine frühkindliche Prägung, deren Fortbestehen man nicht unterschätzen sollte.

Aus meiner Sicht hilft Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber vertrauenswürdigen Vertrauten, sowie bedingt auch gegenüber Wildfremden mit gänzlich anderem Erfahrungsschatz, ungemein beim Bewältigen neuartiger Probleme oder solcher, an deren Bewältigung man bereits mehrfach gescheitert ist. Auch professionelle Hilfe kann dabei hilfreich sein. Besonders sind es aber (freundschaftlich wohltuende, nicht abhängige!) Beziehungen, die uns auf besondere Weise zu spiegeln vermögen und uns zu (Selbst-)Erkenntnissen verhelfen können, denen wir uns sonst nicht stellen würden.


Man sollte sich freilich nicht "hängenlassen" und (allein) auf Andere verlassen (auch eine Form der Abhängigkeit!); allerdings kenne ich mehrere Fälle, in denen nahestehende Menschen einem*einer zusätzliche Kraft und ein oft nötiges Korrektiv bzgl. "Hoffnungslosigkeit", "Mutlosigkeit", "Scheuklappendenken", "Selbstabwertung", "Tunnelblick", "Verantwortung" konnten.


Ein Freund von mir bekundet immer wieder, dass er ohne seine Frau und Kinder wohl kaum aus der Alkohol- (der bekanntlich trotz bzw. auch gerade wegen der hohen sozialen Akzeptanz, Verbreitung und Verharmlosung als besonders abhängig machende Droge gilt) sowie Porno- Sucht sowie (selbst-)schädigender Verhaltensweisen aufgrund familiärer, schädlicher Lern-Erfahrungen und psychischer Prägungen herausgekommen wäre - bzw. so überhaupt erst ein vollumfängliches Problembewusstsein sowie zusätzliche Anreize zur Problembewältigung durch das Aufzeigen selbstaufwertender, sinnstiftender, sorgenabschwächender Hilfechancen, Hoffnungen und Perspektiven entwickeln konnte.


Wer also, warum auch immer, nachdenklich über Konsum- bzw. Verhaltensmuster ist, den*die möchte ich noch einmal nachdrücklich ermutigen, sich - neben freilich mindestens genausowichtiger Ich-Zeit mit persönlicher Reflektion und Denk-/Gefühls-/Verhaltens-Selbst-Beeinflussung - auch anderen Menschen zu öffnen, mit denen möglichst ergebnis- und methoden-offener zumindest aber respektvoller Umgang "auf Augenhöhe" auch nur "irgendwie" denkbar ist.


So manches Mal - öfters als man vermuten könnte - überraschen einen Menschen positiv!

(Vieles davon erkennt man erst im Rückblick.)

Doch oftmals - gerade dann, wenn man eher der ängstliche, dauerkonditionierte, einsame, negativ umfeldgeprägte, sozial horizontbeschrängte oder gar isolierte, melancholische, pessimistische skeptische, verkopfte, verunsicherte Typ Mensch ist... - neigt man dazu, ENORM zu unterschätzen, wie anregend, inspirierend, wohltuend die Zusprache anderer Menschen sein kann.

Also: Überwindet euch zu mehr (nicht nur Selbst-) Ehrlichkeit - es zahlt sich langfristig aus!


In diesem Sinne:

SPREAD the love - SEEK the love - ACCEPT the love - SHARE the love.
Liebe ist Leben.

Seite 1 (Beiträge 1 bis 6 von 6)