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  Geschrieben: 20.03.15 18:23
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Heroin - vom Anfang bis zum Ende, welcher von Merlin90 geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 17.03.2015.

Diese Diskussion wurde am 20.03.2015 von Captain Nodd gestartet.


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.03.15 18:24
Netter Bericht, 8/10. ;)
Aber wie muss ich mir das mit dem Aufkochen vorstellen? Hab ich noch nie gehört.
Wir wollen alles, was dein Dealer verkauft! Stürmen in sein Haus mit der Ski-Maske auf.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.03.15 19:25
Hab mal als ausgleich 10 gegeben, ich mag es normal ja nicht so die opiatgeschichte anderer zu lesen weil es irgendwie immer das gleiche ist und meistens viel zu ausführlich. Viel mehr mag ich es wenn es nicht übermäßig ausgeführt ist wie hier. Trotzdem kann man sehr gut mitfühlen vorallem wenn mans selber kennt. Bin auch von "soften" opis wie tilli und trama zu stärkeren opis wie morphin und dann zu dem unendlich einfach verfügbaren H gekommen. Hat bei mir mit dem H vll 1 jahr gedauert bis es richtig in die abhängigkeit und abwàrts ging aber dann kam 2 jahre lang pures junkyleben der größte dreck. Hab in der anfangszeit u.a. 6000€ ausgegeben die ich von meinem vater geerbt hatte der selbst an seinet lebenslangen (alk)sucht gestorben ist, die 5000 die meine oma für mich seit meiner geburt auf einem sparbuch gespart hatten mussten dann auch weg und am ende war ich trotzdem total süchtig und mit 0 geld. Dann heißt es halt den ganzen tag durch die stadt rennen und geld für stoff sowie stoff für geld besorgen. Hab auch aus affigkeit und not heraus so manches geklaut..
Seit ich dann in der substi war hab ich dieses H nie mehr angefasst, ohne dass es mich juckt. Ich glaube es ist wichtig dass man die eigenen limits die man ertragen kann richtig ausgereizt hat unf so viel so schlimme scheiße erlebt hat dass man dann wirklich weiß was man will - also kein junky mehr sein. Ich kenne viele die ergreifen schritte wie substi oder entgiftung so früh dass sie noch garnicht sicher wissen was sie wollen und damit alles rauszögern.
Ich seh auch bei anderen dieses was du auch am anfang hattest (und ich und wohl jeder), dass man immer versucht abstände zwischen die opi einnahmen zu bringen damit man nicht drauf kommt körperlich. Ivh hab das aber selbst und schon oft bei anderen erlebt, dass man sich da schon längst in nem hässlichen widerhaken verfangen hat und dass jeder schritt dagegen nur die zeit rauszögert bis man am ende doch schlimme ungewollte kalte entzüge durchmacht.
Ich hab damals auf h so oft allein in nem drecks kellerzimmer entzogen, kalt. Es war jedes mal die pure hölle du weißt ja wie es ist, dann aber noch allein in nem raum mit kaum tageslicht - hat nie was gebracht ich kam immer wieder drauf sobald mein körper langsam wieder stehen konnte und klarkam.

An der stelle mit dem schuss musste ich fast lachen so ähnlich hab ich das auch mal erlebt :D hatte ein mal super die vene getroffen und abgedrückt aber es nicht toll gefunden. Dann hab ich mir die doppelte menge (so 0,2 statt 0,1) drücken wollen (um zu sparen!) Und hab KEINE SCHEISS vene mehr getroffen (dachte ich). Hab versucht zu aspirieren und es kam kein blut durch die kanüle wie beim ersten mal, egal wie viel ich rungestochert hatte (war mein allererstes bzw zweites mal dass ich das mach und war alleine), ich hätte heulen können wegen dem zeug in der pumpe das schon ganz verklebt war. Als ich mir die pumpe dann nachdem ich aufgab, und völlig zerstochen war, ansah merte ich dass da doch blut im gemisch war, ich hab es wohl nur nicht durch das untere ende der kanüle laufen sehen wie beim ersten mal (dazu farbenblind)

Naja genug zu mir, ich will nur sagen opiate sind mega hinterhältig und schleichen sich bei fast jedem auf ähnliche weise ein. Hoffe du bleibst wirklich clean! Ich geh montag auf entgiftung um endlich von dem subutex auch noch loszukommen ;) lg

Übrigens 250 für nen 5er beutel klingt ja schon als hätte der typ einiges draufgeschlagen. Klar die qualität könnt ne andere sein aber ich tipp mal auf das standartzeug mit stein aus holland + laufmittel im verhältnis 1 zu 2,5 oder so. Also ganz gutes standartzeug hab ich früher für 130 / 5g bzw 70/2,5g bekommen
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.03.15 13:02
Hoffentlich verstößt das jetzt nicht gegen die Forenregeln, da blick ich nicht durch. Aber ich versuchs mal zu erklären:

Substi kommt in roten Kapseln, darin befindet sich Granulat aus Wachs und Morphin. Die Kapseln selbst kann man entsorgen, wichtig ist nur das Granulat. Nun muss man das Wachs vom Morphin trennen, und zwar am besten mit heißem Wasser (da es sich um Morphinsulfat handelt ist es leicht wasserlöslich). Ich habe immer in einem Schöpflöffel gekocht, die Menge an Wasser habe ich immer nur geschätzt, etwa 10 ml für 4 Kapseln. Eben genug, damit sich das Morphin schön auflösen kann, man kann es auch mit einer Gabel gut verrühren, um die Löslichkeit zu beschleunigen. Die Brühe aus Wasser, Morphin und Wachs lässt man nun abkühlen, damit das Wachs wieder fest wird und sich raussieben lässt. Ist das getan, hat man Wasser mit Morphin, einen Bruchteil vom Wachs und natürlich die Mineralien und Verunreinigungen des Wassers, wenn man kein destilliertes Wasser verwendet. Das Wasser habe ich dann auf einen flachen Teller geleert und bei niedriger Temperatur und offener Ofentür so lange im Backrohr gelassen, bis das Wasser verdunstet ist. Die Rückstände muss man nur noch vom Teller kratzen. Das Ergebnis ist wunderschön glitzerndes, extrem bitteres Morphinpulver. Den Reinheitsgrad kann man quasi selbst bestimmen, indem man das Wachs mehr oder weniger gut rausfiltert (z.B. Sieb vs. Kaffeefilter) und möglichst reines (destilliertes) Wasser verwendet.

Das habe ich fast ein Jahr lang alle paar Tage gemacht.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.03.15 13:39
@langzeitbericht
Sehr gut geschrieben, trifft es auf den Punkt.

@CzudemR
die substanzklasse der opioide/opiate ist, für meinen Geschmack, zu wenig vertreten. In realation zu den Konsumenten (allein die Anzahl der trama/tili/codein/heroin/fentanyl Posts ist überwältigend) und der Gefährlichkeit gibt es zu wenig TB/LZB.
Gefühlt der 1000. Bericht über "mein erstes mal XTC" oder "LSD/Pilze veränderten mein leben" sind mir immer zu ausführlich XD ist wahrscheinlich eher meine subjektive Wahrnehmung...
Genau solche Texte wie dieser LZB und dein ausführlicher Kommentar dazu lassen mich auf LdT hängen bleiben, machen die Site zu dem was ich (unter anderem) suche: schonungslose Wahrheit, Information aus erster Hand und Warnung zugleich.
Also immer weiter schreiben!

@merlin90
Ich denke nicht das dein Beitrag gegen Regeln verstößt, du beschreibst ja nur die entretardierung der Morphin-Kapseln...



"Nur weil du nicht paranoid bist, heißt das noch nicht, dass du nicht verfolgt wirst."

"Echte Bankgeheimnisses, sagte der Skeptiker, gibt es nur in den
städtischen Parkanlagen."



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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.03.15 16:36
zuletzt geändert: 21.03.15 17:30 durch Merlin90 (insgesamt 1 mal geändert)
@CzudemR: Ja, umsonst würd ich auch nicht dealen ;) Aber ich brauchte nur 50€ ausgeben, und hatte mein Pulver, das ich sofort ziehen konnte. Mit den Substis hab ich mindestens eine Stunde warten müssen, bis ich da was ziehen konnte. Außerdem kam ich anfangs ja noch genauso lang mit dem gleichen Geld aus wie zu Substizeiten. Aber dieser Essigduft, der hat mich immer wieder verführt. Einmal dran gerochen, wollte ich gleich eine Nase, vor Allem war es frisch gekauft noch ein wenig feucht und der Essiggeruch noch intensiver. Wenn ich heute an den Geruch denke wird mir ganz anders. Aber wie gesagt, ich weiß jetzt dass man irgendwann absolut nichts mehr spürt, und wozu sollte ich für nichts Geld rauswerfen? Damit ich eine Woche in euphorischer Stimmung bin, danach nur noch Suchtdruck und Absturz? Darauf kann ich und solltet ihr verzichten. Das Niesen habe ich übrigens immer noch, mehrmals täglich zerreißt es mich ein paar mal hintereinander. Ich denke das kommt daher, dass sich die Schleimhäute regenerieren.

Dass ich jemanden um mich hatte, als ich entzog, hat mir wie geschrieben sehr geholfen, wie du das alleine im Keller gepackt hast ist mir ein Rätsel. Ich glaube zwar nicht dass ich mir was angetan hätte, bin mir aber nicht sicher. Alleine dass die Zeit nicht vergeht und nicht weiß was tun hat mich fertig gemacht, und dann kommen noch die ganzen anderen Symptome dazu, also Respekt. Ich wünsch dir auch dass du ein drogenfreies Leben leben kannst, ohne mit Wehmut an die Opiatzeiten denken zu müssen. Denn was war denn besser mit Heroin als ohne? Bei mir war es nichts. Zugedröhnt habe ich mich schon immer mit Gras, seit ich 17 bin, und das ist in der Wirkung intensiver als H, wie ich finde. Nur die Kombi ist geiler als Gras alleine, aber einzeln konsumiert finde ich Gras besser.
»Drogenprohibition: GESCHEITERT, SCHÄDLICH und TEUER« Schildower Kreis
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.03.15 17:47
zuletzt geändert: 21.03.15 19:12 durch DopeAmin (insgesamt 1 mal geändert)
Was habt ihr denn gegen ausführliche Berichte?
Sind doch allemal besser als eben kurz hingekackte Texte à la "Krasses Zeug, drupp druff blabla.." die man ebenso gut in den Nennenswerte, aber nicht TBwürdige Erlebnisse-Thread schreiben hätte können oder sich vllt. besser gleich hätte sparen können.. :D

Zurück zum Thema:
8/10 Punkte gebe ich für diesen LZ-Bericht.


Greetz
The world is a wonderfully weird place!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 22.03.15 12:10
9 von 10

Für mich ein echt schöner bericht. Leider findet man zuu viele parallelen zum eigenen Leben, deswegen 1 punkt abzug.^^

Nein ich denke er ist recht gut aber hätte ausführlichsein können, aber wegen der gesamtbeertung ~7 mach ich mal 9.
Der Inhalt dieses Beitrags ist frei erfunden.Die Handlungen und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden und/oder realen Personen sind reiner Zufall.
Traumland-Faktotum

dabei seit 2006
2.126 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 02.04.15 03:10
zuletzt geändert: 02.04.15 03:22 durch stillermitleser (insgesamt 1 mal geändert)
8/10

Opi Berichte sind halt schwer. Aber das du trotzdem nach allem ohne könntest, Respekt! Viele parallelen ... Vllt wars bei mir das h aus Holland (auch 230€/5g), oder das jahrelange Fentanyl in liquidform ... Aber ich schaffe es keinen Tag ohne Substi. Sobald das metha nachlasst, also nach 24h (meist weniger), geht trotz sehr viel pola der Entzug los. Jeden fucking Tag. Mittlerweile bin ich auf ... (Buch/Filmrechte sichern) und es ist die Hölle. Das down ist das up nicht wert.

MFG ich - ja ich lebe noch

LG ans LdT Team. Viele LdT ler, aus der umgebung , leben noch und haben großes erreicht. Ihr werdet von mir lesen/sehen/hören. Wozu sonst soll das alles gut gewesen sein? Mit meinem dealer lebe ich in Frieden. Das Geld ist nur der preis für die Erfahrung. Nutzt euer leben weise! Man muss nur jedes mal aufstehen. Das ist's Geheimnis. Grüße
 
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Abwesender Träumer



dabei seit 2010
216 Forenbeiträge
3 Tripberichte
2 Langzeit-TB

  Geschrieben: 02.04.15 08:43
zuletzt geändert: 04.04.15 11:00 durch Merlin90 (insgesamt 3 mal geändert)
@stillermitleser

Danke. Ich könnte nicht, ich kann, weil es mir besser geht als mit Heroin. Der Entzug ist verdammt scheiße, aber er geht vorbei. Wozu wieder anfangen wenn es mir sowieso gut geht und ich nach einer Woche Dauerkonsum wahrscheinlich wieder nichts spüren würde? Ich bin wirklich viel besser drauf und nicht mehr so träge wie auf Heroin. Ab und zu denke ich an Heroin, aber ich kann mich auch gar nicht mehr so gut erinnern wie das wirkt, auch deshalb geht es mir nicht so ab. Nüchtern war ich aber schon 3 Wochen nicht, jetzt kiffe ich dafür wieder mehr. Aber damit will ich wie gesagt sowieso nicht aufhören.

LG

Edit (04.04.15 11:00): heute werden es übrigens 4 Wochen, ich kann mich gar nicht mehr erinnern wie es auf Heroin war. Das Verlangen nach Heroin gibt es praktisch nicht mehr. Das einzige, was mich an meinen Heroinkonsum erinnert ist das ständige Niesen. Seit dem Entzug muss ich immer noch mehrmals täglich niesen. Möglicherweise war ich nicht lange genug drauf, damit mir wirklich was abgehen könnte, sonst kann ich mir nicht erklären, warum ich gar kein Verlangen mehr habe.
»Drogenprohibition: GESCHEITERT, SCHÄDLICH und TEUER« Schildower Kreis
Traumländer



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953 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 12.04.15 03:07
Mir gefällt Dein Tripbericht sehr gut! Habe Dir 10 Punkte dafür gegeben.

Wünsch Dir alles Gute für die Zukunft ;-)

Liebe Grüße!
Anonymus
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
3 Forenbeiträge

  Geschrieben: 01.05.15 21:05
Mir gefällt vor allem der philosophische Ansatz über das "jetzt".
Jetzt entziehen, sich den Zeitpunkt merken, nach einer Woche sich loben...

Für dich schien die Arbeitslosigkeit gut weil du es dir nicht mehr leisten konntest. So konntest du aus dem Unglück ein Glücksgriff verwandeln, ohne Absturz deinerseits.

Sehr gut gemacht!

Grüße von Caro
Behandel andere Menschen stets so wie du selbst behandelt werden möchtest.
Travel with an open mind.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.08.15 13:12
Ja Caro, der Absatz hat's in sich.
Zitat Anfang: Ich werde wohl nie mit Drogen aufhören, aber von derartigen Drogen werde ich von jetzt an Abstand halten, und ich hoffe ich konnte den einen oder anderen auch davon überzeugen oder Mut zum Entzug geben. Wer JETZT aufhört, ist in EINER WOCHE CLEAN. Merkt euch einfach den Zeitpunkt, zu dem ihr das gelesen habt, und denkt eine Woche später darüber nach, dass ihr jetzt ernsthaft den Entzug hinter euch hättet. Es wird immer jetzt bleiben, Morgen um 2 ist auch jetzt, zumindest morgen dann, undjetzt will keiner aufhören. Deshalb musst du jetzt aufhören es bleibt einem gar nichts anderes übrig als jetzt aufzuhören wenn man es so sieht. Also warum dann nicht ein Jetzt nehmen, das näher in der Vergangenheit liegt als die späteren jetzts? Selbst wenn du erst in 10 Jahren aufhören willst, die Zeit wird vergehen, und in 10 Jahren steht man wieder vor dem Problem jetzt aufhören zu müssen. Zitat Ende.

Dem ist nichts hinzuzufügen, das sollte sich jeder, der hängt und aufhören will, ins Stammbuch schreiben !
LG road

PS: Beinahe hätte ich's vergessen - Bravo Merlin !
 
Abwesender Träumer



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1 Tripberichte

  Geschrieben: 29.08.15 16:50
Sei froh das du nur 2 Jahre drauf warst. Ich bin seit 6 Jahren auf Opioide. Auch den üblichen wege genommen -> Codein, Tramal, Tili, Oxycodon, Hydromorphon bis hin zum Fentanyl, von dem ich un täglich um die 17mg nehme. Null Wirkung mehr ( ist ja logisch nach so langer Zeit ). Aber ein Entzug ist oft schwierig aus sozialen und Umfeldabhängigen Situationen ( Arbeit, Freunde & Famile zb. ). Also ich an deiner Stelle wäre zuM Substiarzt. Aber hast es ja auch so geschafft. Bleib dabei !
Das wird mir zu pervers hier, komm Dildo, wir gehen !

"Mein Hobby nennt sich Metabolismus in seiner ausgeprägetesten Form."



Abwesender Träumer



dabei seit 2015
70 Forenbeiträge

  Geschrieben: 12.09.15 17:06
Guter Bericht und gut zu lesen!

Denke jedoch auch, du hast verdammtes Glück gehabt. Bei den Mengen und zwei Jahren einen kalten Entzug durchzumachen, ist schon was. Ich hätte das mit deutlich geringerer Dosis und nach nur einigen Monaten nicht geschafft, nicht wegen den körperlichen Symptomen, aber die Angst (Panik auf Crystal triffts eher), Eiseskälte, Hoffnungslosigkeit, Derealisation, Dissoziation ... ist wohl tatsächlich so, dass es Menschen mit psychischer Vorbelastung heftiger und gnadenloser trifft.

Glücklicherweise habe ich Memantin gefunden, oder es mich. Von Opiaten loszukommen ohne (spürbaren) Entzug, ohne Schmerzen und ohne Craving ist nicht nur möglich, es klappte mehr als ein Mal!

Im Nachhinein geht es mir gleich - warum habe ich das Zeug überhaupt genommen und über so lange Zeit? Ausser der Entspannung und anfangs etwas Wärme ist nichts positives dabei, im Gegenteil. Glaube Opioide haben wirklich eine Sonderstellung unter sämtlichen Drogen - wie auch mit Abstand das mieseste Verhältnis von Preis und Leistung, sowohl physisch wie auch im übertragenen Sinn.

Opioide haben mir nichts gebracht, dafür eine teuflische Abhängigkeit, tiefe Depressionen und Anhedonie und mich zum Absturz gebracht (Lügen, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen, Ängste, Hoffnungslosigkeit .... dann eine vermeintliche Überdosis, Notaufnahme und Polizei --> anstehendes Verfahren, wohl Therapieauflage und/oder Knast und alle mögliche Scheiße).

Mit anderen Drogen, vor allem Stimulanzien und Dissoziativa, bin ich immer gut zurecht gekommen, und empfinde sie auch heute noch als Bereicherung bzw. unbezahlbare Hilfe (Methylphenidat als ADS-ler - was ich nun dank des Zwischenfalls nicht mehr ordentlich verschrieben bekommen "darf" und auf RCs ausweichen muss).
 

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