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Abwesender Träumer



dabei seit 2015
70 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.12.15 14:01
zuletzt geändert: 20.12.15 00:18 durch kittster (insgesamt 1 mal geändert)
Nun, ich suche derzeit verzweifelt nach einem Weg, um mit meinen Gefühlen fertig zu werden. Hab die letzten ca. 10 Jahre einiges an Therapieversuchen inkl. diverser Psychopharmaka versucht und es klappt einfach nichts, weiss mittlerweile fast mehr über Psychologie und definitiv mehr über die Medikamente als der eine oder andere Profi, aber es bring mir nichts. Komme mit mir nicht klar und damit, mein Leben alleine zu verbringen. Lange Geschichte, wieso das so ist, aber ich bin einfach irgendwie unsichtbar. Halt so einer, den alle für umgänglich und nett halten und im nächsten Moment wieder vergessen haben. In den paar (zugegebenermassen drogeninduzierten) manischen Momenten hab ich erlebt, was es bedeutet, zu leben - und kann es seither umso weniger akzeptieren, anders zu sein.

Heisst ja immer mal wieder, dass Opiate gut Gefühle betäuben können und einen auch irgendwie bedürfnislos machen bzw. sich das Bedürfnis halt auf die Droge verschiebt. Habe schon gewisse Erfahrungen mit Opiaten, und denke auch dass es in der Zeit besser war, hab mich zwar auch als irgendwie deprimiert erlebt aber auch distanzierter und definitiv besser als es momentan ist.

Nur hatte ich da zu sehr Angst vor der Abhängigkeit und Entzug. Überlege nun aber wirklich, wieder Heroin zu besorgen und dann zu versuchen ins Methadonprogramm zu kommen.

Ich weiss, Harm Reduction und so - machen werde ich es sowieso. Aber um Erfahrungen wäre ich froh.
Danke :)

(Blöde Autokorrektur. Sollte heissen: Nähebedürfnis)
 
Kommentar von kittster (Moderatorin), Zeit: 20.12.2015 00:18

Titel korrigiert
 
Abwesender Träumer



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1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 19.12.15 18:16
wilkommen im verschissenen Club.

Ich bin dir aber schon einen Schritt voraus und kann sagen Opis machens am Anfang echt einfacher,
aber dannach nur noch schlimmer.
Denn sie nehmen dir jede Moglichkeit etwas zu ändern.

Kann sein das dir das jetzt noch egal aber nach einger zeit ist das schlimmer als das alleine sein und die Sehnsucht nach ehrlicher offener Nähe.

Glaub mir das machts nur noch unwahrscheinlicher das du jmd. findest oder umgekehrt… .glaub mir einfach.

Der weg ist ein anderer und welcher das ist, das wissen wir beide.
Aber der kostet Überwindung, Zeit und kraft.… und opis nur € richtig?

Lass gut sein. Zunächst hilft es aber dann kommt die Rechnung und der Stoff will die ganze Nähe und liebe die er die gab zurück, mit kräftig Zinsen.Außerdem sorgt er dafür das du bei ihm bleibst NUR bei ihm. Er lässt es niemals zu, dass du es von einem anderen Menschen bekommst.Niemals.


Wie Hart ich bin? Letzte Woche hab' ich mir den Zehennagel gestoßen, als ich meinen Kräutergarten bewässert hab', und ich hab' nur 20 Minuten lang geheult!
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Abwesender Träumer



dabei seit 2015
70 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.12.15 18:32
Hmm.. bist/warst du denn in einem Opi-Programm? Meine dann fällt die ganze Beschaffungsscheisse ja weg, und man kann einen stabilen Level halten - wenn das auf Dauer funktioniert, dass es die Gefühle ausschaltet oder umlenkt, dann werde und muss ich es machen. Falsche Freunde sind manchmal weniger schlimm als gar keine.

Ich hab versucht, Dinge zu ändern und auf Dauer geht es nicht. Ich bin einfach ich, zu emotional und zu kaputt für einen Typen in dieser Welt, hasse mich selbst und kann es somit niemandem verübeln, nichts mit mir zu tun haben zu wollen. Das werde ich immer und überall hin mitnehmen. Ausser, ich betäube es.

Danke für die Antwort, Desaster.. :)
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 19.12.15 19:19
des... :( ja. herzlich willkommen auch von mir. hab dir ja schon gemailt.

ich kann dir bei deinem problem leider nur wenig helfen, aber sagen, dass es mir ähnlich geht und dir vielleicht ein dir helfendes gefühl gibt, nicht alleine zu sein. statt opioiden sind es bei mir upper, die die leere in meinem leben füllen sollen und auch tun. temporär natürlich. des' rechnung mit zinsen kommt dann eben ein paar stunden später aber wie war dein satz? besser falsche freunde als gar keine. opioide und upper als substutit echter freundschaft, nähe, liebe. das ist traurig und trostlos. mehr kann ich dazu nicht sagen. aber wir leben in einer traurigen und trostlosen welt. was würde besser dazu passen als das? manchmal habe ich das gefühl, für manche probleme gibt und kann es keine lösung geben. was bleibt dann? akzeptanz. das elend so hinnehmen wie es ist und nicht dagegen ankämpfen.

Zitat:
aber ich bin einfach irgendwie unsichtbar

exakt das gleiche erleb(t)e ich auch. vielleicht sollen wir das ja sein? ich weiß es nicht..
"Man muss die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht nach ihrem Tode"
Montesquieu (1689-1755)
______________________________________________________________

I never asked for this
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.12.15 20:49
Ich kann desaster nur zustimmen.
Opioide können einen lange und gut stabilisieren.
Und mal eben ins substiprogramm ist auch nicht.
Da hat man auch einige auflagen.

Opioide können schlimme depressionen mit sich bringen und sehr einsam machen.
Alles das was du nicht willst.

Die rechnung kommt.
In der theorie hört sich das alles schön an mit gefühle ausschalten und das bedürfnis nach nähe zu reduzieren.
Aber eine opi sucht kann sehr hässlich werden und hilft dir einfach nicht.

Ich kann dir also nur abraten und andere wege gehen.
Aber da du es ja eh machen willst ... übertreib es nicht halt die dosen so klein wie möglich ..
Man wird schnell gierig ..
 
Abwesender Träumer



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1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 19.12.15 21:17
zuletzt geändert: 19.12.15 21:38 durch Desaster (insgesamt 2 mal geändert)
@spec, schon gut mein Freund wir werden es überleben. :) ich gebe die Hoffnung nie auf. Da ist Licht am ende des kalten langen einsamen tunnels.… da muss welches sein.


@te nen kein opi-Programm sehe nicht wirklich wie das gehen soll, da an turn baren stoff in unmengen zu kommen… solltest den Plan nochmal überdenken.
Die dosieren dich auch iwan runter usw…

Das schlimmste ist aber wohl die ganze Zeit… die ganze Zeit die mam verliert wenn man iwo nooden in der Ecke liegt.
Davon bleibt gar nichts. Man entwickelt sich nicht mehr weiter.… im Gegenteil.

Iwan schaust du zurück und fragst dich was du x jahre eig. getrieben hast.
(Und das sag ich, alt bin ich nun wirklich nicht aber ein Teil meines Lebens habe ich schon weg geworfen.)
Die Antwort ist meist niederschmetternd.Meist lautet die Antwort, einfach gar nichts
Aber Opis rein und nicht weiter drüber nachdenken, bis du das nächste mal zurück blickst.
Ne ne las mal gut sein von 1000 Menschem können 10 vlt. damit umgehen.
Wir gehen dabei zu grunde.
Ich kanns sicher nicht und deine Absicht ist dir sogar von vorne herein bewusst.

Der rest von uns versucht alles in sich zu töten bis nichts mehr da ist.

Vergiss niemals, nach einer zeit betäubem die opis alles. Nicht nur schmerz und leid, sondern auch Glück und echte Liebe.

Man denkt das sei der einfache weg, weil er einfach aussieht, aber kleiner Tipp: Das ist ne Falle, die du selbst gestellt hast.

Bekomm dein leben in den Griff so lange du noch kannst, bevor man andere Lieben kann, musst du erst dich selbst lieben. Deshalb glaubst du auch du seist unsichtbar. Du schreibst dir keinen Wert zu und was Wertlos ist, darauf achtet keiner.

ja es gibt leute da draußen, würdest du diese treffen gäbe es ein Happy end, konsum hin oder her.
Aber glaubst du wir hätten nicht versucht diese Leute zu finden ?
Spiel lieber Lotto.
Mit Konsum schwinden deine eh schon geringen chancen gegen 0.

Du hast gerade etwas das viele vor dir nicht hatten.
Eine Wahl.

(ps. du kannst es natürlich letzendlich machen wie du mochtesz aber,du wirst vor die Hunde gehen so wie der Großteil vor dir.
Manchmal ist der Mythos erster Schuss, keine angstmache.
Lernst du eine welt kennen die du beim ersten anblick so viel mehr liebst als die reale, wirst du dort bleiben wollen, für immer.
Da gibt es kein zurück, manchmal nur von einem mal.
Kommt immer auf den Menschen an aber,

Te schrieb:
In den paar (zugegebenermassen drogeninduzierten) manischen Momenten hab ich erlebt, was es bedeutet, zu leben - und kann es seither umso weniger akzeptieren, anders zu sein.


in leicht abgeänderter Form.… kein gutes Zeichen
Wie Hart ich bin? Letzte Woche hab' ich mir den Zehennagel gestoßen, als ich meinen Kräutergarten bewässert hab', und ich hab' nur 20 Minuten lang geheult!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 19.12.15 22:31
Danke das du drauf aufmerksam macht auf Opis sieht man sich den ganzen Tag selbst zu wie unproduktiv man ist deshalb sind so Drogen wie Speed viel cooler in der Hinsicht wenn man da am pc Ost bildet man sich ständig weiter
 
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Abwesender Träumer



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70 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.12.15 23:12
Nun, ich hatte schon ziemlich enge Verhältnisse mit Dissoziativa (MXE, Ketamin) - die Wirkung wandelt sich zwar, aber in Punkto Stimmungsaufhellung etc. sind sie nicht zu übertreffen. Die besten (und einzigen) richtigen Kontakte habe ich auf und durch Dissoziativa erlebt. Da ist das Leben auf Einmal so einfach. Alles ist einfach. Und es ist keine Illusion, die Dinge klappen auch - es gibt durchaus einen Grund, dass K für therapieresistente Depressionen erforscht wird usw. - das Problem liegt einfach in der Illegalität.

Opioide, sprich Methadon, wäre legal verschiebbar und denke hier in CH dürfte das auch machbar sein wenn etwas Konsum und eine krasse psychische Geschichte nachgewiesen wird. Einer der wenigen Pluspunkte der Schweiz, man ist hier nicht so restriktiv mit Rezepten.

Aber das mit den Dissos - hmmja, hatte halt beide Seiten. Ich habe gelebt, ja, sogar Frauen kennen gelernt zufällig, aber besser ging's mir nicht wirklich (und im Nachhinein wünschte ich mir, das alles nie erlebt zu haben, macht alles nur schlimmer). Am Ende will ich den ganzen Mist einfach nur noch loswerden, betäuben, abschalten. Keine Gefühle mehr. Wenns die Positiven auch mitnimmt, soll's mir Recht sein. Hauptsache nichts mehr fühlen.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 20.12.15 00:23
dopamimetic schrieb:
Nun, ich hatte schon ziemlich enge Verhältnisse mit Dissoziativa (MXE, Ketamin)...in Punkto Stimmungsaufhellung etc. sind sie nicht zu übertreffen....das Problem liegt einfach in der Illegalität.

Dextromethorphan ist ja legal erhältlich, ich weiss nicht, ob das eine Alternative für dich wäre.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 20.12.15 00:55
Hmmmm, hört sich ja echt Scheiße an, dopa!

Glaubst du denn echt nicht, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, dich da aus dem Loch rauszuholen? Dass es irgendwas gibt was du tun kannst, damit du für die Welt da draußen etwas attraktiver und vor allem überhaupt mal wahrgenommen wirst? Wenn es etwas gäbe, was würde dich das kosten es zu tun? Ist es unzumutbar oder gar doch möglich? Zeit ist immer relativ, wie lange etwas dauert, ist erstmal egal, ich finde der Weg ist immer wichtig, auf dem Weg erlebt man, das Ziel ist das ganze Erlebte und man ist am Ende des Weges. Dann sucht man sich meist einen neuen Weg ...

Hast du schon mal was pflanzliches ausprobiert. Oft können genau diese etwas bewirken, was Medikamente nicht können. Wieso nicht auch noch vorher in diese Richtung forschen, wenn du willst, kann ich dir auch ein paar Tipps geben, über was du dich anfangs mal so schlau machen kannst.

Ich hab mich selber viele Jahre mit Kratom betäubt und Desaster hat es schon so toll beschrieben (sehr gute Posts von dir! *Daumenhoch*), Opioide nehmen einem irgendwann jedes Gefühl und ich kann mir vorstellen, dass du dir über kurz oder lang auch damit schwer tun wirst, weil du nur noch betäubt bist und dich immer mieser fühlen wirst dabei, dass du die ganze Zeit damit zufrieden bist, faul daheim zu chillen und das Leben da draußen sich ohne dich weiter dreht. Ich hab es nach fast zehn Jahren angefangen zu hassen und hab es dann sein lassen, ein harter Weg, der selbst nach fast zwei Jahren noch nicht vorbei ist, aber jeder Schritt war es wert.

Mittlerweile bin ich auch eher der Typ, der sich anstatt zu betäuben, lieber mit Uppern stimuliert, in jeglicher Hinsicht. Vor allem aber hat man intensive Gefühle, kann gut reflektieren damit und vor allem hat man meist den Antrieb den man braucht, wenn man ihn braucht. ;) Soll jetzt keine Aufforderung sein, wollte nur sagen, dass ich trotz allem irgendwas brauche, um mich mal woanders hin zu katapultieren oder einfach mal mich selber nicht nüchtern ertragen mag. Ich möchte mich dabei aber nicht mehr betäuben und die Jahre verstreichen lassen ohne viel erlebt zu haben, sondern lieber manchmal intensiv leben und erleben, auch wenn es mit Uppern ist, die sicher nicht gesund sind auf Dauer. Ich schweife wieder ab ...

Ich würd mir wünschen, dass du über die Fragen oben mal ein wenig nachdenkst, ich kann mir so schwer vorstellen, dass du gar keinen Ausweg siehst, außer die Sucht mit Opioiden. Versuch wirklich mal was pflanzliches, was kannst denn verlieren dabei? Du kannst mit etwas Glück nur dein Leben gewinnen! Diese Hilfsmittelchen wie Medikamente, Drogen oder Phytopharmaka, etc. sind auch nur Krücken, den Weg da raus, musst du trotzdem noch selber gehen, sie helfen dir nur und machen es dir leichter.

Alles Gute für dich, trinity
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
621 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.12.15 09:43
dopamimetic schrieb:
Opioide, sprich Methadon, wäre legal verschiebbar und denke hier in CH dürfte das auch machbar sein wenn etwas Konsum und eine krasse psychische Geschichte nachgewiesen wird. Einer der wenigen Pluspunkte der Schweiz, man ist hier nicht so restriktiv mit Rezepten.


ich finde deine fragestellung durchaus legitim und die überlegung dadurch gerechtfertigt, dass bei dir anscheinend ohnehin ein so hoher leidensdruck vorherrscht, sonst wärst du ja niemals auf diese gedankenschiene gekommen.

die anderen haben ja schon genug zu der problematik opis geschrieben, die dir vermutlich ohnehin mehr oder weniger bekannt ist.

ich wäre aber im hinblick auf methadon vorsichtiger. nicht wenige sind schwer verwundert, wieso so etwas als substimittel infrage kommt. ich spreche hier von krassen nebenwirkungen, die von "normalen" opis so nicht erwartbar sind. daher würde ich dir raten, dich nochmal intensiver mit der thematik methadon zu befassen, möglicherweise hälst du diese option dann eh nicht mehr für rentabel.

 
Traumländerin



dabei seit 2013
50 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.12.15 10:20
Hallo,
deinen Leidensdruck kann ich auch vollstends nachvollziehen....

Als pflanzliche legale Mittelchen welche eine für mich zeitnahe spürbare Wirkung haben sind Guarana und Kolanuss. Helfen mir recht gut etwas Antrieb und somit auch klein wenig Selbstvertrauen zu bekommen.

Grüße


 
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
58 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.12.15 13:48
zuletzt geändert: 20.12.15 19:14 durch Psyonaut (insgesamt 1 mal geändert)
@dopamimetic
dein 1. post hätte nahezu original von mir stammen können. ich kenne das leider ebenso und bin absolut überfragt und fress halt opis, bin inzwischen abhängig und weiß nicht so recht wie weiter; auch wegen substi oder nicht...

ich habe mich da auch selbst reingeritten wegen meiner psyche (diverse traumausw.), aber schon vor über 10jahren. also jetz nicht 10jahre opi sucht, aber generell alles was so geht an drogen. ich bin immer wieder rückfällig geworden.

und ich hab dir noch die zitate kopiert, die echt 1:1 von mir stammen könnten:

Zitat:
Hab die letzten ca. 10 Jahre einiges an Therapieversuchen inkl. diverser Psychopharmaka versucht und es klappt einfach nichts, weiss mittlerweile fast mehr über Psychologie und definitiv mehr über die Medikamente als der eine oder andere Profi, aber es bring mir nichts. Komme mit mir nicht klar und damit, mein Leben alleine zu verbringen. Lange Geschichte, wieso das so ist, aber ich bin einfach irgendwie unsichtbar. Halt so einer, den alle für umgänglich und nett halten und im nächsten Moment wieder vergessen haben. In den paar (zugegebenermassen drogeninduzierten) manischen Momenten hab ich erlebt, was es bedeutet, zu leben - und kann es seither umso weniger akzeptieren, anders zu sein.

Ich hab versucht, Dinge zu ändern und auf Dauer geht es nicht. Ich bin einfach ich, zu emotional und zu kaputt für einen Typen in dieser Welt, hasse mich selbst und kann es somit niemandem verübeln, nichts mit mir zu tun haben zu wollen. Das werde ich immer und überall hin mitnehmen. Ausser, ich betäube es.

Ich habe gelebt, ja, sogar Frauen kennen gelernt zufällig, aber besser ging's mir nicht wirklich (und im Nachhinein wünschte ich mir, das alles nie erlebt zu haben, macht alles nur schlimmer). Am Ende will ich den ganzen Mist einfach nur noch loswerden, betäuben, abschalten. Keine Gefühle mehr. Wenns die Positiven auch mitnimmt, soll's mir Recht sein. Hauptsache nichts mehr fühlen.

 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
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  Geschrieben: 20.12.15 17:43
Hi dopamimetic,

ich kann gut verstehen wie du auf den Gedanken kommst dich so zu betäuben. Werde dir weder davon abraten, noch dir dazu raten.

Habe jedenfalls genau diesen Weg gewählt, mich mit Opiaten selbst zu betäuben und bin von fast von Anfang an völlig bewusst in die Abhängigkeit gegangen. Es war bewusst, aber nicht ganz in meiner Kontrolle.

Naja, ich erzähl dir einfach mal wie das ganze bei mir funktioniert, meine Probleme gehen glaube ich in eine ähnliche Richtung wie meine, auch wenn wahrscheinlich nicht ganz so extrem ausgeprägt (wiederkehrende Depressionen seit 4 bis 5 Jahren und emotionale Abhängigkeit).

Hab vor ca 3 Monaten angefangen regelmäßig Heroin zu ziehen. Am Anfang war es eben Neugier, habe aber schnell bemerkt, dass ich einen gewissen Abstand von meinen Problemen bekomme. Soll heißen, ich kann meine Emotionen damit nicht abschalten, aber sie fühlen sich dumpfer an.
Der Konsum hat sich also gesteigert, bin jetzt seit 4 Wochen entweder auf Heroin oder Kratom (hauptsächlich deswegen, da ich mir durchgehend Heroin nicht leisten kann.)

Bis jetzt war es mir die Abhängigkeit auf jeden Fall wert, Opiate haben mein Leben gerettet.
Habe im Vergleich zu davor nur noch die Hälfte der Suizidgedanken von damals (zeitlich gesehen), jedoch kommen sie umso stärker zurück, wenn es nichts Opioides gibt (bzw Koks hilft mir sehr gut beim Entzug).
Die Gedanken drängen sich mir zwar stärker auf, sind aber bis jetzt immer einen Tag nach Ende des körperlichen Entzuges wieder auf dem normalen Niveau.

Habe durch die Abhängigkeit einfach Abstand zu meinem Leben bekommen, wenn ich jetzt nüchtern werden würde käme ich wahrscheinlich besser mit meinen Problemen klar als vorher. Dadurch, dass ich nicht mehr dauerhaft auf meine Sorgen konzentriert habe, hab ich einige andere Dinge in meinem Leben (wieder-)entdeckt, die mich glücklich machen.
Das Problem ist nur, es geht nicht mehr, nüchtern zu werden. Ich fühle mich nicht so schlecht wie vorher, aber werde mich, bis ich es schaffe dauerhaft aufzuhören, nicht mehr weiterentwickeln.
Man wird faul durch Opiate und verharrt in diesem Zustand, auch wenn er einem nichts gibt.

Aber wie gesagt, ich glaube Heroin hat mir das Leben gerettet. Gerettet, aber auch zerstört.
Das Gefühl nach einer Weile Probleme mit Opiaten unterdrücken ist für mich so, als würde einem die Seele verfaulen.

Naja, wie gesagt, kannst nur du selbst entscheiden ob es dir das Wert ist. So richtig schlecht geht es einem auf diesem Weg nicht solange man genug Geld zum Konsumieren hat, dafür wird es aber praktisch unmöglich, dass es dir wirklich gut geht. Wenn dir dann das Geld bzw die Opis ausgehen und du dich wieder mit deinen Gefühlen auseinander setzen musst, dann wirds halt ziemlich ungemütlich. Und mit ungemütlich meine ich die Hölle (und das sage ich nach wie gesagt 3 Monaten regelmäßigem Konsum).


Lass dir das ganze auf jeden Fall noch eine Zeit lang durch den Kopf gehen, wenn du schon so lange leidest schaffst du es schon, noch eine Weile darüber nachzudenken (tut mir leid, dass ich das so sage, ich weiß dass man das meistens nicht mehr kann. versuch trotzdem, dass ganze noch ein wenig zu überdenken falls möglich). Denn wenn du damit anfängst kannst du nicht mehr umdrehen.
Ich würde jederzeit wieder so handeln, jedoch nur da es für mich leider der einzige lebenswerte Weg ist.

Falls du mit den Opiaten anfängst, versuche so etwas wie Buprenorphin als Off-Label verschrieben zu bekommen, bevor du am Schwarzmarkt anfängst und dann in Substitution kommst.

Ist jetzt ein ziemlich langer Text geworden. Habe gerade nen ziemlich starken Mitteilungsdrang, hoffe halt, dass er dir vielleicht ein wenig weiterhilft.

Nun ja, du wirst schon die richtige Entscheidung treffen.
In dem Sinne, viel Glück auf deinem Weg.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2015
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  Geschrieben: 20.12.15 19:19
Schande schrieb:

Falls du mit den Opiaten anfängst, versuche so etwas wie Buprenorphin als Off-Label verschrieben zu bekommen, bevor du am Schwarzmarkt anfängst und dann in Substitution kommst.


geht das denn überhaupt? normal zum hausarzt?

kostet doch dann sicher btm gebühren, oder nicht?

 

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