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Traumländer



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  Geschrieben: 08.05.13 20:17
zuletzt geändert: 08.05.13 20:37 durch nudelholz (insgesamt 1 mal geändert)
Skills - Hilfe bei Panikattacken und Dissoziationen



Vorwort:
Ich habe in dem Horrortrip, Tripabbruch und die negativen Seiten-Thread meine Erfahrungen über Skills dargelegt, um anderen Usern in schweren Situationen helfen zu können, ohne das eine Medikation wie z.B. durch ein Benzodiazepin notwendig ist.
Manchmal ist es möglich (und meiner Ansicht nach ratsam) Skills zusätzlich zu einem Medikament einzusetzten und einfache Schritte und Übungen zu befolgen.

Der User 20Fox hat mich des öfteren in verschiedensten Threads zitiert und anderen Usern den Rat gegeben, sich über Skills zu informieren. Da es meiner Meinung nach von Vorteil ist, wenn fragen aufkommen, nicht auf eine externe Seite verweisen zu müssen, sondern einen internen Thread hat, möchte ich hier ein paar Skills und meine Erfahrungen mit euch teilen.
Ich werde teilweise von fremden Seiten zitieren, da ich es nicht für nötig halte, die einzelnen Übungen und Skills neu zu formulieren.
Ich werde den Thread bei Bedarf editieren und bin für Kritik und Anregungen offen.


Wichtig:
Skills erzetzen kein Benzodiazepin im Notfall, sondern können eine Hilfe sein und haben vielen geholfen, einen Trip oder eine Angstsituation ohne Medikation zu überstehen, was einem im Nachhinein ein gutes Gefühl vermittelt.
Bei Anregungen oder Fragen bitte einfach an mich wenden, auch Kontaktanfragen werde ich versuchen zu beantworten.


Was sind Skills?
Kurz gesagt sind Skills Achtsamkeitsübungen oder starke Reize, die einen in belastenenden Stresssituationen, wie z.B. in einer Angst- und Panikattacke, bei einem Trip oder Depersonalsierungen/Dissoziationen, welche evtl. aus der Angst folgten, wieder herrausholen.
Ich habe eine Angst- und Panikstörung, welche ich sehr gut im Griff habe. Skills sind mir da eine sehr große Stütze. Ich habe diese Methoden in meinen stationären Therapien gelernt und freue mich immer wieder, wenn ich eine Panikattacke so beenden kann.



Diverse Skills:

1. - Die Achtsamkeitsübung:

Meine Erfahrungen mit diesem Skill sind sehr unterschiedlich. Es ist sehr schwer und bedarf viel Übung sich in einer Panikattacke so zu konzentrieren. Doch wenn man es übt, sind es wirklich super hilfreiche Übungen.

Spoiler:
Magst du dich vielleicht auf einen Stuhl setzen, und zwar so, dass beide Fußsohlen Kontakt mit dem Fußboden haben? Nehmen wir an, dieser Kontakt der Füße mit dem Boden ist deine "Erdung". Dein Körper sitzt aufrecht da, aber durch die Füße kannst du spüren dass du mit dem Fußboden, dadurch mit dem Haus in dem du dich befindest, verbunden bist. Wenn du dich nun anlehnst und den Körper so aufrichtest dass die Wirbelsäule einigermaßen gerade ist - sowie es jetzt bequem ist - wirst du vermutlich den Kopf anheben, so dass sich eine Linie ergibt von einem Punkt auf deinem Kopf bis zur Wirbelsäule, die Wirbelsäule entlang bis zu dem Punkt, auf dem dein Steißbein auf der Stuhlunterlage ruht. Wenn du nun die Unterarme ganz bequem auf die Unterschenkel legst, kannst du möglicherweise spüren wie dadurch deine Schultern entlastet werden. Vielleicht magst du dich einfach so zurecht ruckeln, bis du so angenehm wie möglich sitzt.

Wenn du nun duch deinen Körper von Kopf bis Fuß hindurch spürst, lade ich dich ein, immer nur so viel mehr zu entspannen, wie es jetzt im Moment angenehm ist. Wenn du zum Beispiel die Kopfhaut spürst - und was immer dir durch den Sinn geht, ist ganz in Ordnung -, dann kann es sein, das du fühlen kannst, wie jetzt im Augenblick die Spannung oder Entspannung in der Kopfhaut ist. Falls du es dir etwas leichter machen möchtest, kannst du zum Beispiel auch kurz die Stirn runzeln und sie dann wieder entspannen um zu spüren, wie die Haut auf deinem Kopf sich gerade anfühlt. Und wenn du magst, kannst du ein wenig mehr Spannung loslassen, gerade so soviel, wie es jetzt angenehm ist. Und wie fühlen sich gerade die Muskeln um Nase und Mund herum an? Liegt die Zunge entspannt im Mund? Ist der Unterkiefer locker? Und was immer du fühlst und dir gerade in den Sinn kommt, ist ganz in Ordnung.

Nun zu deinem Hals, Nacken und Schultern - kannst du wahrnehmen, wie sich die gerade fühlen? Wenn du dir dieses achtsame spüren erleichtern möchtest, kannst du auch ein ganz kleines bisschen, die Anspannung in einer Muskelgruppe im Bereich Hals, Nacken und Schultern erhöhen und dann wieder loslassen. Wie ist es gerade? Wie fühlt es sich so angenehm wie möglich an? Und alles, was du gerade wahrnimmst, ist ganz in Ordnung.
Oberarme, Unterarme und Hände - wie fühlen sie sich gerade an? Sind sie locker und entspannt, oder...? Magst du sie einfach wahrnehmen und spüren, wie es gerade angenehm ist mit deinen Armen und Händen?

Wenn du deinen Brustkorb spürst, und deinen oberen Rücken - kannst du bemerken, dass sich die Muskeln im Brustkorb bei jedem Atemzug etwas heben und senken, während die Rückenmuskeln bei jedem Atemzug eine kleine Seitwärtsbewegung machen? Kannst du spüren, wie es ist, wenn "es" atmet im Vergleich dazu, wenn du einen bewussten Atemzug machst? Und was immer dir durch den Sinn geht, ist ganz in Ordnung.
Wie ist es mit Bauch, Becken, Po, Oberschenkel, Unterschenkel und Füßen? Kannst du so zu sagen beim Ausatmen in den Bauch, das Becken. den Po, in die Oberschenkel, Unterschenkel und bis zu den Füßen atmen - oder wie fühlst du es? Vielleicht bemerkst du einfach, was du wie spürst, registriere es, und wenn du eine ganz kleine Entlastung oder Entspannung herbei führen kannst, wie sich das dann anfühlt.
Und jetzt, wenn du dich so wahrnimmst, wie du sitzt - was kannst du bemerken? Kannst du einfach mit Achtsamkeit fühlen, wie du dasitzt? Was ist dir angenehm, und wo möchtest du noch gerne eine kleine weitere Entspannung fühlen? Kannst du es so lassen, wie es jetzt ist, oder möchtest du dich noch anders hinsetzten? Gerade so, wie es dir jetzt angenehm ist.

Und wenn du deine Gedanken und Gefühle bemerkst, was kannst du dann wahrnehmen? Hüpfen die Gedanken hin und her, oder ziehen sie vorbei oder...? Vielleicht bemerkst du einfach, was da so durch deinen Sinn geht und lässt es weiterziehen, was auch immer es ist, es einfach registrieren; und wenn es geht e, es dann auch wieder ziehen lassen oder - so, wie du es jetzt gut findest. Und wenn du deine Gefühle bemerkst, woran merkst du, das du etwas fühlst? Fühlst du es auch im Körper? Und welches Gefühl könnte es sein, das du jetzt fühlst? Ist es in Ordnung, einfach das Gefühl zu registrieren, und es dann auch loslassen, wie alles andere, was du vielleicht ein wenig loslassen möchtest? Und wenn es ein angenehmes Gefühl ist, das du gern behalten möchtest - was ist an diesem Gefühl besonders angenehm? Kannst du es einfach so, wie es jetzt richtig ist, mit allen Sinnen wahrnehmen? Gibt es einen Gedanken und ein Bild oder ein Körpergefühl zu diesem angenehmen Gefühl? Und was immer dir durch den Sinn geht ist ganz in Ordnung.

Und wenn du dich allmählich wieder auf die Außenwahrnehmung orientieren möchtest, vielleicht magst du einfach bemerken, wie deine Füße mit dem Boden Kontakt haben, wie du Beine hast und einen Po und einen Rücken und einen Bauch und einen Brustkorb und Hände, Arme, Schultern, Hals und Kopf und ganz allmählich dann die Augen öffnen bzw. wieder den Blick durch den Raum schweifen lassen, wenn es in Ordnung ist, sich dabei vielleicht ein wenig recken und strecken und aktiv deinen Körper in Besitz nimmst.




2. - Sich selbst beruhigen mit Hilfe unserer 5 Sinne:

Dieser Skill ist sehr gut für Anfänger geeignet und ist in leichten, aber auch in schwierigen Situation eine große Hilfe, da es immer eine Möglichkeit gibt, sich mit seinen 5 Sinne abzulenken und nicht versuchen muss, dass Problem auf der kognitiven Ebene zu lösen.
Meißt sind Kombinationen von verschiedenen Achtsamkeitsübungen ein guter Weg um der Angst zu entkommen und sie zu besiegen.


Spoiler:
Die folgenden Ideen sind nicht allgemeingültig, es gibt persönliche Abneigungen und Vorlieben die es zu achten gilt. Deshalb sollte man vor der Anwendung alles schon mal auf bekannte Trigger hin durchgehen und diese wegstreichen. Also gilt auch hier, inspirieren lassen, probieren, abändern, erweitern, bis es sich für grade jetzt richtig anfühlt.


Sehen (Etwas bewusst anschauen oder achtsam sein für das was wir in der Umgebung sehen)
  • Dias, Fotos anschauen
  • Malen und Zeichnen auf einem großen Format
  • den Himmel beobachten, Wolken oder Sterne
  • Blumen
  • Bunte Bilder anschauen
  • Lavalampen


Hören (Etwas bewusst hören oder achtsam sein für das was wir in der Umgebung hören)
  • Wellenrauschen
  • Vogelgezwitscher
  • Regentropfen
  • Wind
  • Naturlaute
  • Musik, Livekonzert, selbst musizieren, Meditationsmusik
  • Musik über Kopfhörer
  • Musikinstrumente


Riechen (Etwas bewusst riechen oder achtsam sein für das was wir in der Umgebung riechen können)
  • Parfum
  • Seife
  • Blumen
  • Blätter
  • Ätherische Öle
  • Der Geruch nach einem Regen
  • Duftkerzen
  • Duftkissen
  • Creme
  • Schaumbad
  • Duschgel
  • Frisch gemähtes Gras
  • Bäume
  • Pflanzen
  • Essen


Schmecken (Etwas in den Mund nehmen und achtsam den Geschmack wahrnehmen)
  • Bonbons
  • Schokolade
  • Kräuter pur essen
  • Kaugummis
  • Brause
  • Säfte
  • Teesorten
  • Käsesorten
  • Obst
  • Gemüse


Fühlen (Etwas mit den Händen oder Füßen bewusst berühren oder sich körperlichen Reizen aussetzen)
  • Stoffe wie z.B. Seide, Samt , Baumwolle, Satin
  • Tierfell
  • Blumenblüten
  • Blätter
  • Sich abklopfen
  • Sich berühren
  • Baden oder Duschen
  • Igelball
  • Massage
  • Wärmflasche
  • Kleidung
  • Barfuß laufen
  • Stofftiere






3. - Dissoziationsstopp durch deutliche Außenreize

In sehr schwierigen Zeiten hatte ich immer Ammoniak-Lavendel-Riech-Ampullen und ein paar Chili-Schoten dabei. Diese starken Reize halfen jedes mal.
Gerade die Dissoziationen finde ich in Angstsituationen am schlimmsten, doch auch hier für gibt es Skills.


Spoiler:
Wenn man tief in dissoziativen Gefühlen verstrickt ist kommt es zu Depersonalisation und Derealisation, man fühlt sich nicht mehr als Person oder als Teil der realen Welt. Das macht Angst, Druck oder Leere und Sehnsucht diesen unerträglichen Zustand zu verlassen.

Es gibt einige Skills die mit sensorischen Reizen großer Intensität arbeiten.
Ganz wichtig: Neue Forschungen haben belegt dass Skills ebenso wie Suchtmittel ihre Wirksamkeit verlieren wenn man sie zu oft nutzt.
Deshalb ist es gut ein eigenes Skillschema zu schreiben, bei dem man niedrig wirksame Skills in einem frühen Statium der Dissoziation einsetzt.
Die hochwirksamen Skills kann man dann etwas schonen, und sie wirklich nur dann einsetzen wenn der totale Notfall eintritt.


Was auch zu bedenken ist dass auch bei erlaubten Skills auf die Dosierung geachtet werden muss, denn natürlich kann ein an sich recht harmloser Reiz Schaden anrichten, wenn er zu lange oder zu grob benutzt wird.
Beispiele dafür wären eine zu heißes, zu langes Duschen, oder ein stundenlanges Gummibandschnippsen, bis die Haut doch wund ist.
Also seid einfach ein bisschen wachsam für versteckte Zerstörungskraft.
  • Gummiband, Haargummi
    (ums Handgelenk schlingen und schnippsen lassen)
  • Schreien
    (geht beim Autofahren, oder man geht wo hin, wo es sehr laut ist)
  • Wechselduschen, Massagehandschuh
  • Zitronensaft oder etwas anderes Saures trinken
  • etwas Saures essen, z.B. "Ahoi-Brause"
    (Vorsicht: Zu viel zu saures kann die Mundschleimhaut reizen, wenn du da empfindlich bist, verzichte lieber auf diesen Skill.)
  • Eiskühlkissen
    (Bitte ein dünnes Geschirrhandtuch oder ähnliches drum legen, sonst ist es auch hautschädigend.)
  • Duftöl-Fläschchen
    (In Kliniken gibt es meist eine Anzahl ätherischer Öle die man mischen kann. Als Antidissoziativum ist ein abstoßender Geruch am besten. Es ist gut das Fläschchen immer bei sich zu tragen.)
  • etwas Scharfes essen, z.B. frischen Knoblauch pur, Chilischoten oder Chayennepfeffer
  • sich von jemandem festhalten oder drücken lassen
  • sich selbst umarmen, in die Sauna gehen, Massage



4. - Gemischte Methoden beim Auftauchen von Panikgefühlen

Hier sind nochmals ein paar Methoden, die auch sehr hilfreich und einfach anzuwenden sind.
Vorallem die Methode "reden mit der Angst" ist fantastisch.


Spoiler:
Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit hat sich deine Panik geirrt. Du braucht jetzt keine Angst zu haben. Wenn es einen Gegenstand gibt oder ein Bild dass dieses Gefühl jetzt ausgelöst hat, dann gehe woanders hin.
Die Angst kommt, falls du eine Traumatisierung hast, aus einer anderen Zeit. Jetzt ist diese Zeit vorbei. Du solltest versuchen diese im Körper gespeicherte Angst loszuwerden oder abzuschwächen auf ein erträgliches Maß.
Es gibt viele kognitive Methoden dazu, also welche, die mit deiner eigenen Gedankenkraft arbeiten.
Du hast heute selbst die Kraft, dir zu helfen.
  • Methode 1: Mit der Angst reden

    Gibt der Angst eine Gestalt. Achte darauf dass du dir als Angstgestalt niemanden vorstellst den es wirklich in deinem Leben gibt oder gegeben hat und der möglicherweise in der Realität mit deiner Angst zu tun hat.
    Die Angst sollte nicht größer sein als du, denn du bist seit damals gewachsen, du bist jetzt mit ihr auf Augenhöhe!
    Und nun fang an mit ihr zu Reden. Nimm kein Blatt vor den Mund und sag ihr alles was jetzt helfen könnte damit sie geht.

    Beispiele:
    „Bist du immer noch da? Ich hab dir doch gesagt, ich kann dich jetzt nicht brauchen. Ich hab heute wirklich ohne Ende Programm und keine Energie übrig für dich, also geh mir aus der Sonne.“
    „Du brauchst dich gar nicht so aufblasen, ich kann genau sehen dass du nicht größer bist als ich.“
    „Ach, du schon wieder, irgendwie dachte ich, ich hätte dich nicht eingeladen.“


    Die Angst ist ein Gefühl und dazu eines dass dich sehr beeinträchtigen kann, also sei ruhig frech zu ihr. Verwechsele sie nicht mit dem ängstlichen inneren Kind. Diesem Kind solltest du etwas Gutes tun, aber das braucht Vorbereitung und Zeit. Jetzt ist ein Notfall und deine Aufgabe ist es dich wieder handlungsfähig zu machen.

  • Methode 2: Regler-Technik

    Auch die Regler-Technik arbeitet mit Gedankenkraft, es kann also sein dass du es ein paar mal üben musst ehe es wirklich gut klappt. Aber nur Mut, es lohnt sich sehr!
    Stell dir vor, die Angst wird von einer großen Maschine produziert. Und irgendwas oder irgendwer hat diese Maschine voll aufgedreht. Da du so eine große Angst jetzt nicht brauchen kannst, geh zu dieser Maschine hin. An der Seite ist ein Regler, wie du ihn beispielsweise von Heizungsthermostaten kennst. Diesen Regler solltest du nun beherzt greifen und die Angst langsam herunterregeln. Wenn du es nicht sofort spüren kannst, denke an deine Heizung. Die braucht auch eine kleine Weile zum Erkalten, wenn sie zuvor ganz aufgedreht war.

  • Methode 3: Modalitätenwechsel

    Dies ist eher eine Einladung als eine fertige Methode.
    Überlege dir wie du die Angst verwandeln kannst. Entwerfe Apparate, imaginiere dir Zauberkräfte oder eine Wunschfee.
    Die Angst hat gerade jetzt mehr Macht über dich als dir gut tut, deshalb versuch sie schwächer, kleiner, unbedeutender zu machen. Vielleicht ist das zu schwer, du kannst es auch anders probieren. Vielleicht kannst du besser was Lustiges zaubern. Also mache die Angst zu einem schielenden rosa Zwergpudel oder zu etwas anderem.

  • Methode 4: Braingym

    Du hast Angst, und alles was du denkst hat mit Angst zu tun.
    Wenn du die Angst loswerden möchtest, solltest du nicht an Angst denken.
    Du glaubst dass du das nichts schaffst? Sogar psychologische Forschungsarbeiten kommen zum Ergebnis dass es eine leichte Möglichkeit gibt. Du musst konzentriert deine Gedanken auf etwas konkretes Anderes richten. Falls du nicht alleine bist könntest du „Ich seh etwas was du nicht siehst“ spielen. Falls du alleine bist könntest du Sudoku Rätsel lösen.
    Es sollte etwas sein was deine Gedanken komplett beansprucht, also denke dir etwas Fieses aus.
    Fange beispielsweise bei "589" an und ziehe immer "12" ab.
    Oder versuche „Donaudampfschifffahrtskapitänskajüte“ rückwärts zu buchstabieren.
    Was immer dir einfällt, tue es rückwärts. Das belastet deine grauen Zellen noch zusätzlich.

  • Methode 5: Innere Konferenz und Ressourcen-Team

    Diese Übungen sind eher was für den „fortgeschrittenen Anwender“.
    Es lohnt sich so etwas zu üben und dann parat zu haben.
    „Innere Konferenz“ und „Ressourcen-Team“ sind Imaginationsübungen bei denen du deine inneren Anteile an einen Tisch bittest und sie um Rat fragst.

    Zur Veranschaulichung wieder ein paar Beispiele:
    Du könntest die weise Frau oder den weisen Mann der du einmal sein wirst bitten, seine kühlen Hände auf deine heiße Stirn zu legen, zur Beruhigung.
    Du könntest das kleine Mädchen oder den kleinen Jungen bitten, dir endlich mal dieses Mut-mach-Lied beizubringen.




Ich hoffe ich kann manchen von euch mit diesem Thread helfen, mich haben diese Übungen stets weitergebracht und ich bin froh, sie zu kennen.
Und falls es mal nicht klappen sollte, bedenkt das es alles Übungssache ist und Erfahrungswert benötigt.


ganz lieben Gruß, Zaubi love
Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
Kommentar von nudelholz (Ex-Träumer), Zeit: 08.05.2013 20:37

Beitrag gepinnt - vielen Dank für die Zusammenstellung :)
 
Traumländer



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  Geschrieben: 08.05.13 21:35
Sehr gut Zauberer!
Du Fleissiger. Großartig.
Vielen Dank!
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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Traumländer



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  Geschrieben: 08.05.13 21:41
@Foxy,

Du warst der letzte Anstoß, der mich dazu gebracht hat den Thread fertigzustellen, also danke auch an Dich.
Ich hoffe es hilft.

lg, Zaubi
Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.05.13 02:52
Sehr guter Beitrag! Werde das beherzigen und mir ins Gedächtnis rufen wenn ich es brauche :) Ich werde dann auch mal berichten ob und was mir davon am besten geholfen hat!
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.05.13 04:18
zuletzt geändert: 10.05.13 04:32 durch ozmen (insgesamt 3 mal geändert)
Netter Thrend erstmal vorab =)

Ich hab seit Monaten versucht ohne Medi's meine Panikattacken in den Griff zubekommen.
Da ich relativ wenig von "Skills" gehalten habe und ich dachte das es für mich zudem Zeitpunkt keinen anderen Mittelweg gab, war es relativ schwer für mich sich trotzdem zu überwinden.

Nach vielen Versuchen mit bestimmten Methoden und ein paar Panikattacken die ich durchstehen musste hat sich folgendes für mich heraus herauskristallisiert:

- Achtsamkeitsmeditation:
Super Resultat wenn man es längere Zeit und vorallem konstant durchzieht. Das Reslutat bezieht sich nicht nur auf die Panikattacken sondern greift auch in mansch anderen Lebenslage, zum Positiven.

- Musik als Trigger: Edith Piaf - Non, Je ne regrette rien, ich verbinde mit dem Song einen direkten „Roten/Off Knopf“. (Dank so nem Film ;D )
Da ich keinerlei Bezug zu dem Lied hatte aber es so Perfekt für mein Vorhaben war sammelte ich ein paar "Erfahrungen".
Damit ist z.b gemeint sich das Lied an zuhörenn wenn man sich in einer euphorischen Grundstimmung befindet. (Teilweise/Selten induziert durch "weiche" Drogen)

- Verbesserung der allgemeinenen Situation:
Bei mir waren es körperliche und teilweise auch geistige Verfassung welche nicht so wollten wie ich.
Nachdem ich mein komplettes Kühlfach gecleart hab und von sehr ungesundem zu sehr gesundem Essen geswitcht habe bemerkte ich defintiv eine Veränderung.
Der Antrieb kam am Anfang (7 Tage~) durch Modafinil welches auch direkt wieder runterdosiert wurde und durch Motivation ersetzt wurde.
Nach Sport, Ernährung, Achtsamkeitsübungen,Skill'S etc lernte ich meine Panikattacken zu kontrollieren (Soweit das Möglich ist).
Der Zusammenhang zwischen meinem "Lifestyle" und den Panikattacken war mir erst richtig Bewusst als es mir soweit schon besser ging.
Ich merke defintiv eine leichte abschwächung von Panikattacke zu Panikattacke.

what da f*cks with ya guys, HAVEN'T YOU HEARD BIG THINGS COME IN SMALL PACKAGES?!
» Thread-Ersteller «
Traumländer



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  Geschrieben: 10.05.13 08:14
Danke an Ozem, Nomeras und Lyralice,

schön, dass es euch geholfen hat oder ihr euch etwas aus dem Thread annehmen wollt.


@Ozmen,

ich find's super, dass Du deine Angst versuchst ohne Medis zu bekämpfen, es ist unglaublich schwierig, aber nicht unmöglich.
Jedes mal, wenn man es wieder geschafft hat aus der Angst rauszukommen und zwar nicht in dem man geflohen ist, sondern in dem man die Angst entweder ausgetrickst hat oder sich selbst aufgezeigt hat, dass es wieder nur ein Fehlarlam ist, werden die Panikattacken statisch weniger.
Schön, dass Du für Dich Methoden gefunden hast und sie hier mit uns teilst.

Weiterhin gutes Gelingen und Besserung
lg, Zaubi

Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.05.13 17:11
Ich muss sagen Nummer 2 - selbst beruhigen mit den 5 Sinnen ist schonmal sehr gut :)

Wenn mich das Gefühl überkommt, dass sich etwas um mich herum verändert und zwar zum negativen (ist natürlich nur Einbildung aber ihr kennt das ja sicher :S) und ich Panik bekomme dann hör ich mir beruhigende Musik an mach meine LED-Lampe anj, schau mir Bilder von Partynächten und andere mit Kumpels und Familie an, streichel ganz gerne meine Katze und riech gern mal an ihrem Fell und ess ein paar Wick Bonbons, die helfen vorallem zum durchatmen und verringern das beklemmende Gefühl in der Brust :)

Punkt 3 - Dissoziationsstopp,

hilft mir auch sehr! Wenn ich wieder mal glaube abzudriften in eine eigene Welt und das Gefühl habe dass ich von der Außenwelt abgeschnitten bin und mich keiner mehr wahrnehmen kann, hab ich bis jetzt immer unlustige Meldungen gebracht (wenn ich von Freunden/Bekanntne umgeben war) um zu sehen ob jemand drauf reagiert, hab das Datum gecheckt, meinen Schlüsselanhänger betrachtet (den hat mir meine Mutter mal vor Jahren geschenkt, ist mein Sternzeichen auf so nem Kristallblock) und mich kurz in den Arm gezwickt. Wenn ich aber allein war, war das alles aber auch keine Hilfe und letztens hab ich 3 Tipps von Nummer 3 probiert und zwar 1.Zitronensaft trinken, 2.Knoblauch pur gegessen und 3. kalt/warm geduscht und ich muss sagen diese extremen Außenreize helfen mir sehr gut wenn ich alleine bin! Es holt mich gleich zurück in die Realität und zeigt mir dass ich doch noch "da bin".

Vielen vielen Dank Zauberer Eins für diese Tipps! Ich möchte es nämlich auch ohne Medikamente schaffen obwohl ich trotzdem Angst habe dass ich irgendwann mal welche brauche da das "Problem" in meinem Kopf in den letzten 6 Monaten immer schlimmer wurde aber deine Tipps sind eine sehr gute und schnelle Hilfe! Ich werde das auf jeden Fall auf ewig beibehalten! :)
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.05.13 17:46
Oft bin ich beim Trippen, gerade beim rauhen Raufkommen ins Bad(Ortswechsel, man sieht sich im Spiegel) und hab mir das Gesicht gewaschen was immer sehr...befreiend...war. Freunde bestätigen das. Ich meine auch gelesen zu haben, wenn man unterbewusst schon eine Entscheidung getroffen hat, aber noch anzweifelt, hilft Händewaschen um sich sicher zu sein. Ist psychologisch iwie. so verankert. Lässt sich ja auch darauf übertragen.
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
Laotse

Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.05.13 17:54
Ja das Gefühl kenn ich, geht mir auch so wenn ich beim Hochkommen bin, ich fühl mich dann auch immer sehr frei und irgendwie "rein" für den Trip. Also du meinst generell bei Entscheidungen? Das klignt interessant muss ich mir mal durchlesen dazu.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.05.13 18:22
Ich hab k.P mehr wo ich das gelesen hab, könnte aber auch gut hier gewesen sein, vlt. weiß ja einer was?
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
Laotse

» Thread-Ersteller «
Traumländer



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  Geschrieben: 20.05.13 19:17
zuletzt geändert: 20.05.13 21:57 durch Zauberer Eins (insgesamt 1 mal geändert)
@Baumzwiebel und Nomeras,

sobald ich Angst habe, renne ich eigentlich immer zu einer Wasserquelle und wasch mir das Gesicht oder tauche mein Gesicht ins Wasser.
Ich hab da mal mit 'nem Doc drüber geredet, dass durch das Eintauchen in das Wasser ein Reflex im Kopf ausgelöst wird, der die überflüssigen Gefühle und Gedanken vertreibt und für Klarheit schafft. Mir hilft das zusätzlich zu den anderen Skills immer recht gut.

Ich hab momentan auch wieder eine etwas schlimmere Phase - ich bin wieder sehr ängstlich, die Angst artet auch zwischenzeitlich in Panik aus. Ab Mittwoch muss ich wieder im Altenheim arbeiten, dass wird auch wieder sehr belastend..

lg, Zaubi

Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.05.13 20:05
Ach Zaubi, du bist so ne starke Persönlichkeit, du packst das schon, da bin ich sicher, wenns dir nicht gut geht, schreib mir ruhig. Ganz liebe Grüße! :)
"Wenn ich loslasse was ich bin, werde ich was ich sein könnte."
Laotse

Abwesender Träumer

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Skype
  Geschrieben: 01.07.13 19:58
Dieser Thread ist großartig. Dankeschön!
Ich vermute, dass ich an generalisierter Angststörung leide, allerdings weiß ich nicht, woran ich das erkennen kann. Habe z.B. oft Probleme mit Leuten zu reden, wenn ich nicht weiß, wie diese zu mir stehen. Die Skills werde ich mir bei psychedelischen Erfahrungen im Hinterkopf behalten :)

Wenn du möchtest, könntest du beschreiben, welche Form deine Angst in deinem Alltag angenommen hat? Natürlich nur, wenn es dir nicht zu Nahe tritt.

Vielen Dank! :)

pure happiness
https://www.youtube.com/watch?v=wo0Y5KI3NVc
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 04.08.13 15:18
pure happiness schrieb:
Dieser Thread ist großartig. Dankeschön!

die skills sind klasse! gut davon zu wissen bevor man überhaupt psychedelische erfahrungen gemacht hat
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 04.08.13 17:27
was mir am Besten hilft:

Panikattacken und Angstzustände:
- kalte Dusche
- losrennen !! wirkt am Besten
- "meditieren" : JEDEN Gedanken der auftaucht, wegschieben. JEDEN, auch die schönen, denn eine Verbindung zu was Schlechtem ergibt sich sonst sicher. Also jeden Gedanken sofort weg. Hilft auch bei Horrortrip. Langsam wird man dann von alleine ruhiger.

Horrortrip:
Brachialmethode: Im Schwimmbad auf den 10-Meter-Turm steigen und ins Wasser springen.
Zunächst war der Trip komplett weg und ich bin fast nüchtern aus dem Wasser gestiegen. Dann ist der Trip wiedergekommen, diesmal als ruhiger schöner angenehmer Trip. Die Wirkung war wunderbar.
(Natürlich nur zu empfehlen, wenn Ihr Euch sicher seid, in dem Rauschzustand schwimmen zu können und wenn Ihr in der Lage seid, unfallfrei auf das Sprungbrett hochzusteigen !!)
Eine nicht zu toppende und einwandfrei wirkende Methode gegen Horrortrip bei mir
 

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