LdT-Forum

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 16) »

AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 10.07.12 13:17
zuletzt geändert: 26.07.12 20:52 durch Dado (insgesamt 2 mal geändert)
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Reale Halluzinationen durch Alkohol, welcher von Hennesey89 geschrieben wurde.

 
Kommentar von Dado (Administrator), Zeit: 19.07.2012 21:48

LZ-Daten korrigiert
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
103 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.07.12 08:10
Also das nenne ich mal heftige Abstürze im Kopf. (von Alkohol!?)
Ich habe sowas noch nie zuvor gehört.
Ohne dir hier zu nahe treten zu wollen, aber für mich hört sich das ja schon stark nach unterschwelligen Wahvorstellungen an, die vielleicht betrunken an die Oberflächekomme kommen/verstärkt werden. ( Bruder jagt dich mit Gewehr...)!
Du solltest auf jeden Fall wirklich nur noch gemäßigt trinken oder besser gar nicht.
Hattest du auch auf anderen Substanzen derartig stark wirkende paranoide Gedanken Halluzinationen?
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein

Abwesender Träumer



dabei seit 2010
254 Forenbeiträge
3 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 11.07.12 20:29
Krass... endlich wird Alkohol auch mal als die harte Droge wahrgenommen die er ist.
Das hat bei dir ja schon psychotische Ausmaße, unheimlich.
Muh?
Traumländer



dabei seit 2012
2.467 Forenbeiträge
5 Tripberichte
1 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 11.07.12 22:38
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!
Ich hatte zwar einige sehr schöne Alkohol-Erlebnisse,
allerdings finde ich mittlerweile die Wirkung einfach nur noch Dumpf/Stumpf. Vorallem ein Vollrausch KANN lustig sein, kann aber auch einfach nur peinlich, panisch Enden.
Mein schlimmstes Erlebnis war viel zu viel getrunken,
auf dem Sofa im Wohnzimmer gesessen:
Schüttelfrost, Heiß,Kalt, Übel, Schwindelig.
Liegen geht nicht, alles dreht sich,
Stehen geht nicht mehr, ich kipp um,
Sitzen wird mir übel.
Ich hab da locker eine Stunde mit licht an gesessen und schnell und heftig geatmet, weil auch das irgendwie wichtig war. Meine Mama kam dann runter und hat mich gerettet.
Hat mir Tee gekocht, mich beruhigt, ist lange bei mir geblieben, eine Wolldecke gegeben.

Das hat mir auch klar gemacht, wie gefährlich Alkohol, vorallem in hohen Maßen sein kann! Wenn auch nichts weiter passiert ist (Kater hatte ich noch nie), war die Situation einfach nur dreckig.


Aber mal was anderes:
warum steht bei mir :
Lachgas-Zerstörerische Euphorie
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
302 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.07.12 22:59
Habe mich in dem Bericht sehr oft wieder erkannt, ist bei mir mehr oder weniger genauso. Vertrage abartige Mengen ohne das man mir es äußerlich anmerkt, aber bin innerlich schon lange im Koma, sage und mache Dinge die rational nicht mal annähernd nachvollziehbar sind, und weiß am nächsten Tag absolut nichts mehr.

Mittlerweile habe ich es aber auch wie du geschafft den Alkoholkonsum auf "normale" Mengen zu reduzieren, vor allem trinke ich keinen Schnaps mehr, und nur noch Bier, und möglichst für jedes alkoholische Getränk die gleiche Menge Wasser/Cola.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
26 Forenbeiträge

  Geschrieben: 12.07.12 12:38

Zitat:
Das hat bei dir ja schon psychotische Ausmaße, unheimlich.


Das gleiche habe ich mir auch gedacht, echt krass.
Habe einmal vor 3(?) Jahren eine "ähnliche" Situation erlebt.
Ich kam aus der Disco, war völlig betrunken, wegen einem Streit mit meiner damaligen Freundin und lag nachts in meinem Bett und hatte stimmen in meinem Kopf, welche mich
fertig gemacht haben, was denn aus mir geworden sei. Hatte das Gefühl diese Stimmen wollten mir etwas antun. Schließlich kamen mir Tränen und ich habe meinen Vater geweckt,
weil ich am durchdrehen war. Nach einer Stunde guten Redens konnte ich mich langsam beruhigen. Das war mit Abstand die schlimmste Erfahrung, die ich mit Drogen gemacht habe.
Seitdem habe ich alle Pläne verworfen Psychedelikas auszuprobieren.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
313 Forenbeiträge

  Geschrieben: 12.07.12 14:58
gutter bericht! 7 Punkte+1 weil ich an manchen Stellen herzlich lachen musste auch wenns eigentlicht nicht zum lachen ist.
man sagt, die religion sei opium fürs volk....
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
2 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 13.07.12 00:49
Hey, vielen Dank für eure bisherigen Antworten!
Jaja, Alkohol du böser Geist, ... Wird leider von (fast) allen akzeptiert, weil eine kräftige Industrie und Lobby dahinter steckt. Dabei wird die Gefährlichkeit völlig ausgeblendet und sogar verleugnet. Wenn ich daran denke, wie sich z.B. meine Kommiliton(inn)en jede Woche ca. zwei mal völlig ins Koma saufen und das toll und cool finden, aber alle anderen Substanzen (weil illegal) verteufeln, obwohl sie es noch nie versucht haben, finde ich das echt traurig.

@ Spliff Turner: Naja, Wahnvorstellungen trifft es wohl ganz gut. Wobei ich mir nicht wirklich erklären kann, woher die denn kommen, da ich z.B. zu meinem Bruder ein sehr gutes Verhältnis habe. Auf anderen Substanzen hatte ich noch nie, auch nur annähernd solch paranoide Gedanken oder Halluzinationen. Wobei ich dazusagen muss, dass ich in Bezug auf andere Substanzen auch mit der Dosierung sehr viel bewusster umgehe und mich immer erstmal langsam an die richtige Dosis herantaste (vielleicht auch das Ergebnis einer durch das Alter und Erfahrungen erlangten Reife... :))

Ich hatte natürlich auch viele schöne Erlebnisse auf Alkohol, weshalb ich ihn ja wohl auch immer wieder meinem Körper zugeführt habe. Aber ab und zu endete es eben in einer der im Bericht geschilderten oder ähnlichen Situation.

@ kabeljau: Schön, dass du es auch geschafft hast, den Konsum auf "normale" Mengen zu reduzieren. Und einfach den Schnaps weglassen hilft wirklich schon immens. Hattest du denn dann auch schon Hallus vom Alk?

Warum die Diskussion unter LZ: Lachgas - Zerstörerische Euphorie erscheint, weiß ich leider nicht. Vielleicht könnte das einer der Moderatoren ändern? :)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
302 Forenbeiträge

  Geschrieben: 13.07.12 18:05

Hennesey89 schrieb:
@ kabeljau: Schön, dass du es auch geschafft hast, den Konsum auf "normale" Mengen zu reduzieren. Und einfach den Schnaps weglassen hilft wirklich schon immens. Hattest du denn dann auch schon Hallus vom Alk?



Ja. Hatte es sehr oft, z.B. dass ich einfach dachte ich sei an einem völlig anderen Ort, oder dass ich mich gefragt hab wo plötzlich manche Leute hin sind, obwohl sie eigentlich nie da waren.

Aber seitdem ich nicht mehr trinke um betrunken zu werden, sondern sich der Zustand der Trunkenheit nur noch beiläufig ergibt (und das auch deutlich weniger), hat sich das alles deutlich zum Positiven hin geändert.

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
15 Forenbeiträge
1 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 13.07.12 20:36
zuletzt geändert: 13.07.12 21:02 durch Chell (insgesamt 1 mal geändert)
Gut geschriebener, z.T. lustiger Testbericht :D

Bei mir ist es auch so wenn ich richtig viel getrunken hab (mit teilweißen Blackouts), das ich mir ganz andere Orte vorstelle, als die wo ich mich grad befinde. Das schlimmste, was sich dabei ergeben hat: Ich lief über eine Straße in der richtigen Stadt, aber die Häuser waren komplett andere (ein Restaurant aus einer Stadt, an dem ich ein Tag zuvor vorbeilief| Häuser aus meiner Heimatstadt| ect.) und die Umgebung der Strasse war auch komplett unnatürlich (Holzbrücken| und Fackeln...). Dazu sahen manche Häuser auch so aus als wären sie aus einem Film (ein Krankenhaus wirkte wie eine Wolkenburg). Zu den Personen kann ich sagen, dass ich teilweiße Menschen nichtmehr wahrnehme (das ist schon komisch, wenn man Menschen nicht sieht/hört/fühlt -> ich kann gegen Menschen laufen und wundere mich nur warum ich gestolpert bin). Wenn wir in kleineren Räumen/Bars ect. trinken, dann kommt es mir manchmal so vor als würde das ganze in einem anderem Zimmer statt (z.B. Zimmer des bessten Freundes) finden.

Komischerweiße sind die Erinnerungen an die Orte die in da sehe (bis auf wenige Ausnahmen) mehr als 10 Jahre alt, und somit garnichtmehr aktuell, aber unter Alkohol fallen diese mir wieder ein und ich denke ich bin wirklich da. Das mir andere Menschen etwas böses antun wollten, kam jedoch noch nie vor.
 
Traumländer



dabei seit 2011
1.418 Forenbeiträge

  Geschrieben: 15.07.12 12:19
Mich erinnert das stark an diphenhydramin. Hat wohl doch seinen grund warum alkohol und dhm im wikipediaartikel drogen beide in der selben kategorie delirantien stehen.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
43 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 15.07.12 18:52
Ich frage mich: wenn leute den alkohol mal null vertragen, warum dann weitertrinken? bei dir z.B., herr berichtschreiber. du hättest doch präventiv sagen können: heute nehm ich mein limit wahr und trinke auch nicht weiter. aber naja, du schreibst ja, dass du mittlerweile draus gelernt hast.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2007
231 Forenbeiträge
2 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.07.12 21:01

Chell schrieb:
Gut geschriebener, z.T. lustiger Testbericht :D

Bei mir ist es auch so wenn ich richtig viel getrunken hab (mit teilweißen Blackouts), das ich mir ganz andere Orte vorstelle, als die wo ich mich grad befinde. Das schlimmste, was sich dabei ergeben hat: Ich lief über eine Straße in der richtigen Stadt, aber die Häuser waren komplett andere (ein Restaurant aus einer Stadt, an dem ich ein Tag zuvor vorbeilief| Häuser aus meiner Heimatstadt| ect.) und die Umgebung der Strasse war auch komplett unnatürlich (Holzbrücken| und Fackeln...). Dazu sahen manche Häuser auch so aus als wären sie aus einem Film (ein Krankenhaus wirkte wie eine Wolkenburg). Zu den Personen kann ich sagen, dass ich teilweiße Menschen nichtmehr wahrnehme (das ist schon komisch, wenn man Menschen nicht sieht/hört/fühlt -> ich kann gegen Menschen laufen und wundere mich nur warum ich gestolpert bin). Wenn wir in kleineren Räumen/Bars ect. trinken, dann kommt es mir manchmal so vor als würde das ganze in einem anderem Zimmer statt (z.B. Zimmer des bessten Freundes) finden.

Komischerweiße sind die Erinnerungen an die Orte die in da sehe (bis auf wenige Ausnahmen) mehr als 10 Jahre alt, und somit garnichtmehr aktuell, aber unter Alkohol fallen diese mir wieder ein und ich denke ich bin wirklich da. Das mir andere Menschen etwas böses antun wollten, kam jedoch noch nie vor.



Ich hatte noch nie solche Zustände bzw. wenn dann kann ich mich nicht daran erinnern wg. Blackouts, finde das ganze aber recht interessant.. So wie ihr und vor allem du das beschreibst könnte ich mir folgende Theorie vorstellen: Vielleicht seid ihr in diesen Zuständen schon so betäubt vom Alkohol, dass der sensorische Input von außen dermaßen eingeschränkt ist, dass das Gehirn in seinem Wissen "da ist etwas" dieses "etwas" in seiner "Verzweiflung über das nicht erkennen können" durch Dinge aus der Erinnerung oder Fantasie ersetzt damit die Umwelt Sinn ergibt? Ich könnte mir auch vorstellen dass das mit großer Toleranz oder Gewöhnung einhergeht. Das mein ich so, dass wenn man z.B. normal einen Blackout hätte oder eine Alkoholvergiftung man durch die starke Toleranz noch in der Lage ist auf den Beinen zu bleiben und einigermaßen sinnvoll zu interagieren, das Gehirn sich aber um das zu gewährleisten eben eines solchen "Tricks" bedient.
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2010
471 Forenbeiträge
1 Tripberichte
7 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 26.07.12 20:24
ich habe eine Nachbarin, die kriegt einen totalen Filmriss wenn die was trinkt. Manchmal weiß sie im 2-Minuten-Takt nicht mehr, was sie gerade wollte und läuft dementsprechend ständig auf ein anderes Ziel zu,

sie wollte nachts um 3 mit dem Bus in die Disco fahren. Erstens gibt es in dem kleinen Ort keine Disco, wo sie hinfahren wollte, außerdem war es nachts um halb 3 und da fährt die nächsten 3 Stunden kein Bus, aber alle Versuche, ihr das zu erklären, waren sinnlos, sie hat nicht mehr kapiert, dass es nachts um halb 3 war.
Irgendwann hat ein Zeitungsausträger gehalten, hat ein paar Packen Zeitungen aus seinem Van an der Bushalte abgeladen. Bei dem wollte sie dann in den kleinen Ort mitfahren, er wollte sie nicht mitnehmen, da wollte sie dann einfach einsteigen auf den Beifahrersitz, das hat dann eine kleine Rauferei ergeben, und sie hat einen kräftigen Krallengriff mit harten Fingernägeln, wenn sie blau ist. Das hat der bestimmt auch zu spüren bekommen.

Aber was IMMER passiert, wenn sie blau ist, sie wird total NOTGEIL auf ALLES was männlich ist und geht Männern an die Wäsche, auch gegen deren Willen, da mußten sich schon einige kräftig wehren. Auch Nachbarn, etc. Andere gehen drauf ein.

Es ist auch schon gelungen, ihre Geilheit auf ihren Mann zu lenken, da vögelt sie dann eine Runde mit ihm, und wenn er dann schläft, geht sie raus, und geht wieder auf die Suche nach Männern.
Bzw. wird geil auf den ersten (EGAL wer das ist), den sie zu Gesicht bekommt.

Am nächsten Tag kann sie sich offensichtlich an alles erinnern und es ist ihr HOCHNOTPEINLICH,
aber beim nächsten Suff passiert es GARANTIERT wieder.

Sie schwankt da schon total und kann sich kaum auf den Beinen halten, aber die Anmache geht weiter. Männer, die sie stützen wollen, werden garantiert begrapscht.

Es ist schon erstaunlich, was Alkohol bei manchen Leuten bewirkt. Mir passiert sowas nicht.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
20 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.07.12 05:16
Sehr gut, ausführlich und informativ geschrieben. (10/10)
Das mit den Orten oder Platz verwechseln hatte ich auch schon.
Hab bei wiki was gefunden:

Fast alle deliranten Drogen wirken durch Antagonismus an muskarinischen Acetylcholinrezeptoren anticholinergisch und weisen in rauscherzeugenden Dosen entsprechende Wirkungen auf. Es kann zu Verwirrtheit, Unruhe, Amnesien und echten, nicht als solchen erkannten Halluzinationen kommen, wodurch im Rausch aufgrund von Phantomhandlungen eine hohe Unfallgefahr besteht. Es kommt nicht zu Zuständen, die von den Konsumenten als psychedelischer Erfahrung aufgefasst werden. Das Muscimol aus dem Fliegenpilz wirkt im Gegensatz dazu nicht anticholinergisch, sondern als Agonist an nikotinischen Acetylcholinrezeptoren sowie am GABAA-Rezeptor. Die Wirkung ähnelt dadurch in Teilen der des Alkohols, der ebenfalls delirante Zustände bewirken kann.
Ertragen wir das Leben, das keine große Angelegenheit ist. Fürchten wir den Tod nicht, er ist noch viel weniger.

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 16) »