LdT-Forum

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AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 20.12.18 13:33
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Tripbericht Sobriety for beginners, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 19.12.2018.

Diese Diskussion wurde am 20.12.2018 von HerbIsTheHealing gestartet.


 
Traumländer



dabei seit 2016
142 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.12.18 13:49
Sehr schön geschrieben und auch wenn ich noch weit nicht soviel Lebenserfahrung wie du habe, sprichst du mir wahrlich aus der Seele. Auch die Zeile mit dem Gutmenschen kann ich sooo gut nachvollziehen, vor allem hier bei mir in Österreich nimmt der Hass auf Andersdenkende als die konservativ traditionelle Norm immer mehr zu. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon für eine einfache Aussage linksgrünversifftes Orschloch genannt wurde. Ahja arbeirtslos und faul sind wir laut einigen Fascho-Kampfpostern auch alle. Wir LEISTEN nichts für unsere kranke Gesellschaft, sagen sie. Gerade die Leute, die was dagegen haben, dass wir unseren Planeten mit 180 gegen die Wand fahren werden öffentlich diffamiert und von vielen nicht ernst genommen... Tja über dieses Thema könnte ich noch lange dahinschreiben, aber da ich jetzt am Handy bin bleibt es dabei ^^
Anyways... 10/10

Dass sich diese Welt komplett nüchtern ertragen lässt, wage auch ich zu bezweifeln...
Man sollte halt auch nüchtern die guten Dinge im Leben sehen, für Kleinigkeiten dankbar sein. Das permanente Ertränken des Weltenschmerzes im Rausch ist halt auf Dauer auch keine Lösung. Das Ziel sollte wohl sein ein gesundes Maß zu halten, was ich im Moment ganz gut hinkriege.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2017
117 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.12.18 13:50
Richtig schöner Bericht, du solltest echt drüber nachdenken, mal ein Buch oder vielleicht auch nur ne Kurzgeschichte zu schreiben.
Der letzte Satz war echt amüsant und gleichzeitig tiefsinnig :D
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 04.05.19 16:07
1000 (späten) Dank an euch für die wohlwollende Betrachtung meiner melancholischen Miniatur.
Ich dachte, ein „Tripbericht” der die Nüchternheit als eine Art semi-soften Horrortrip beschreibt würde eher auf Ablehnung stoßen.
So in der Art von „Thema verfehlt, setzen sechs.”
Umso mehr freut es mich, dass es jemand gern gelesen hat und was damit anfangen kann.
Zum Thema Buch/Kurzgeschichte, ich hab die Schublade voll mit Gedichten und Prosafragmenten.
Zu mehr als einem knapp 10-Seitigem Anfang eines Romans hat es aber bisher leider nicht gereicht, dazu fehlt es mir an Disziplin…
Ein schönes Wochenende!

 
Traumländerin



dabei seit 2017
99 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 04.05.19 22:40
Wow, dein Bericht ist wundervoll! Ich kann so gut nachempfinden, wie es dir geht. Ich bin 20 Jahre jünger als du und trotzdem habe ich die Gesellschaft und ihre Entwicklung schon komplett über. Nur noch Hass und Geltungsdrang und die Aufopferung für einen zweifelhaften Fortschritt. Wenn du irgendwann einen Weg findest, damit ohne Belastung nüchtern umzugehen, lass es mich gerne wissen. Für mich wird es immer schwerer, mich diesem Wahnsinn nüchtern zu stellen. Dass ich mich damit auf einem riskanten Weg befinde, ist mir bewusst.

Dein Schreibstil kommt mir sehr bekannt vor. Kann es sein, dass wir schon öfter längere Gespräche hier im Forum geführt haben? Keine Angst, ich behalte für mich, wer du bist, sofern ich überhaupt richtig liege ;-)
Manche Grenzen muss man überschreiten, um zu sehen, wo sie liegen.
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
780 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.05.19 22:47
Ja, wahrlich toller Text... vermutlich hat es schon seine Gründe, weshalb mein Körper mir fast jeden Tag ein Schwindelgefühl aufbrummt und ich in endloser Lethargie vor mich hinvegetiere, ohne Job, ohne Freunde, aber zumindest mit meinen Eltern und Bruder. Im Endeffekt kann man sich sowieso nur auf weniges verlassen und auch das bleibt nicht für immer.

Aber manchmal spuckt die Nüchternheit auch den ein oder anderen schönen Moment aus. Neulich traf ich, als ich einige Kilometer durch den Wald gewandert bin, eine Frau mit Pferd und Hund bei einer alten Burgruine. Sie fragte, ob ich kurz ein Foto von ihr machen könnte und natürlich bejahte ich das. Sie wirkte betrübt und melancholisch, aber das Lächeln auf dem Foto war dennoch echt, ein sehr schönes Lächeln. Und dann verschwand sie auch schon wieder, aber sichtlich etwas fröhlicher. Wer weiß, manchmal können auch kurze Begegnungen den Alltag versüßen.

Das erinnert mich auch daran, als ich mir mal von einer Fressbude ne Bratwurst im Brötchen geholt habe. Grad so am mampfen und wieder in meinem Hirnkarussel gefangen, kommt ein älterer Herr vorbei und meint: "Lass es dir schmecken", mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Hab mich kurz bedankt und war erstmal etwas verdutzt, aber dennoch irgendwie glücklich... Vielleicht reicht es manchmal einfach nur für einen Augenblick wahrgenommen zu werden und das wahrgenommen werden dann als etwas positives zu werten...

Puh, bin jetzt ziemlich abgeschweift, kommt wohl vom Pregabalin... aber fänds ziemlich nice, wenn du mal wieder was schreibst hier!

"You measure democracy by the freedom it gives its dissidents, not the freedom it gives its assimilated conformists."
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 05.05.19 15:22
zuletzt geändert: 06.05.19 10:27 durch Anonym (insgesamt 1 mal geändert)
Fly2Night schrieb:
Wenn du irgendwann einen Weg findest, damit ohne Belastung nüchtern umzugehen, lass es mich gerne wissen.

Ich arbeite dran und wenn ich die „Formel” gefunden habe, mache ich sicher kein Geheimnis draus…
Fly2Night schrieb:
Kann es sein, dass wir schon öfter längere Gespräche hier im Forum geführt haben?

Nein, bisher nicht. Vielleicht treffen wir ja mal im chat oder thread aufeinander.

Nuke is back schrieb:
Wer weiß, manchmal können auch kurze Begegnungen den Alltag versüßen.

Ich finde, solche Begegnungen haben oft das Zeug, dem Tag einen Impuls zu geben. Hin zu einem versöhnlichen Weltbild,
oder im Gegenteil, einem den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Hab mal im Edeka an der Kasse einer Frau mit extrem viel Zeugs im Wagen geholfen Sachen aufs Band zu packen, weil sie sich strecken musste um da noch dran zu kommen.
Ich stand in der Schlange hinter ihr und hab sowas wie „Ich pack mal mit an…” gesagt.
Sie hat mich angeschnauzt: „Ja wenn ihnen das nicht schnell genug geht!”
Da zeigt sich oft, dass es sauviele Leute gibt, die von ihrer Umwelt einfach nix Gutes mehr erwarten. Eine Verbitterung, der man sich an einem schlechten Tag nur zu gern anschließt.
Ebenso kann mir manchmal eine positive Begegnung den ganzen Tag vergolden, oder antidepressive Effekte erzeugen.
„Wahrgenommen werden” auf Augenhöhe, unvoreingenommen und ohne Misstrauen - ja, vielleicht ist es genau diese Kleinigkeit, die oft fehlt.

Danke Euch beiden für die freundlichen Worte

 
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 06.05.19 12:50
Wunderschönen guten Tag.
Ich lese schon lange in diesem Forum mit, doch erst dieser Tread veranlaßte mich dazu mich anzumelden.

Zurück zum Thema.
Du sprichst mir aus der Seele. Es ist so wahr, und wenn man sich Gedanken darum macht wird man depressiv genannt.��
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 08.05.19 08:30
zuletzt geändert: 08.05.19 09:36 durch Anonym (insgesamt 3 mal geändert)
Willkommen im LdT Mr. Sardonicus!

Vielen Dank für Deinen überhaupt nicht sardonischen Kommentar. Freut mich, dass ich dazu beitragen konnte,
dass Du nun auch (aktiv) zur community hier gefunden hast.
Ich persönlich würde mir wünschen, mir Gedanken über uns Menschen machen zu können ohne dass dadurch
Depressionen getriggert werden.

Ich freue mich, dass meine Gedanken so positiv aufgenommen werden. Habe aber auch ein wenig ein „schlechtes Gewissen”
wenn ich meinen Beitrag direkt nach sayyesdogs phantastischem Tripbericht und sogar noch vor Kräuterhexes so brillant
geschriebenem LSD/DMT-Bericht finde.
Weil mein Bericht genau genommen ja kein hilfreicher Text zum Kennenlernen von psychoaktiven Substanzen ist,
sondern eher ein hilfloser Text zum Abgewöhnen von Realität ohne psychoaktive Substanzen.





 
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.05.19 10:19
Wie kommst du darauf, dass das was du, ohne die Einnahme einer entsprechende Substanz, wahrnimmst real ist. ��
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 08.05.19 10:37
Zitat:
Wie kommst du darauf, dass das was du, ohne die Einnahme einer entsprechende Substanz, wahrnimmst real ist.

Hab mich entschlossen es so zu sehen um a. nicht alles noch komplizierter zu machen als es ohnehin ist und b. um nicht eine weitere
Ausrede zur Hand zu haben nur noch druff durchs Leben zu gehen.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2019
7 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.05.19 10:59
Auch ich kämpfe seit meinem 15 Lebensjahr mit der Depression und einer fiesen Angststörung, dem damit einhergehenden Versuch der Selbstmedikation und der zwangsläufig eingetretenen Sucht. Heute bin ich 32, bin Substituiert und habe nun endlich ein Medikament ( Paroxetin ) gefunden, das mir wirklich hilft. Und da es mir besser geht bin ich weniger druff. Wie schauts bei dir der Zeit?
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
62 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 26.02.20 11:08
Wirklich schön geschrieben. Liest sich wie ein lauer Sommerwind.
All we got is memories, so what the fuck is time?

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