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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 28.01.11 20:38
wie der name es schon sagt, möchte ich hier meine anregungen und probleme zum thema ego loswerden und hoffe auf beteiligung.
schon möglich, dass es eine thread über dieses thema bereits gibt. aber sicher nicht in dieser form.
also, um das ganze kurz zu machen:
ich beschäftige mich intensiv mit spiritualität, selbstfindung, etc.
ich bin jetzt an einer stelle angelangt, an der ich erkannt habe, dass ich den großteil meiner energie in tätigkeiten stecke, die nur darauf abzielen mein unbefriedigtes ego ruhigzustellen.
ich male/zeichne in letzter zeit relativ viel, spiel auch gitarre, usw. beschäftige mich also sehr mit kunst. und da ist mir sehr deutlich aufgefallen, dass es vielleicht gar nicht sosehr die kunst an sich ist, die mich fesselt (schon auch), aber vor allem die aussicht auf anerkennung.
das schockiert mich immer wieder aufs neue. ich bin in allen bereichen meines lebens sehr stark abhängig vom urteil anderer.
als ich das erkannt hatte, habe ich eine zeit lang einfach nichts gemacht, um mein ego zu befriedigen. ich bin also in einer art lethargie geschwebt, weil ich alle tätigkeit, die mein selbstwertgefühl aufbesserten, unterlassen habe, da ich dachte es sei "spiritueller". jetzt habe ich erkannt, dass das wohl nichts bringt, weil der hunger nicht kleiner wird, wenn man nichts isst, wenn ihr versteht, was ich meine. außerdem habe ich einsehen müssen, dass meine gesamte spirituelle suche nur eine andere form von wirtschafts- und karrieredenken ist. ich mache praktisch einen sport aus spirituellem fortschritt

falls jemand von euch in einer ähnlichen situation ist/war, oder sonst irgendetwas zum thema weiß, wäre es toll, wenn ihr mitdiskutieren würdet!
lg Voodoo

 
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Abwesender Träumer

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82 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.01.11 02:57
es interessiert also niemanden. schade.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
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  Geschrieben: 29.01.11 03:07
Naja ich verstehe hier ned was du damit aussagen willst findest du es etwa schlecht dein ego zu boosten? Es ist manchmal einfach nötig und gut sich mal um sich zu kümmern natürlich sollte man das nicht andauernd machen aber ab und an mal.

Und warum schockiert dich das wenn du etwas schönes malst dann hast du auch anspruch auf annerkennung wie ich finde manche spielen videospiele um gut zu werden und anerkennung zu bekommen manche zeichnen so wie du! Da find ich nichts schlechtes dran. Wenn du troz allem ein schlechtes gewissen oder so hast versuch einfach nicht alles egoistische weg zu lassen sei einfach ein bisschen weniger egoistisch oder du machst dinge für andere du malst für jemanden was nicht der annerkennung wegen sondern damit der was schönes aufhängen kann.

Ich hoffe das versteht man soweit.

Lg Herodes
 
Abwesender Träumer

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410 Forenbeiträge

ICQ
  Geschrieben: 29.01.11 03:14
ist nicht auf irgendeine art jeder auf der suche nach anerkennung? das ist einfach menschlich würde ich sagen und stellt kein problem da so lange es nicht übertrieben wird du kannst weiter musik machen, malen oder auf spirituelle suche gehen so lange du daran interesse hast und es dir positves gibt
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2009
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  Geschrieben: 29.01.11 04:16
Ich kann aufjeden Fall irgend wie nachvollziehen was du da schreibst voodoochild. hast du mal das Buch vom Ego von osho gelesen? Das kann ich aufjeden Fall jedem der sich für sowas interessiert wärmstens empfehlen!

Seid ich mich mit dem Thema beschäftige Stelle ich auch irgendwie alles was ich und auch andere tuen total in Frage weil eigentlich alles nur dazu dient unser Ego zu pushen.

Sorry schreib morgen vielleicht noch mehr dazu aber ich bin gerade extrem verpeilt und aufm iPod schreiben kommt da auch nicht so gut :D
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
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1 Tripberichte

MSN
  Geschrieben: 29.01.11 07:28
Beschäftigt mich auch! "Male" auch mal ganz gerne, um genauer zu sein Graffiti, was die Sache noch etwas spezieller für mich macht, weil ich auf der einen Seite weiß und liebe, dass ich anonym bin und das auch sein möchte, und mich praktisch frei ausleben kann, dann aber doch immer wieder merke, mich danach zu orentieren, mit welchen Gefühlen andere das betrachten könnten. Habe mit Musik am PC angefangen, das gleicht sich ja auch etwas, und bin mir immer wieder unsicher und versuche darüber nach zu denken, in wie weit mich das Ego dabei auch einschränkt und zu welchem Teil ich das für mich mache und zu welchem, was "schaffen" zu wollen, was anderen gefallen könnte, und damit, gerade in der Kunst, ja einen völlig falschen Weg bestreite. Denk ich.
Natürlich ist das menschlich.. aber sich darüber Gedanken zu machen und vlt auch daran zu arbeiten, finde ich äußerst wichtig. Egoismus hält uns am Leben, aber in der Form in der wir ihn heut zu Tage anerzogen bekommen und leben, der eine mehr, der andere weniger, ist schon bedenklich. Und ich würde mich gerne etwas davon lösen..

Nur mal um zu Unterstreichen das ich den Thread spannend finde, aber bin auch zu verplant und versuche mal langsam zu schlafen ;) Die Tage mehr..
 
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 29.01.11 12:40
hey! danke für eure beiträge!


Zitat:
Und warum schockiert dich das wenn du etwas schönes malst dann hast du auch anspruch auf annerkennung wie ich finde manche spielen videospiele um gut zu werden und anerkennung zu bekommen manche zeichnen so wie du!



weißt du, es ist gar nicht mal die anerkennung, die mich stört, sondern eher der mit dem streben nach anerkennung verknüpfte schmerz, den ich so scheiße finde. beispiel: ich male etwas und weiß noch gar nicht, dass ich eigentlich talentiert bin. es gelingt mir gut und ich zeige es einer anderen person, die mich lobt... und ich bin glücklich. ...und gefangen. weil sich das folgende immer wieder auf ähnliche weise abspielt: zb ich male erneut etwas, diesmal im bewusstsein ein guter maler zu sein und werde verletzt, wenn das lob diesmal nicht so stark ausfällt. oder ein freund von mir beginnt zu malen und plötzlich ist er viel besser als ich und ich merke, dass ich vielleicht gar nicht so viel talent habe und nix besonderes bin.
das sind nur beispiele, aber im grunde vollzieht sich die sache immer ähnlich. es tut immer weh. ich suche nach eine quelle, um mein selbstwertgefühl daraus zu beziehen. es fühlt sich gut an, solang, bis die quelle erlischt und ich merke, wie schrecklich durstig ich bin.


das ist ein prozess, der einem (oder zumindest mir) die lebensfreude nimmt, wobei er erschreckender weise der hauptinhalt meines lebens ist!


Zitat:
ist nicht auf irgendeine art jeder auf der suche nach anerkennung? das ist einfach menschlich würde ich sagen



ja, das ist wohl (fast) jeder. menschlich? ich glaube das eigentlich nicht. es ist in unserer zeit vielleicht natürlich, aber in einer gesellschaft, in der jeder zur vollen entfaltung seiner selbst gelangen würde und von anfang an als etwas besonderes erzogen wird, wäre das streben nach anerkennung meiner meinung nach nebensächlich. die meisten menschen werden einfach ihr leben lang auf sparflamme gehalten, was die liebe und anerkennung anbelangt. deshalb müssen wir ständig etwas erreichen, um aufmerksamkeit und lob zu erhalten: weil wir sie immer nur dann bekommen haben, wenn wir brav waren, oder etwas geleistet haben und nicht dafür, dass wir einfach so sind wie wir sind.


Zitat:
Ich kann aufjeden Fall irgend wie nachvollziehen was du da schreibst voodoochild. hast du mal das Buch vom Ego von osho gelesen? Das kann ich aufjeden Fall jedem der sich für sowas interessiert wärmstens empfehlen!



nein, das hab ich noch nit gelesen. nur eines über angst von osho... leider finde ich es nit als gratis ebook :( würde mich sehr interessieren! vielleicht hast du einen link?


Zitat:
dann aber doch immer wieder merke, mich danach zu orentieren, mit welchen Gefühlen andere das betrachten könnten.



das ist mir sowas von bekannt. stelle mir auch immer, wenn ich ein lied mach vor, wie ich das dann meinen freunden vorspiel, und wie sie dann große augen machen etc. oder, wenn ich einen text schreibe, dann verwende ich oft nicht jene bilder und ausdrücke, die ich bevorzugen würde, um meine persönliche stimmung, meine echte meinung, ect, auszudrücken, sondern absichtlich solche, die mich beim vorlesen des textes, als melancholischen dichter, oder genialen kiffer hinstellen würden. (vielleicht sag ich das vom malen, musik machen und vom schreiben auch nur, um euch das bild eines künstlers zu vemitteln...)
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 30.01.11 14:24
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Das ist aber ja schonmal ne sehr schöne Erkenntnis, Voodoo ;)

Abgesehn davon kann alles was man tun, nur dazu dienen das Ego zu boosten. Oder eben alles was man tut völlig zweck-los sein. Das ist nur eine Frage der inneren Einstellung und keine Frage, was man tut.
Meist ist es ja so, dass man, wenn man die Dinge zur Stärkung des Egos tut, schon beim Tuen in der Zukunft ist. Man ist also garnicht ganz bei der Sache, sondern denkt insgeheim schon daran, wie jemand anderes dies anerkennen wird oder ähnliches. Das heißt, wenn man die Dinge frei von Ego tun will, muss man einfach nur vollkommen im Hier und Jetzt sein. Dann ist nämlich garkein Platz mehr für Projektionen in die Zukunft und auch kein Platz mehr für irgendein Ego. Das kann nämlich immer nur als Gedanke existieren. Im Hier und Jetzt gibt es niemals ein Ego.

Liebe Grüße, djt
Life is about learning to dance in the rain!
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Abwesender Träumer

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82 Forenbeiträge

  Geschrieben: 30.01.11 14:36
ja DjTinituz, das hast du schön gesagt. deshalb ist es mit den drogen vl auch einfacher, weil die zukunft in der reizüberflutung leicht untergeht.

eckhart tolle. jetzt: die kraft der gegenwart

das les ich gerade
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 18.02.11 00:40
Wow, toller thread!

Mir geht es oft genauso wie dir. Ich beschäftige mich sehr viel mit dem Ego, und damit, wie es meine Entscheidungen beeinflusst. Ich versuche ständig den von mir als falsch angesehenen Einfluss einzuschränken und möglichst unvoreingenommen zu entscheiden.
Um so mehr ich darüber nachdenke, um so mehr glaube ich, dass es vielleicht gar nicht so gut ist, zu viel zu reflektieren. Vor allem wenn man es macht, weil man denkt, dass man von anderen für sein Ego verurteilt wird. Meist stimmt das nämlich gar nicht, wenn man sich zu viel zurückhält, wird man nur langweilig :D Man verfällt wir du schon sagst in eine Lethargie, die einen auch nicht ausfüllen kann.

Es ist komisch mit dem Ego, wie du schon sagst, es stirbt nicht wenn man es nicht füttert. Ich glaube man sollte nicht versuchen es zu ignorieren, es ist ein wichtiger Bestandteil des Ichs. Wenn man es verleugnet, verleugnet man sich selbst. Wenn man sich nur von ihm leiten lässt, hebt man ab, lässt man es verkümmern, verschwindet man in der Versenkung der Lethargie. Man sollte es regelmäßig und portioniert füttern, sodass es gesund und stark ist. Ein Mensch mit einem gesunden Ego kann seine Interessen in der Gesellschaft und in seinem sozialen Umfeld durchsetzen, ohne dabei anderen auf die Füße zu treten.

Einerseits habe ich in mir das dringende Bedürfnis mich auszudrücken, in erster Linie weil ich es will, weil es wichtig für mein Selbstwertgefühl ist (Also die Annerkennung, die ich mir selbst zolle), andererseits will ich dafür auch Anerkennung von anderen dafür, mein Selbstwertgefühl ist unmittelbar daran gekoppelt.

Ich denke mittlerweile, dass dieses bedürfnis völlig normal ist und man es nicht unterdrücken sollte.


Dein Beispiel kam mir auch sehr bekannt vor:

Zitat:

ich male etwas und weiß noch gar nicht, dass ich eigentlich talentiert bin. es gelingt mir gut und ich zeige es einer anderen person, die mich lobt... und ich bin glücklich. ...und gefangen. weil sich das folgende immer wieder auf ähnliche weise abspielt: zb ich male erneut etwas, diesmal im bewusstsein ein guter maler zu sein und werde verletzt, wenn das lob diesmal nicht so stark ausfällt. oder ein freund von mir beginnt zu malen und plötzlich ist er viel besser als ich und ich merke, dass ich vielleicht gar nicht so viel talent habe und nix besonderes bin.



Ich hatte öfters solche Situationen, wo ich einfach ohne das Ziel etwas Besonderes zu schaffen (meist war es sogar das Gegenteil, ich habe es mit Absicht nachlässig gemacht) etwas gemacht habe, was andere total toll fanden und ich habe dafür entsprechend Anerkennung bekommen. Einige Leute, darunter die meisten meiner Freunde und Lehrer halten mich anscheinend für ein verkapptes Genie.

Klingt alles ganz toll, aber diese Vorstellung blockiert mich total.
Immer wenn ich was anfangen will, sehe ich nur diese riesigen Erwartungen und alles was ich schaffe, wandert gleich in den Papierkorb ohne dass es jemand zu Gesicht bekommt. Meine eigenen Ansprüche sind so hoch, dass ich nirgendwo anfangen kann. Immer wenn etwas nicht gleich so läuft wie ich es haben will, gebe ich auf.

Vielleicht gibt es einige Dinge, in denen ich gut sein kann, aber ich steh mir permanent selbst im Weg.
Deshalb meine ständigen Bemühungen mein Ego zu überwinden.

Das Problem ist, dass ich auf diesem Weg die falsche Abzweigung genommen habe. Ich hab versucht mein Ego zu besiegen, um nicht mehr auf die Anerkennung anderer angewiesen zu sein.

Der richtige Weg ist anders:

Man muss sein Ego stärken, um nicht permanent daran zu denken, was andere von einem erwarten
und stattdessen tun was man selbst möchte.



Vielen Dank fürs Lesen, wenn du hier unten angekommen bist :D
Muh?
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.02.11 20:59
Also mich interessiert es mittlerweile überhaupt nicht mehr, was andere denken, denn im Endeffekt ist doch das einzig entscheidene, wie es MIR geht. Ich bin nunmal der Mittelpunkt meines Lebens und habe auch keine andere Perspektive. Natürlich sollte man dennoch jeden so behandeln, wie man selbst behandelt werden will, aber mein Fehler war jahrelang viel zu uneigenützig zu handeln, was sich immer gerächt hat. Da merkt man irgendwann, dass der beste Freund oder die große Liebe einen nur ausnutzen und kommt dann auf die Idee, dass man im Grunde ganz allein ist und viel zu großzügig mit seinem Vertrauen um sich geworfen hat. Gedanken lesen müsste man können...

Ein Freund von mir ist beispielsweise arbeitslos geworden und das auch für 2 Jahre geblieben. Nach und nach haben sich alle Menschen von ihm abgewendet. Er hat sich in den Drogenkonsum geflüchtet. Als er dann Selbstmord begangen hatte, kamen plötzlich alle heulend aus ihren Löchern und wer war schuld an seinem Tod? Die Drogen, wer sonst.

Was ich damit sagen möchte: Jeder Mensch ist einzigartig und sollte sein Leben so leben, wie es ihn glücklich macht und ob der nun Arbeit hat oder nicht, ob der nun ne Freundin hat, die die Kriterien der Gesellschaft erfüllt oder schwul ist, ob der Drogen konsumiert usw. kann dem Rest der Menschheit doch egal sein. Jede andere Einstellung führt doch zur Unterdrückung.

Deshalb, an jeden, der über andere Menschen urteilt: Hört auf damit. Fasst euch mal an die eigene Nase! Ihr seid nicht besser, ihr seid die Schweine, ihr seid falsche Menschen. Also geht geradeaus, guckt nicht links, guckt nicht rechts, guckt nicht zurück, lebt euer Leben, wie ihr es für richtig haltet und fürchtet euch vor dem Ende.

live to win til you die
til the light dies in your eyes
live to win, take it all
just keep fighting til you fall
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.02.11 21:43

Tanto schrieb:
und fürchtet euch vor dem Ende.

Wieso? Bloß nicht!

Zitat:

Der richtige Weg ist anders:

Man muss sein Ego stärken, um nicht permanent daran zu denken, was andere von einem erwarten
und stattdessen tun was man selbst möchte.

Ich kann nicht sagen ob ich das für richtig oder falsch halte, darüber muss ich nachdenken. Aber ein lustiger Gedanke dazu - stellt euch mal vor jemand würde so über "Sucht" (ich mag das Wort eigentlich überhaupt nicht, aber mir deswegen ein anderes Wort auszudenkend as das selbe bedeutet ist mir zu blöd. Ich bin ja nicht Karlos oder Richard Stallman) reden :D
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 11.03.11 19:03

Dogfood schrieb:


Das Problem ist, dass ich auf diesem Weg die falsche Abzweigung genommen habe. Ich hab versucht mein Ego zu besiegen, um nicht mehr auf die Anerkennung anderer angewiesen zu sein.

Der richtige Weg ist anders:

Man muss sein Ego stärken, um nicht permanent daran zu denken, was andere von einem erwarten
und stattdessen tun was man selbst möchte.



Ich denke mal, dass du etwas anderes meinst, als du geschrieben hast. Mit einer "Stärkung" des Egos erreichst du nämlich das genaue Gegenteil, nämlich dass du dich über die Meinungen und Erwartungen anderer definierst.



 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.03.11 02:57
Die Suche bzw das Bedürfnis nach Anerkennung sind nur allzu normal. Der Mensch ist ein soziales Lebewesen, welches schon immer im Rudel gelebt hat. Anerkennung führt oder bestärkt die Akzeptanz von anderen und diese ist nötig damit man einen möglichst hohen Rang hatte und nicht ausgestoßen wurde.
Außerdem sind "die Anderen" auch stark an unserer Realitätsbildung beteiligt, da sie die Selbsteinschätzung und -Wahrnehmung maßgeblich beeinflussen.

Aber auf der anderen Seite sind wir eben auch Individuen und "jeder einzelne ist was ganz besonderes" (höre mich schon an wie ne Pädagogin im Kindergarten^^), darum sollte man sein Tun/Denken/Handeln eben nicht komplett darauf ausrichten was andere evtl. als "gut" empfinden, sondern auch öfter mal auf die eigene kleine Stimme im inneren hören.



VoodooChild schrieb:
ich suche nach eine quelle, um mein selbstwertgefühl daraus zu beziehen. es fühlt sich gut an, solang, bis die quelle erlischt und ich merke, wie schrecklich durstig ich bin.


das ist ein prozess, der einem (oder zumindest mir) die lebensfreude nimmt, wobei er erschreckender weise der hauptinhalt meines lebens ist!



Wie heißt es doch so schön?

"Wir verrichten Arbeit die uns zu wider ist, um uns Dinge leisten zu können die wir nicht brauchen, damit wir dann Leute beeindrucken können die wir nicht mal mögen"
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.03.11 08:16
zuletzt geändert: 12.03.11 08:54 durch Buftersunited (insgesamt 3 mal geändert)
Ich kann aufjedenfall die genannten Handlungspinzipen nachvollziehen. Ich selbst erwische mich gelegentlich dabei, wie ich z.B. beim Schreiben einen Terminus ;) benutze, obwohl ein anderes Wort eigentlich genauso gut passt. Damit will ich den Text für andere Leute besonders imposant kreieren :D.

Ich denke mal es ist wichtig, dass man Anerkennung für die Leistungen erhält, da dies ein Erfolgserlebnis und somit einen Antrieb um weiter zu machen darstellt. Man sollte einfach nur nicht soweit beim künstlerischen Schaffungsprozess gehen, dass man etwas, was einem selbst nicht gefällt mit einbringt, nur um Lob zu ernten. Wenn einem das Geschaffene aber selbst gut gefällt und man dann eine Wertschätzung erhält, ist dies ein viel erfüllenderes Gefühl, als ein Zuspruch für ein Werk, mit dem man persönlich nichts anfangen kann, welches nur nach dem Geschmack des Publikums entworfen wurde. Dennoch kann man sich dann trotzdem darüber freuen, dass man dazu in der Lage ist etwas zu schaffen, dass andere als ästhetisch empfinden. Falls man jemanden findet, der die eigens favorisierte Kunst genauso mag, wie man selbst, ist dies auch ein schönes Gefühl, weil man jemand Gleichgesinntes gefunden hat. Von dieser Person ist eine Würdigung meiner Meinung nach besonders aufbauend. Dieses Haschen nach Anerkennung liegt einfach in unserem Wesen. Mal im Ernst: Was hat man denn auch davon ein Bild zu malen, dass man niemandem zeigen kann, oder ein Lied zu komponieren, dass keiner hören kann? Wenn die Bestätigung anderer nicht wäre, gäbe es auch kaum noch einen Grund etwas Schönes zu schaffen.

Ein weiterer Aspekt ist auch die Diskussion. Also ich diskutiere generell nur, weil ich die Anerkennung meines Gegenübers für meine Position haben möchte. Die Akzeptanz eines gut erläuterten Arguments ist die Befriedung, die mit der Konversation einhergeht. Generell ist der Sinn der rhetorischen Lehre ja besonders beeindruckend zu erscheinen. Die im besten Falle entstandene Überzeugung des Gegenübers, herbeigeführt durch die bewusste Anwendung eindrucksvoller Rhetorikkunst, ist ja im Grunde auch nur eine Anerkennung, die man durch die bewusste Hinzunahme manipulativer Effekte bekommen möchte. Man überlegt sich ja davor schon genau, wie man auf den Gesprächspartner möglichst überzeugend wirken kann.
drugs are bad mhkay

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