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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 23.01.04 16:58
zuletzt geändert: 30.12.19 00:59 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
tach,

kennt sich vielleicht irgendjemand besser mit bestimmten alkaloiden und deren wirkung aus? eigentlich gehts mir erstmal um atropin bzw. hypscyamin, (s)- hyoscyamin, (r)- hyoscyamin, und (r, s)- hyoscamin.
is (s)- hyoscyamin dasselbe wie (r)- hyoscyamin? und was is (r, s)- hyoscyamin? ein einzelnes alkaloid, zwei zusammen??? unterscheiden sich die alkaloide irgendwie, in der wirkung, aufbau oder sonstiges?
:?: :?: :?:

hab mich noch gar nich richtig intensiv mit alkaloiden beschäftigt. hab jetz das ganze zeug vor mir und blick da nich so wirklich durch, wär aber mal wissenswert.

kann mir das irgendjemand verständlich rüberbringen?

:)
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Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 30.12.2019 00:59

Hyoscyamin bezeichnet immer das (S)-Hyoscyamin. Die Mischung der Enantiomere (das Racemat), also (R,S)-Hyoscyamin wird als Atropin bezeichnet. Wenn man so will ist Hyoscyamin also enantiomerenreines Atropin.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 23.01.04 17:48
Servus!
Erstmal würde ich vom Konsum von NSG dringend abraten, aber hier geht es ja schließlich um die Information. Also: bestimmte, meist organische Verbindungen sind chiral (cheiron=griechisch: Hand). Das bedeutet, sie haben ein Atom, in den allermeisten Fällen ein C-Atom, dass Verbindungen mit vier verschiedenen Partnern eingeht. Beispiel Milchsäure: Das C-Atom hat vier unterschiedliche Reste, nämlich: Wasserstoff (-H), eine Hydroxylgruppe (-OH), eine Methylgruppe (-CH3) und eine Carboxylgruppe (-COOH). Bei vier unterschiedlichen Partner aber gibt es 2 Formen des ganzen Milchsäuremoleküls, die sich nicht decken können. Sie verhalten sich wie die rechte Hand zur linken, daher der Begriff Chiralität. Das C-Atom wird als chirales Zentrum bezeichnet, und in der Strukturformel noch oft mit einem * gezeichnet. Die Reste werden jetzt nach einem bestimmten System angeordnet, gedreht und aus der Richtung der Drehung kann man dann ableiten, ob die Form R- (rectus=lateinisch: rechts) oder S- (sinister=lateinisch: links) ist. R-S bezeichnet eine gleiche Mischung von R- und S-Form, auch Racemat genannt.
Nicht verwechseln darf man die R-S-Bezeichnungen mit der optischen Aktivität, bestimmte Verbindungen können polarisiertes Licht messbar krümmen. Ein quantenmechanischer Effekt, auf den ich jetzt nicht eingehe.
Obwohl R- und S-Form die gleichen physikalischen Eigenschaften haben, kann oft die eine Form eine größere Wirkung auf den Organismus entfalten als die andere. Ich hoffe, das ist jetzt klar.
Noch was allgemeines zu Alkaloiden: wie der Name schon sagt, sind Alkaloide alkali-ähnlich, d.h. basisch. Sie enthalten immer N-Atome und sind Schutzmechanismen von Pflanzen vor dem Gefressen werden. Die meisten Drogen mit Ausnahme von THC, Alkohol, Salvia u.a. sind Alkaloide.
Hoffe, das hat dir etwas gebracht.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 23.01.04 20:00
ich kann dir was aus "römpp - chemische zaubertränke" abtippen, aber ich weiß nicht obs was bringt, is schließlich schon 70 jahre alt...
soll ichs ma machen?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 24.01.04 13:15
@katzenkopF: war ja schon sehr aufschlussreich... aber du hast noch nicht erwähnt, dass (R, S)-Hyoscyamin, also die Mischung zu gleichen Teilen von (R)-Hyoscyamin und (S)-Hyoscyamin Atropin genannt wird.

Scopolamin, das zweite Hauptalkaloid der NS-Drogen wirkt im Gegensatz zu Atropin (welches anregend und leicht hallzinogen wirkt) dämpfend auf das ZNS und höchst halluzinogen.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.01.04 16:09
Scopolamin sorgt auch dafür, dass man sich beim ET - Trip meist nur schwer an ihn erinnern kann, Scopolamin pur wird häufig verwendet, um Leute auszurauben. Nachher wissen sie nix mehr...
Und was noch schlimmer ist, da es auch gefügig macht wird als Wahrheitsdroge benutzt, aber auch als Mittel zur freiwilligen Vergewaltigung benutzt.

Aber ET besitzt zu schwankende Konzetrationen, um dazu verwendet werden zu können.
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 24.01.04 17:36
danke danke, hat mir sehr geholfen!


Snakebitekiss schrieb:

Und was noch schlimmer ist, da es auch gefügig macht wird als Wahrheitsdroge benutzt, aber auch als Mittel zur freiwilligen Vergewaltigung benutzt.



das war doch in der antike und im mittelalter so, jedenfalls so um die zeit, oder? aber das waren dann schon so richtig krasse giftmischer, die damit versucht ham aus leuten irgendwelche sachen zu quetschen usw.
und stimmt das, dass mit kakaoin auch sexuelle nachgibigkeiten erzwungen wurden?
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.01.04 18:45
Es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, dass die Menschehit das Mittelalter nicht ganz überwunden hat.
Stimmt, war hauptsächlich im Mittelalter so, aber selbst heute wird ein Scopolaminderivat als Wahrheitsdroge benutzt (oder besser missbraucht) und ganz selten auch um Leute Sexuell Gefügig zu machen, oft verschätzen sich die "Verführer" aber und ihr Opfer landet im Krankenhaus, mir sind nur zwei oder drei Fälle bekannt, wo Scopolamin eingesetzt wurde, aber im Artikel stand, dass das in bestimmten Ostblockländern öfter passieren würde (vielleicht wird es hier aber uch nicht bekannt, weil sich das Opfer nicht erinnern kann)
Natürlich ist die Anwendung mittlerweile extrem selten, da es mittlerweile bessere Wahrheitsdrogen gibt... Ich glaube man setzt auch nur Beta - Scopolamin zur Befragung ein (keine Ahnung, wo der Unterschie dliegt - jenseits des chemischen meine ich)

Nur was ist kakaoin???
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 24.01.04 19:27

Snakebitekiss schrieb:
Nur was ist kakaoin???



Hm... zwei Möglichkeiten:

1. er (sie?) meint Cocain
2. ein Wirkstoffe des Kakaos, welcher mir aber nicht wirklich bekannt ist... ^^' Vielleicht Theobromin?

Ich denk aber eher, dass Cocain gemeint ist :wink:
 
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 25.01.04 04:26

choggo schrieb:


1. er (sie?) meint Cocain




ach, verschrieben... ja, kokain meinte sie.
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Das Leben ist eine Krankheit, welche durch Geschlechtsverkehr übertragen wird und immer tödlich endet.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 25.01.04 11:32

Patti schrieb:

meinte sie.


Argh, hab ich's mir doch gedacht ^^

Hm, ich weiß es zwar nicht genau, aber vorstellen könnt ich mir das schon... obwohl es da wahrscheinlich wirkungsvollere Drogen gäbe als Coca...
 
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  Geschrieben: 07.09.12 23:53
Mir fiel neulich auf das NSG's gegen einige Migränesymptome wirken. Man bekommt ein angenehmeres Sehgefühl, ich hab hier im Forum gelesen das man das Aura nennt, es hilft halt gut gegen z.B. das Aurasymptom. Sonst kannte ich bloß Psyhedelica als Migränefeinde ;D.
Wollt ich nur mal loswerden, evtl. hilft es noch mal jemanden. ^^
(Und es fehlt mir ein allgemeiner NSG-Thread ;)
Da-Seins-Dialektik einer Stadtkrähe
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  Geschrieben: 08.09.12 00:58
Ein Freund hatte vor Jahren XTC-Tabletten mit Atropin, diese sollten laut Aussage in geringer Dosis euphorisch, leicht halluzinogen und MDMA-ähnlich wirken. Ein anderer Bekannter stellte den Vergleich auf, dass ca. 2 Tollkirschen, welche ja wohl hauptsächlich Atropin enthalten, ähnlich wie MDMA wirken...irgendjemand Erfahrungen?
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
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  Geschrieben: 09.09.12 00:40
MDMA-ähnlich würde ich mir nicht trauen zu sagen, aber es stimmt schon das Atropin eine gewisse aufhellende und euphorisch-pushende Wirkung hat. Nach dem Genuss von Atropin ist man auf sehr kontaktfreudig und recht aphrodisiert, auch sensorisch wird man sehr berührungsempfindlich. Und die Halluzinationen, nach einer Geringmenge Tollkirsche, belaufen sich auf so etwas wie: Weitsicht, Konturenverscharfung, Kontraste wirken betonter, und farbige Sachen "strahlen" ihre Farbe richtig; man liest auch oft das alles angeleuchtet bzw. ausgeleuchtet wirkt, das kann ich soweit nur bestätigen insgesamt wird man Licht -und Farbempfindlich.

Ich finde NSG's sind ne tolle Sache, aber sie sind halt auch sehr verrufen, was nicht zu letzt davon herrührt das man sich ihnen mit besonderen Respekt näheren MUSS (meine Meinung).

Ich könnte es auch Empfehlen nach 1-3 Tollkirschen sich auf das Liebesspiel mit dem Partner einzulassen, ist eine sinnliche Erfahrung und alle mal wert sie zu machen, eine Menge Love eben ;)
Da-Seins-Dialektik einer Stadtkrähe
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  Geschrieben: 09.09.12 02:08
MahaSoma schrieb:
MDMA-ähnlich würde ich mir nicht trauen zu sagen, aber es stimmt schon das Atropin eine gewisse aufhellende und euphorisch-pushende Wirkung hat. Nach dem Genuss von Atropin ist man auf sehr kontaktfreudig und recht aphrodisiert, auch sensorisch wird man sehr berührungsempfindlich. Und die Halluzinationen, nach einer Geringmenge Tollkirsche, belaufen sich auf so etwas wie: Weitsicht, Konturenverscharfung, Kontraste wirken betonter, und farbige Sachen "strahlen" ihre Farbe richtig; man liest auch oft das alles angeleuchtet bzw. ausgeleuchtet wirkt, das kann ich soweit nur bestätigen insgesamt wird man Licht -und Farbempfindlich.

Kann ich so bestätigen.

Es wirkt gegen Migräne? Das ist ja interessant. Was andere Halluzinogene angeht: ich habe vor meinen - bisher wenigen - Pilztrips bislang zufällig zweimal Migräne gehabt und während die Pilze wirkten, verschwand sie auch vollständig, kehrte danach aber leider wieder zurück, das eine Mal sogar wesentlich schlimmer als vorher.

Lg, Mio
Welche andere Wissenschaft darf sich solche Leichtfertigkeit erlauben? Wenn eine Brücke einstürzt, werden die Verantwortlichen haftbar gemacht. Die Psychiatrie aber durfte ungestraft an einem dogmatisierten Irrtum festhalten, der viele Leben zerstörte.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.09.12 16:51
Vlt. kommt es auf die Art der Migräne an, aber bei mir hat es oft was gebracht; schon allein weil die NSG's bzw. deren Alkaloide eine schmerzstillende Wirkung haben. Ich weiß leider nicht genau welches Alkaloid dafür verantwortlich ist, aber eines von denen war es.
So hab ich mal einen Kumpel mit Zahnschmerzen eine Tollkirsche gegeben und darauf hin war ca. 3h schmerzbefreit ^^
Da-Seins-Dialektik einer Stadtkrähe

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