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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 25.06.14 13:18
Hallo Land der Träume-Nutzer,

etwa zeitgleich mit meinen jetzt etwa zwei Monate zurückliegenden ersten regelmäßigeren Erfahrungen vorrangig mit Methoxetamin habe ich von momentan laufenden Studien/therapeutischen Erstversuchen in Oxford und an der Berliner Charite erfahren, wo therapieresistente Depressionen mit der Gabe von Ketamin behandelt werden. Die beiden Stoffe wirken meines Wissens nach zunächst mal sehr ähnlich bis gleich.

Ich war selbst ehemalig wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung und habe auch heute noch regelmäßig depressive Symptomatik. Besonders aber nicht ausschließlich nach Konsum von Amphetaminen etc. stellt sich bei mir in der Regel etwa achtundvierzig Stunden später eine starke Angst- und Depressionsphase von zwischen einem und drei Tagen ein: Stakkatohafte Zwangsgedanken, Sozialphobik, Paranoia etc.: Das auch beobachtbar stärker als bei den allermeisten Konsumenten, mit denen ich mich dsbzgl. vergleichen kann.

Nun scheint der MXE (und auch Ketamin-) Konsum offenbar beinahe unabhängig von der Dosierung eine DAUERHAFTE, dh. über die Wirkzeit der Droge hinausreichende und etwa 7-8 Tage andauernde Auslöschung fast jeder depressiven Symptomatik auszulösen. Das trifft, wie ich die letzten Wochen beobachtet habe, selbst bei Konsum von Amphetaminen etc. zu.
Der "Kater" bleibt aus - die Emotionalität aufgeräumt.
Die wiederkehrenden depressiven Verstimmungen sind verschwunden.

MXE wirkt als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer, was diesen Effekt erklären könnte. Um diesen Mechanismus ausreichend zu verstehen mangelt es mir allerdings an medizinisch/neurophysiologischem Wissen. Die Regulation von Dopamin würde denke ich doch aber auch einen allgemeinen körperlichen und geistig-assoziativen Energieverlust auslösen. Das ist aber auch nicht der Fall.
Dass der Rausch selbst mir gefällt würde ich nicht behaupten. Auch andere Dissoziativa geben mir nicht viel. Dieser therapeutische, nach dem Rausch eintretende Effekt ist aber verständlicherweise unheimlich angenehm.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Ketamin/MXE gemacht?
Kann mir jemand von einem längerfristigen "Wochenend-Konsum" von MXE berichten? (Freilich ist eine Selbstmedikation dieser Art fragwürdig, aber bei einem Erfolg diesen Ausmaßes immerhin eine Überlegung wert - "einmal die Woche eine Minimaldosis")
Kann mir jemand den genauen Wirkmechanismus erklären?
MXE ist ein Research Chemical und daher bisher schwer einschätzbar. Kann mir aber jemand die Gefahren von einem Ketaminkonsum in dieser Frequenz erläutern? (Ich habe von Blasenschwierigkeiten gelesen, aber kann sowas auch bei jeweils siebentägiger Pause passieren?)

Ich habe schon an das Klinikum der Charite in Berlin mit ähnlichen Fragen geschrieben, aber bisher keine Antwort bekommen.

Ich würde mich um Beiträge jeder Art zu diesem Thema oder zu MXE/Ketamin im Allgemeinen sehr freuen,

DT
 
Abwesender Träumer

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219 Forenbeiträge

  Geschrieben: 25.06.14 15:22
zuletzt geändert: 25.06.14 19:05 durch nudelholz (insgesamt 1 mal geändert)
Bipolare Störung: Ketamin durchbricht Depression

die ganzen wissenschaftlichen artikel sind leider kostenpflichtig.

dissoziativum regelmäßig zu nehmen kann zu bleibenden schäden führen, hier gibts auch ein thread da wird das mit dxm als antidepressivum diskutiert.

probier erstmal die koventionelle schiene durch (antidepressiva, therapie), das wundermittel gegen depressionen gibt es leider nicht


auch von anderen drogen solltest die finger lassen, deine hirnchemie und psyche klingt garnicht gesund machs nicht schlimmer.


wenn du trotzdem einen anderen weg als die schulmedizin gehen willst kannst ja mal 5htp passionsblume etc testen. einige fahren damit echt gut, vorraussetzung das du keine medis nimmst die damir wechselwirken.

wünsch dir trotzdem viel kraft hns gute besserung
 
Kommentar von nudelholz (Ex-Träumer), Zeit: 25.06.2014 19:05

Aus mobilem Link einen Browser-Link machen.
 
Moderator



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  Geschrieben: 25.06.14 16:26
zuletzt geändert: 25.06.14 16:48 durch Pharmer (insgesamt 1 mal geändert)
Die antidepressive Wirkung (soweit sie bisher überhaupt nachgewiesen wurde) von NMDA-Antagonisten lässt sich nicht so einfach allein über die Neurotransmitter-Reuptakehemmung erklären. Bei dem was ich bisher zu den Ketamin-Studien gelesen habe stellten die Autoren nachdrücklich heraus, das der antidepressive Effekt auch noch vorhanden war, als die Substanz gänzlich aus dem Organismus draußen war.
Soweit ich weiß wurde vom forschenden Team gemutmaßt , das die Gabe von Ketamin im Gehirn auf biochemischer Ebene zu einer Kettenreaktion bzw eher zu einer Kaskade von Veränderungen in der Hirnchemie führen würde. Wieviel davon Spekulation, Hypothese oder Fakt ist weiß ich absolut nicht. Ich finde auch grade die Publikation nicht, die dieses Thema abgehandelt hat; glaube aber das sie irgendwo im Forum in einem Thread der sich mit Depressionen/Antidepressiva beschäftigt verlinkt ist. (Ich meine nicht die die Methoxetamin behandelt, die die ich meine handelte ausschließlich von Ketamin)

Insgesamt ist das alles sehr sehr interessant, aber absolut keine Basis dafür sich in Eigenregie mit Ketamin oder MXE zu therapieren. Wie noname162 schon sagte birgt Dauerkonsum von NMDA-Antagonisten einige Risiken, und gut erforscht sind diese nicht gerade. Von Ketamin ist beispielsweise bekannt, das es bei Dauerkonsum zu gravierenden Schäden in den Harnwegen führen kann. Ich würd mir die Idee ausm Kopf schlagen, bis wirklich gesicherte Erkenntnisse vorliegen - und dann im Idealfall die Medikation lieber einem Arzt überlassen.

lg
Half the fun is learning!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 25.06.14 17:54
ich möchte dem threadersteller folgendes thema und die dort verlinkte arbeit nahelegen: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810

die blasenschwierigkeiten bzgl. ketamin betreffen meines wissens nach nur die wirklichen hardcore-keta-user, sprich diejenigen, die damit junken. sicher weiß ich es nicht, vielleicht kann noch jemand etwas dazu beitragen.
 
Moderator



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  Geschrieben: 25.06.14 18:03
Dabei dann auch bitte die Kritik beachten, die in diesem Thread berechtigterweise an Bettlektüre's Hype geübt wurde. Die dort verlinkte Publikation gehört nämlich zu den "Medical Hypotheses".

Und ab welchem Ausmaß des Konsums es zu diesen Schäden kommt, ist meines Wissens nach nicht genau bekannt. Es ist halt bei den Hardcore-Usern aufgefallen, weil sich die Probleme teils innerhalb weniger Monate (!) so weit entwickelt hatten, das einigen die Blase komplett entfernt werden musste.
Ob die Schäden nicht auch auftreten wenn man über Jahre hinweg regelmäßig kleine Dosen konsumiert kann bisher niemand sagen.
Half the fun is learning!
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  Geschrieben: 25.06.14 18:15
Hi Deep Throat

Ich hatte damals, nach meinem ersten Trip, das in den Methoxetamin-Sammelthread geschrieben:
Zitat:
Wegen der Antidepressiven Wirkung:
Ich kann definitiv einen relativ intensiven Afterglow feststellen, ich würde ihn jedoch nicht "antidepressiv" nennen. Viel eher habe ich das Gefühl dass die Räder in meinem Kopf nach einem mxe trip wieder flüssiger laufen, ich komm einfach mit meinen Gedanken wieder besser vorran. Auf das weitere positive Erfahrungen folgen.


Daraufhin folgte bei mir eine relativ lange Zeit des Mxe-Konsums, ich blieb von jeglichen Nebenwirkungen (außer psychischen) im Gegensatz zu manch anderen jedoch verschont. Das war aber auch kein therapeutischer Ansatz, sondern eher ein rekreationaler, wenn du möchtest kannst du hier mehr dazu lesen. Ich kann jedoch auch nur für mich, und meine Erfahrungen sprechen..
"The only way to write honestly about the scene is to be part of it. If there is one quick truism about psychedelic drugs, it is that anyone who tries to write about them without first-experience is a fool and a fraud." ― Hunter S. Thompson (1967)
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 25.06.14 18:19
Deep Throat schrieb:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Ketamin/MXE gemacht?


Eher gegenteilige. Der antidepressive Effekt von Ketamin wird ja oft als Reset beschrieben, als das Zurücksetzen auf einen Normalzustand.
Mir kommt es leider so vor, als würde dieser Reset primär die Erfolge meiner Therapie zunichte machen, glücklicherweise nur für wenige Tage.
Dazu muss ich aber sagen, dass meine depressive Symptomatik weder schwer noch therapieresistent ist. Ich falle also definitiv nicht in die Gruppe von Patienten, die derzeit in der Charité untersucht werden.
Selbstmedikation war auch kein Grund für meinen Konsum. Ich bin recht zufrieden mit meiner Verhaltenstherapie und habe kein Bedürfnis, sie mit pharmakologischen Mitteln zu supplementieren, egal ob auf Rezept oder im Selbstversuch. Keta war einfach auf meiner to-do-Liste, obwohl ich dann doch positiv überrascht von der schmerzstillenden Wirkung war. Selbst schwere akute Schmerzreize wurden in Sekundenbruchteilen regelrecht gekappt. Wirklich beeindruckend.

Aber zurück zum antidepressiven Einsatz.
Man sollte hier auch bedenken, dass schon seit John C. Lillys Keta-Versuchen gemutmaßt wird, dass nach dem Konsum eine "dissoziative Grundströmung" verbleibt. Mir selbst sind nach meinen Erfahrungen mit Keta jedes mal derealisierende Zustände in den Tagen nach dem Konsum aufgefallen. Das war jetzt nicht direkt unheimlich, aber ich war doch froh, wenn dieser Zustand vorbei war. Wenn man sich Langzeitberichte von Disso-Gebrauchern durchliest, werden solche Wahrnehmungsverschiebungen oft berichtet. Dass diese Effekte mit der Stimmungsveränderung in Verbindung stehen, wäre durchaus denkbar.

Mit MXE habe ich keine Erfahrungen. Hatte nach meinen Versuchen mit Ketamin nicht das Bedürfnis, weiter mit Dissoziativa zu experimentieren. Es ist so, als würden diese Substanzen das Gegenteil dessen verursachen, was ich von Drogen erwarte.
Allerdings ist eine früher erfolglos mit ADs wie Citalopram behandelte Freundin von mir sehr angetan sowohl von Keta als auch von MXE. Wir haben aber bis jetzt noch nicht darüber geredet, wie diese Stoffe mittelfristig auf ihre Stimmung wirken.
Ein früher mit Benzos medizierter Freund von mir äußert sich im Gegensatz zu mir auch sehr positiv über den "Reset-Effekt" von Keta.
Ich habe den Eindruck, dass meine negativen Erfahrungen da eher ein Einzelfall sind, aber angesichts dieser kleinen Sample-Größe möchte ich das nicht abschließend beurteilen und warte lieber die aktuellen Studien ab.

Deep Throat schrieb:
MXE ist ein Research Chemical und daher bisher schwer einschätzbar. Kann mir aber jemand die Gefahren von einem Ketaminkonsum in dieser Frequenz erläutern? (Ich habe von Blasenschwierigkeiten gelesen, aber kann sowas auch bei jeweils siebentägiger Pause passieren?)


Ausschließen würde ich es nicht. Es gibt allerdings wohl nur einen bekannten Fall, in dem es bei klinischer Anwendung von Ketamin zu solchen Schäden gekommen ist. Die Berichte über Blasenschäden stehen ansonsten in Verbindung mit exzessivem rekreationalen Gebrauch- es gibt keinen dokumentierten Fall von täglichem Konsum von 5g aufwärts, in dem keine Probleme mit den Harnwegen auftraten- das ist natürlich extrem und bei gehypeten Drogen wie Keta ist die Aufzählung der Schäden immer cum grano salis zu nehmen, da es 1. durch mangelnde Erfahrung in der Szene immer überproportional viel Konsum ohne Schadensminimierung gibt und 2. ein politisches und Medieninteresse an der Dramatisierung der Effekte vorliegt, aber die Daten sprechen doch klar dafür, dass hier ein gewisses Risiko besteht.
Ich möchte hier nicht behaupten, dass wöchentlicher Konsum deinen Harnwegen genug Zeit lässt, sich zu erholen. Vielleicht passt das, vielleicht auch nicht.

Die ersten Anzeichen für Schäden sind jedenfalls Schmerzen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang, "Nachtröpfeln", Schwierigkeiten bei der Harnabfuhr ("schwacher Strahl", Harn muss "herausgepresst" werden, Blase fühlt sich auch nach dem Urinieren voll an) und Blut im Urin. Also Symptome, die man auch von gewöhnlichen Blasenentzündungen kennt.
Später tritt dann Dranginkontinenz auf (man spürt den Harndrang, schafft es aber nicht mehr rechtzeitig aufs Klo) und irgendwann kommt es evtl. zu schweren Nierenschäden und in Einzelfällen zur Zerstörung der Harnblase.
Zu Beginn sind die Symptome reversibel, wenn der Konsum eingestellt wird. Später bleibt nur ein Austausch der betroffenen Organe durch Transplantation.

Die Ursache für diese Nettigkeiten sind Zysten, die sich in den Harnwegen bilden. Keta wird über die Harnwege ausgeschieden und die Ketamin-Metaboliten scheinen dort diese Schäden zu verursachen.
Da MXE zwar strukturell ähnlich ist, aber in niedrigeren Dosen wirkt, eine längere Halbwertszeit hat und damit seltener zum Nachlegen verleitet, gibt es Spekulationen, dass es auch weniger Schäden verursacht. Der Gedanke dahinter ist einfach, dass das Gewebe einer niedrigeren Menge an schädlichen Metaboliten ausgesetzt wird. Das ist aber wie gesagt Spekulation- es klingt einleuchtend, ist aber nicht durch Studien belegt.
You know what a miracle is. Another world's intrusion into this one.
Where revolutions break out spontaneously and leaderless, and the soul's talent for consensus allows the masses to work together without effort, automatic as the body itself.
Traumländer



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  Geschrieben: 06.07.14 11:05
captain deviant schrieb:
ich möchte dem threadersteller folgendes thema und die dort verlinkte arbeit nahelegen: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810

Wenn ich mich recht erinnere basiert dieser Text darauf, dass es mit Ketamin funktioniert also vermuten die dann, dass es auch mit MXE geht.
Mehr steht so direkt nicht drin denke ich.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.07.14 17:49
Ich kann wenig über die antidepressiven Eigenschaften aussagen aber ich würde vor ei er derart häufigen Einnahme. Bei mir verursachte bereits eine einmalige Einnahme von DEM oder Ketamin (habe keine Erfahrungen mit anderen) ca. zwei Wochen andauernde Schwierigkeiten beim sprechen (Aussprache und Wortfindungsstörung).
Dissoziativa sind schöne Mittel, sind jedoch alles andere als nett zu deinem Gehirn.

Zum Thema Blasenprobleme durch Ketamin wird es wohl bald mehr geben da es grade MDMA in englischen Clubs ersetzt. Link
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

Touching from a Distance
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.07.14 00:15
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Nach einer eben durch den momentanen Schutzmantel bzw. durch die Manischmachung des MXE-Afterglow ausgelösten Konsumentgleisung habe ich jetzt alles bis aufs Rauchen eingestellt und vor eine mal wieder nötige mehrmonatige Pause zu machen. Der Effekt bleibt sehr interessant, aber bis auf weiteres ist mir wieder zu stark ins Bewusstsein gerückt, dass das Polytoxe letztendlich immer unkontrollierbar bleibt.

DT
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 02.12.15 22:42
Der Thread ist zwar schon elende alt aber was solls :)

Dieser Sofort eintretende Antidepressive Effekt ist bei allen NMDA-Antagonisten zu beobachten. Bei Ketamin ists ja nachgewiesen, bei DXM gibts den auch (7 Jahre selbst erforscht) und bei MXE hab ich in englischsprachigen Foren von einigen Leuten gelesen die sich damit therapiert haben. Leider schreiben viele nach 3 Monaten nix mehr zu Ihrem Experiment, also geh ich mal davon aus es hat nicht so ganz nach Plan funktioniert :D

Ich für meinen Teil kann sagen, auf keinen Fall täglich kleine Dosen nehmen. Da explodiert die Toleranz und das ganze geht nicht lange gut. Ich hab DXM 3 Jahre lang nur am WE genommen und das hat echt super funktioniert ohne Dosissteigerung. Als ich dann ab dem 4. Jahr angefangen habe es öfters zu konsumieren haben die negativen Seiten die positiven sehr rasch überholt.

Ich werde ab 01.Januar mal ne kleine Selbststudie mit MXE machen, wenn mich die Kreuztoleranz zu DXM lässt und berichten.

Ich weiß auch garnicht warum immer so Panik wegen den körperlichen Schäden geschoben wird. Bevor hiervon mal einer nen ernsthaften Schaden bekommt sind 10 andre psychisch schon völlig abgedreht. Zudem sind die meisten Studien über körperliche Schäden nur an Ratten festgestellt wurden.

Wenn sich also jemand berufen fühlt zu experimentieren. NUR ZU und schreibt eure Erfahrungen hier rein. Und versucht sone Art Drogenplan zu haben wieviel und wie oft ihr nehmt denn der Feind von solchen Experimenten sind nich so kleine Löcher im Hirn sondern zu 99% die Sucht.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.12.15 10:50
zuletzt geändert: 15.12.15 11:04 durch dopamimetic (insgesamt 3 mal geändert)
Sehr interessantes Thema - zu dem es wohl auch noch viel zu entdecken gibt. Was ich bisher meine sagen zu können:

- Es geht v.a. um eine Untergruppe von Personen. Nicht jeder reagiert auf die NMDA-Antagonisten gleich, und jeder hat einen anderen Favoriten.
- Dies ist schwierig zu definieren, spekulativerweise gehören u.A. einige Borderliner dazu (wie mich).
- Durch den NMDA-Antagonismus wird verstärkt Glutamat freigesetzt (Autorezeptor-Antagonismus) und es kommt zu mehr Aktivität an den AMPA-Rezeptoren.
- Downstream-Effekte betreffen u.A. das mTOR-System - davon verstehe ich ehrlich gesagt noch nicht wirklich viel - aber auch Acetylcholin
- Manche profitieren vom Afterglow, nachdem die Wirkung abgeebbt ist und haben dann einige Tage emotionale Freiheit. Andere mehr von der Akutwirkung, manche auch von beidem.
- Toleranz ist sehr individuell und auch z.B. K & MXE haben keine komplette Kreuztoleranz (für mich jedenfalls). Ketamin ist übel was Toleranz angeht, bei MXE blieb es viel eher und länger auf einem Plateau.

- MXE wirkt zusätzlich als SSRI, leichter 5-HT2A und D2-Agonist sowie der Metabolit 3-HO-2'-OxO-PCE als mu-Agonist. Es ist das einzige mir bekannte (im weiteren Sinne) Opioid, das keinen Opioid-Entzug auslöst
- DXM ist ein SNRI und potenter Sigma-1 Agonist, der Metabolit DXO ist ein mu-Antagonist(!) und ggf. gefährlicher als gedacht - strukturell dem Ephenidin recht ähnlich. Es induziert Tinnitus.
- Die Diarylethylamine wie Ephenidin sind unberechenbar und für mich enorm dysphorisch. Nicht vergleichbar.
- 3-MeO-PCP löst Manie aus, aktiviert auch Sigma-1.

Für mich war MXE irgendwie magisch. Ketamin funktioniert nicht mal halb so gut und DXM war früher zwar ganz interessant und ziemlich antidepressiv, aber auch sehr rau und dreckig irgendwie. Die Arylcyclohexylamine sind viel angenehmer.

Es gibt viele fundierte Publikationen über potenziell gefährliche Auswirkungen von chronischer Anwendung insbesondere von Ketamin, durch verstärkte Ausbildung des Entzündungsmediators Interleukin-6 und der NADPH-Oxidase entstehen freie Radikale, die ggf. GABAerge, hemmende Neuronen absterben lassen können. Dem soll N-Acetylcystein entgegen wirken können - das ist aber eben alles bei Ratten, und noch dazu gesunden Ratten. Im Selbstversuch hat das NAC eine paradoxe, verschlimmernde Wirkung gezeigt während MXE alleine sich nicht toxisch anfühlte auch über längere Zeit.

Bemerkenswert ist, dass ich auf niedrigen Dosen von Dissoziativa eine richtige nootropische, kreative Wirkung verspüre. Z.b. fällt es mir viel leichter, auf Englisch zu schreiben und zu sprechen, auch ist das Denken weniger sprachlich und mehr unbewusst-emotional, irgendwie freier. Braucht etwas Übung, dann ist es genial.

--

Erwähnenswert in dem Kontext sind die beiden Medikamente:

Memantin: Ein NMDA-Antagonist, der leider nicht an die stärkeren herankommt, jedoch angstlösend ist und durch die lange Halbwertszeit von mehreren Tagen sehr stabilisierend wirkt.

Riluzol: Teuer und selten, da nur für ALS zugelassen. Ein Glutamat-Wiederaufnahmeverstärker. Sehr interessant, würde ich gerne testen, soll stimulierend und enorm gut für manche psychische Probleme wirken- besser erforscht als Memantin, aber unbekannter hierzulande.
 
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  Geschrieben: 13.04.16 20:09
Ich habe folgende Beiträge aus einem doppelt erstellten Thread hier hin kopiert:
Manshi schrieb:
Moin!

Letztes Wochenende hatte ich ein Sit-In mit ein paar Kollegen!
Wir hatten uns über Ketamin unterhalten, welches ich bisher nicht Konsumiert hatte
und ein Kollege erwähnte, dass Ketamin und Lsd, also ein K-Hole ein extrem gutes einmaliges Antidepressivum sei.
Ich habs gegoogelt und sogar ein paar interessante Beiträge gefunden.
Ketamin war für mich noch nie interessant, aber in dieser Kombination mit Therapeutischem Hintergund,
reitzt es mich mehr zu erfahren.


Habt ihr bereits Erfahrungen oder gutes Backgroundknowledge?

LG eure ;Manshi :)


pillemann schrieb:
Man braucht dafür gar keine Hole Erfahrung, es gibt einige Berichte und Studien die zeigen dass niedrigdosiertes Ketamin sehr gut hilft. In der Charite Berlin gabs zuletzt auch eine, bin gerade aber zu faul das zu suchen, glaube aber dass die dort 10mg bekommen haben, ist aber i.m. nur für Therapieresistente Schwerstdepressive. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass da auch was dran ist und das sehr gut helfen kann, nicht muss, es kann auch nach hinten los gehen. Allerdings hält der Effekt nicht lange an, zumindest bei mir.


Manshi schrieb:
Danke für deine Erfahrungen.
Mein Freund ist eben stark Depressiv veranlangt und hat schon dutzende
klassische und Benzo-Basierte Antidepressiva und Therapien hinter sich.
Und auch ich habe Depressionen hinter mir, bin zwar emoptional stabil, kann aber keine euphorie mehr verspüren,
neige also auch zu Depressiven Stimmungen. Allerdings haben sich Psychedelica bisher langzeitlich positiv auf meine
Stimmung ausgewirkt und daher würde ich es vielleicht gerne mal ausprobieren.
Meine Self-Awareness ist stark ausgeprägt und daher werde ich es bei passender Gelegenheit sicherlich mal testen.

Über weitere Erfahrungen freue ich mích und wenn sich eine passende Gelegenheit bietet und ich es testen sollte,
werde ich hier meinen Tripbericht und Langzeittripbericht teilen. :)


Reisegewohnheit schrieb:
schrieb:
und ein Kollege erwähnte, dass Ketamin und Lsd, also ein K-Hole

Vorsichtig! Ein K-Hole ist eine dissoziative Erfahrung die durch eine hohe Dosis Ketamin zustande kommt. Nicht durch den Mischkonsum aus LSD und Ketamin. Die Combi ist zwar auch geil, aber auch saugefährlich und sollte nur bei entsprechender Erfahrung beider Substanzen ausprobiert werden. Das Hole ist mit LSD wohl leichter zu erreichen, gegenseitiger Tripboost halt.

Dissoziativa (Ketamin ist halluzinogen aber kein Psychedelikum) haben einen Afterglow-Effekt, der förderlich bei Depressionen ist. Wie lange der anhält ist individuell, bei häufigem Konsum wird er aber kürzer außerdem ist das Craving nicht zu unterschätzen, Keta macht halt auch ziemlich viel Spaß. Diese kurze Loslösung von Körper und Geist mit anschließender "Wiedergeburt" des eigenen Selbst empfinde ich als sehr heilend. Nicht umsonst gibt es ja den Spruch: Urlaub auf Keta. An der Charite Berlin wird auch Ketamin zur therapeutischen Behandlung erforscht. Im Alleingang zur Eigenmedikation würde ich es aber wirklich nicht empfehlen. Keta kann doch gut abhängig machen (und Dissos bitte wirklich nicht unterschätzen in der Hinsicht, die haben es wirklich in sich!), K-Holes können lebensbedrohlich enden und es ist im Dauerkonsum wohl auch sehr schädigend für die Organe, besonders die Nieren (nicht gut erforscht, aber es spricht einiges dafür). Außerdem macht Keta im Dauergebrauch ziemlich dumm und das auf eine Art wie es keine andere Substanz schafft.

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.04.16 12:04
Ich wollte weils nötig ist mal wieder Ketamin oder DXM im lowdose Bereich wegen seines kurzzeitigen antidepressiven Effekts nutzen. Habe dazu aber noch eine Frage.

Eignet sich eines der aktuell erhältlichen Dissoziativa auch dafür oder sogar besser, z.b. MXP, Ephenidin, O-PCE, O-PCM, 2-Fluoro-Ketamin, NEK (da hab ich keine wirkliche Erinnerung mehr dran ob es zu gebrauchen ist für den Zweck), oder ein anderes?





 
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  Geschrieben: 14.04.16 12:34
Also da 2-Fluoro-Ketamin ja sehr nah an Ketamin rankommen soll, hat es sicher ähnliche antidepressive Effekte.
Da es mir inzwischen deutlich besser geht, kann ich nicht beurteilen, ob O-PCE ebenfalls positive Auswirkungen zeigt. Die Wirkung jedoch fand ich sehr ähnlich. Da antidepressiver Effekt und Dissoziation wahrscheinlich korrelieren, könnte ich mir vorstellen, dass es auch als Antidepressivum taugt
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage

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