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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 29.08.16 15:08
Hallo zusammen,

ich leide seit längerer Zeit an sozialer Phobie und Deppresionen. Ich hatte das aber immer alles so einigermassen im Griff nur seit ein paar Monaten ist alles ausser Kontrolle geraten. Ich hatte vor ca. einem Jahr einen Unfall und habe seitdem Schmerzen. Dafür bekomme Lyrica und Tilidin manchmal auch Targin. Ich bin nun bei einer Dosierung angelang wo ich mich frage ob das noch "normal" ist Ich nehme nicht viel vom Lyrica Tägl. zwischen 250 und 700mg gestern hatte ich meinen Tiefpunkt mit 700mg Lyrica und 1000mg Tilidin über ca. 8 Stunden ich entretardiere die Tilidin und nehme immer 3 alle 2 Stunden dazu habe ich noch ziemlich viel gekifft und 20mg Targin entretardiert und ich spüre einfach nichts mehr weder Wirkung noch sonst was, ich mein auch meine Psychischen Gefühle ich bin leer um das mal so auszudrücken nur so eine Art Traurigkeit ist noch vorhanden. Ich mache mir sorgen ich bin seit gestern Mittag auf 0 und fühle mich wie scheiße habe die ganze Nacht nicht geschlafen und kanns kaum ertragen nichts zu nehmen. Am Anfang nach dem Unfall hatte ich das Gefühl es ist alles nicht so schlimm und das Zeug rettet dir dein Leben... Ich bin wieder aus dem Haus und habe sogar mit fremden gesprochen ich hab mich super gefühlt die Schmerzen waren weg die schlechte Laune und die Angst, war einfach ein super Gefühl mich nach Jahren wieder wie ein Mensch zu fühlen und das wollte und will ich noch immer wieder zurück aber es geht nicht mehr. Ich hab Fentanyl hier und bin so extrem in Versuchung was zu nehmen aber selbst wenn´s hilft das bekomm ich nicht so einfach was machen wenn es leer ist...Ich glaub ich hab ziemliche Probleme und keine Ahnung was ich machen soll. Ich denke ich sollte mir hilfe holen aber ich bring das nicht fertig. Ich konnte das nie verstehen das man von was abhängig wird ich hab viel ausprobiert aber Opiate sind böse mir hätte klar sein müssen das dieses Gefühl zu schön ist um wahr zu sein.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.08.16 15:24
axan schrieb:
... aber Opiate sind böse mir hätte klar sein müssen das dieses Gefühl zu schön ist um wahr zu sein.


Ersterem muß ich widersprechen. Opiate sind Opiate und nicht böse. In Dir sind sie das, was DU daraus machst durch Deinen Konsum. Die Opiate können nichts dafür, daß Du sie nimmst.
Daß das Gefühl zu schön ist um wahr zu sein, das unterschreibe ich jederzeit. Gut formuliert !
Ich sage immer in Anlehnung an einen alten chinesischen Text, Opiate sind eine Quelle des Schönen aber auch eine Quelle der Verblendung.
Wenn Du weiterhin nichts nimmst, wird's Dir bald recht dreckig gehen, nehme ich an. Dann kommt der Knackpunkt für Dich - nimmst Du was und wenn ja, wieviel.
Mein Tipp ist der, dann, wenn's wirklich affig wird, eine geringe Dosis zu nehmen. Gerade ausreichend zum Systemerhalt, wenn Du verstehst, was ich meine. Nicht mehr ! Schon gar nicht so viel, daß Du törnst !
Dann warte wieder, bis der Affe kommt und nimm' wieder eine geringe Dosis. Das kann man in vielen Varianten machen, entweder man reagiert jedes Mal ganz speziell und versucht, die Dosis laufend aktiv zu mindern, oder man gibt sich eine bestimmte geringe Menge über einige Zeit und dosiert erst dann wieder etwas ab.
Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, Entzug ist ja für jeden etwas anders, auch wenn die Beschreibungen letztendlich vielfach gleichen.
Alles Gute wünsch' ich Dir, axan !
LG road
 
Traumländer



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  Geschrieben: 29.08.16 15:33
Also erstmal: Das geht vorbei! Der Weg aus der Scheiße führt durch die Scheiße, hat ein weiser Straßenvogel (Road aus dem Forum hier) mal geschrieben.
Medikamente zu brauchen, zu gebrauchen und Missbrauchen ist natürlich eine gemeine Kombination. Häufig wird dazu geraten, erst mal runter zu dosieren. Also versuch vielleicht dich wieder auf eine medizinische Dosis runterzuschrauben, von da aus kannst du dann weitere Schritte planen. Ich finde, wenn man dauer-drauf ist, verschiebt sich die Perspektive, ohne das man es mitkriegt. Geht man dann ein paar Schritte zurück/ist man nüchterner kann man das ganz gut reflektieren und beobachten, wie krass eigentlich die eigene Perspektive verändert worden ist (sowohl zum positiven als aus zum negativen). Also lass das Fenta vielleicht lieber weg, das steigert deine Toleranz enorm und ist nebenbei eine wesentlich größere/stärkere Hausnummer als Tilidin, darauf kleben bleiben wäre noch unangenehmer als es jetzt schon ist.
Pass verdammt mit dem Tilidin auf! Das ist Naloxon mit drin, was deine Opiat-Rezeptoren freiräumt und dir einen Turbo-Entzug verschaffen kann. Das geht dann ganz schnell, ist wahrscheinlich super-räudig und kann Lebensgefährlich sein. Ab 400mg Tilidin ist eigentlich soviel Naloxon in deinem Körper, dass es zu wirken anfängt und das Tilidin echt nichts mehr bringt (und wie gesagt, wenn dein Körper abhängig ist, auch noch lebensgefährlich sein kann).

Einige benutzen Kratom zum abdosieren, allerdings bleiben auch relativ viele darauf kleben. Infos dazu im kratom-thread

Hast du dich mal an eine Drogenberatung gewandt? Ich habe 2 kennen gelernt, die erste fand ich richtig nett und nicht ansatzweise stigmatisierend, die 2. war sehr erfahren, was aber auch eine gewisse dogmatische Haltung mit sich gebracht hat. Beide male habe ich jedoch sinnvolle Tipps bekommen und größtenteils auch ein Zeichen für mich selbst gesetzt, den Arsch hochzukriegen und anzufangen, was zu verändern. Wenns dir nicht gefällt, lass es wieder sein, oder wechsle den Berater/die Stelle, da gibts genug und immer hin ist das meist ein sehr individuelles Problem, da braucht man auch individuell passende Hilfe. Obwohl das kein individuelles Problem ist, bist du aber nicht alleine! Viele sind durch diese Hölle gegangen und auch viele wieder aus ihr raus gekommen!

Edit: Ha! Da meldet sich besagter Straßenvogel, bevor ich ihn zitieren kann sogar selber, klasse!
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 29.08.16 15:39
Road, meinst du 100mg Tili wären schon zuviel? Turnen tut das sicher nicht wenn ich bei 1000mg nichts merk. Ok böse sind Sie nicht stimmt ja...


20Fox, Ja um genau zu sein ich kann wegen der Schmerzen kaum drauf verzichten aber so kann ich nicht weiter machen... und ja das mit dem Naloxon weiß ich deswegen alle 2 Stunden nur 3 Tabletten weil das Naloxon nicht solange wirkt wie das Tilidin.

Nein bei einer Drogenberatung war nicht ich bekomm einfach momentan absolut gar nix auf die reihe.






 
Traumländer



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  Geschrieben: 29.08.16 22:31
@axan
die sind es gewohnt, wenn Leute einen etwas anderen Schlafrhythmus haben, oder mal einen Termin verpeilen (weswegen man es trotzdem nicht darauf anlegen sollte). Einfach mal anrufen, oder vorbei gehen und kurz fragen, ob man vielleicht einen Termin ausmachen könnte, da werden eigentlich keine schlimmen Fragen gestellt (außer vielleicht: Weswegen sind sie hier). Ist alles viel weniger "Awkward" als man denkt, die Personen da haben schon einiges gesehen und gehört, da muss man sich nicht verstecken, oder verstellen. Ist natürlich auch keine Alleslösung, aber ein möglicher Anfang. Die können einen auch sehr gut weiter vermitteln, ob Kur im Schwarzwald, oder stationärer Entzug, ob alleine zuhause oder mit Ablenkung draußen.

Wie aber schon erwähnt, sind die Berater nicht auf jeden Menschen passend und jeder hat irgendwie eine andere Art mit derartigen Problemen umzugehen. Schaden kanns nicht, google, oder Foren-User hier können dir sicher weiterhelfen, wenn du deinen Standort (ungefähr) preisgibst (kann aber verstehen, wenn du sowas nicht öffentlich schreiben möchtest, dann hilft google).
"Immer wieder, wenn ich aus dem Leib aufwache in mich selbst, lasse ich das andere hinter mir und trete ein in mein Selbst; ich sehe eine wunderbar gewaltige Schönheit und [...] bin in eins mit dem Göttlichen" (Plot. IV.8.6)
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.08.16 10:42
Danke 20Fox, ich hab heute Tag 2 und fühl mich furchtbar ich weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll mir ist übel ich bin zittrig kann mich nicht konzentrieren ich habe absolut keine kraft mir fällt das laufen schwer und der schmerz wird schlimmer. Irgendwie bin ich wie breit ohne was genommen zu haben aber das nicht auf die nette Art. Keine Ahnung ich würd so gerne nachgeben aber irgendwas hält mich noch ab davon. Gestern hab ich als ich es kaum noh ausgehalten hab ein paar eimer geraucht hat aber auch nicht so geholfen.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.08.16 13:19
Ich kann dich sehr gut verstehen, ging es mir doch ähnlich...

Wenn ich dich richtig verstehe dann kannst du die Opioide sowieso nicht ganz absetzen da du seit dem Unfall Schmerzen hast und dir dein Arzt deswegen Tilidin verordnet hat?
Und was ist mit dem Targin, bekommst du das von demselben Arzt? Und auch das Lyrica?

Wenn du die Opioide gegen die Schmerzen auch weiterhin nehmen musst, dann macht die Quälerei des Kaltentzuges keinen Sinn. Dann würde ich soviel Tilidin, allerdings retardiert nehmen so das du in der Lage bist zu deinem Arzt zu gehen, der dir die Opioide verschreibt um mit ihm offen und ehrlich zu reden. Auch den Missbrauch und die Abhängigkeit nicht verschweigen, damit ihr gemeinsam eine Möglichkeit findet wie es nun weitergehen kann.

Ich hatte 800mg Tilidin täglich entretardiert genommen, damit es mir psychisch besser ging. Und auch Lyrica nehme ich. Bei mir wurde die Tilidindosis auf Targin 30mg morgens und 30mg abends und bei Bedarf bis zu 40mg Sevredol (schnell wirkendes Morphin) umgestellt. Dann hatte ich langsam angefangen abzudosieren, so das ich jetzt nur noch soviel nehme das ich keine Schmerzen mehr spüre. Also rede mit deinem Arzt, alternativ oder zusätzlich wäre auch eine Gespräch bei einer Suchtberatung sinnvoll...

Wenn das aber anders ist und du die Opioide nicht gegen die Schmerzen brauchst, dann würde ich den Entzug einfach weiter durchziehen... und hier nach ein paar Tips zur Linderung diverser Entzugsbeschwerden fragen bzw. die entsprechenden Threads lesen. Und nach dem körperlichen Entzug eine Suchtberatung aufsuchen...
 
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.08.16 15:30
@aufsuche ja das hast du richtig verstanden ich brauch die gegen die Schmerzen aber ich komm mir trotzdem langsam aber sicher vor wie ein Junkie. Die Tabletten bekomme ich alle vom selben Arzt. Ich hab vorhin "aufgegeben" und eine halbe Tilidin genommen nach einer Stunde hab ich mich wieder völlig normal gefühlt zwar noch Schmerzen weil dagegen helfen Sie kaum noch aber der rest war besser.

Das mit der Psyche ja ist auch so ne Sache bei mir weil mir die Opiate besser Helfen wie alle Benzos und Psychopharmaka die ich bis jetzt je bekommen hab.

Ich hab halt Angst wenn ich was sage beim Arzt das ich nichts mehr bekomme dann bin ich auf Entzug und hab Schmerzen...
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 30.08.16 17:01
Was heisst eine halbe Tilidin? Wieviel mg hat die Tablette? Was ist das für ein Arzt, dein Hausarzt, ein Schmerzarzt, oder... ?

Ich kann deine Befürchtungen gut nachvollziehen, auch bei mir wirkte Tilidin besser als jedes Antidepressiva... aber es ist kein AD und es geht nicht ewig so weiter...

Die Toleranz stieg immer schneller an, ich brauchte immer mehr Tilidin um dieselbe Wirkung zu erreichen... und ich wusste ich bin abhängig...

Ich hatte auch erst überlegt meinen Hausarzt anzulügen um die nächste Packung Tilidin zu bekommen.... aber was hätte mir das wirklich gebracht? Ich hätte ihm irgendwann sowieso die Wahrheit sagen müssen, da ich die Tabletten weitaus schneller aufgebraucht habe als es normal der Fall wäre. Und mir illegal welche zu besorgen kam für mich nie in Frage...

Da ich auch heftigste Schmerzen hatte und meinem Hausarzt vertraue, habe ich mich dafür entschieden die Wahrheit zu sagen. Da ich wegen der Schmerzen Opioide brauchte, war ich auch sicher das er nicht mit einmal sagt "sie bekommen nichts mehr"

Zu dir, wenn Tilidin gegen deine Schmerzen nicht mehr hilft dann brauchst du ein stärkeres Opioid, da du schon Targin bekommen hattest, wäre das eine möglichkeit. Aber du musst aufhören sie zu entretardieren... nimm sie nur gegen die Schmerzen, für die Psyche musst du (genau wie ich) etwas anderes finden.

Also überwinde deine Furcht und sprich ehrlich mit deinem Arzt...
 
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  Geschrieben: 20.03.17 22:29
Ich weiß, der Thread ist, alt, aber mal was zum Thema soziale Phobie (gerne auch als eigener Sammelthread).

Nachdem ich mit etwas 20 den Drogen (Kiff, Amphe, C) den Rücken kehrte, war ich erstmal ein halbes Jahr nur noch zu Hause, hatte Kacke gebaut, 3 Jahre auf Bewährung bekommen, Habe mich geschämt dafür, konnte aber eh nie wirklich nüchtern / ohne Begleitung wie etwa (falsche-)"Freunde" das Haus verlassen. Nun gut, mein Stiefvater trieb mir dann was auf, Gerüstbau, dort habe ich 1,5 Jahre gearbeitet, von früh's um 7 bis teilweise 20, 21, 22 Uhr, und das auch am Samstag. Nach der Arbeit gab es natürlich Alkohol, am Samstagabend und Sonntagmorgen habe ich mich dermaßen mit Ritalin zugeballert und nur noch gezockt, um wenigstens etwas abschalten zu können. Das Ritalin hat mir ein inkompetenter Arzt verschrieben, es war ungefähr so - ich gin hin, sagte "hey, ich kann meinen Führerschein nicht mehr weiter machen, kann mich nicht konzentrieren, war auch schon so in der Schule, aber Amphetamin hat mir total geholfen, vielleicht hilft mir Ritalin ja auch? Und zack, hatte ich das Rezept, über Jahre. Überkonsum, über Jahre, mit Alkohol. Deshalb dann auch den Job verloren, und zu Hause versifft. Ich ging wirklich garnicht mehr vor die Tür. Garnicht. Schließlich nahm ich die Paroxetin von meiner Mutter, bekam einen Betreuer, habe ein halbes Jahr das Saufen aufgehört (vorher über Jahre jeden Abend täglich mindestens 6 Bier) und ging in die Klinik Windach - einen Platz zu bekommen hat nicht mal ein paar Wochen gedauert, wenn es um Sozialphobie geht. Dort habe ich dann gemerkt, dass die Phobie (wohl durch die Pillen) komplett weg ist, und mir wurde bewusst, dass ich endlich mal aus dem Arsch kommen und etwas tun muss, mit mittlerweile 26. (Laut dem Befund in der Klinik neulich bin auch noch topfit, zumindest körperlich, lol.)

Was ich damit sagen will: Klinik Windach wäre die beste Option. Gehe zu deinem Nervernarzt und sprich dich mal mit dem ab. Ob dir Paroxetin hilft, keine Ahnung, Antidepressiva gibt es ja etliche, mit unterschiedlichen Wirkungen - in meinem Fall hatte ich halt Glück, sofort die richtigen erwischt zu haben, und nicht lauter verschiedene Medikamente ausprobieren zu müssen.

Und noch was: Die Klinik Windach (zahlt alles die Kasse), ist im Vergleich zu einer Standard-Klapse Luxus, darauf gebe ich dir Brief und Siegel.
...heute ist es Gras ticken, morgen Autoschieberei
okay, das gibt's in Dörfern nicht...

lel

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