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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 05.02.19 05:09
zuletzt geändert: 05.02.19 06:40 durch schlaflosinhamburg (insgesamt 3 mal geändert)
Hallo liebe Träumer,

finde es spannend zu erfahren wie ihr euren Konsum der Familie mitteilten, ob bewusst oder unfreiwillig aufgeflogen und welche Reaktionen ihr geerntet habt.

Bei mir war es so, daß ich erst mit 35 Jahren meine ersten Erfahrung mit MDMA machte und seit dem (mit einer 2 jährigen Pause) gelegentlich Amphetamine konsumiere. Drogen waren DIE Entdeckung schlecht hin. Meine erste Technoparty versetze mich ins Stauenen: herrliche Beats, die an das Knochenmark gehen, knisternde Energie die vom DJ zu den Dauergrinsenden strömte und bei den extatische Schreie auslöste. Ich tratt in die Parallelwelt ein, wo Werte wie Empathie und Toleranz tatsächlich gelebt wurden, wo die Wahrheit sich in unbeschreiblicher Schönheit und Klängen offenbarte, alles mit sich riss und in Harmonie verwandelte. Ich lies mich treiben, verwandelte mich zur Musik, spürte jede Zelle meines Körpers zum Beat vibrieren und löste mich für einen Moment im Klang auf, ich wurde zum Klang, der mich reinigte, mich unaufhaltsam durchströmte und eine vollkommene Klarheit mit sich brachte. Da werden alle Fragen beantwortet, genau da hört das Denken auf. Reden wird überflüssig. Er ist das pure Erleben, kein Secondhand wissen, unmöglich zu berschreiben um es weiter zu geben. Es kann nur erlebt werden. Da weiß man es ...atemberaubend... Hey Leute, wieso hat mir keiner Bescheid gesagt? Wo hab ich mich bisher rumgetrieben? Jetzt bin ich angekommen. An der allgegenwärtigen Quelle angedockt, ich gehöre hierher, ich komme von hier und jetzt bin ich endlich wieder Zuhause. Hier gibt es keine Zweifel, nur eine wohltuende Geborgenheit die mich behutsam umschließt und entspannt. Hier werde ich geliebt. Einfach so.
Drogen stellten mein bisheriges Leben komplett in Frage, veranlassten mich meine Werte neu zu überdenken, was unweigerlich eine Revolution nach sich zog. Ich änderte von heute auf morgen alles: gab das große Haus auf, verließ meine kaputte Ehe und meine Eltern, die mich im Haus festhielten und meine Entfaltung ungewollt ausbremsten. Auf diesen Moment hab ich hingearbeitet, nun war es soweit und ich stürzte mich in das Neue hinein, angstfrei, weil es sich im Bauch genau richtig anfühlte. Ich konnte zu meiner persönlichen Befreiung gelangen und es fühlt sich unglaublich gut und echt an. MDMA zeigte mir zu welchen Emotionen ein Mensch überhaupt in der Lage ist, brachte mir Empathie bei und löste mich vom Schwarz/Weiß Denken. All das wirkte sich positiv auf meine Psyche aus, bin ausgeglichener und dankbarer geworden. Habe aufgehört in der Vergangenheit oder Zukunft zu leben, lernte zuerst mich mit einer MDMA Krücke im Jetzt zu bewegen und etablierte dieses Feeling nach und nach in den Alltag. Das brachte endlich Ruhe und Klarheit in mein Dasein, reduzierte und linderte die Unmengen an Sorgen und Ängsten, die mir jede Kraft raubten und setzte die neue Energie frei. Ich lernte viele tolle Menschen kennen (unter anderem auch hier bei LdT), die mein Leben auf unterschiedlichste Art beeinflussten und bereicherten. Was für ein Geschenk! Das sind genau die Menschen, die von der Gesellschaft aufgrund ihres unkonventionellen selbstständigen Denkens ausgeschlossen wurden, die die stets Kritik einstecken, trotz allem gegen den Strom schwimmen und sich selbst treu blieben. Diese Leute bestärkten und inspirierten mich. Danke schön dafür!

Nach einem durch meinen Leichtsinn geleiteten Absturz vor 3 Jahren, nachdem ein Krankenhaus Aufenthalt unvermeidlich war, ist mein Konsum aufgeflogen. Meine Eltern waren bestürzt, besorgt und unendlich enttäuscht. Während der darauffolgender Zwangspause nahmen sie mir das Versprechen ab nie wieder mit Chemie in Berührung zu kommen. Ich war so dumm es zu schwören. Vor ca 3 Monaten, als ich mich stabil genug fühlte, setzte ich den Amphetamin Konsum fort, diesmal vorsichtig und moderat nach stricken Regeln. Die Tanzevents sind meine Therapie, die DJ's - meine Wunderheiler, der Bass - meine Erlösung. Ich liebe das Tanzen, ich brauche es wie Luft, ohne diese Momente gehe ich ein, vergesse wer ich bin, versinke im Unwesentlichem, was mich langsam auffrisst. Deswegen verschreibe ich mir alle 4-5 Wochen eine Tanzmeditation, die meine Energiespeicher auffüllt und mich zurück zur meiner Mitte bringt. Herrlich! Die Wirkung hält noch wochenlang an. Vor wenigen Tagen, als ich nach einem durchgefeiertem Tag auffällig viel Wasser bei meinen Eltern vernichtete und kein Appetit zeigte, sprachen sie mich direkt auf meinen Konsum an. Diesmal entschied ich mich der Lüge endlich ein Ende zu setzen und gab es zu. Das erlöste mich einerseits, machte aber gleichzeitig jede davor mühsam erarbeitete Annäherung in unserer Beziehung in Sekunden zunichte.
Der Preis, den ich für meinen Lebensstil zahle ist die Ablehnung meiner Familie. Glaube sie brauchen mich mehr als ich sie, denn ich bin ein Einzelkind und der Kontaktabbruch setzt ihnen merkbar zu. Ich wünschte es mir anders, ich will nicht am deren Grab stehen und es mir vorstellen was man sich alles hätte sagen können und wie man die kurze gemeinsame Zeit zusammen hätte genießen könnte. Ich will mir nicht ausmalen müssen wie man sich in die Arme schließt, sich alles verzeiht und sagt daß man sich liebt, aber es wird bereits zu spät sein, die Chance vertan, für immer verloren... JETZT sind sie da, JETZT ist alles möglich, JETZT kann man handeln, es ist noch nicht zu spät. Aber ich finde keine Zauberworte, die mir den Zugang gewähren, die die Mauer von Vorwürfen und Schmerzen zum Einsturz bringt und ich zu ihnen durchdringe. Im Moment sehe ich keine Chance, es ist sehr schade... Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, daß sich alles mit der Zeit legt und wir zueinander finden. Die Liebe muss siegen. Das war schon immer so und wird ewig so bleiben. Sie ist die stärkste treibende Kraft, die vor nichts Halt macht, man muss sich ihr nur hingeben.
Ich kann und will es nicht anders leben! Ich habe es gelernt die Aussagen meiner Eltern nicht persönlich zu nehmen. Sie können nicht anders. Der Schmerz und Enttäuschung verschleiert ihre Sicht. Ich weiß daß sie mich lieben, auch wenn es nach Aussen anders wirkt. Noch vor drei Jahren hätten mich Sätze wie: "Was bist du nur für eine Mutter?!" Oder: "Du bist ein fauler Nichtsnutz und Schmarotzer" Oder "Bald bekomme ich einen Herzinfarkt dann hast du meinen Tod auf dem Gewissen" - sowas hätte mich restlos zerfetzt. Heute nicht mehr. Der Mensch, der ich früher war, existiert nicht mehr. Ja, die Kritik macht mich traurig, aber sie setzt sich nicht in meinem Kopf ab, sie verletzt mich nicht mehr. Denke das ist der größte Vorschritt der mir je gelungen ist. Das ist mein Ticket in die Freiheit und Unabhängigkeit. Das fühlt sich verdammt gut an!
Manchmal bin ich dennoch ein wenig eifersüchtig auf meinen Freund: wie sehr wünschte ich mir eine Mama wie seine. Sie befürwortet den Konsum ihrer Kinder nicht, dennoch respektiert sie deren Entscheidung diesem Weg zu folgen und falls sie etwas übertreiben und ihre seelische Unterstützung benötigen, ist sie auf der Stelle für sie da und das ohne den pädagogischen Zeigefinger. DAS ist pure Mutterliebe: ohne wenn und aber, ohne Kompromisse, ohne Bedingungen, sie ist immer da - eine verlässliche Konstante, der Anker, der einem Halt gibt, komme was es wolle. Was für ein Glück sie als Schwiegermama zu haben!

Wie ergeht es euch? Wie geht ihr mit der Ablehnung eurer Familie um? Oder habt ihr das Glück bedingungslos angenommen zu werden?
Freue mich auf eure Geschichten :-)
...und wie immer ist der Text maßlos lang geraten, nimmt es mir bitte nicht übel. Irgendwann lerne ich es noch.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.02.19 09:35
zuletzt geändert: 05.02.19 11:16 durch Freigeist94 (insgesamt 3 mal geändert)
Echt tolle Thread-Idee!

so, dann fang ich mal mit meiner "Geschichte" an:
Ich bin mittlerweile 24,5 Jahre und mein Einstieg in die "Drogenwelt" begann vor ca. 5 Jahren, wo ich Anfang 19 war. Bis zu diesem Jahr war ich mit meinem Freundeskreis regelmäßig am Wochenende Alkohol trinken und feiern, wie fast jeder Jugendliche heutzutage. Dann, eines Tages, blieben wir mal zuhause, und da fragten meine Freunde mich, ob nicht auch mal Gras probieren möchte. Neugierig wie ich war, probierte ich, und so führte mich dies zum Cannabiskonsum. Nach diesem ersten Mal forschte ich sogleich im Internet nach. Ist es gefährlich? Was passiert beim Rauchen? Warum ist es illegal? usw.
Ich war interessiert an der Droge und durch meine Internetrecherche fand ich eben heraus, dass Cannabis ja eigentlich "harmlos" ist, dass es von der Gesellschaft und Politik grundlos verteufelt wird. Ein viertel Jahr verging, der Konsum fand nur 1x pro Woche statt und ich wollte es meinen Eltern nicht länger verheimlichen. Ich wollte offen mit ihnen reden, wollte ihnen klarmachen, dass da nichts schlimmes dran ist.

Es war an einem Sonntag, wie saßen zu dritt, zu Mittag, am Esstisch und dann begann ich, zu beichten, dass ich seit neuestem Cannabis konsumiere. Ich habe auch gleich mein recherchiertes Wissen erläuterst, dass ich es "bewusst" konsumiere und nicht missbrauchen würde. Ich weiß nicht mehr genau, wie sie reagierten, aber sie waren nicht wütend, nicht enttäuscht, nicht verärgert. Nein, sie waren eher froh und dankbar, dass ich es ihnen offen gesagt hätte. Sie akzeptierten und tolerierten es. Ich war sehr froh darüber, da ich es nun nicht mehr verheimlichen musste und offen mit ihnen über das Thema in all seiner Ganzheit reden konnte. Das ging dann soweit, dass ich sogar 3 Jahre lang, hintereinander, je zwei Hanfpflanzen im Garten anbauen durfte (Selbstversorger-Style), weil ich immer erwähnte, dass ich nirgendwo illegal auf der Straße etwas kaufen wollen würde, da dort allerlei Streckmittel drinnen sein könnten, und wenn ich zuhause meine eigenen Pflanzen haben würde, dann wüsste ich, was drin is. Durch das Anbauen merkte ich auch, wie viel Freude es mir bereitete, Pflanzen anzunauen, denn ich kaufte keine Stecklinge, sondern zog meine Pflanzen immer mit Samen auf. (Dadurch erwuchs auch meine Hobby-Gärtner-Leidenschaft).
[Ich lebe in einem kleinen Dorf, Haus mit Garten, wo keiner reinsehen kann, weshalb es eben bei mir möglich war, selber Pflanzen im Garten zu haben - wegen dem Geruch machte ich mir damals keine Sorgen, und es hatte sich auch nie ein Nachbar oder sonstwer daran geäußert, dass er was riechen würde, oder den Verdacht hätte - zum Glück!]

So vergingen 4 Jahre. Habe "nur" 1-2x pro Woche konsumiert - um meinen Eltern zu "beweisen", dass ich es nicht übertreibe oder missbrauche, und auch für mich selbst, da ich nicht "abhängig" werden wollte. Und dann ging es sogar soweit, dass ich es sogar 3-4 mal mit meiner Mutter gemeinsam ausprobiert habe! Was haben wir an diesen Abenden gelacht!
Mein Vater akzeptierte zwar meinen Konsum, aber er redete nicht gerne darüber, er war auch immer derjenige, der meinte, ob ich es denn wirklich nötig habe und dass ich auf meinen zukünftigen Beruf schauen soll, denn, wenn ich mal erwischt werden würde oder sonstwie auffliegen, dann könnte ich eben meinen anstrebenden Beruf vergessen. Mein Vater war somit eher der "Vernünftige", der über meine Zukunft besorgt war. Er hat per se nichts gegen Cannabis, aber die Illegalität dessen, die eben, wenn Polizei und Behörden was erfahren, das Leben "zerstören" kann, dass machte ihn Sorgen.

Mit 23 Jahren (und auch schon davor), war ich sehr interessiert an psychedelischen Substanzen wie Psilocybin, LSD, Salvia und dergleichen. Habe viel gelesen und Bücher gekauft. Deshalb kaufte ich mir legal übers Internet ein Pilz-Grow-Kit und zog meine Pilze selbst auf. Ich habe meine psychedelischen Erfahrungen mit Pilzen zwar nicht im Vorhinein meinen Eltern, bzw. meiner Mutter erzählt, da ich wusste, dass, wenn sie es wissen würde, würde sie sich zu viele Sorgen machen. Deshalb beschloss ich, es alleine zu konsumieren und später berichtete ich meine Mutter über meine Erfahrungen und auch dies aktzeptierte sie, und sie erkannt dadurch, dass man eben nicht "verrückt" wird, wie es in den Medien oft propagiert wird. Die narrischen Schwammerl haben mich also nicht narrisch gemacht ;)

Seitdem ist meine Mutter auch jene Person geworden, mit der ich offen rund um das psychedelische Thema reden kann. Ich erzählte ihr meine Erfahrungen mit Pilzen und neuerlich auch Salvia. Über meine unregelmäßigen Kratomkonsum, und sonst über alles weitere, was mich interesseirt oder wo ich etwas darüber gelesen habe und dergleichen. (z.B. habe ich zu Weihnachten Rätsch's "Abgründige Weihnachten" gelesen und dann meiner Mutter gleich die ganzen Infos rund um den Fliegenpilz näher gebracht)
Und es tut echt gut, wenn man jemanden in der Familie hat, mit dem man darüber reden kann und dies alles toleriert und aktzeptiert - und ich bin so dankbar (!!) und glücklich, dass ich tolerante Eltern habe, die mich deswegen nicht ausgrenzen, ausschließen oder missachten!

PS. Nachdem ich vor ca. einem Jahr einen Bad-Trip auf Gras hatte, habe ich auch aufgehört, diese Substanz zu konsumieren. Ich habe dabei auch erkannt, dass mein Vater in gewisser Weise recht hat, dass es "unnötig" ist, wenn ich mal erwischt werden würde. Seit dem Bad-Trip habe ich auch gemerkt, dass Gras sehr auf die Psyche schlagen kann, weshalb ich auch gar nicht mehr den Reiz verspüre, es zu konsumieren. Auch über diesen Bad-Trip konnte ich mit meiner Mutter reden.


Ich teile also auch das "Glück", wie dein Freund schlaflosinhamburg. Und es tut mir für dich echt Leid, dass es soweit zwischen Dir und deinen Eltern gekommen ist...

Bin gespannt auf weitere Erzählungen und ob es hier mehrheitlich ablehnende, oder es doch auch mehr tolerante Eltern gibt!


PPS. Das erstaunliche ist, dass meine Freunde (die mich eben quasi zum Grasrauchen gebracht haben), selbst den Eltern den Konsum verheimlicht haben. Als sie dann hörten, dass ich offen mit meinen Eltern darüber reden kann, waren sie in gewisser Weise neidisch darüber. Ca. ein halbes Jahr später haben dann auch sie gewagt, es ihren Eltern zu beichten, und auch diese Eltern haben tolerant und akzeptierend reagiert und auch meine Freunde können nun offen über ihren Cannabiskonsum sprechen! Wie man sieht gibt es doch einige tolerante Eltern da draußen in der Welt.
Wir haben alle dieselben Wurzeln und sind Zweige desselben Baumes.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 05.02.19 11:43
zuletzt geändert: 05.02.19 13:49 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Bei mir Begang es mit GBL. Als das Päckchen kam hab einfach gesagt ist zum reinigen meiner Felgen und gut war die Flasche stand einfach auf meinem Schreibtisch ich konsumierte 24/7 sie hat mich oft dabei erwischt wie ich sitzend vor dem TV gepennt hab was völlig untypisch für mich war ich sagte halt schlafe nachts schlecht .

Eines mittags bat sie mich sie zum Supermarkt zu fahren Und da ihre einkaufssessions manchmal an die 2 Stunden dauernd und ich währenddessen gelangweilt im Auto wartete beschloss ich eine etwas größere Dosis einzunehmen . Auf dem Parkplatz angekommen war noch alles gut sie ist los und ich hab mir noch ne Kippe angesteckt und direkt weggenodded. Irgendwann werde ich durch das offene Fenster von einem Mann geweckt der neben mir geparkt hatte er sagte „hey Kollege deine Kippe „ ich wachte auf und bemerkte das sie fast komplett abgebrannt war . Ich bedankte mich , nahm noch einen Zug , warf die Kippe ausm Fenster und schlief Sofort wieder ein . Als Nächstes weckte mich meine ma als sie ins Auto stieg und fragte ob ich gesoffen habe weil ich penne und so komische Augen habe . Ich lallte nein und fuhr in zick zack Linien los .

Sie schrie mich an ich soll ranfahren hab nicht auf sie gehört und bin die paar km bis zur Haustür gefahren während sie mir die ganze Zeit hysterisch ins Ohr brüllte was nur los wäre . Als ich ausm wagen stieg erstmal direkt auf den Boden gekotzt . Zuhause durchwühlte sie mein Zimmer kam aber nicht auf den Trichter das es der felgenreiniger war wer würde sowas schon trinken :D

Es vergingen noch paar Tage und als die Flasche merkbar leerer wurde beschloss ich sie in die Schublade zu tun damit es nicht auffällt. Als ich eines Tages von der Schule kam und mir wie gewohnt in der Küche ein Glas Wasser einschenkte und damit zu meiner Schublade ging war das GBL weg . Mir viel die kinnlade runter ich sprach sie sofort drauf an und die so aha wozu brauchst du den denn jetzt ich hab dich beobachtet deine Rituale wie du dir jeden Tag ein Glasbläser Wasser holst und in deinem Zimmer verschwindest . Da war eigentlich alles klar , hab das natürlich alles als blödsinn abgetan

In den nächste Jahren fand sie noch einiges bei mir . XTC, speed , weed , benzos , und sogar fentanyl Pflaster . Ich spiele immer alles herunter , streite ab , Bis heute akzeptiert Sie keine Art von Drogen außer benzos und lyrica weil sie weis das ich eine angststörung habe (hab ihr ärztlichen Brief gezeigt ) und ich dazu lyrica auf Rezept bekomme .

Das traurige ist , sie macht sich sorgen wenn ich Nächten verschwinde dabei trinke ich da mürb alkohol kiffe oder halt die partydrogen . Wenn ich aber Opiate am nehmen bin (so ne line H ist zuhause schnell gelegt , stinkt nicht , man sieht einem kaum was an ) dann ist sie glücklich weil ich dann wochenlange gut gelaunt Zuhause bleibe und sie denkt ich nähme in der Zeit nichts .
 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 05.02.2019 13:49

Unter Substanzeinfluss Auto zu fahren, und dann auch noch auf einer hohen Dosis eines gabaergen Rauschmittels ist extrem verantwortungslos. Da Du nicht darauf hingewiesen hast, dass man das auf keinen Fall machen sollte, muss ich das für Dich tun.
Ich kann verstehen, wenn man sich selbst nicht genug wert ist, als dass die eigene Unversehrtheit genug Ausschlag gibt, aber durch solches Verhalten gefährdet man Unbeteiligt enorm, was absolut nicht zu vertreten ist!
 
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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 05.02.19 11:55
zuletzt geändert: 05.02.19 12:21 durch schlaflosinhamburg (insgesamt 1 mal geändert)
@Freigeist

Wow, wie schön zu hören, daß es nicht nur in meiner utopischen Wunschvorstellung tolerante Eltern gibt, die einen bestärken und bedingungslos lieben. Es muss so gut tun sich nicht verstecken zu müssen, sich Gedanken über Ausreden zu machen und sich danach einfach nur Kacke fühlen, weil man irgendwo ein Stück seiner Selbst verleugnet und verraten hat anderen zuliebe. Das Doppelleben macht auf Dauer paranoid, jeder Trip wird sorgfältig geplant wie ein perfekter Mord, wo anschließend alle Beweise mit Bedacht beseitigt werden, damit einem ja bloß keiner auf die Schliche kommt. Es wird regelmäßig auf die Uhr geguckt, jeder Line überlegt dosiert und ein Zeitpunkt für die letzte Line festgelegt, damit auch genügend Zeit für die Ausnüchterung bleibt. Der ganze Aufwand erfordert jede Menge Energie, die man auch besser investieren könnte, ausserdem nimmt es einem die Leichtigkeit und erschwert das Loslassen um sich für einen Moment im Jetzt auflösen zu können. Ich nehme es als meine persönliche Herausforderung an. Eine Traumvorstellung sich einfach in der Zeit zu verlieren, nach Wunsch konsumieren und sich treiben lassen - das ist vollkomme Freiheit...

Es gelingt mir tatsächlich zunehmend öfter mich von Sorgen frei zu machen und danach wieder zurück zu kehren ohne die Ausfahrt zu verpassen. Je schöner der Abend - desto mehr muss ich mich anstrengen die restlichen Reste meiner Vernunft zusammen zu puzzlen, damit ich den Abgang rechtzeitig erwische. Bin dann unheimlich stolz auf mich. Es baut mich auf, daß ich die Kraft gefunden habe den Rausch dankbar loszulassen um mich auf meinen Alltag zu freuen. Denn solange der Rausch als bunt und der Alltag als trist empfunden wird, besteht die Gefahr nur noch während des Konsums wirklich glücklich sein zu können. Zum Glück habe ich Menschen, auf die ich mich nach dem Trip freue, die meine Aufmerksamkeit brauchen und mich dadurch disziplinieren. Länge zehre ich von meinen ausserirdischen Tanzerlebnissen. Die Erinnerungen daran füllen den Alltag mit einem Zauber, einem magischen Geheimnis, der nur mir gehört und mich für alle anderen unbemerkt antreibt.

Es gibt mir Hoffnung über Eltern wie deine zu lesen, es gibt also "normale" Menschen, die auf ihr Herz hören anstatt stumpf der Menge zu folgen. Vielleicht erfahre auch ich irgendwann diese Freude wie meine Eltern sich interessiert an meinem Leben beteiligen. Dennoch halte ich es für ziemlich unwahrscheinlich. Dafür habe ich den wundervollsten Mann an meiner Seite und zwei Kinder, die mir die Liebe erst überhaupt beigebracht haben. Dafür bin ich unsagbar dankbar. Ich habe mehr als ich es mir je vorstellen könnte. Das ist nicht selbstverständlich.

Danke für deine Antwort, es ist sehr spannend über deine Erfahrungen zu lesen. Wünsche dir jede Menge Freude :-)
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 05.02.19 12:12
Mein Outing hat leider für den Ausschluss meiner Wenigkeit von sämtlichen familiären Ereignissen, wie Geburtstagsfeiern und co. gesorgt.

Ich war damals 15 und wollte offen mit meinem Konsum umgehen. Das heißt in dem Fall nicht, dass ich vor meinen Eltern konsumiert habe, sondern eben einfach davon gesprochen habe, dass ich es tue.

An der Stelle habe ich mir Verständnis und ein offenes Ohr gewünscht. Ich bin weder auf das eine noch auf das andere gestoßen.
Am 1.1.2011 hatte ich um 20 Uhr meine erste Hausdurchsuchung dank der Anzeige des inzwischen Mannes meiner Mutter. Geil, oder? :D
Ich war so wütend, richtig hasserfüllt damals. (15,5 Jahre alt)
Ich habe einfach nicht verstanden, wie jemand so unterwegs sein kann und das Kind seiner Lebensgefährtin anzeigt, weil er sonst ein feiner Kerl war/ist und wir inzwischen sogar sehr gut miteinander klar kommen.
Die Begründung dafür war, dass sie mich schützen wollten, vor etwas, von dem sie selbst nichts wussten und verstanden.
Das Ergebnis wardas komplette Gegenteil. Die Lage hat sich aus Sicht meiner Eltern dramatisch verschlechtert, nachdem ich meinen WorldOfWarcraft-Account verkaufte und mir von dem Erlös ne Waage und Gras besorgte.

Meine Mutter war damals nach ihrer Krebserkrankung, die sie in die Erwerbsunfähigkeit beförderte mit ner Depression und Angststörung unterwegs, was ich damals nicht wusste/wissen konnte.
Die war zu diesem Zeitpunkt auch unbehandelt und vielleicht können sich ja einige hier vorstellen, wie unangenehm es sein kann, mit ner erwerbsunfähigen ADHSlerin, deren Lebensinhalt das Arbeiten war, wohnen zu dürfen.

Kaum 12 Monate später zog ich aus, brach die Schule ohne einen Schulabschluss erlangt zu haben ab und fokussierte mich auf mein neues Hobby, dass auch gleichzeitig neben knapp 500€, die mir insgesamt für mein Leben zur Verfügung standen, zu meiner Haupteinnahmequelle wurde.
Von den 500€ musste ich damals mit 16 alles bezahlen. Miete, Nahrung, Kleidung, Zigaretten, Konsum. Das war bei 250€ Miete natürlich unmöglich ohne Nebenverdienst zu arrangieren. (unter Hartz IV Niveau)

Zu meinem 18. war ich mit meiner Mutter in Amsterdam, rauchte in ihrer Anwesenheit einen Joint, um entgegen ihrer Annahme zu beweisen, dass Cannabis nicht wesensverändernd ist. Das gelang. Heute denkt meine Mutter, ich würde nicht konsumieren. An familiären Ereignissen sollte ich dann mit 17 plötzlich wieder teilnehmen. Entschied mich allerdings dagegen, was bis heute für Unwohlsein vor Weihnachten und co sorgt.
Weihnachten fühle ich mich underdressed, wenn alle im Hemd erscheinen und ich komme halt so, wie ich bin.

Ich war schon immer der Sonderfall.

Mit 20 habe ich meinen Realschulabschluss mit 1,4 über die Schulfremdenprüfung nachgeholt, bin inzwischen 23 und weiß bis heute nicht, was ich damit machen soll.

Tatsächlich liebäugele ich aus Mangel an aussichtsreichen Optionen bereits mit der Bundeswehr, weil ich absolut keine Lust habe, schlecht bezahlter Lohnarbeit bis zu meinem jüngsten Tag nachzugehen.

Zu der ersten Anzeigen wegen Btmbesitzes gesellten sich über die Zeit noch vier weitere, die alle eingestellt worden sind, was mich sehr glücklich macht.

Ich kann weder mit meiner Mutter noch ihrem Mann wirklich offen über den Konsum und Nutzen psychoaktiver Substanzen reden. Wobei die Gespräche über den etwaigen Nutzen inzwischen möglich sind.

Meine Schwester, die für mich einen Großteil meines Lebens meine erste Ansprechpartnerin war, hat sich seitdem komplett von mir distanziert.
Prost. Heute denken alle, ich würde nicht mehr konsumieren. Das ist besser für sie, weil sie sich so keine Sorgen machen. Für mich ist es unangenehm, weil ich nicht zu 100% ehrlich sein kann und ich das räudig finde, aus Angst davor wieder abgelehnt zu werden nicht ehrlich sein zu können.
Die Familie freute es sehr, dass ich vergangenes Weihnachten, zum ersten Mal seit 6 Jahren, wieder am Weihnachtsfest partizipierte.

Ganz ehrlich, manchmal wünsche ich mir, alles wäre anders gelaufen :D


 
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  Geschrieben: 05.02.19 12:32
zuletzt geändert: 05.02.19 12:55 durch schlaflosinhamburg (insgesamt 1 mal geändert)
@ Iqos

Hahaha, eine echt witzige Geschichte! Hab Spaß gemacht sie zu lesen. Die Substanzen kenne ich zwar nicht, konnte mir dich aber bildlich vorstellen wie du im Auto noddend hockst. Ganz schön optimistisch gleich danach Auto zu fahren, dein armer Schutzängel war wohl ordentlich verschwitzt um da hinterher zu kommen :-) Deiner Ma hast du sicherlich einen Schreck eingejagt. Die Tatsache, daß du während deine Mutter in der unmittelbaren Nähe war konsumiert hast, verleiht fast den Eindruck du hättest dein Auffliegen provoziert. Manchmal machen wir einige Sachen völlig unbewusst, geleitet von einem inneren Drang.

Ich betrachte die Situation halt aus der Perspektive deiner Mutter. Klar macht sie sich Sorgen um dich, so würde es mir auch ergehen. Was mich allerdings ziemlich nerven würde, wenn nachdem alle Hinweise deutlich für den Konsum meines Sohnes sprechen, er die Frechheit hätte mir ins Gesicht alles abzustreiten. Da würde ich mir verarscht vorkommen. Keine Mutter mag es für dumm gehalten zu werden. Es würde mich betroffen machen, daß mein Sohn kein Vertrauen hat offen mit mir zu reden. Nimm es bitte nicht persönlich, wer bin ich schon um dich zu kritisieren. Ich schildere bloß meine persönliche Wahrnehmung. Hoffentlich kann dir meine Perspektive die Reaktion deiner Ma besser verständlich machen was eure Beziehung sicherlich zugute kommen würde. Das wünsche ich dir nämlich vom Herzen.
 
Moderator



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  Geschrieben: 05.02.19 13:32
Bei mir ist es in gewisser Hinsicht das Gegenteil wie bei Dir, schlaflosinhamburg, doch das Outcome ist quasi das Gleiche.
Ich habe schon mit 14 die ersten Erfahrungen mit einer illegalisierten Substanz gemacht, dem Cannabis. Aufgrund ungünstiger Umstände ist das leider aufgeflogen. Verständlicherweise hat das meine Mutter sehr beunruhigt (zu der Zeit waren meine Eltern bereits geschieden), und mir wurde die Hölle heiß gemacht. Aus Angst vor mehr Ärger habe ich dann etwa ein Jahr kein Cannabis mehr angerührt, doch irgendwann im Laufe dieses Jahres (etwa ein halbes Jahr nach dem Auffliegen meines Konsum) zeigte mir ein paar Jahre älterer Freund das LdT und ich begann sofort alle Tripberichte zu verschlingen. Nächtelang saß ich vor'm PC und saugte die Informationen auf wie ein Schwamm.
So wurde mein schier unerschöpfliches Interesse für psychoaktive Substanzen so richtig geweckt. Es ist nicht verwunderlich, das ich dann recht schnell den Entschluss gefasst mal DXM probieren, wie es nahezu jedes Kind tut, das Interesse an Drogen hat. Ist ja schließlich leicht erhältlich..
Es folgten noch rasch die ersten Erfahrungen mit Diphenhydramin und Lachgas, quasi die Standardpalette der Drogen für Leute, die keine "richtigen" Drogen kaufen können.

Mein riesiges Interesse an psychoaktiven Substanzen blieb nicht unbemerkt, da ich, jung und dumm wie ich war, meiner Mutter mein neues Wissen mitteilte, z.B. dass LSD für Lysergsäurediethylamid steht usw. Das weckte natürlich Argwohn und Besorgnis und so kam es, dass sie den Konsum von Pharmazeutika bemerkte. Zu diesem Zeitpunkt war das Kind jedoch schon in den Brunnen gefallen, ich sah es nicht ein mich nicht berauschen zu dürfen, wo doch die Welt der Drogen eine so unheimlich spannende war, so viel faszinierender als alles mir bisher Bekannte.
Wie man es für einen pubertierenden Jungen erwarten kann, ließ ich mir da auch nicht reinreden und konsumierte munter weiter.
Durch die unfassbar ignorante Einstellung meiner Mutter zum Thema hat sich dann eine riesige Distanz entwickelt. Ich verstehe, dass sie lediglich von ihrer Sorge um mich angetrieben wird, aber ich lasse mir sicher nicht von jemandem, der von dem Thema rein gar keine Ahnung hat, etwas erzählen. Klar habe ich viel zu früh begonnen zu konsumieren, doch mich kotzt diese Doppelmoral so furchtbar an. Wenn ich von Alkohol verkatert morgens kotzen musste war alles ganz normal, da hab ich vielleicht mal nen seltsamen Blick bekommen, doch alles in allem wurde daran nie etwas ausgesetzt. Aber wehe ich hab nur ein mal an nem Joint gezogen! Es folgten Jahre stark polytoxen Konsums, die zu einer immer weiteren Spaltung führten. Inzwischen ist unser Verhältnis u.a. durch dieses Thema so vergiftet, dass wir wohl nie wieder zu einander finden. Ich habe mehrmals versucht ehrlich mit ihr darüber zu sprechen, da ich dachte Ehrlichkeit ist in der Hinsicht wichtiger, als mich durch Lügen zu schützen, doch das irgendwann als schrecklichen Fehler erkannt. Hätte ich nur lieber die Fresse gehalten, dann wär heute vieles viel einfacher -.-


Übrigens gibt es einen Thread mit ähnlichem Thema, kannst ja mal reinschauen: https://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=12557
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 05.02.19 14:47
Hallo Soham,

jaaaa, dein Beispiel schildert tatsächlich die typische und wohl häufigste Reaktion der Umwelt auf einen begeisterten redebedürftigen Psychonauten. Es ist leider keine Seltenheit daß anstatt einem offenen Ohr, einem schiefe Blicke und erstarrte Gesichter gegenüber stehen. Das muss man erstmal verkraften und trotz dessen seinen Weg weiter gehen. Auch bei mir war damals der Drang der ganzen Welt zu erzählen was sie so alles wg ihrer sturer Regelhörigkeit verpassen, doch ich begriff schnell, daß ich mir auf dem Dorf damit keine Freunde machen würde. Also biss ich mir schnell auf die Zunge und hielt schön die Schnauze. Nur bei Menschen die einem nah standen, ergriff mich immer wieder das Bedürfnis offen darüber zu reden. Bin auf diesem Wege einige Freunde los geworden und entschied mich schließlich schweigend zu genießen. Der Erfahrungsaustausch fehlte mir aber enorm und ich war heil froh diese zauberhafte Seite entdeckt zu haben, wo ich mir endlich alles mögliche vom Herzen schreiben konnte. Endlich mal echte Menschen, die ähnlich ticken, das hat mich bestätigt und bestärkt.
Denke dass dein Werdegang tatsächlich anders verlaufen wäre, hätte deine Mutter dir damals ihre gesundheitliche Situation geschildert (alt genug warst du ja dafür), dich miteinbezogen und mit dir zusammen die Probleme angegangen. Das hätte euch zusammen geschweißt, es ist schön sich in schweren Zeiten aufeinander verlassen zu können. Vermutlich wollte sie dich damit aber nicht belasten, was ich irgendwo nachvollziehen kann. Diese Generation wurde im Glauben erzogen alles alleine bewältigen zu müssen, Schwächen zu überspielen, sich zusammen zu reißen koste was es wolle. Auch meine Eltern sind in dieser Hinsicht genauso. Man muss es schwer für sie sein! Und das Dämliche dabei, daß sie sich selbst im Weg stehen... naja, das was wir halt nicht ändern können, sollten wir so hinnehmen. Es ist wie es ist.

Was mich unheimlich traurig macht, ist die Tatsache, daß deine Mutter es zuließ, daß ihr neuer Partner dich anzeigte. Da war die wohl von ihm in die Irre geführt worden, daß das das einzig Richtige für dich wäre um dich vom "Bösen" zu erlösen. Kaum eine Mutter will ihrem Kind mit Absicht Schaden zufügen. Es geschieht meist wg Unwissenheit und irreführender Überzeugungen.

Das diese hirnlose Tat eine Trotzreaktion bei dir auslöste, ist nur eine logische Folge. Nach so einer beschissenen Aktion fühlt man sich einfach nur verraten, allein gelassen, unverstanden und ungeliebt. Bei mir führten solche Gefühle zur völlig irrationalen Kurzschlusshandlungen, die mich schonungslos zerstörten: aus Selbsthaß fing ich an mich zu bestrafen, ob mit sinnlosen One-night-stands, nachdem ich mich nur noch beschissener und leerer fühlte, oder ich ließ mich so vollaufen, daß mein Körper mehrere Tage mit der Vergiftung zu kämpfen hatte.

Ich umarme dich ganz doll und schicke dir viel Kraft! Bitte bleib auf deinem Weg, so wie du bist - bist du einfach toll! Ab dem Moment wo man sich selbst bestätigt, sich selbst akzeptiert und mit allen liebenswerten Sonderheiten annimmt, befreit man sich von der ständigen Jagt nach Lob und Anerkennung anderer. Weil man selbst weiß wie wertvoll, außergewöhnlich und geil man ist. Das ist echt befreiend und beglückend. Da fängt man an anderen zu verzeihen und wenn der ganze Groll und Vorwürfe verschwinden, macht sich Liebe und Empathie breit. Alles Gute für dich, denk bitte stets dran daß du NIE allein bist, das ist nämlich unmöglich!
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 05.02.19 20:05
Ein sehr spannendes Thema, welches Du ins Leben gerufen hast, schlaflosinhamburg! Und es freut mich sehr, nach so langer Zeit von Dir zu lesen. :-)

Eltern und Drogen - eine schwierige Gemengelage. Selbst tolerante, verständnisvolle, empathische und offene Eltern müssen ein Schaudern empfinden, wenn sie von der Beziehung des eigenen Kindes zu psychoaktiven Substanzen erfahren. Denn viel zu stark wirkt das Schreckgespinst der Drogen; die Schauergeschichten, ob real oder fiktiv, sind allzu präsent und wirksam.
Dabei ist es meines Erachtens weniger der Aufklärung geschuldet, wenn Intoleranz zutage tritt, als vielmehr die Ahnung und Sorge um das eigene Kind. Und das, wie ich finde, ist durchaus berechtigt. Es macht eben einen großen Unterschied, ob man sich selbstständig und bewusst auf den Konsum psychoaktiver Substanzen einlässt oder ob man erfährt, dass dies ein Teil von einem Selbst - den man nicht kontrollieren kann - tut. Die Illusion des freien Willens, die jede Entscheidung unserem bewussten Handlung zuschreibt, fällt weg. Der Weg der Drogen erscheint plötzlich vorgezeichnet und endet häufig, so wie uns die Geschichte schreibt, im totalen Verderben. Wenn man den Konsum auf das eigene Bedürfnis zurückführt, sieht man den freien Willen, der zu jeder Zeit entscheiden und beenden kann und schätzt die eigene Situation weniger kritisch ein, als die der eigenen Kinder. Aber auch das ist eine Illusion. Es sind nur zwei Seiten ein und derselben Medaille. Aber genug geschwafelt!

Meine Eltern waren außerordentlich tolerant. Die ersten Jahre, in denen Alkohol, GBL, diverse Cannabinoide und Opioide meinen Lebensweg kennzeichneten, blieb mein Konsum unbemerkt. Ich war gerade am Ende der Lehrzeit und ging erfolgreich und fest im Leben stehend ins Berufsleben über. Natürlich wirkte ich zu dieser Zeit gelegentlich lethagisch, müde und introvertiert. Aber bei einem jungen Mann, der von Natur aus eher zurückhaltend, nachdenklich und reflektierend wirkt, ist dies sicher nicht ungewöhnlich.
Eine bewusste Bekenntnis - sozusagen das Outing - kam erst infolge meines ersten LSD-Trips. Dies war die Zeit, in der ich die Welt hinter der Wahrnehmung und die unendliche Komplexität des Seins erkannte. Fürwahr verwechselte ich die objektive Realität mit subjektiver Wahrnehmung, fiel in die Falle der Logik und vermeinte, die Welt in seinem Kern zu erfassen. Erst die psychedelischen Reisen lehrten mich, der Wahrnehmung nicht zu trauen und die Unbestimmtheit der Subjektivität als Teil der Realität anzuerkennen. Ich berichtete meinem Vater, mit dem ich mehr den Verstand als die Emotion teilen konnte, von jener merkwürdigigen, allumfassenden und mich zutiefst bereichernden Erfahrung und erntete - ja, was denn ? - zurückhaltendes Interesse, versteckte Neugier, gebremste Offenheit? Es war definitiv keine Ablehnung, aber auch mir schien es so, als würde eine große Barriere unsere Verbindung stören. Heute weiß ich, dass niemand, der diese Erfahrung nicht selbst erlebt hat, darüber urteilen kann. Die unüberwindbare Differenz der eigenen Erfahrung zur nüchternen Vorstellung verbietet jede Form der Verständigung. Nur Neugier der unerfahrenen Eltern kann eine Verknüpfung schaffen, die verbindet, aber auch dies erscheint mir sehr selten zu sein, da doch die Eltern in aller Regel stark, wissend, erfahrungsreich sein wollen.
Ich erkannte schnell, dass weiterführende Gespräche wenig sinnvoll sind. Jedes Mal, als ich über die Bereicherung der Drogen sprach, wendete mein Vater den Inhalt auf allgemeinere Themen, ohne die Bedeutung meiner Erfahrung schmälern zu wollen. Und dafür bin ich ihm bis heute sehr dankbar.

In den folgenden Jahren entdeckte ich zunehmend die Faszination der dopaminergen Substanzen für mich. In diesen Sphären ging es mir genau wie Dir, schlaflosinhamburg. Obwohl ich nie gerne getanzt habe, konnte ich auf diversen Substanzen den Zauber der Freiheit empfinden - er durchdrang mich, durchgehend, alle Grenzen beseitigend. Jeder Klang führte meinen Körper zu einer unbeschreiblichen Bewegungsvielfalt. In Trace versunken, hörte ich auf zu denken, sondern begann zu fühlen, zu leben, zu lieben. Die Welt wurde zur Einheit und ich zum hauptführenden Protagonisten. Doch auch diese Worte können nie dem tatsächlichen Erleben gerecht werden. Meine Eltern haben von dieser Form des Erlebens nie in aller Bedeutung erfahren. Nur die ernüchternden Tage danach - die blieben nicht unbemerkt. Meine Lethargie wurde zur Aparthie; mein Gemüt begann zu erfrieren; mein Denken fiel in sich zusammen, verlor jeden intuitiven Antrieb. Mit Argwohn wurde ich beäugt, ohne dass ich je direkt darauf angesprochen wurde.

Doch genau an dieser Stelle spaltet sich meine Meinung. Ich konsumiere jetzt seit über 11 Jahren, habe alle Stoffgruppen und unzählige Substanzen probiert, und bin heute zerrissener denn je, was Drogen angeht. Einerseits teile ich die weitläufig vertretene Meinung - auch von Dir, schlaflosinhamburg - das Drogen eine Dimension, eine Sphäre eröffnen, die so kostbar und vielseitig ist, so intensiv und weitreichend, dass ich unendliche Dankbarkeit verspüre. Andererseits bemerke ich, dass in diesem Schatten die normale Welt verblasst.
Freundschaften, Sport, Arbeit, private Unternehmungen, das sind sehr wichtige Bestandteile der Welt, für die man gerne viel investiert. Da nehme ich mich nicht aus. Andererseits messe ich seither, und dies wird zunehmend bedenklich, mit neuen Maßstäben, mit einer neuer Wertigkeit. Erfahrungen, wie sie in diesem Thread, aber auch in zahlreichen Tripberichten, beschrieben werden, definieren ein Höchstmaß an Empfindsamkeit, Empathie und Erlebnis - es übersteigt das Maß der nüchternen Betrachtung und führt in unbeschreibliche Höhen. Doch irgendwann, wenn diese Erfahrungen zunehmend integriert und Bestandteil der persönlichen Welt werden, verblasst der normal erreichbare Lebensstandard. Dies hat mitunter schon soweit geführt, dass ich Musikstücke, die ich in höheren Sphären genossen habe, nicht mehr nüchtern genießen konnte, weil sie mich wehmütig gemacht haben in Anbetracht dieser atemberaubenden Gefühle. Deswegen schneiden sich meine Geister. Deshalb halte ich Drogen für derart tückisch. Nicht für jedermann. Aber meiner Erfahrung nach werden die Erfahrungen umso kritischer, je langwieriger sie sind und je tiefer sie in das Alltagsbewusstsein integriert werden. Das war jetzt etwas Off-Topic, ich weiß. Aber andererseits war es mir, in meiner jetzigen Situation, eine Herzensangelegenheit, dies niederzuschreiben!
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 05.02.19 20:47
Hey schlaflos! :)

Geiles Thema und ich hoff, ich kann so dicht was gscheites schreiben - bins zur Zeit nimmer so gewohnt. ^^ Ist sehr interessant, die ganzen Geschichten von den Leuten zu lesen und wie unterschiedlich so ein outing ausgehen kann.

Erstmal möchte ich sagen, dass es immer auf das Bewusstsein ankommt, wie man Drogen konsumiert und damit umgeht, auch im Alltag. Ich kenne einige Eltern, die rglm Amphe oder Opis oder Ganja und/oder andere Drogen konsumieren, die richtig TOP sind und ihren Kindern alles und noch viel mehr (vor allem viel Liebe und Verständnis) bieten. Umgekehrt gibt es auch einige die es nicht so gut machen, aber das sind echt meist diejenigen, die fast nur saufen. Ich will damit jetzt kein Klischee bedienen, nur meine Wahrnehmung mitteilen in meinen Kreisen. Es gibt überall die "guten" und die "schlechten" Eltern, egal ob arm oder reich, Drogen/Alk oder total nüchtern, dick oder dünn ....

Bei mir wars früher auch der Alk, wie so oft, und mit Drogen hatte ich nix am Hut, kannte nur die negative Propaganda und wollte damit gar nix zu tun haben - kennt vielleicht der ein oder andere hier?! Mit 16 mal an einem Joint mitgezogen, aber nicht wirklich was gemerkt und erst mit 19 dann zum kiffen gekommen. Das hab ich dann gleich geliebt!!! verliebt Manche kennen mich ja .... Seitdem immer leidenschaftlicher Kiffer gewesen .... rasta

Erst ein paar Monate später kam LSD dazu. Dann war ich mit einem Freund auf einem 10-Wochen-Asien-Trip und wir hatten viele geniale Erlebnisse (auch mit Pilzen auf Full-Moon-Party in Thailand), immer gekifft und ich hatte dann beschlossen, nur noch die Wahrheit zu sagen (zumindest wenn es angebracht ist, ein bissi Hirnkastl sollte dabei immer eingeschalten werden ^^) und hab dann erstmal meiner Mutter erzählt, dass ich Erfahrungen mit Ganja, LSD und Pilzen habe, eh gut damit umgehen kann und es einfach meins ist (hab halt auch schon lange nimmer daheim gewohnt). Sie hat es echt gut akzeptiert, sie kennt mich ja und weiß ja wie ich drauf bin und vertraut mit vollgas und hat ja gemerkt, dass ich so drauf bin wie immer. Also soooo schlimm kanns nicht sein .... :)

Meinem Vater hab ich nie davon erzählt, weil ich weiß, dass er damit nicht umgehen kann. Es ist aber auch nie Thema geworden, also wieso auf die Nase binden. Mittlerweile würde ich es so machen, dass wenn es mal Thema werden würde, ich wohl ehrlich sein werde, wenn ich das Gefühl habe, er hält es gerade aus. Aber wir sehen uns selten und es wird wohl auch nie Thema werden - also wieso provozieren?

Meine Einstellung dazu mittlerweile ist, dass man da immer nach seinem Gefühl gehen sollte. Es gibt Menschen, bei denen man lieber vorsichtiger sein sollte und nicht so ehrlich und lieber etwas länger abwarten. Bei meinem Freund z.B. hab ich ein halbes Jahr gewartet, bis ich es ihm gesagt habe, weil ich wusste, ich würde ihn sonst überfordern, weil er damit nix am Hut hat. War eh nicht leicht zu verkraften für ihn, aber es gehört halt zu meinem Leben und er muss das auch handlen können, wenn wir zsamm sein wollen - jetzt sind es schon 15 J.!

Manche Menschen sollte man es lieber gar nicht sagen, wieso etwas gut funktionierendes vergiften? Man sollte auch auf die anderen Leute schauen, also schauen, was man ihnen zutrauen kann, find ich zumindest. Man muss nicht immer so egoistisch sein und erwarten, dass jeder annehmen und akzeptieren muss wie man so drauf ist. Ich bin froh, dass ich nicht immer alles weiß, was meine Freunde oder Bekannte sonst alles so anstellen, interessiert mich auch nicht. Es gibt Dinge, die muss nicht jeder Mensch von mir wissen, manches darf man ruhig für sich behalten, wenn man denkt/fühlt, das Gegenüber kann damit nicht umgehen. So handhabe ich es zumindest zur Zeit ....

Natürlich müssen meine WAHREN Freunde, also die Menschen die mir wirklich wichtig sind, alles wissen von mir, was mir wichtig ist. Aber ich muss nicht jedesmal immer ins Detail gehen, wenn ich merke, dass der andere sich mit manchen Details oder Intervallen oder Drogen schwer tut.

Also, Quintessenz: Je nach Mensch und Situation entscheiden und lieber etwas zu lang warten, als zu früh zu viel von jemanden erwartet.

Peace an alle!

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  Geschrieben: 06.02.19 19:18
Hallo liebe Siddi!

Auch ich bin sehr froh dich "wieder zu sehen". Mit Dankbarkeit und Schmunzeln denke ich an unsere durchgemachten Nächte, wo wir über Gott und die Welt plauderten. Es hat mich sehr inspiriert, herzlichen Dank dafür :-)
Sorry, daß ich damals so abrupt abgetaucht bin, damals verpuppte ich mich und zog mich komplett von der Außenwelt zurück. Habe in dieser Zeit viel aufgearbeitet, meinen Weg und Ziele neu definiert, mich von einigen Dingen schmerzhaft verabschiedet und einen Neuanfang gewagt. Nach der überstandenen Krise, für die ich im Nachhinein unglaublich dankbar bin, schlüpfte ich aus meiner Puppe als ein anderer Mensch, selbstsicherer und glücklicher als je zuvor. Seit einigen Monaten bin ich auch im LdT wieder aktiv mit dabei.

Nun zur deinem Bericht: mit deinen Eltern hast du anscheinend mehr Glück als die meisten, in der Hinsicht ihrer toleranten Einstellung zu deinem Konsum. Auch wenn sie deine tiefe Erfahrungen nicht teilen und nicht wirklich nachvollziehen können, muss es dennoch toll sein mit ihnen darüber offen reden zu können. Auch haben deine Eltern dir für deinen Konsum keinen Vorwurf gemacht oder dich gar dafür verstoßen. Das ist wirklich bemerkenswert.

Deine Zerrissenheit bezüglich der Substanzen kann ich gut nachvollziehen. Der Grad zwischen Genuss und einer mentalen Abhängigkeit, wo nichts mehr ohne wirklich Spaß macht, ist unheimlich schmal. Auch ich tendiere manchmal mitten in der Woche mal so zwei-drei Nasen zu ziehen (meist wenn irgendwelche gesellschaftlichen Treffen anstehen) weil ich einfach dabei richtig gut drauf bin und für mich selbst überraschend schlaue Dinge von mir gebe :-) Die Konversation macht dann echt Laune, bin offener, bringe die Leute zum Lachen und ernte dafür viel Sympathie und Anerkennung (wenn auch nur für den Abend) Also wenn es mir auffällt, daß ich mit der Häufigkeit des Konsums etwas übertreibe, rudere ich rasch zurück und lege paar Wochen Pause ein. Auch mit meinem Freund haben wir eine Absprache getroffen: er kontrolliert und maßregelt mich nicht (das machen wir grundsätzlich nicht in unserer Beziehung), aber in dem Moment wo es ihm auffällt, daß sich mein Wesen durch den Konsum anfängt zu verändern (der Ton wird schärfer/ gestörter Schlafrythmus oder Ähnliches), weißt er mich dezent darauf hin. Von Außen hat man meist eine objektivere Sicht, als die eigene Selbstwahrnehmung. Man selbst (so geht es mir oft zumindest) neigt dazu in sich das Wunsch-ich zu sehen, was etwas von dem tatsächlichen Ich abweicht. So gesehen hab ich einen verlässlichen Spiegel, der mir mein wahres Ich aufzeigt, auch wenn mir die Abbildung nicht immer ganz gefällt, nehme ich mir seine Sicht zu Herzen, weil ich ihm vertraue. Dann reflektiere ich es und stelle meist fest, daß er damit Recht hatte (es freut ihn natürlich jedes Mal wenn ich es mit kreischenden Zähnen zugebe). Ich bin ihm dafür sehr dankbar, es gab noch keinen Menschen in meinem Leben, an dessen Seite ich so intensiv wachsen konnte, der mich so sehr gefordert hat. Manchmal ist es echt anstrengend und nervig, denn wir ecken oft aneinander an, aber wenn man diese Auseinandersetzungen gemeistert hat, sind beide ein ganzes Stück weiter in der Entwicklung. Genau so einen Menschen hab ich mir immer an meiner Seite gewünscht. Es hat ja auch nur 37 Jahre gedauert, bis ich ihn endlich traf. Das Warten hat sich aber voll gelohnt.

Wie ist dein aktueller Stand? Mit der Freundin, die du zu der Zeit unseren chattens hattest, war es soweit ich mich erinnern ziemlich kompliziert. Wie seid ihr jetzt miteinander?
 
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  Geschrieben: 07.02.19 14:00
Irgendwie gefällt mir der Thread. Deshalb werde ich nun auch ein wenig was beitragen.


Erste ernste Erfahrungen waren wie bei den meisten mit Alkohol, so im Alter von 13-14 Jahre. Ungefähr zur gleich Zeit fing ich mit dem Rauchen, Tabak, an. Mit die dümmste Entscheidung die ich je getroffen habe...aber hey,da war diese Mädel und sie rauchte. Ich wollte natürlich verdammt cool sein, und fing auch an... rolleyes Irgendwann waren wir dann zusammen, immerhin.

Mit ca 15 Jahren dann das erste mal gekifft, ab ca. 16 dann Dauerkiffer. Meine Mutter wusste davon, hats ja auch gerochen, aber war da ziemlich tolerant. Aufm Gymnasium blieben die Noten fast kosntant gut usw, was wohl mit zum tolerierenden Verhalten beitrug.
Mit 16 folgten auch die ersten psychedelischen Erfahrungen, Cubensis (damals noch als Duftkissen "legal" erwerbar ) sowie SKKK´s, welche ich lieber mochte, und obendrein n Ort weiter auf einer rieseigen Wiese wachsen.
Auch davon erzählte ich meine Mutter, und welchen positiven Effekt das auf mich hat und wie ich die Umwelt und v.a. die Natur plötzlich wahr nehme ( auch nüchtern seitdem ).

Das erste mal Amphe/Pepps folgten mit 17, und das erste mal MDMA mit 18. Dies erzählte ich meine Mutter soweit ich mich erinner nicht sofort.
Wo ich grade bei Amphe bin, kleine Sidestory. Vor ca. 1 1/2 schrieb mich meine Ma morgens an, sie bräuchte was zum "wach werden".^^ Zufällig hatte ich noch etwas Amphe da, und ging zu ihr. Sie hatte Null Erfahrungen mit so etwas, also legte ich ihr ne line, erklärte,und dann zog sie tatsächlich. :D Wollte das unbedingt sehen. Danach sagte ich ihr sie kann das auch Oral zu sich nehmen..^^

Nun ja, mittelweile bin ich 36, krannkheitsbedingt auf Opioide angewiesen. Und mache aus meinem Konsum seit dem ich mind. 30 bin, kein Geheimnis mehr, vor niemanden, es sei denn die netten Herren der Polizei stehen vor mir...
Erzählte meiner Mutter von den RC´s, sagte ihr z.B., ich werde heute am See chillen (sommer) und mir LSD gönnen. Sie soll sich keine Sorgen machen, Handy hab ich dabei.

Nun ja, ich will nicht zu ausführlich werden, aber da ich meine Ma jetzt so oft erwähnte, Ruhe in Frieden Mama...:(

Soweit erstmal, evtl ergänze ich noch ein wenig.

Gruß
Haggi
„Ich halte nichts von dem, was du sagst; aber dein Recht, es zu sagen, werde ich mit meinem Leben verteidigen.“
Voltaires


[Dee Jay] 23:09: nüchtern is vor entzügig der beschissenste zustand
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 07.02.19 14:11
Schöne Story, Hag! :)

Besonders die Sache mit dem Amphe ziehen deiner Mam find ich super, hab schmunzeln müssen! ^^ Deine Mutter muss eine tolle Frau gewesen sein, hört sich echt fein an für mich ....
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
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  Geschrieben: 07.02.19 22:19
Eine schöne Geschichte, das finde ich auch :-)
Manchmal hätte ich Lust meiner Mutter etwas MDMA in ihr Getränk beizumischen, damit sie wenigstens für einen Moment ihre Sorgen vergisst, die Schuldgefühle, die sie ihr lebenlang zerfressen beiseite legt und einfach nur spürt wie unglaublich schön das Leben wirklich ist. Vielleicht würde sie dann eine andere Sicht auf die Drogen bekommen und merken daß Alk einen wesentlich mehr verschiebt als Amphetamine. Natürlich verwerfe ich diese blödsinnige Idee jedes mal. Aber allein die Vorstellung finde ich ganz amüsant.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 09.02.19 04:12
Spannender Thread .. ich schreib mal meine Erfahrung.
Mit 12 jahren chillte ich mit hauptschülern die deutlich älter waren als ich und immer versuchten vor dem jüngsten was zu verheimlichen .. hab mich immer total gewundert warum die sich so komisch benehmen wenn sie kurz mal weg waren. Fand das witzig und interessant.. irgendwann bekam ich es dann raus dass sie thc rauchen. Hab dann irgendwann ein guten kumpel der truppe gefragt ob ich für 10euro mal mit ihm ein joint rauchen kann ( vorallem ganze 10euro für ein joint ohne toleranz, hatte halt kein plan wie viel man braucht). Der sagte ja und wenig tage später rauchte ich mein ersten joint im park, mit 12 jahren , mit kippen hab ich damals zum glück schon angefangen sonst hätte ich locker ein Absturz vom tabak und weed geschoben (tabakflash unso unangenehmstes gefühl was ich kenne neben rls). Hatte meine ersten lachflashs das erste mal angst vor der polizei weil high sein ja so illegal ist haha naja danach folgte ein alkohol exzess der dann auch komplett auffiel bis dahin hab ich nur 1mal cannabis konsumiert und dann das erste mal wodka getrunken undzwar direkt 0.5l auf ex und obwohl ich gar nichts mehr gepeilt hab noch 3 bier hinterher gekippt .. irgendwann wurd mir alles zuviel und bin heim, schon aufm weg schoss mir der alkohol aus dem magen. Zuhause angekommen ins bett gelegt und erstmal fast im alkoholkoma gebrochen was das zeug hält, meine Schwester war zuhause und merkte das irgendwas komisch mit mir ist und fing an um mich zu kümmern .. sonst wär ich auch an meiner kotze erstickt .. meine mutter bestrafte mich mit 7 tagen hausarrest was mich ziemlich wunderte warum ich nur so milde für so eine für mich krass verbotene sache bestraft wurde . (keine ahnung warum ich erst so spät kotzen musste, heute kotze ich nach nem halben wein und nem Rotkäppchen). Also sollte ich Alkohol lieber meiden und widmete mich mehr dem weed .. die jahre vergingen, ich war bereits 15, bis dahin hab ich so 3 mal im jahr weed geraucht, doch mit 15 kaufte ich mir meine erste bong. Meine Mutter wusste bis jetzt nichts von meinem konsum.. doch natürlich war ich zu doof die bong gut zu verstecken und sie fand sie und sagte mir :"du brauchst das ding nicht verstecken, ich weiss dass das eine wasserpfeife ist und wofür man die benutzt". Sie dachte es wär ne Shisha ich bestätigte das nur und war glücklich das sie nichts sagte. Mein konsum steigerte sich enorm von 1g pro woche auf 2g dann 3g und dann 7g die woche also jeden tag .. drogen waren meine neue welt, ich ließ tag und nacht tripberichte und überflutete mein gehirn mit drogeninfos. Bis ich der experte schlechthin in meinem umfeld war. Gegen die müdigkeit in der schule vom gras begang ich rc upper zu konsumieren .. in der 10. Klasse derjenige der immer auf toilette verschwindet um wieder ne nase zu ruppen .. bis jetzt noch alles unauffällig, meine mutter erfuhr von meinem gras konsum, weil ich irgendwann drauf schiss nur draussen zu konsumieren deswegen stank die bude aufeinmal voll nach gras, und da meine mum eine kiffervergangenheit hat ging sie damit noch ganz schön lässig um, weil ich bis dahin noch die schule und alles drumherum gebacken bekam .. bekifft und druff den realabschluss gemacht .. weiter geht's "dann schaff ich ja locker auch abitur" meine erste XTC kam, mein erster pilz grow, meine mutter erlaubte mir sogar die pilze in ihrem zimmer anzubauen aber das ich mir mittlerweile täglich was durch die nase jagde verschwieg ich allgemein alle meine chemie sünden. Neue schule neue connections .. das abitur hat krass an meinen nerven gezerrt ich fing an immer mehr gras zu rauchen mittlerweile auch vor der schule, in der pause und wenn schluss ist. Ich fing an zu ticken also hatte ich immer genug gras und genug geld um mir weiterhin die 3g pro tag durch die bong zu jagen. Einer meiner Klasse war opiat abhängig, ich wollte wissen was ihn immer so komisch machte (er war zu den Zeitpunkten dann entzügig woran ich halt nicht dachte) er wurde einer meiner besten freunde und ich fing mit tilidin und subutex an. Verdammt gutes zeug gegen diese stimme im gewissen "du musst aufhörn mit dem weed sonst packst du das abi nicht" zum schweigen zu bringen. Alles war egal sobald ich drauf war. Erst 1x im monat dann 4x im monat dann 3 mal die woche und der entzug war bis dahin schon mies zu spüren aber ich schob alles auf die anderen Substanzen und merkte nicht dass ich gerade in eine körperliche Abhängigkeit rein rutsche. Unter tränen beichtete ich meiner mutter ich sei abhängig. Sie war geschockt aber nicht sauer.. ich versuchte zu entgiften doch ich dröhnte mich in den entzügen nur mit haufenweise amphe benzodiazepinen pregabalin und gras zu ..also wurde ich noch diazepam abhängig und meine mutter half mir sogar jedes mal wenn ich kein geld hatte und entzügig war brach mir sogar benzos aus ihrer arbeitsquelle mit ;) ich lernte den teufel höchstpersönlich kennen: Kokain HCL. Ich fing an meine mutter zu beklauen und zu belügen .. unser Verhältnis wurde so mies, weil ich so egoistisch wurde und sie nur noch für geld ausnutzte. Hab mir in der Zeit sogar eine neue Mutter gewünscht ,weil sie mich mit 18 zuhause rauswarf, obwohl sie mit 400-500euro im monat, meinen drogenkonsum mitfinanzierte sowie das arbeitsamt musste ich klauen und einbrechen um mir mittlerweile mein intravenösen koka konsum zu finanzieren. Ich verkokste tausende von euros und fing an psychosen zu schieben. Ende vom lied war das ich so psychotisch werden musste das ich während meiner letzten und härtesten psychose einfach von meinem pola über 3 monate ganz abdosiert wurde und vergas benzos zu konsumieren ohne es zu merken, dadurch wurde ich so psychotisch das ich im kranken haus 3x mal täglich eine neue tablette sah und das 2 wochen am stück weil ich tavor verweigerte gaben sie mir die ganze palette an psychopharmaka am ende hab ich die angesetzten 7.5mg tavor pro tag genommen und wurd gesund ...jetzt bin ich 21 und seit dem ich von meiner körperlichen abhängigkeit und der psychose geheilt bin ist das Verhältnis zu meiner mutter nun wieder viel besser sie vertraut mir wieder, aber drogen gehen gar nicht mehr ! Würde sie wissen das ich zurzeit immernoch drogen nehme wäre richtig ende gelände .. also tue ich jetzt seit 1,5 monaten als wär ich clean und werde das bis zu meinem lebensende durchziehen. Bin auch vom i.v. konsum weg

Ups bisschen lang .. sorry ..
 

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