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Traumländer

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ICQ
  Geschrieben: 07.03.18 20:43
zuletzt geändert: 09.03.18 02:35 durch MrBabbage (insgesamt 4 mal geändert)
Was ist Lecithol?

Lecithol ist eine Mischung aus verschiedenen Stoffen, die es ermöglicht einen Cannabisextrakt herzustellen der Wasserlöslich ist. Dafür verantwortlich sind Hauptsächlich 2 Emulgatoren: E433 und Sojalecithin.
Eine solche Lösung ist damit einfacher zu Handhaben und besser vom Körper aufzunehmen als ein einfacher Extrakt mit Alkohol (grüner Drache).

Was sind die aktiven Inhaltsstoffe von Lecithol?
  • ca 40%tiger Alkohol (brennt nicht bei Zimmertemperatur)
  • Sojalecithin
  • Polysorbat 80 aka Tween 80 aka E433
  • geringe Menge Sesamöl

Was ist und macht ein Emulgator?

Emulgatoren werden als Hilfsstoffe eingesetzt um zwei verschiedene Stoffe zu vermischen.
Seife ist ein künstlich hergestellter Emulgator.
Die Moleküle der Emulgatoren bestehen aus einem Wasserliebenden Teil und aus Fettliebenden Teil. THC ist auch Fettliebend und mit einer geringen Menge Fett als Trägermedium (Im Fall von Lecithol ist das Sesamöl) bilden sich kleine Kugeln (Mizellen). Da die andere Seite von den Emulgatormolekülen Wassermolekülen Wasserliebend ist, löst sich das ganze in Wasser.

232px-MicelleV2.svg.png

Die Seite vom Lecithol gibt noch was her:

"Durch die Kombination der zwei Tenside bilden sich, bei optimal gewählten Konzentrationsverhältnissen, gemischte sowie querverbundene Mizellen, wodurch die Eigenschaften der Lösung komplexer werden. Die Fettsäuren des Sesamöls tragen ebenso zu der Bildung, aber vor allem zu der Stabilisierung von Mischmizellen bei."

Bioverfügbarkeit und Wirkung
Das THC wird nicht den First pass Effekt umgehen wenn es oral aufgenommen wird.
Die Leber metabolisiert aus dem Delta-9-THC --> 11-OH-THC, der Stoff ist potenter und sorgt für eine andere Art von Effekt. Geraucht werden nur 20% umgewandelt.
Zwar werden nur 4-12% des Delta-9-THCs oral aufgenommen im Vergleich zu 30% geraucht, allerdings verbrennt auch ca 30% des Wirkstoffes in einem Joint und die Leber ist sehr fleißig darin das 11-OH-THC zu metabolisieren.

Zusammengefasst wirkt oral aufgenommenes THC psychedelischer, ist in der Regel potenter als es zu rauchen, lässt sich in einer Lösung besser dosieren, wirkt ungefähr doppelt so lang wie geraucht und der Konsum erzeugt keinen "kick" weil es keinen großen Peak gibt.

SCIENCE

Decarboxylierung

Durch erhitzen werden inaktive Cannabinoide (gespeichert in der Pflanze als Säure) durch die Entfernung der Carboxylgruppe in die aktive Form umgewandelt. In der Regel passiert das durch Hitze und benötigt eine niedrigere Temperatur als Vaporisieren.

THCA --> THC
CBDA --> CBD
CBCA --> CBC

Ideal wäre eine Temperatur von exakt 122 Grad für 27- 34 Minuten, sollte allerdings über 106 Grad sein.
Ein Wasserbad wie beim Schokolade schmelzen erreicht ca 94°C und erreicht damit nur ca 30% der maximalen Ausbeute.

Problematisch ist das ganze, weil ein Ofen ein Thermostat hat was mit einem Relais die Heizstäbe an und ausschaltet. Mein alter Ofen wurde auch kurzzeitig mal 140 grad heiß, das will unbedingt vermieden werden.
Derzeit messe ich die Temperatur mit einem LM35 und einem Arduino und öffne die Backofentür sobald es zu warm wird.
Mein Plan für die Zukunft ist es einen alten Studentenofen dafür umzurüsten.

MOAR SCIENCE

Wie extrahiere ich das THC?

Zuerstmal muss das Blattmaterial so fein wie möglich gemahlen werden. Es empfiehlt sich ein größerer scharfkantiger Grinder.

Chlorophylextraktion (optional) So tragisch ist der Geschmack bei Buds nicht

Spoiler:
Gras wie alle Pflanzen enthält Chlorophyll, der Geschmack erinnert an kalten Aschenbecher.

Bei einer größeren Menge Blattmaterial lohnt es sich das Chlorophyll wie einen kalt aufgesetzten Tee zu entfernen. Das THC ist ohne ein Tensid wie Spülmittel nicht im Wasser löslich. Bei Blättern genügt 3 mal am Tag für 3 Tage das Wasser zu wechseln.

Ich habe dies noch nicht getestet:
Es soll helfen Alkohol und Blattmaterial runterzukühlen und eine rasche Extraktion vorzunehmen. Man kann ja noch eine zweite oder dritte Extraktion durchführen die länger mit dem Blattmaterial in Kontakt ist.


Jetzt mischt man alle Zutaten mit dem feinen Blattmaterial. In einer Flasche wird das ganze stark geschüttelt. Ich lege es häufig in ein Ultraschallbad für etwa 20 Minuten um es zu lösen.
Das hat vor allem auch den riesigen Vorteil das sich sehr viele kleine Mizellen bilden und man die Oberfläche vergrößert.

Rezept - Work in Progress
Alkohol
Lecithol brennt nicht bei Zimmertemperatur, für den Extrakt würde ich jedoch 95% Trinkspiritus verwenden. In Lecithin werden 100mg:1ml Gras gemischt.

Sojalecithin
So ziemlich alle Rezepte zum backen geben ein Mischverhältnis von einem 1:1 Soyalecithin zu Buds an. Soweit ich mich erinnere ist Soyalecithin aber nicht so gut lösbar in Alkohol finde aber dazu grade keine Werte.
Ich habe bisher das Granulat vom DM Zermörsert, versucht in 95%tigen Alkohol zu lösen und die übrig gebliebene Pampe mit einem Kaffeefilter abgefiltert und war zumindest ein wenig erfolgreich.
Habe "LECITHIN FLÜSSIG Berco" PZN: 4777381


"Lecithins are mixtures of glycerophospholipids including phosphatidylcholine, phosphatidylethanolamine, phosphatidylinositol, and phosphatidic acid."

"Some phospholipids, such as phosphatidylcholine, have good solubility in ethanol, whereas most other phospholipids do not dissolve well in ethanol."

So wie ich das verstehe löst sich nur das phosphatidylcholin besonders gut im Alkohol.
Polysorbat 80

Polysorbat 80 habe ich von ebay. Auf der Seite vom Lecithol stand noch was von Mischmizellen, könnte Voodoo sein, vielleicht weiß einer von euch mehr darüber?

https://de.wikipedia.org/wiki/Polysorbat_80

Ist gut löslich in Alkohol

Sesamöl

Ich denke ein Öl mit mehr ungesättigten Fettsäuren sollte besser sein. Kokosöl hat ein ziemlich gutes Preis Leistungsverhältnis.

Laut der Lecithol Seite:

"Sesamöl besitzt zwei wichtige Eigenschaften. Zum einen wird es als Antioxidant zugegeben, welches verhindert, dass Moleküle wie Lecithin ihre Struktur verändern. Sesamöl ist reichhaltig an Vitamin E, Sesamolin und Sesamin, welche genau diese Voraussetzungen erfüllen. Zum anderen tragen die Fettsäuren zur Bildung der Mischmizellen bei, die wiederum für die Bioverfügbarkeit eine wichtige Rolle spielen."
--> Studie?

http://www.badkatscannapharm.com/carboxyl-intact-cannabinoids
Dieses Rezept benutzt ungesättigte Fettsäuren in der Mischung mit reinem Alkohol.




If we could sniff or swallow something that would, for five or six hours each day, abolish our solitude as individuals...and make life in all its aspects seem not only worth living, but divinely beautiful and significant...earth would become paradise.

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