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Traumländer
dabei seit 2012 228 Forenbeiträge 5 Tripberichte 3 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 10.06.12 22:37 |
Jeder hat denke ich mal schon von der Theodizee-Frage gehört, die im Grunde genommen lautet: Wie ist die Vorstellung von einem allmächtigen, gütigen Gott mit der Tatsache, dass es Leiden in der Welt gibt, vereinbar?
Mich würden eure Denkansätze zu diesem Thema interessieren: Habt ihr eure persönliche Antwort auf diese Frage gefunden oder ist sie für euch eine Rechtfertigung zum Nicht-glauben? "Reality is only a Rorschach ink-blot, you know." - Alan Watts |
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Moderator
dabei seit 2012 4.607 Forenbeiträge 1 Tripberichte 9 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 10.06.12 22:47 |
Christen beantworten diese Frage ja so: Gott hat uns die Freiheit geschenkt mit der Erde und unserem Leben zu tun, was wir wollen.
Das halte ich für großen Unfug und glaube, dass ein solcher Gott mal fett eine in die Fresse bekommen müsste. Oder es gibt eben keinen "Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."
Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage |
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Ex-Träumer
| Geschrieben: 10.06.12 22:54 |
Glaube gibt Menschen Kraft, aber von dem allmächtigen Gott der über die Menschheit wacht würd ich mich distanzieren. Wenndann im Sinne von höherer Macht die über die Menschheit wacht, aber warum sollte jemand über das Leiden auf der Welt schauen, wenn nicht die Menschen selbst. Vielleicht aus Spaß? |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2012 379 Forenbeiträge
| Geschrieben: 10.06.12 23:11 |
Kann mit einem allmächtigen Gott der irgendwo sitzt und über die Welt wacht auch nicht besonders viel anfangen. Deshalb ist es für mich schwer auf die Frage zu antworten. Heißt aber nicht, dass ich mich als ungläubig bezeichnen würde.
Für mich ist es nach wie vor ein Wunder, dass aus irgendwelchen Molekülen(Sternenstaub) Wesen entstanden sind, die sich solche Fragen stellen können. Halte Glauben schon für etwas gutes, solange man keinen anderen damit einschränkt. "In dieser Welt sind die einzigen Menschen, die noch die Rechte anderer beachten, die Berufsboxer." |
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Moderator
dabei seit 2012 4.607 Forenbeiträge 1 Tripberichte 9 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 10.06.12 23:11 |
Passend zur Thematik fällt mir ein Zitat von Prinz Pi ein:
"Manchmal glaube ich, dass Gott es ist, der vor einer großen Glotze sitzt,
Und zusieht wie seine Welt verrottet ist, ist es so?
Ich hoffe nicht, wenn doch – Arschkarte!"
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."
Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2009 661 Forenbeiträge 1 Langzeit-TB
| Geschrieben: 10.06.12 23:16 |
also wenn es einen gott gibt ist es methaphorisch gesehen ein junge der mit einer lupe ameisen abfackelt
jetz mal im ernst wir sind auf einer einigermaßen vernünftigen bewusstseinstufe wenn wir jetzt einen zoo bauen schön mit allerlei tieren und deko usw richtig schön eben
und dann kommen ein paar und meinen den zoo zu zerstören egal ob tier oder mensch
würden wir dann auch wegschauen und denken "ich habe ihnen den freien willen geschenkt, sie sollen tuen was sie für richtig halten"
sorry aber umso mehr ich mich mit bibel tora koran befasse denke ich mir nur
: wüste hohe temperaturen wenig niederschlag , kaum verständniss von technik geschweige von medizin
ne freunde so nicht wer einem tausende jahre alten buch glauben schenken will (in dem es um riesige seeungeheuer geht, und um mit der physik nicht zu vereinbarenden dingen der soll es gerne tuen ich wurde damals gezwungen mich damit auseinander zu setzen und für mich sind das nur die gesammelten schriften von entweder psychisch kranken menschen ( psychose, schizophrenie, wahnvorstellungen) und / oder ne menge dinge wie meskalin, cannabis nachtschattengewächse ala tollkirsche, engelstrompete ( kommt mir jetz nicht mit tomate :D
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Moderator
dabei seit 2010 2.326 Forenbeiträge 14 Tripberichte 3 Langzeit-TB 10 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 10.06.12 23:19 |
Zitat:
Wie ist die Vorstellung von einem allmächtigen, gütigen Gott mit der Tatsache, dass es Leiden in der Welt gibt, vereinbar?
Also ich denk die Tatsache ist an sich unschlüssig, aber es gibt ja auch durchaus andere Religionen (welche eben nicht auf dem alten Testament beruhen wie Christentum, Judentum und Islam) die eine andere Auffassung von Gott vertreten. Im Hinduismus zum Beispiel gibt es Shiva, der das Prinzip der Zerstörung verkörpert. Das hängt wiederum mit der Trimurti zusammen:
Wikipedia schrieb:
Trimurti (Sanskrit: trimūrti; „drei Formen“) ist ein Konzept des Hinduismus, welches die Vereinigung der drei kosmischen Funktionen der Erschaffung, Erhaltung und Zerstörung/Umformung, durch die Verbildlichung der großen Götter Brahma als des Schöpfers, Vishnu als des Erhalters, Shiva als des Zerstörers darstellt.
Trotzdem wird Shiva aber angebetet, was aus z.B. christlicher Perspektive vollkommen unschlüssig ist. Ich finde den hinduistischen Ansatz wesentlich sinnvoller.
Grüße, svas "The only way to write honestly about the scene is to be part of it. If there is one quick truism about psychedelic drugs, it is that anyone who tries to write about them without first-experience is a fool and a fraud." ― Hunter S. Thompson (1967) |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2010 8 Forenbeiträge
| Geschrieben: 10.06.12 23:21 |
Das Theodizee problem allein ist unlösbar für jeden der an einen über uns "wachenden" Gott glaubt. Die Lösung die mann immer wieder hört wie neopunk gesagt hat (dass Gott uns die Freiheit geschenkt hat mit der Erde und unserem Leben zu tun was wir wollen) ist einfach nur ne hohle Phrase die wiederum nur bestätigt dass die Menschheit niemals die Existenz Gottes beweisen kann |
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» Thread-Ersteller «
Traumländer
dabei seit 2012 228 Forenbeiträge 5 Tripberichte 3 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 10.06.12 23:23 |
Kleiner Denkanstoß wären vielleicht noch zwei Paradoxien:
1. Wenn Gott allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?
2. Nehmen wir an, Gott könnte allmächtig sein, so könnte er nicht allmächtig und allwissend zur gleichen Zeit sein: "Wenn Gott allwissend ist, muss er bereits wissen, wie er mit seiner Allmacht eingreifen und den Lauf der Geschichte verändern wird. Das bedeutet aber, dass er es sich mit dem Eingriff nicht mehr anders überlegen kann, und demnach ist er nicht allmächtig." - Richard Dawkins "Reality is only a Rorschach ink-blot, you know." - Alan Watts |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2012 1 Forenbeiträge
| Geschrieben: 10.06.12 23:23 |
Mich hat diese Frage sogar aktiv auf den Weg zum Atheismus gebracht. Auch wenn sich die meisten Christen für diese Frage passende Antworten zurecht legen (ich spreche hier aus eigener Erfahrung) ist die Antwort auf diese Frage eigentlich ziemlich klar: Es gibt keinen Gott; und falls es doch einen gäbe würden ihn die Menschen (und scheinbar ganz besonders die Kinder in Afrika) nicht interessieren. (->Widerspruch zu den Aussagen von Gott und Jebus in der Bibel)
Also stellt diese Frage für mich persönlich den Beweis dar, dass es keinen Allmächtigen Gott gibt.
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Moderator
dabei seit 2012 4.607 Forenbeiträge 1 Tripberichte 9 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 10.06.12 23:27 |
iter animae schrieb: Kleiner Denkanstoß wären vielleicht noch zwei Paradoxien:
1. Wenn Gott allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht heben kann?
2. Nehmen wir an, Gott könnte allmächtig sein, so könnte er nicht allmächtig und allwissend zur gleichen Zeit sein: "Wenn Gott allwissend ist, muss er bereits wissen, wie er mit seiner Allmacht eingreifen und den Lauf der Geschichte verändern wird. Das bedeutet aber, dass er es sich mit dem Eingriff nicht mehr anders überlegen kann, und demnach ist er nicht allmächtig." - Richard Dawkins
Das geht jetzt Richtung Haarspalterei. Ich denke dieses Allmachtsding ist eher ein "Marketing-Trick" der Christen aus grauer Vorzeit um Leichtgläubige einfacher gewinnen zu können. In etwa wie: "Boah die Grünen wollen Dope legalisieren! Die wähl' ich!" "Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."
Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2009 661 Forenbeiträge 1 Langzeit-TB
| Geschrieben: 10.06.12 23:30 |
bin auch eurer meinung wenn esrichtung glauben geht dann doch eher buddhismus is sich selbst gehen, mediteren , auf sich achten usw.
damit kann ich mich mehr anfreunden als von schwulen engeln mit harfen vollgeflötete zu werden im himmel
obwohl ich glaube in der hölle ist es auch ganz gemütlich
( kennt ihr das gefühl das ihr unbedingt eine frage beantwortet haben wollt und euch einfach nicht zufrieden geben könnt) so ist das grad bei mir ich werde nie erfahren WAS DA IST und das macht mich sehr fuchsig
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Abwesender Träumer
dabei seit 2012 88 Forenbeiträge 3 Tripberichte
| Geschrieben: 11.06.12 00:31 |
laxor schrieb:
( kennt ihr das gefühl das ihr unbedingt eine frage beantwortet haben wollt und euch einfach nicht zufrieden geben könnt) so ist das grad bei mir ich werde nie erfahren WAS DA IST und das macht mich sehr fuchsig
nö, ehrlich gesagt nicht, bin da sehr sicher, dass es da nix gibt^^
wie hier viele schon sagten, kann es keinen allmächtigen und vor allem barmherzigen gott geben, und wer das nicht einsieht hat keinen verstand. deshalb bin ich feind von religion.. hoffnung auf irgendendwas, was es nicht gibt (oder dessen auswirkungen wir nicht erfassen können) kann ich nicht gutheißen. menschen sollten das paradies auf erden erreichen, nicht auf irgendwelche worte von einem bekackten buch hören. Life should not be a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well preserved body, but rather to skid in broadside in a cloud of smoke, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming "Wow! What a Ride!” -HST |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2012 120 Forenbeiträge
| Geschrieben: 11.06.12 01:02 |
Wenn Gott den Menschen willentlich erschaffen hat, so bedeutet das, dass er einen Willen hat;
ein Wille entsteht aber stets aus einem Wollen, ein Wollen aus einem Mangel. Ein Mangel ist aber nichts als ein Unvollendetsein.
Ein Gott, der einen Willen hat, kann also nicht vollkommen (undendlich?) sein.
La tristesse durera toujours
(Vincent van Gogh) |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2012 136 Forenbeiträge 1 Tripberichte 2 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 11.06.12 01:02 |
ich glaub an kein höheres wesen oder so. und wens doch eines gibt wird er mich wohl kaum dafür bestrafen und in die hölle schicken.
die heutige wissenschaft versucht sich auch schon daran.
es ist wahrscheinlich das es mehrere universen bzw. dimensionen gibt. wir können 3 dimensional wahrnehmen. also "vorwärts-zurück", "rechts-links" und "hoch-runter".
wenn es höhere dimensionen gibt könnten diese neben uns existieren, können sie aber nicht sehen weil unser hirn das nicht fassen kann. so wie wir schwarze löcher im prinzip nicht verstehen, nur mit physik.
angenommen es gibt in diesen höheren dimensionen leben, also in der 4. dimension als beispiel dann müssten diese aber uns wahrnehmen können. wir können auch die 1. und 2. wahrnehmen weil wir in der 3. leben.
ob diese "höheren" wesen uns aber beeinflussen weiß keiner.
ist aber nur eine theroie basierend auf der m-theorie. |
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