LdT-Forum

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  Geschrieben: 15.10.18 19:30
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Tripbericht Wie man an Schizophrenie erkrankt, welcher von Angel of Lust geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 15.10.2018.

Diese Diskussion wurde am 15.10.2018 von Zoltan Chivay gestartet.


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.10.18 19:43
Hallo Angel of Lust,

ich finde den Bericht so wie er ist leider etwas kurz, enthalte mich jedoch mit einer Bewertung.

Ich würde es aber sehr interessant finden deine Geschichte im Ganzen zu hören. Wie bist du zu Psychedelika gekommen? Welche war deine erste Erfahrung? Wie und wann äußerten sich die Anfänge deiner Schizophrenie? War es ein schleichender Beginn, wenn ja was waren in der Retrospektive die ersten Warnzeichen? Gab es einen Punkt an dem du noch hättest abspringen können wenn du mit dem Konsum aufgehört hättest?

Natürlich nur wenn du so etwas persönliches mit uns teilen möchtest.

Ein lieber Gruß von mir und alles gute für dich,

Zoltan
 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 15.10.18 20:12
Wenn es geht, werde ich den Tripbericht noch bearbeiten. Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Angefangen hat alles mit LSA, also Holzrosen-Samen. Nach dem Konsumieren dieser Droge, fing ich an dauerhaft im Dunkeln Farben zu sehen. Außerdem entwickelte ich wahnhafte Idee, wie z.B. Gott zu sein. Gleichzeitig fing ich an mich ohnmächtig zu fühlen, bzw. war von meinen wahnhaften Ideen irgendwie überfordert, was sich in einem gequält sein äußerte.

Das war der richtige Zeitpunkt, um abzuspringen, denn damals war ich trotzdem noch geistig sehr leistungsfähig. Ich nahm auch zunächst keine Halluzinogene mehr. Doch als ich mich mit diesem Zustand abfand, wurde ich übermütig, und probierte zum Beispiel DXM aus. Das intensivierte die Halluzinationen, die ich an dunklen Orten hatte, und sorgte dafür, dass ich auch Muster an Wänden sah. Indem ich also weiter konsumierte, wurde meine Schizophrenie schleichend immer größer.

Ein ganz neues Level hat meine Erkrankung dann erreicht, als ich Research Chemicals wie 2C-E usw. nahm. Von da an hatte ich dauerhafte wahnhafte Ideen, wie dass man z.B. umgebracht wird, wenn man Fleisch ist und dass man deswegen vegan sein müsse oder dass ich auf magische Art und Weise mit meiner damaligen Freundin verbunden sei. Außerdem entwickelte ich großes Misstrauen gegenüber anderen Menschen. Manchmal fühlte ich mich wie fremd gesteuert und konnte meine Körperbewegungen teilweise nicht mehr kontrollieren.

Nach ein paar Jahren ohne Konsum wurde mein Zustand zunehmend schlimmer. Zum Beispiel fing ich an, Stimmen zu hören, die teuflisch klingen und eingebildete Schmerzen wahrzunehmen, wie z.B. wie Jesus durch meine Hände und Füße gepfählt zu werden oder zu fühlen, dass mein Körper wie bei einer Hexenverbrennung unter Feuer steht.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.10.18 20:50
Wie kann man auch so dumm sein und mit solchen Symptomen weiter konsumieren?
Da hab ich echt kein Mitleid, sorry.
Ich hab mich auch ziemlich oft abgeschossen, vor allem mit Psychedelika, also enorm hohe Dosen im Mischkonsum mit Dissos und hab definitiv meine Grenzen kennen gelernt. Wenn man nicht weiß wann Schluss ist, ist das halt echt ziemlich unklug überhaupt noch weiter zu konsumieren.
Vor allem wenn man, entschuldige die Wortwahl, sowieso schon einen psychischen Schaden hat. Ich hab mich seit eben erwähnten Erfahrungen erstmal nicht mehr weiter getraut, sondern bewusst konsumiert und das in einem Rahmen bei dem ich weiß das er okay ist, aber nicht wenn ich gemachte Erfahrungen nicht verarbeitet hatte.
Wie kann man weiter Substanzen konsumieren von denen man weiß das sie einem psychisch komplett zerlegen?
Ich verstehe nicht wie man mit solch einer naiven Einstellung Psychedelika konsumieren kann.

LG Eule
Wir kommen durch den Schornstein rein wie Santa,
doch wir haben Hochsommerzeit und keinen Dezember!
Du studierst gerade Jura im sechsten Semester,
doch heute gibt es Bordstein in deiner Mensa!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 15.10.18 22:56
Nunja, es ist ja häufig so, dass psychische Erkrankungen überhaupt erst dazu führen, dass man seinen Konsum maßlos übertreibt. Da in diesem Fall vermutlich die Schizophrenie bereits in Ansätzen nach den ersten Psychedelikaversuchen ausgebrochen war, kann der gesteigerte Drogenkonsum ja vielleicht auch als Folge der bereits vorhandenen Schizophrenie zu sehen sein. Vielleicht hatte Angel in dem Augenblick auch gar nicht mehr so wirklich die Wahl... Schätze letztlich waren die Psychedelika ohnehin nur der Katalysator der das Fortschreiten der Erkrankung beschleunigt hat.
"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.10.18 18:48
zuletzt geändert: 26.10.18 19:06 durch Suspekt (insgesamt 2 mal geändert)
Ja, das ist eben die Frage, ob du nicht so oder so an Schizophrenie erkrankt wärst bzw. du schon die Veranlagung hattest daran zu erkranken. Vielleicht waren die Drogen nicht mal der Hauptaudlöser.
Möglicherweise waren die Drogen nur noch der letzte Tropfen zum Überlaufen des Fasses.

Sprich: allein durch die Drogen bist du wohl kaum erkrankt. Sonst würden ja die meisten erkranken.
Man kann da wohl nur raten auf Warnzeichen zu achten oder es zu lassen.
Man sollte sich aber natürlich dem Risiko bewusst sein, dass man gefährdet sein könnte an Schizophrenie zu erkranken.
Das gilt aber nicht nur für psychedelische Drogen. Selbst Alkohol kann da auslösend wirken.

EDIT: https://schizophrenie.hexal.de/schizophrenie/ursachen/

.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 26.10.18 20:27
Möglicherweise waren die psychedelischen Drogen der Auslöser deiner Schizophrenie, aber du hattest sicherlich schon davor eine Veranlagung für den Ausbruch einer Schizophrenie, sie hätte also auch durch andere Auslöser ausbrechen können.


Was mir sonst noch auffällt: Auf die eine Substanz bist du durch das LdT gekommen, zum Konsum der anderen Substanz hat dich deine Freundin überredet... also bist du das arme unschuldige Opfer oder was soll das bedeuten?



 
Traumländer



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  Geschrieben: 27.10.18 05:40
Hi Angel of Lust! Erst einmal möchte ich Dir sagen, dass mir das mit Deiner Erkrankung sehr leid tut! Da es an sich kein richtiger Langzeitbericht ist bzw. Du nur sehr wenig geschrieben hast, habe ich Dir erst einmal vier Punkte vergeben. Allerdings finde ich es gut, dass Du den Bericht geschrieben hast, zumal er als warnendes Beispiel dient, warum man bei einer Schizophrenie keinesfalls weiter konsumieren sollte. Ich hoffe Du lässt das in Zukunft bleiben, Deiner Gesundheit zu liebe. Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine Gute Besserung und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft!
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.10.18 14:01
Eulenbruder schrieb:
Wie kann man auch so dumm sein und mit solchen Symptomen weiter konsumieren?
Da hab ich echt kein Mitleid, sorry.
Ich hab mich auch ziemlich oft abgeschossen, vor allem mit Psychedelika, also enorm hohe Dosen im Mischkonsum mit Dissos und hab definitiv meine Grenzen kennen gelernt. Wenn man nicht weiß wann Schluss ist, ist das halt echt ziemlich unklug überhaupt noch weiter zu konsumieren.
Vor allem wenn man, entschuldige die Wortwahl, sowieso schon einen psychischen Schaden hat. Ich hab mich seit eben erwähnten Erfahrungen erstmal nicht mehr weiter getraut, sondern bewusst konsumiert und das in einem Rahmen bei dem ich weiß das er okay ist, aber nicht wenn ich gemachte Erfahrungen nicht verarbeitet hatte.
Wie kann man weiter Substanzen konsumieren von denen man weiß das sie einem psychisch komplett zerlegen?
Ich verstehe nicht wie man mit solch einer naiven Einstellung Psychedelika konsumieren kann.

LG Eule



Dazu muss ich sagen..etwas schönes vergisst man nicht & ich muss dazu sagen dass so eine psychose auch wenn es schrecklich erscheint ziemlichen Spaß macht nicht falsch verstehen aber man hat Halluzinationen ohne Drogen zu konsumieren und manchmal spielt man gerne mit dem Feuer um neues zu lernen noch dazu kommt das man keine andere Wahl hat außer damit Spaß zu haben.. hatte selbst schon selbstmordpläne in einer psychose wodurch alles wunderschön ausgemalt war mit Stimmen die mir sägten ich solle doch rein kommen weil ich meinte telepathier wäre so ein geheimes Ding wie Illuminaten oder bilderberger usw nutzen würden und dachte an die astralwelt in die ich komme wenn ich mich nur hart genug selbst verletze doch das klappte nicht...nun bin ich auf reha und eingestellt auf medikamente..jetzt weiß ich nicht mehr was ich schreiben wollte..ihr könnt mich ja auch Löcher mit euren Fragen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 30.10.18 19:30
Nuke is back schrieb:
Nunja, es ist ja häufig so, dass psychische Erkrankungen überhaupt erst dazu führen, dass man seinen Konsum maßlos übertreibt.

Das ist für mich ein ganz entscheidender Punkt, der von sehr vielen Menschen, die kein eigenes Bedürfnis nach dem Konsum psychoaktiver Substanzen oder gar keine Erfahrungen damit haben, sehr oft übersehen wird.

Leider sind es nicht selten ausgerechnet Ärzte (meine jetzt Nicht-Suchtspezialisten), bei denen man ja Hilfe sucht, von denen solche Lebensweisheiten wie "Hören sie einfach auf!" oder "Ihre Probleme kommen nur von den Drogen" ausgeteilt werden.

Manchmal scheint der Berg von sich aufgetürmten Mechanismen so groß zu sein, dass es einer Person unmöglich scheint, diesen mit den üblichen Therapieformen (die in diesem Fall sehr, sehr anstrengend sein werden) zu bewältigen. Andere wiederum sind frustriert darüber, dass zahlreiche Therapien oder auch Behandlungen in der Psychiatrie keinen Erfolg hatten. Es ist nur logisch, dass man in solchen Fällen oft den "schnelleren" Weg - also die Suche nach der möglichst passenden psychoaktiven Substanz - wählt, um längeres Leid bzw. noch Schlimmeres zu verhindern.

Damit möchte ich nichts schönreden - aber oft bleibt einem nur die Wahl zwischen einem kompletten Umkrempeln der eigenen Handlungsmuster - im Einklang mit seiner irgendwo vergrabenen Persönlichkeit - oder eben dem Forsetzen des Konsums, beides mit den entsprechenden Folgen.
I'm sure of my mental health
cause I'm always talking to myself

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