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Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 06.08.13 04:56
Hallo. Ich bin hier zwar neu, hab mich jedoch viel mit Drogen befasst (und auch genug konsumiert) und eben auch mit Drogenpolitik. Irgendwann mal stieß ich auf das Modell eines Drogenfachgeschäfts und fand es von Anfang an gut, da ich für eine Legalisierung aller Drogen bin, jedoch gegen Heroin neben Keksen im Supermarkt. Hab mir einige Vorträge darüber angehört und auch hier einiges darüber gelesen, jedoch ist mir aufgefallen, dass ein "Problem" komplett unbeachtet bleibt. (Vllt. sehe aber nur ich das so und mache das Ganze schwerer als es ist) Ich weiß, dass wir noch leider weit von einer Legalisierung entfernt sind, die Frage bleibt aber trotzdem interessant, denn letztendlich wird das Ganze recht philosophisch und man muss sich fragen, was als Droge akzeptierbar ist und was nicht.

So, wahrscheinlich wisst ihr jetzt noch nicht, was ich meine. Ich werde es gleich erklären. Man stelle sich vor, das BtmG fällt weg und es gibt Drogenfachgeschäfte, ob ab 18 oder 21, ob mit oder ohne Drogenführerschein sei jetzt egal. Was soll man in so einem Laden verkaufen? Auf den ersten Blick ist die Antwort einfach, nämlich: Drogen. Also: Heroin, Kokain, Weed, LSD usw. Aber spinnen wir das Ganze etwas weiter: Was passiert mit missbrauchsfähigen Medikamenten? Benzos sind ja im BtmG, auch wenn die ausgenommenen Zubereitungen nur rezeptfrei sind. Oxycodon u.ä. auch. Aber denken wir doch an Drogen wie: Tramadol, Zopiclon, Ketamin, Propofol, Lyrica etc. Soll man diese verkaufen? Ketamin ist weit verbreitet, Tramadol und Zopiclon kann man als gesündere Alternativen sehen. Dass Lyrica missbraucht werden kann, haben auch mittlerweile die meisten geblickt. Bei Propofol wird es schwerer, Missbrauchspotenzial ist da, aber die Droge ist kaum verbreitet, da sie fast nur in der Anästhesie verwendet wird. Verkaufen oder nicht? Was ist mit Katadolon? Verkaufen oder nicht?

Spinnen wir weiter. Man könnte sagen, man verkauft jetzt einfach alles, was irgendwie den psychischen Zustand verändern kann. Neuroleptika und Antidepressiva machen nicht in dem Sinne druff, haben jedoch eine Wirkung auf die Psyche. Wäre es nicht etwas unlogisch, wenn man für Fluoxetin ein Rezept braucht, sich aber mit H und Koks zudröhnen darf? Soll man dann generell alle Psychopharmaka freigeben, so nach dem Motto: Man darf die Psyche manipulieren, wie man will. Hauptsache man wurde aufgeklärt und ist alt genug?

Denken wir noch etwas weiter. Was passiert mit Substanzen aus dem BtmG, die nie wirklich verbreitet waren? Z.B. Levomethorphan oder 3-Methylthiofentanyl? Anbieten oder nicht? Nur auf Anfrage verkaufen? Was passiert mit Sachen, die nicht mehr so beliebt sind, es aber mal waren, z.B. Methaqualon, DOM oder 4-Methylaminorex? Was macht man mit den ganzen Oldschool-Drogen, die vom Markt genommen wurden und als überholt und/oder viel zu schädlich gelten? Beispiele wären Acetophenon, Bromide, Paraldehyd, Ethchlorvynol oder Bromisoval. Das Argument "zu süchtigmachend" wird nicht mehr gelten, wenn man Meth und H kaufen kann, soll man diese Substanzen eine Renaissance erleben lassen? Und wenn man so weit ist, wieso nicht gleich Contergan an Männer oder Nicht-Schwangere?

Soll es eine Grenze geben, was die Potenz angeht? Soll es so arge Sachen wie Etorphin, Bromadol oder Sufentanil geben? Soll man auf Aufklärung und "die Dosis macht das Gift" setzen oder soll es eine Art Grenze geben, z.B. bei Opioiden, nachm Motto: Nichts Stärkeres als Fentanyl?

Was ist mit Medikamenten aus der Tiermedizin? Xylazin oder eben das oben genannte Etorphin?

Soll man auch Deliranten wie Stechapfel-Extrakt o.ä. verkaufen? Sollte man PCP anders als LSD und Ketamin behandeln? Oder ist die Horrortrip-Rate zu hoch? Wäre aber doch zweierlei Maß, wenn sonst alles Mögliche legal ist...

Was macht man mit RCs? Viele RCs haben Fans gewinnen können und werden nicht aus Speed-Mangel o.ä. gekauft, sondern weil man ihre spezifische Wirkung mag. Sollte man nur die beliebtesten RCs verkaufen oder soll alles, was druff macht, verfügbar sein?

Und welche Pflanzen sollte es geben? Nur solche, deren Wirkung nachgewiesen wurde, wie z.B. Kava Kava, Kratom oder Betelnuss oder auch das Ganze "Placebo oder doch nicht"-Zeugs wie Katzenminze und Damiana.

Was passiert mit Schnüffelstoffen? Diese waren ja nie illegal. Soll man es so lassen, wie es ist und die Menschen Deo schnüffeln lassen oder doch lieber Butan zur Inhalation o.ä. anbieten? Sollen Poppers, Lachgas, Ether und Chloroform anders behandelt werden als Deo, Kleber etc.?

Und wenn man schon mit der Psyche alles Mögliche anstellen kann, wieso dann nicht auch mit dem Körper? Sollte es Anabolika geben? Oder gar alle Medikamente rezeptfrei? Sodass eben ein Rezept nur für die Krankenkasse gut ist und damit man weiß, was einem bei der Krankheit hilft und nicht als Erlaubnis zum Kauf.

Na ja, mag sein, dass ich zu sehr ins Detail gehe und so das große Ganze übersehe, aber ich finde eben, dass diese Punkte übersehen werden. Wie viel Auswahl/Vielfalt sollte es in einem Drogenfachgeschäft geben? Sollte es Grenzen geben? Wenn ja, wo sind diese zu ziehen? Was kann man in einer freien Gesellschaft als Droge akzeptieren und was nicht? Und wenn man etwas nicht akzeptiert, ist man dann genauso wie die jetzigen Politiker, die nur Alk, Kippen und Kaffee akzeptieren?

Falls der Thread hier nicht reinpasst, bitte verschieben.
 
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  Geschrieben: 06.08.13 12:41
Die Nachfrage reguliert das Angebot, ganz einfach.
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Abwesender Träumer



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MSN
  Geschrieben: 06.08.13 14:32
Ich denke wie du schon sagst auf Drogen-führerschein rausgeben :D
und auf Angebot und Nachfrage im Regal lagern
und es sollte alles im Handel da sein (wenn alles da ist konsumieren Menschen dann auch viel bewusster und nicht ''Hej, ich geh feiern kauf ich mir 4 L Rum).
und wenn sie eben ein Verlangen in sich tragen kann man zu Schamanen oder nennen wir sie einfach Drogen-beratern (im etwas anderem Sinne lol) gehn und die empfehlen einem was man nehmen kann und bei jeder neuen Droge die man dann empfohlen bekommt ein aufklärungstest das man weiss was passiert. Das geht dann natürlich vom Rekreativen zwecken über Religiöse bis hin zu medizinischen...


ach übrigens cooles Forum hier, hat mir mehr Zeit weggenommen als jede andere Droge :p
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.08.13 14:56
Ganz einfach,angeboten werden darf alles,aber nichts steht zur schau im regal...
Wenn jemand etwas mag,muss er ein kleinen spezifischen fragebogen zur substanz ausfüllen....
Einfach nur um vor unwissenheit zu schützen,zb wegen dem serotoninsyndrom, oder wegen krampfgefahren usw...
Alles andere was der kunde dann damit anstellt und überdosiert fällt unter Natürliche Selektion :>

Und wenn das Beste zum Schluss kommt, ist es doch ok am Ende zu sein
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Homepage ICQ
  Geschrieben: 06.08.13 15:27
mostellaria schrieb:
Man stelle sich vor, das BtmG fällt weg

dann hast du immer noch das arzneimittelgesetz, dessen sinnhaftigkeit niemand ernsthaft bezweifelt. damit sind sämtliche drogen ohne explizite ausnahmeregelung (wie derzeit für tabak und alkohol) als arzneimittel zu betrachten und damit nach wie vor nicht frei verkäuflich. die offizielle anerkennung als genussmittel wird für jede droge ein eigener langer und harter kampf werden. hoffen wir also erstmal, dass zumindest eine entkriminalisierung von cannabis kommt, bevor wir alt und grau sind, und dass diese auch in der praxsis das hält, was wir uns davon versprechen.

Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
Traumländer



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  Geschrieben: 06.08.13 15:32
mostellaria schrieb:
ob ab 18 oder 21, ob mit oder ohne Drogenführerschein sei jetzt egal.


nur mal so nebenbei ;)

Ich denke, dass rezepte lediglich als schriftliche empfehlung für ein medikament/mehrere medikamente sowie als bezahlung (durch die krankenkasse) für das empfohlene medikament/die empfholenen medikamente sein sollte. warum sollten irgendwelche medikamente rezeptPFLICHTIG sein? medikamente sollten genau wie drogen erhältlich sein. ich sehe dein problem irgendwie nicht ;)

@ ungelesene bettlektüre

warum sollten medikamente nicht als drogen missbraucht werden? ich sehe im moment keine sinnhaftigkeit des arzneimittelgesetzes, kenne mich allerdings auch nciht sonderlich damit aus
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  Geschrieben: 06.08.13 15:44
ungelesene Bettlektüre schrieb:
mostellaria schrieb:
Man stelle sich vor, das BtmG fällt weg
hoffen wir also erstmal, dass zumindest eine entkriminalisierung von cannabis kommt, bevor wir alt und grau sind, und dass diese auch in der praxsis das hält, was wir uns davon versprechen.


Seh ich ähnlich. Wenn man sich die Debatten um die Legalisierung (!) von Cannabis zu Genusszwecken auf Youtube mal anschaut, dann merkt man sehr deutlich, welcher Wind hier weht. Der erste Schritt ist eine Entkriminalisierung (=Duldung) von Konsumenten durch deutschlandweit einheitliche und nicht zu geringe Eigenbedarfsmengen. Damit einhergehend würden auch auf lange Sicht weniger Kontrollen stattfinden, nur Händler im großen Stil würde man verfolgen. Dadurch würde Cannabis in breiteren Schichten akzeptiert, da nun kein Strafverfahren, sondern höchstens ein Bußgeld droht.

Der "Drogenführerschein" scheint für unseren Papierkrieg liebenden Staat eigentlich eine Musterlösung zu sein, jedoch sollte man nicht vergessen, dass die Älteren oft den Jüngeren Drogen "beschaffen", ohne dass die Jüngeren und "unmündigeren" Konsumenten solch ein Zertifikat zum legalen Konsum einer Substanz besitzen. Man denke an die Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren, die sich von älteren Freunden Bier, Alkohol oder Tabak kaufen lassen. Mit einer totalen Legalisierung aller Substanzen mittels "Drogenführerschein" müsste man daraufhin die unerlaubte Abgabe an "Unmündige" unter Strafe stellen. Fragt sich, wer das kontrollieren soll...
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.08.13 16:18
nudelholz schrieb:
Mit einer totalen Legalisierung aller Substanzen mittels "Drogenführerschein" müsste man daraufhin die unerlaubte Abgabe an "Unmündige" unter Strafe stellen. Fragt sich, wer das kontrollieren soll...


Das wird sich nicht bewerkstelligen lassen. Ich glaube, daß gut aufbereitetes Wissen um die Substanzen eine Voraussetzung für den "Drogenführerschein" sein müßte und daß man so die Verantwortung der Leute anspricht.
Aber genausowenig wie man vielen hier den Gebrauch von illegalen Substanzen auch unter Strafandrohung nicht vergällen kann, wird man es schaffen, alle Gefahren zu umgehen. Es wird immer wieder Probleme geben.
Ich gehe allerdings davon aus, daß sich bei einer weitgehenden Legalisierung viele der Probleme (aus jetziger Sicht) von selbst lösen würden, wobei allerdings andere zu erwarten wären, an die man jetzt nicht denkt. Unterm Strich glaube ich aber, daß es für die menschliche Gesellschaft förderlich wäre, Drogen zu legalisieren. Man bedenke nur, wieviele ausschließlich durch Drogen kriminalisiert wurden/werden. Die Beschaffungskriminalität jedenfalls würde schlagartig um einen ansehnlichen Faktor sinken.
Ach was, es gäbe viele Punkte aufzuzählen.
Mal sehen, wie's weitergeht.
 
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Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 07.08.13 02:38
Man muss bedenken, dass es wohl kein komplett freier Markt wird. Womöglich wird man für jede einzelne Substanz einen Führerschein brauchen. Natürlich wird das Angebot und Nachfrage-Prinzip nicht wegfallen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es bezüglich der DFG viele Regelungen geben wird. Man sehe sich doch einfach mal die Beispiele an, die ich im Eingangspost gemacht habe. Da waren Sachen dabei, die wurden vom Markt genommen und werden nicht mehr hergestellt. Soll man dann etwa damit anfangen, diese herzustellen? Natürlich würden die Pharmakonzerne sicher damit anfangen, wenn genug Feinschmecker darauf bestehen, aber was ist eben, wenn einer irgendwas ganz Spezielles will? Wenn z.B. einer meint, er probiert mal das ganze Pihkal durch oder alle Opioide und Benzos, die es gibt. Wie wäre das ganze logistisch zu bewerkstelligen? Sollte es die Möglichkeit geben, eine Substanz sozusagen zu beantragen? Der Otto-Normal-Junkie wird sich nun mal mit H, Morphin, Opium und Methadon zufrieden geben. Soll man einen, der Dibenzoylmorphin oder sowas haben will, seine Substanz bekommen lassen oder ihn darauf verweisen, dass es genug unterschiedliche Opioide gibt auf dem Markt? Manche Substanzen, die ich aufgeführt habe, sind nun mal selten und wurden/werden nicht bei den Pharmafirmen hergestellt, die bei einer Legalisierung wohl die Lieferanten der DFG wären. Soll es dann sozusagen Auftragssynthesen geben? Evtl. gegen Aufpreis?

Und was ist eben mit den ganzen Deoschnüfflern? Soll man denen eine bessere und gesündere Alternative bitten? Oder einfach weiterhin ihr Deo ausm Aldi schnüffeln lassen? Was ist mit RCs, die nie toxikologisch untersucht wurden? Einfach so verkaufen, obwohl man sonst jedes Medikament jahrelang testet, bevor es auf den Markt kommt?

Oder wie stellt ihr euch ein DFG vor? Was sollte passieren, wenn einer eine seltene/aus der Mode gekommene/nie wirklich untersuchte Substanz will?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.08.13 01:24
Ich glaube nicht, dass es nötig sein wird alle Drogen in einem DFG anzubieten. Viele Drogen, vorallem RCs, sind ja größtenteils nur Ersatzdrogen für die längst verbotenen Substanzen. Auch wenn natürlich alle Drogen anders wirken, wird wahrscheinlich nur der bekannteste (oder der ungefährlichste) Vertreter von ähnlich wirkenden Drogen dort angeboten.
Beispiel: Da in einem DFG MDMA angeboten wird, braucht es so Sachen wie 5-/6-APB nicht; weil es Amphetamin gibt, braucht es kein 2-FA; usw.

Bei Drogen, die man als zu suchterzeugend oder gefährlich einstuft, wird vielleicht auch eine ähnlich, aber schwächer wirkende Substanz angeboten.
Beispiel: Statt Heroin ein niederpotentes Opiat, satt Meth eben nur Speed, usw.


Zitat:
Was ist mit RCs, die nie toxikologisch untersucht wurden? Einfach so verkaufen, obwohl man sonst jedes Medikament jahrelang testet, bevor es auf den Markt kommt?

Natürlich sollten die Substanzen erst untersucht werden, bevor sie verkauft werden. Geld für die Studien wäre danke dem DFG ja auch genug da.
Da sich dann durch Drogen auch viel Geld (legal) verdienen lässt, entwickeln die Pharmaunternehmen vielleicht auch neue, ungefährlichere Drogen.





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ICQ
  Geschrieben: 08.08.13 02:08
Mutalisk schrieb:
Ich glaube nicht, dass es nötig sein wird alle Drogen in einem DFG anzubieten. Viele Drogen, vorallem RCs, sind ja größtenteils nur Ersatzdrogen für die längst verbotenen Substanzen. Auch wenn natürlich alle Drogen anders wirken, wird wahrscheinlich nur der bekannteste (oder der ungefährlichste) Vertreter von ähnlich wirkenden Drogen dort angeboten.
Beispiel: Da in einem DFG MDMA angeboten wird, braucht es so Sachen wie 5-/6-APB nicht; weil es Amphetamin gibt, braucht es kein 2-FA; usw.

Bei Drogen, die man als zu suchterzeugend oder gefährlich einstuft, wird vielleicht auch eine ähnlich, aber schwächer wirkende Substanz angeboten.
Beispiel: Statt Heroin ein niederpotentes Opiat, satt Meth eben nur Speed, usw.


Zitat:
Was ist mit RCs, die nie toxikologisch untersucht wurden? Einfach so verkaufen, obwohl man sonst jedes Medikament jahrelang testet, bevor es auf den Markt kommt?

Natürlich sollten die Substanzen erst untersucht werden, bevor sie verkauft werden. Geld für die Studien wäre danke dem DFG ja auch genug da.
Da sich dann durch Drogen auch viel Geld (legal) verdienen lässt, entwickeln die Pharmaunternehmen vielleicht auch neue, ungefährlichere Drogen.





Das was du beschreibst, hört sich schlimmer an, als es jetzt ist!!!
Logbucheintrag 6.1.2: An meinem Fenster fliegen Menschen vorbei ...
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  Geschrieben: 08.08.13 13:56
Urinstinkt schrieb:
warum sollten medikamente nicht als drogen missbraucht werden? ich sehe im moment keine sinnhaftigkeit des arzneimittelgesetzes, kenne mich allerdings auch nciht sonderlich damit aus

es geht gar nicht so um mißbräuchliche medikamente. die meisten leute würden beginnen, sich nur mehr auf selbstmedikation zu verlassen.
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  Geschrieben: 08.08.13 20:57
die meisten leute aus dem LDT vielleicht :D geht mal in die U-bahn und sieh dich um: wie viele von den menschen, die du siehst, haben ahnung von medikamenten (selbst jenen, welche sie regelmäßig einnehmen) und vor allem alternativen zu diesen? wer weiß schon, welche medikamente er bei aktueller erkrankung einnehmen sollte? der arzt stellt die diagnose, der arzt gibt dir ein rezept. warum selbst um medikation kümmern?
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  Geschrieben: 08.08.13 22:34
Was meint ihr wie oft Leute, die offensichtlich keine Ahnung haben, in eine Apotheke kommen und sich einbilden, ein Antibiotikum/Cortison/ whatever zu brauchen? Das hat nichts mit Missbrauchsabsichten zu tun sondern mit dem simplen Gedanken: "Mein Schwager hatte das und dem hats geholfen, ich will das jetzt auch!" Ich denke irgendwie, dass es gefährlich wäre, wenn Leute da nach eigenem Gutdünken rumdoktern. Zumindest eine Apothekenpflicht mit dem Recht des Pharmazeuten auf Abgabeverweigerung wäre bei Medikamenten die nicht zum druffen geeignet sind angemessen. Alles andere würde vermutlich zu einer Zunahme von Gesundheitsschäden durch Unwissenheit führen.
 
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Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 09.08.13 06:34
Mutalisk schrieb:
Ich glaube nicht, dass es nötig sein wird alle Drogen in einem DFG anzubieten. Viele Drogen, vorallem RCs, sind ja größtenteils nur Ersatzdrogen für die längst verbotenen Substanzen. Auch wenn natürlich alle Drogen anders wirken, wird wahrscheinlich nur der bekannteste (oder der ungefährlichste) Vertreter von ähnlich wirkenden Drogen dort angeboten.
Beispiel: Da in einem DFG MDMA angeboten wird, braucht es so Sachen wie 5-/6-APB nicht; weil es Amphetamin gibt, braucht es kein 2-FA; usw.

Bei Drogen, die man als zu suchterzeugend oder gefährlich einstuft, wird vielleicht auch eine ähnlich, aber schwächer wirkende Substanz angeboten.
Beispiel: Statt Heroin ein niederpotentes Opiat, satt Meth eben nur Speed, usw.


Zitat:
Was ist mit RCs, die nie toxikologisch untersucht wurden? Einfach so verkaufen, obwohl man sonst jedes Medikament jahrelang testet, bevor es auf den Markt kommt?

Natürlich sollten die Substanzen erst untersucht werden, bevor sie verkauft werden. Geld für die Studien wäre danke dem DFG ja auch genug da.
Da sich dann durch Drogen auch viel Geld (legal) verdienen lässt, entwickeln die Pharmaunternehmen vielleicht auch neue, ungefährlichere Drogen.





Aber Sachen wie Mephedron und MDPV sind schon sehr beliebt. Ich würde sie nicht als Speed-Ersatz betrachten. Zumindest habe ich das Gefühl, dass Leute gezielt solche Substanzen nehmen und nicht aus der Not heraus. Wobei beides mittlerweile im BtmG ist. Und es gibt ja auch viele Psychonauten, die das menschliche Gehirn "erforschen" wollen. Immer LSD und Pilze ist langweilig. Da bekommt man schon Lust auf andere Sachen, wie 2-CE oder sowas.

Ich denke, dass Legalisierung auch Recht auf die Substanz seiner Wahl in pharmazeutischer Qualität bedeutet. Na ja, ich muss zugeben, dass ich von DFG träume, die einem im Prinzip alles besorgen können. Ich würde wahrscheinlich alle möglichen Downer und Opioide ausprobieren. :) Leider ist es momentan eine Utopie. Ich habe zwar das Gefühl, dass immer mehr Menschen für eine Legalisierung sind, aber momentan gibt es ja nicht mal Cannabis als Medizin (ich weiß, dass manche welches bekommen, aber es sind Einzelfälle). :( Vielleicht werde ich es noch erleben... so mit 80 oder so. Seltsamerweise war die Alkoholprohibition schneller zu Ende. Na ja...

Bin grad druff, kann sein, dass ich bisschen wirr geschrieben habe. :) Sollte aber verständlich sein.
 

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