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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 26.09.12 22:35
Relativ straight, wer glaubt wer ist abhängig und wieso? Wer glaubt er ist es nicht und wieso?

Das würde mich aufgrund der aktuellen Lage und vor allem der letzten Jahre der "Koma-Generation" mal interessieren.

Fühlt Euch frei uns darüber zu berichten und kehrt die Sache "nur weil sie legal ist" nicht unter dem Teppich! In der letzten Zeit lese ich immer öfters über dieses Thema.
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.09.12 22:52
Ich habe bis anfang 2012 jahrelang sehr exzessiv Alkohol und auch andere Drogen in ziemlich rauen Mengen konsumiert. Ich dachte immer ich hätte meinen Konsum unter Kontrolle. Im Herbst letzten Jahres hatte ich dann so mein Bedenken ob ich meinen Konsum wirklich noch unter Kontrolle habe, nachdem ich nach 3 Monaten täglichem RM konsum heftige Entzugserscheinungen hatte. Ich war zwar nicht direkt Alkoholanhängig, aber definit nach jeglicher Art von Drogenrausch. Es hat dann noch knapp 4 Monate gedauert bis ich es geschafft habe meinen Konsum zu reduzieren, da ich nicht nein sagen konnte wenn ich die Chance auf einen Rausch hatte. Seit Februar konsumiere ich jetzt weitaus seltener, aber das hat mir gezeigt, das man Abhängigkeit nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte ala "Das passiert mir eh nie"

Geht zwar mehr um allgemeine Rauschsucht aber ich denke das passt hier trotzdem ganz gut rein, da ich auch was Alkohol anging eine sehr hohe tolleranz hatte.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 26.09.12 23:06
Ich persönlich halte nichts von Alkohol. Hab nie zu denjenigen gehört, die viel gesoffen haben. Ab und zu mal ein Bier, das kam schon vor. Seit 2011 habe ich bis auf einige sehr wenige Ausnahmen keinen Alkohol mehr getrunken, also ich sage bewusst "Nein", auch wenn es sich nur um ein Bier oder ein sogenanntes "Gläschen in Ehren" handelt. Eine Ausnahme war ein Selbstexperiment vor einigen Monaten, in dem ich die Alkoholwirkung entdecken wollte :) Habe 2 Liter Bier getrunken und fühlte mich deutlich berauscht, allerdings war es sehr unspektakulär und einfach nur sinnesbetäubend. Absolut nicht mein Ding. Und dann auch noch die ganzen körperlichen Nebenwirkungen...
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.09.12 23:12
Ich trinke auch heute hin und wieder gerne Alkohol und das zum teil nicht wenig. Habe auch Freunde die illegalen Drogen abgeneigt sind, meinen Konsum jedoch tollerieren. Ab und zu wird es dann auch mal ganz schön viel, aber ich weis einfach wann ich aufhören muss und sich mit guten Freunden zu betrinken macht auch immer wieder sehr viel spaß. Allerdings hab ich mich inzwischen recht gut unter Kontrolle und sage auch mal nein zu Alkohol oder anderem.
 
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 26.09.12 23:13
Erstmal vielen Dank das ihr so konstruktiv dieses Thema bereichert habt. Hier ist wie gesagt jeder eingeladen um über seine Erlebnisse mit Alkohol zu berichten. Ich würde gerne hier einen Faden, oder auch Thread eröffnen, wo man sich den alltäglichen Problemen des Alkohols stellt und seine ehrliche Meinung dazu kundtut.


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Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.09.12 23:37
Ich lasse mich in letzter Zeit leider immer wieder von Freunden zum Alkoholkonsum verleiten. rolleyes Aber das werde ich wohl, sobald ich wieder mit dem kiffen anfange, endlich wieder einstellen können. (Richtige)Halluzinogene konsumiere ich auch noch nicht, da ich mir vorgenommen habe, damit noch ein paar Jahre zu warten. Eigentlich bin ich auch nicht wirklich begeistert von der Trunkenheit aber ganz ohne Zerstreuung will ich dann doch nicht auskommen wink
 
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 26.09.12 23:41
zuletzt geändert: 27.09.12 19:27 durch The Specialist (insgesamt 1 mal geändert)
Hey Klin Pharmakologe,

da kann ich deiner Einstellung und den anderen Umständen nur "bejahen". Das finde ich von dir sehr mutig und sehr gut das du da so offen mit uns redest und uns teilhaben lässt. Das liest sich nicht einfach, man kann aber das eine oder andere nachvollziehen. Vielen Dank das du mit deiner Erfahrung diesen Thread bereichert hast!

Das du in dieser schweren Lebensphase anfällig bist, ist zumindest für mich durchaus nachvollziehbar. Ich hoffe für dich das du auf keinen grünen Zweig kommst. Wie gesagt, danke das du deine Erfahrungen in dem Sinne mit uns geteilt hast!

Brauskotellie schrieb:
Ich lasse mich in letzter Zeit leider immer wieder von Freunden zum Alkoholkonsum verleiten. rolleyes Aber das werde ich wohl, sobald ich wieder mit dem kiffen anfange, endlich wieder einstellen können. (Richtige)Halluzinogene konsumiere ich auch noch nicht, da ich mir vorgenommen habe, damit noch ein paar Jahre zu warten. Eigentlich bin ich auch nicht wirklich begeistert von der Trunkenheit aber ganz ohne Zerstreuung will ich dann doch nicht auskommen wink


Ja, stimmt... ist nur ne Phase ;)
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Kommentar von The Specialist (Traumland-Faktotum), Zeit: 27.09.2012 19:27

doppelpost zusammengefügt
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 26.09.12 23:44
Bei mir kommt Alkohol meistens zum Einsatz, wenn ich rauschgeil bin und nichts anderes da habe. Klingt doof, ist aber leider so. Auch wenn Ich den Alkoholrausch eigentlich gar nicht so toll finde, kommt es häufig eben als Notlösung zum Einsatz. Oder beim Feierngehen, da der Freundeskreis nichts anderes toleriert.

Generell bin ich der Meinung, dass Alkohol einen viel zu guten Ruf bzw. zu große Akzeptanz hat, was mir gerade wieder in Hinblick auf das Massensaufen auf dem Oktoberfest auffällt. Tausende Menschen treffen sich zum exzessiven Trinken zu überteuerten Preisen. Und gerade die Politiker, die einem die Hölle heiß machen, wenn man in einer gemütlichen Kifferrunde sitzt, sind dort vertreten. Egal, ich drifte ab.

Ich hatte aber auch schon eine heftige Saufphase, die etwa 3 Monate ging. Das hieß dann jeden zweiten Abend sich die Hacke zusaufen, bis man irgendwann einpennt. Das war wirklich krass, weil es mich nach einiger Zeit total runtergezogen hat und ich immer depressiver wurde, was dann dazu führte, dass ich mehr trank. Ein Teufelskreis. Glücklicherweise blieb das mehr oder weniger folgenlos.

Fazit: Gerade weil Alkohol überall zugänglich und präsent ist, dazu noch billig ist, gerate ich häufig in Versuchung, auch wenn ich dem eigentlichen Alkoholrausch gar nicht so viel abgewinnen kann.
You will never have this bagel!
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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 26.09.12 23:47
ifazomam : sehr ehrliche Meinung und realität. Danke dafür.
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 26.09.12 23:57
zuletzt geändert: 27.09.12 19:28 durch The Specialist (insgesamt 1 mal geändert)
Das Oktoberfest bringt mich jedes Jahr zum Kotzen. Eine absolut primitive Sauforgie ist das... wenn man schon hört wie die sich da gegenseitig mit Bierkrügen die Schädel einschlagen motz Wenn es sowas für kiffer gäbe, würde RTL direkt wieder einen Beitrag darüber bringen und den Leuten da ohne weiteres Hirnschäden attestieren. Wiederlich sowas! Mir ist schon der Kragen geplatzt, als ein Politiker mal öffentlich gesagt hat 'er würde jeden Tag nen Bier trinken und ihm ginge es damit bestens'.... so sieht heutzutage Abstinenzorientierte Drogenpolitik aus. Ideologien bestimmen welche Substanz okay ist und welche nicht. Hätte der Mann seinen lsd-Konsum angepriesen, hätte die Staatsanwaltschaft ungehend begonnen, gegen ihn zu ermitteln und man hätte ihn aus dem Amt entfernt. Da fragt man sich wirklich, wer solch einem engstirnigen Pack erlaubt hat, das Maul auf zu mache. mad

Habe grade den ersten Beitrag gelesen. Ich kann mich wohl noch getrost zu dieser 'Komageneration' zählen. Das meiste was so erzählt wird ist aber eigentlich übertrieben. Wirklich krass ist es wohl nur bei den 14 jährigen Berlinern und die wirst du hier nicht antreffen. wink Ansonsten wundert mich das ganze gesaufe der Jugendlichen 16+ Jährigen kein Stück, da die Eltern uns auch nichts anderes vorleben als 'Sauft ruhig, das ist ja nicht so schlimm!'. Habe mich auch schon öfters von den Eltern und sonstigen Verwandten zum Alkoholkonsum gedrängt gefühlt. Mein Vater fasst es regelrecht als Beleidigung auf, wenn man es ausschlägt, mit ihm ein Bier zu trinken. Was soll da schon anderes rauskommen als eine 'Komageneration'?
 
Kommentar von The Specialist (Traumland-Faktotum), Zeit: 27.09.2012 19:28

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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 27.09.12 00:31
Ja, das ist eine gute Frage... Ich als "nicht wirklich direkter" kam mir das relativ locker vor. MMmmhh... joa, für paar Wochen...
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.09.12 03:29
Zwischen 12 - 16 hab ich exzessiv getrunken. So oft es ging, immer unterwegs gewesen. Dazwischen habe ich weed entdeckt und bin erstmal dabei geblieben, als ich aufgehört hatte zu kiffen habe ich wieder getrunken, mehr als je zuvor. Es war schon nicht mehr witzig. Abgesehen von den Standart dingern ist aber nie etwas ernsthaft schlimmes passiert. Dann habe ich wieder angefangen zu kiffen, von einen auf den anderen tag, täglich. Und habe dem Alk (eigtl.) abgeschworen. Habe nur gekifft und nicht einen Tropfen getrunken.

Das gilt eigtl. bis heute.
Doch immer mal wieder kommen solche Phasen. Als Beispiel, wenn meine Freundin, ohne mich, für einige Wochen verreisen muss. In solchen Zeiten war ich von Morgens bis Abends, durchgehend über einige Wochen, Dauersuff. Kein Plan warum, einfach nur weil ichs konnte wahrscheinlich. Dazu kiffen.

In jeder dieser Phasen sind mir, mehr schlimme Dinge zugestoßen als im Rest des Jahres, weil ich immer bis zu dem Punkt gesoffen hab das ich nicht mehr wusste was ich tue. Meist kamen dann, schon im Black-out, so Dinger das ich, einfach mal versuche ne Flasche zu exen und angefange Streit zu suchen oder schlimmeres. Man kotzt ja auch nicht wenn man täglich Hochprozentiges trinkt, zumindest nicht so schnell.

Ich weiß auch nicht wieso ich das tue, bevor es so weit ist trinke ich, vergleichsweise langsam, aber dann komm ich an den Punkt an dem ich mich, dem anscheinen, umbringen will. Also nicht wirklich jetzt aber das trifft es einfach. Mir wird dann erzählt, weil ich mich selber nicht erinnern kann, das ich plötzlich, eine Lebensgefährliche Menge Alk trinke und durchdrehe. Einfach so, ohne ersichtlichen Grund.
Krankenhaus, in die Fresse bekommen, Sachen verloren, Polizei, Aggressionen, Bewusstlosigkeit, das ganze Klischee halt. Sowas mache ich sonst nicht.

Alk war in meiner Kindheit muss man schon sagen echt geil, aber heutzutage artet es jedes mal aus. Deshalb habe ich seit 1 oder 2 Jahren nicht mehr als 2-3 Bier. Dem alk kann ich schon lange nichts positives mehr abgewinnen also ist es nur gut so. Deshalb auch, kann ich mich Brauskotellie nur anschließen.

Der Inhalt dieses Beitrags ist frei erfunden.Die Handlungen und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden und/oder realen Personen sind reiner Zufall.
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
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ICQ
  Geschrieben: 27.09.12 09:56
Also ich habe auch eine zeitlang jedes Wochenende nur gesoffen. Nicht chillig was getrunken sondern immer hart gesoffen.. Das war zu der Zeit, als ich noch zur Schule ging und wir keine Lust mehr auf die langweiligen Diskos in unserer Stadt hatten. Das gute daran war, dass wir es immer und überall machen konnten und es hat sich nicht wirklich jemand daran gestört( nicht direkt zumindest).
Aber seit ca einem Monat habe ich gar nicht mehr das verlangen mich am we zulaufen zu lassen. Das kann daran liegen, weil ich jetzt arbeite(vielleicht vernünftiger geworden :P) oder weil ich vor 2 montagen in Holland war und da zeimlich viel erlebt hab. Hab vorher nur mit Weed zu tun gehabt und seit Holland mit MDMA, Pilzen, e`s und hawaianischen baby holzrosen... Und ich muss sagen seit dem hab ich versucht mal wieder was zu trinken aber es blieb immer nur bei ein paar bier oder ich hab jemanden gefunden, der Weed einstecken hatte.
Ich denke mir immer wieder, wenn ich trinken könnte:warum? ich muss sau viel saufen(ohne Durst), ich kann danach nicht mehr reden bzw laufen(sehr oft früher), ich zerstöre ne menge meiner Gehirnzellen und ich hab am nächsten Tag einen mieeeesen Kater. Warum nicht einfach n kleinen Joint rauchen und chillen, bisschen reden und zufrieden sein.
Das Problem dabei ist, das ca. 90% meiner Freunde das nicht verstehen und meinen, weil Weed ja illegal ist, ich wäre voll Süchtig, wenn ich kiffen würde anstat zu saufen.
Vielleicht sind SIE ja die Süchtigen und nicht ich! Ich bin der Meinung ich bin nicht süchtig(außer Kippen)...aber das hat ja nix hiermit zu tun.

Ich finde es echt mies wie meine Freunde sich derbst den Kopp verballern mit Alk und über mich labern ich wär Süchtig und würde gar nicht mehr klar kommen. Und das alles nur, weil Alk nicht illegal ist.

Ich bin am Fr auch auf eine Haus-Party eingeladen wo echt NUR Leute kommen die trinken werden und ich hab eigentlich keine Lust da hin zu gehen. Ich weiß, das jemand kommt der Weed dabei hat und würde echt lieber einen chillen, aber dann werd ich direkt von allen als "Sscheiß Kiffer" bezeichnet.

Wollte eigentlich nicht viel schreiben aber ging nicht anders :D

Im endeffekt bin ich der Meinung alk macht mich mehr Kaputt als andere Drogen!


lg Sonahr rasta

P.s. Oktoberfest für Kiffer wär mal was =) tausende Menschen, alle friedlich und breit...geile Vorstellung ;)
"Wie wird CO2 in Sauerstoff umgewandelt?"
"Durch Pflanzen du Schwanz!!"
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.09.12 10:22
zuletzt geändert: 27.09.12 10:36 durch SerotoninSyndrom (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo,

was mich an Alkohol so stört ist, dass man von dem Rausch effektiv nichts mitnimmt. Ich meine paar lustige Geschichten kommen dabei schon raus, und es ist auch manchmal ganz nett den Abend zu rekonstruieren, aber das wars- jedenfalls für mich-es ist halt nichts besonderes -.- . Wenn man das jetzt mit anderen Sachen vergleicht ohne diese jetzt verherrlichen zu wollen, sind das oft sehr tiefgehende Erfahrungen, die einen noch länger beschäftigen. Oder die Gespräche die man danach oder währenddessen führt, das gibt mir mehr als in der Früh verkatert aufzuwachen.

Und was mich ncoh am Alkohol stört, ist dass man einfach negativ auffällt; Leute fühlen sich unwohl in deiner Nähe usw. Und spätestens als ich sah, wie anfällig ein Mädchen, was ich sehr sehr mochte verliebt auf Alkohol reagierte und dann mit jedem im Club rummachte und random mit wem nach Hause ging (obwohl sie sehr schüchtern war!)... das hat so viel kaputtgemacht...
 
Moderator



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  Geschrieben: 27.09.12 10:28
Ich muss mal feststellen, dass mich diese "Alk ist scheiße, weil's legal ist" (auch wenn die Legalität natürlich nicht als Grund genannt wird) Haltung manchmal genauso ankotzt, wie Tabuisierung illegaler Substanzen. Lieber alles andere, weil's nicht so Mainstream ist? Naja..

Ich will damit nichts gegen die Schädlichkeit von Alkohol sagen, natürlich ist es eine grade körperlich extrem schädliche Droge, was ich nach ungefähr 13-14 Jahren Alkoholkonsum auch so langsam ziemlich praktisch mitkrieg.. aber sich deswegen über die Legalität (und die Illegalität anderer Substanzen aufzuregen) verkennt leider die Gründe für Prohibition jeglicher Art. Gesetze sind schließlich nicht unbedingt dafür da, dass es allen Menschen gut geht. ;)

Ich muss auch sagen, dass ich Alkohol, trotz einer Vielzahl anderer Drogenerfahrungen und auch regelmäßigem Konsum anderer Drogen, extrem viel abgewinnen kann. Man könnte jetzt sagen das liegt an (auch körperlicher) Abhängigkeit, aber Abhängigkeit ist doch eigentlich niemals eine Erklärung für den Konsum, sondern es gibt Gründe, es gibt Motive die Droge zu nehmen. Zum Ausschalten körperlicher Entzugserscheinungen kann ich auch Benzos nehmen, aber trotzdem zieh ich's in der Regel vor einen saufen zu gehen.
Alkohol ist bei mir im Prinzip auch die einzige Droge, von der ich nie eine wirklich längere Pause gemacht hab, und ich würd sogar (trotz teilweise exzessivem Upper-, Heroin- und Benzokonsum - alles andere lass ich hier mal weg, weil Psychedelika oder ENtaktogene imho schlichtweg kein Abhängigkeitspotential haben bzw. nix für den Dauergebrauch sind) das es die einzige Substanz ist bei der ich meinen Konsum ernsthaft nicht unter Kontrolle hab.

Aber ich könnte und will mir auch nicht vorstellen Alk komplett sein zu lassen, weil ich zum einen dem Rausch durchaus viel abgewinnen und zum anderen natürlich die - auf der Legalität beruhende - soziale Komponente des gemeinsamen Konsums auch so seine Rolle spielt. Das liegt aber gar nichtmal dran, dass meine Freunde dem Konsum illegaler Drogen irgendwie abgeneigt wären, ich kenn zwar viele Leute die selber außer Alk nichts nehmen, diese hätten aber niemals ein Problem damit, wenn ich mich mit sonstwas zuballer, während sie einen saufen gehen. In den Kneipen in denen ich so rumflieg, ist es auch durchaus normal sich mal 'n Joint anzuzünden, das wäre nicht das Problem. Aber dieses langsame Raufbringen hat man halt nur bei Alkohol (und vielleicht noch beim kiffen, aber ich steh einfach nicht so auf Weed), der Konsum wird quasi zur Beschäftigung und das ist 'ne Sache, die man mit 'n Teil einwerfen einfach nicht haben kann. Also diese soziale Komponente liegt eben nicht NUR an der Legalität, sondern irgendwo auch an der Konsumform. Und auch wenn ich auf MDMA in Clubs rumflieg, hab ich irgendwie das Bedürfnis 'n Bier in der Hand zu haben... einfach um was in der Hand zu haben, um mal anstoßen zu können, um alles 'n bisschen smoother zu machen - auch wenn die MDMA-Wirkung dann natürlich deutlich im Vordergrund steht und ich mich nicht ernsthaft betrinke.

Trotzdem hat Alk natürlich den beschissensten Kater der Welt, und jeden Tag damit aufwachen macht dann doch keinen Spaß, zudem hat's mir nach ~10 Jahren relativ exzessiven Konsums den Magen und die Leber dann doch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, weshalb ich - obwohl ich Alkohol als Droge wirklich mal - zur Zeit mal versuche 'ne Pause damit zu machen, erstmal körperlich von runterzukommen, und dann mit einem eventuell etwas unschädlicherem Konsummuster nochmal an die Sache rangehen zu können. Und ja, das ist dann so 'ne Situation, wo die Tatsache, dass das Zeug in jedem Supermarkt rumsteht, die Sache wirklich, wirklich nicht leichter macht.

So, ich hoffe ich hab nicht zu viel persönliche Erfahrungen und grundsätzliche Annahmen durcheinander geworfen ;)
Alertá!

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