LdT-Forum

Seite 1 (Beiträge 1 bis 3 von 3)

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2018
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.03.18 09:31
Hallo,
vorab: Ich habe zwar die Forenregeln gelesen, bin mir aber trotzdem nicht sicher, ob dieser Thread hier richtig ist - bin neu hier, also bitte nicht gleich auf die Mütze geben :D
Ich hätte mal eine konkrete Frage an die Pharmageldgenerierungsmaschinen kurz "Patienten" oder Leute, die Ahnung davon haben.
Mein Problem:
Ich bin seit meinem 10 Lebensjahr in psychotherapeutischer Behandlung, erst verdacht auf Depressionen und mittlerweile eine gute Liste an Diagnosen. Aktuell bin ich auf trizyklische AD's eingestellt und zwar Insidon (Opipramolhydrochlorid) 3x am Tag und Amioxid am Morgen.
Als Notfallmedikament hatte ich bisher Alprazolam, Lorazepam und nun Dipiperon - das Komische für meinen Professor bei dem ich in Behandlung ist, ist die Tatsache, dass Benzodiazepine scheinbar nicht bei mir anschlagen.
Ich hatte erst Alprazolam 0,5mg , davon habe ich nichts gespürt, auch nicht bei 3mg, also verschrieb er mir das gute alte Lorazepam mit 2,5mg pro Tablette, aber hier das selbe, ich habe beim ersten Konsum 5mg genommen und habe überhaupt nichts gemerkt, keine Besserung, keine Müdigkeit, nichts. Mein Professor schaut mich mittlerweile schon ganz komisch an und bezeichnet es als "pharmakologisches Wunder" was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, immer hin gibt es immer wieder Fälle von Nonrespondern und da bei mir in der Familie eine allgemeine Tablettenresistenz vorliegt, wundert es mich eigentlich weniger.
Er gab mir jetzt Dipiperon, eine Tablette enthält 40 mg, er hatte mich davor gewarnt, dass es noch mal eine "Ecke härter wäre und vor allem stark sediert", ich nahm also erstmal nur eine, nach einer Stunde ca. merkte ich die erste Wirkung, jedoch anstatt Linderung erfuhr ich eine Verschlimmerung, ich bekam starkes Herzrasen (Puls v. 160) und Unwohlsein.
Ich weiß mittlerweile gar nicht mehr, was ich tun soll... Auch die AD's helfen mir nicht wirklich, aber in dem Bereich hat mir nie wirklich etwas geholfen, hab auch schon Erfahrung mit so manchem SSRI gemacht - aber nichts.
Hat jemand vielleicht eine gute Alternative als Notfallmedikament, dass ich mal in den Raum werfen kann oder allgemein Tipps, wie ich meinen Prof auf die Situation ansprechen kann?
Hab Angst, dass er mich nicht ernst nimmt oder denkt, ich will nur irgendwas abgreifen. Bis jetzt nicht so gute Erfahrung mit Ärzten gemacht ^^

Danke für jeden, der sich die Mühe gemacht hat, diesen doch etwas längeren Text zu lesen.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
489 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.03.18 11:20
hi drizzel...

hatte auch eine zeit depressionen und heftige panikattacken, die mir mein leben für einige jahre vermiest haben...zu den medikamenten kann ich dir leider nicht viel sagen, außer daß diese dich zwar über einen zeitraum hinweg stabilisieren und halt geben, aber diese rolle nicht dein ganzes leben ausfüllen können...soll heißen, du solltest dich mal eher mit deinem prof drüber unterhalten, warum du seit deinem 10. lebensjahr zugedröhnt wirst und sich aber an deiner situation nix ändert...

ich hatte für die erste akute phase eine intensive psychotherapie, wo all die ursachen und gründe für die instabile psychische situation ausgelotet wurden und danach ein längeres coaching mit verhaltenstherapeutischen maßnahmen...
solche therapien sollten im vordergrund stehen, um dein problem langsam schritt für schritt zu lösen; ads und benzos dienen dazu in der ersten phase abzufedern u zu stabilisieren, wie stützräder für kinder die fahrradfahren lernen...irgendwann gehts dann mit weniger und schließlich gänzlich ohne...beinahe alle psychischen probleme sind in den griff zu bekommen...geduld, umstellungen im sozialverhalten, nachhaltige therapien und weitestgehender verzicht auf drogen sind im zusammenspiel mit einer basis aus sport, guter ernährung und genug schlaf der schlüssel zum erfolg...

wünsch dir alles gute...

love, peace & unity
phoenixdrache
kopf aus, herz auf...
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
780 Forenbeiträge

  Geschrieben: 16.03.18 13:25
Hi, bekommst du denn auch wirklich schon seit dem 10. Lebensjahr Medikamente (und wie alt bist du jetzt wenn ich fragen darf)? Denn dann würde mich ganz und gar nicht wundern, weshalb deine Hirnchemie "anders" tickt, ziemlich heftig. Habe meine Depressionen zwar auch schon ziemlich früh bekommen (etwa mit 13 / 14 Jahren), aber war erst sehr viel später mal in Behandlung und seit einigen Jahren hat sich das Ganze auch auf Panikattacken ausgeweitet. Persönlich muss ich aber sagen, dass Benzos für mich häufig auch eher vergleichsweise subtil gewirkt haben, die anxiolytische Komponente war aber in der Regel schon ausgeprägt, benutze aber auch nur sehr selten Benzos (eigentlich jahrelang gar keine mehr, habe sie erst vor kurzem als Notfallmedi gekriegt, nachdem ich wegen Panikattacken in der Notaufnahme war)

Mich würde mal interessieren, ob du schonmal Alkohol konsumiert hast und ob dieser bei dir "normal" wirkt?

Ein Mittel auf dem ich gegenwärtig immer noch klebe (und was eben auch gegen Angststörungen verschrieben wird) ist Pregabalin, ob das aber gegen akute Panikattacken sinnvoll ist, ist eher fragwürdig, denn bis Wirkungseintritt vergehen gerne mal 1,5 - 2 Stunden auf leerem Magen. Dennoch wäre es vielleicht eine Option wenn du bereits weißt, dass du in eine Situation kommen wirst die dich enorm stresst, bei mir hat es Ängste jedenfalls schon deutlich verringert und sogar antidepressiv / stark euphorisch gewirkt. Dadurch hat das Zeug aber natürlich auch ein relativ hohes Missbrauchspotenzial.

Wie phoenixdrache schon sagt, wird am Ende ein Medikament allein sowieso nicht das Leben zum besseren wenden können, hast du bereits probiert, ob dir Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder Mediation dabei helfen können etwas "ruhiger" zu bleiben? Also damit meine ich wirklich ernsthaft über mehrere Wochen / Monate hinweg und nicht nur 2-3 mal. Auch regelmäßiger Sport kann sicher zum Abbau der Stresshormone beitragen und so vielleicht manches Panikgefühl gar nicht erst aufkommen lassen.

Hoffe jedenfalls, dass du für dich einen Weg finden kannst irgendwann mit deinen Problemen umzugehen.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."

Seite 1 (Beiträge 1 bis 3 von 3)