LdT-Forum
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Moderator
dabei seit 2012 1.071 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 09:35 zuletzt geändert: 05.04.13 13:12 durch Zauberer Eins (insgesamt 9 mal geändert) |
Kratom-Entzug Vorwort: Nachdem in letzter Zeit immer wieder Diskussionen ausgebrochen sind bezüglich dem Kratom-Entzug, ob es einen gibt, oder ob man ihn überhaupt Entzug nennen darf, hatte der User Kruemel vorgeschlagen einen Thread zu erstellen. Ich habe mich dazu bereiterklärt und würde mich über jede Korrektur und Hilfe freuen, um den Thread so umfangreich wie möglich zu gestalten. Mir ist bewusst, dass es einen Opiat und Opiod Entzugthread gibt. In diesem besonderen Fall des Kratoms, gehen die Meinungen aber so arg auseinander. Es gibt User, die der festen Meinung sind, es würde keinen Entzug geben, andere klagen über einen schweren Entzug. Aus diesem Grund habe ich einen extra Entzugs-Thread für Kratom erstellt. Kratom enthält µ-Agonisten (7-hydroxymitragynin), die bei Regelmäßigen Konsum zu einer Abhängigkeit führen können! Für genaure Informationen bezügich Kratom gibt es einen Kratom-Sammelthread. Auf der ersten Seite sind einige Infos aufgelistet.
Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist. | |
Moderator
dabei seit 2012 2.859 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 10:15 |
Ob der Kratom Entzug ein richtiger Entzug ist steht für mich außer Frage. Die Entzugserscheinungen stehen anderen Opiaten/Opioiden nur in der Intensität nach, und die ist allein von der Konsummenge und Dauer abhängig. In meinem Fall wars folgendermaßen: Bin mäßig vorbelastet durch einen sehr sehr leichten Oxycodon-Entzug vor 1 1/2 Jahren. Hab 2 Wochen lang täglich Borneo Red Vein Enhanced konsumiert, so ca 10g pro Tag. Beim Absetzen hatte ich ein Gefühl wie bei einer schweren Grippe, unangenehme Gliederschmerzen und ziehen in den Muskeln, Durchfall én Masse, und leichte Schlafprobleme. War insgesamt recht gut auszuhalten, den Höhepunkt erreichten die Symptome am dritten Tag nach dem letzten Konsum. Nach knappen 5 Tagen gings mir wieder redlich gut genug um mich mit einem Kaffee vorm PC wohl zu fühlen, wann er endgültig vorbei war kann ich nicht sagen da ich mir dann (zur Krönung des ganzen-.-) eine heftige Bronchitis eingefangen hab und über eine Woche bettlägerig war. Das war bereits nach 2 Wochen Dauerkonsum! Ich will garnicht wissen wie sich das nach einem halben oder ganzen Jahr anfühlt, geschweige denn länger... Haltet durch Leute, das ganze ist zum größten Teil Kopfsache und der Spuk ist schneller vorbei als man denkt. Edit: Mit dem Loperamid wäre ich sehr vorsichtig, haltet euch unbedingt an die Einnahmehinweise auf dem Beipackzettel! Auf keinen Fall länger einnehmen, sonst kann das ernste Folgen haben! Half the fun is learning! | |
Abwesender Träumer
dabei seit 2007 46 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 10:22 |
Tipps und Anregungen habe ich keine, allerdings habe ich einen kleinen Erfahrungsbericht und danach noch eine kleine Frage an die Experten. Ich nehme seit ca. 2 Jahren unregelmäßig Kratom, eigentlich immer nur Freitags und Samstags. Jetzt hab ich jedoch vor fast 2 Monaten (danke Semesterferien!) angefangen recht regelmäßg zu Konsumieren, mit kleinen Pausen (Mo, Di, Do Pause). Die kurze Zeit hat jedoch gereicht um einen Entzug auszulösen. ich sitze seit Sonntag auf dem Trockenen und fühle mich Grippemäßig und habe leichte Gliederschmerzen. Dazu muss ich sagen, dass ich sehr empfindlich bin, ich heule oft schon bei ner Erkälrung rum und bleib zuhause. Jedenfalls war Tag 1 Okay, Tag 2 eklig, Tag 3 richtig beschissen (Eiskalt die ganze Zeit obwohl ich so eingeheizt habe) und heute ist es wieder recht Okay, leichte Nachwehen noch. Soviel zu meiner Erfahrung, ich wollte noch Fragen ob ich denn zu meinem alten Konsummuster so einfach zurückkann? Sprich nach 5 Tagen kalt einfach wieder Freitags und Samstags Kratom zu konsumieren und wie früher keinerlei Entzug danach durchmachen müssen. Vielen Dank für die Einschätzungen, ich denke mal pauschal und exakt wird man die Frage eh nicht beantworten können. Viele Grüße! | |
Moderator
dabei seit 2012 2.859 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 10:26 |
Ich würde nach dem Entzug noch ein paar Wochen warten, damit sich deine Toleranz abbauen kann. Technisch gesehen ist das höchstwarscheinlich möglich, das du wieder so konsumierst wie früher und davon keinen Entzug hast, ist aber vielleicht auch einfach eine Frage der Zeit. Problematisch könnte es vielleicht psychisch werden, da du halt gegen den Drang ankämpfen musst unter der Woche zu konsumieren. Hältst du dem stand, gibt es denke ich keine Probleme dabei. Half the fun is learning! | |
Geschrieben: 04.04.13 10:31 | |
Manch einer hat schon nach zweitägigem Konsum leichte Absetzsymptome, wenn man vorher schon mal Dauerkonsument war. Ich würde da vorsichtig sein, du könntest leichte Symptome verspüren. Das (für mich) schlimmste Symptom beim Absetzen hast du gar nicht erwähnt, die depressive Verstimmung. Ich bin sonst ein recht positiver Mensch, aber beim Absetzen bekommt bei mir plötzlich alles einen schwarzen Schleier bis hin zur Verzweiflung, extrem unangenehm. Zum Glück weiß ich, woher es kommt sonst wäre es gar nicht zu ertragen. | |
Moderator
dabei seit 2012 2.859 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 10:44 |
Hm stimmt, Depressionen und/oder Stimmungsschwankungen wurden nicht erwähnt. Dazu kann ich wenig sagen, ich habe eigentlich nichts wirklich deutlich spürbares davon bemerkt. Es mag an meiner kurzen Konsumzeit liegen, aber möglicherweise ist diese Komponente bei Kratom anfangs weniger ausgeprägt als bei anderen Opioiden. Half the fun is learning! | |
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Moderator
dabei seit 2012 1.071 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 10:46 |
Danke an Pharmer und Methaphysiker, ich habe die depressive Verstimmung als Entzugssymptom hinzugefügt. lg, Zaubi Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist. | |
Abwesender Träumer
dabei seit 2007 46 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 11:18 |
Danke für die schnellen Antworten! Da der Entzug ja durchzustehen ist, werde ich das Risiko eingehen und es mal versuchen wieder wie früher nur 2 Tage zu konsumieren, nachdem ich noch ein bisschen Pause gemacht habe. Gebe dann hier bescheid, es sollte ja auch für zukünftige Entziehende von Interesse sein. Ich glaube auch das Depressionen den Entzug erst richtig schlimm machen, seltsamerweise bleiben diese bei mir aus. Ich kann nur an nichts Freude finden, isoliere mich und hänge rum - wie nach dem Absetzen von Cannabis. Des Weiteren empfehle ich gegen leichte Entzüge die klassische Medizin des weißen Mannes - schon Ibuprofen und Konsorten helfen einen recht zuverlässig durch die Nacht zu kommen. Viele Grüße! | |
Geschrieben: 04.04.13 12:07 | |
Ich wollte in den Semesterferien eigentlich auch mal wieder eine Pause machen. Allerdings bringt es rein gar nichts, wenn ich den unbedingten Willen dazu nicht habe. Und im Moment ist er leider nicht vorhanden. Und ob ich das Ganze während des Semesters auf mich nehme, wo ich auch so schon genug Stress habe, weiß ich auch noch nicht. Das Schöne am Kratom ist, das das schlimmste eigentlich an einem Wochenende überstanden ist, wenn man Donnerstagabends das letzte Mal etwas nimmt, kann man am Montagmorgen schon wieder einigermaßen auf dem Damm sein. Vielleicht kann ich mich über Pfingsten mal dazu durchringen. Gegen die Glieder- und Kopfschmerzen beim Absetzen hilft übrigens Ibuprofen ganz gut. Ich habe es bisher noch nicht benutzt, habe aber gelesen, dass einige es beim Entzug potenterer Opiate/Opioide anwenden. | |
Moderator
dabei seit 2012 2.859 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 12:25 |
Meta, ich war in einer ähnlichen Situation; hatte während den Ferien schon Entzugssymptome bemerkt, hab aber trotzdem die Ferien weiterkonsumiert. Habe dann 4 Tage vor dem ersten Arbeitstag den Konsum eingestellt, am ersten Arbeitstag gings mir dann zumindest so gut das ich unauffällig und auch ganz gut gelaunt arbeiten konnte. Ich hab das absichtlich so gemacht, da ich befürchtete grade gegen Ende des Entzugs schwach zu werden und wieder zu konsumieren. Die Idee dahinter war einfach, das ich mich mit der Arbeit dann genug ablenken könnte um nicht an Konsum zu denken, und das hat bei mir prima funktioniert. Der Entzug erreicht meist so am dritten Tag seinen Höhepunkt und lässt dann langsam Tag für Tag nach. Ich war eigentlich ohne Einschränkungen arbeitsfähig und hatte auch das Gefühl produktiv gewesen zu sein. Ich weiß nicht wie lange du konsumiert hast und wie stark dein Entzug sein wird, daher kann man vielleicht nicht alles von mir auf dich übertragen; mein Entzug ist sehr schwach ausgefallen. Half the fun is learning! | |
Abwesender Träumer
dabei seit 2012 313 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 12:27 |
Wie passend, habe gestern Abend meine letzte Dosis genommen. Ich habe diesbezüglich anscheinend auch Glück, auch nach mehrwöchigem Konsum halten sich die Entzugserscheinungen bei mir ziemlich in Grenzen. Was ich als wichtig empfinde: Lasst je nach dem 5gr-20gr übrig wenn möglich und nehmt 1gr-2gr immer wenn die Symptome beginnen. Dazu wie bereits genannt vielleicht morgens und abends eine Loperamid und man kommt problemlos durch. Ich glaube man darf sich da auch keine riesigen Gedanken machen und Ängste aufbauen. Mir ist bewusst dass Menschen unterschiedlich reagieren, aber man kann allgemein schon sagen dass der Entzug kein besonders bösartiger und schwerer ist, vor allem wenn man es nicht jahrelang in höchsten Dosen genommen hat. Viel Kopfsache. Der Mensch möchte vor den Folgen seiner Laster bewahrt werden, aber nicht vor den Lastern selbst. R. W. Emerson | |
Moderator
dabei seit 2012 2.859 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 12:33 zuletzt geändert: 04.04.13 15:33 durch Pharmer (insgesamt 1 mal geändert) |
Will kein Schwarzmaler sein; aber wart ab, vielleicht kommt da noch was. Am ersten Tag nach Konsumstopp spürte ich manchmal sogar noch eine Restwirkung. Entzugssymptome gingen immer erst am 2ten Tag los und wurden bis zum Ende des dritten Tages stetig heftiger, um dann Tag für Tag abzunehmen. Edit: Wollte noch hinzufügen: Genau, runterdosieren ist in eigentlich jedem Fall die schonendste Methode insbesondere bei stärkeren Entzügen. Persönlich hab ich mich bei meiner sehr kurzen Konsumzeit und meinem sehr seichten Entzug dafür entschieden es kalt zu machen, da ichs nicht unnötig in die Länge ziehen wollte. Empfehle ich jedem der den Entzug noch ertragen kann ohne das ihm die Tränen kommen; denn irgendwie finde ich hat so ein Entzug auch etwas pädagogisch wertvolles...zumindest ich hab nach meinem kapiert das ichs mit dem Kratom mal nicht übertreiben sollte und hab das dann auch nichtmehr gemacht. Half the fun is learning! | |
Abwesender Träumer
dabei seit 2012 313 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 15:49 |
Pharmer schrieb:
Will kein Schwarzmaler sein; aber wart ab, vielleicht kommt da noch was.
Am ersten Tag nach Konsumstopp spürte ich manchmal sogar noch eine Restwirkung. Entzugssymptome gingen immer erst am 2ten Tag los und wurden bis zum Ende des dritten Tages stetig heftiger, um dann Tag für Tag abzunehmen. ... Mein jetziger Konsum war nur über ca 1,5 Wochen. Ich konsumiere meistens einen knappen Monat, manchmal auch zwei und mache dann ungefähr eine Woche Pause. Das läuft seit über einem Jahr relativ problemlos so, deshalb mache ich mir so wenig Sorgen. Aber man kann nicht oft genug wiederholen, das muss und wird nicht bei jedem so sein. Der Mensch möchte vor den Folgen seiner Laster bewahrt werden, aber nicht vor den Lastern selbst. R. W. Emerson | |
Moderator
dabei seit 2012 2.859 Forenbeiträge | Geschrieben: 04.04.13 16:12 |
Joa zugegeben, 1,5 Wochen sind nicht viel und dein Entzug wird höchstwarscheinlich sehr locker sein Aber Metaphysiker hats auf der ersten Seite schon angesprochen, mit jeder Abhängigkeit die man sich einhandelt sinkt anscheinend die Schwelle, ab der man bei späterem Konsum erneut eine Abhängigkeit entwickelt. Sprich, jedes mal wenn du entziehen musst geht das mit der Abhängigkeit ein Stückchen schneller...bei manchen ists also durchaus möglich das sie schon nach 1,5 Wochen Dauerkonsum einen heftigen Entzug haben. Half the fun is learning! | |
Ex-Träumer
| Geschrieben: 06.04.13 21:01 |
Also jeder, der eine Kratomentwöhnung startet, dem würde ich in erster Linie das Auschleichen empfehlen, denn letztlich muss sich doch der Körper nur wieder in ein neues Adrenalin-Gleichgewicht bringen. Das heißt, wenn ich eine längere Konsumphase hatte, dann erstmal den Konsum auf eine Einnahme pro Tag beschränken; am besten am Abend. Das Schwierige beim Ausschleichen ist, nichts nachzulegen. Gut, aber da setze ich mal den Willen voraus. Die Halbwertzeit von Kratom beträgt gefühlt ca. 14 Stunden, danach merkt man meist leichte Entzugsbeschwerden. Das heißt, wer erstmal über ein paar Tage seinem Konsum auf den Abend beschränkt, der hat auch schon jeden Tag eine leicht Entzugsphase, die man in den Abendstunden dann auffängt, denn gerade der Abend/die Nacht macht bei einem Entzug die größten Schwierigkeiten. Der Tag bietet genug Ablenkung, um die Entzugserscheinungen in den Hintergrund treten zu lassen. Die abendliche Menge würde ich nach dem Vorkonsum bestimmen. War dieser sehr hoch, dann würde ich eine maximale Menge bis 10g empfehlen, und dann alle 3 Tage um ein Gramm runter. Das wäre dann ein sehr milder Entzug, der zwar etwas länger dauert, aber nicht die unglaublich ekligen Erscheinungen mit sich bringt, die ein kalter Entzug verursacht. Was auf jeden Fall noch mit auf die Liste der Entzugserscheinungen sollt, und was ich auch am ekligsten finde, sind überrealistische Entzugsträume wogegen jeder Horrorstreifen abstinkt. Letztlich muss man an einen Kratomentzug nur wissenschaftlich rangehen. Der Adrenalinhaushalt hat sich durch die ständige Einnahme verschoben. Hört man plötzlich auf, bekommt mann die volle Wucht der Überproduktion zu spüren. Hört man aber schrittweise auf, kann der Körper ganz gemächlich wieder in sein ursprüngliches Gleichgewicht zurück. Ich selbst habe anfangs die Menge auf 7,5g am Abend reduziert, und dann zum Anfang alle 3 Tage um 0,5g reduziert. Irgendwann, wenn die Menge stabil bei 4/5g am Abend liegt, kann man auch gerne ganz runtergehen, denn die Verschiebung des Adrenalinhaushalts ist dann sehr gering. Jeder, der hier zum Beispiel von Verstopfung schreibt, der kommt ja durch seinen Dauerkonsum in den Genuss der reduzierten Adrenalinausschüttung. Der Durchfall beim kalten Entzug wiederum ist dann die Kehrseite der Medaille, denn nun schießt das ganze Adrenalinüberproduktion ohne die Kratombremse in den Körper. Das Phänomen kennt man ja, wenn jemand sehr starke Angst hat, auch da wird Adrenalin ausgestoßen, wobei bei einem sehr hohen Erregungsgrad die Entleerung des Darm verusacht wird. Derjenige hat dann umgangssprachlich "Schiss"! ;) Also, ich plädiere eindeutig gegen einen kalten Entzug. Keiner muss sich das freiwillig antun, es sei denn, man steht auf diese Achterbahnfahrt. Naja, jedem so, wie er es für richtig hält. :) | |
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