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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 01.05.19 15:28
zuletzt geändert: 07.05.19 21:26 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Hallo zusammen,

wieder geht es mir darum, ein Antidepressiva abzusetzen, da es mir nicht mehr weiterhilft, aber jede Menge Nebenwirkungen verursacht.

Milnaneurax nehme ich seit ca. Anfang 2018, ich weiß es leider garnicht taggenau. Ich war auf 100 mg täglich eingeschlichen. Anfangs half mir das Medikament sehr und war relativ nebenwirkungsarm. Das war auch der Grund, warum ich mich seinerzeit wieder auf ein AD einlassen konnte.

Mitte Januar diesen Jahres habe ich angefangen, Milnaneurax zu reduzieren. Ich litt unter Magenproblemen, Schwäche und zum Teil heftigste Stimmungsschwankungen.

Vor dem Absetzen habe ich erstmal gemeinsam mit meiner Frau die Nebenwirkungsliste studiert, um festzustellen, dass die damaligen Beschwerden von dem Medi kamen. Natürlich habe ich mich vorher auch über das Medi informiert und so, aber ich vermeide es, die Beipackzettel bis ins kleinste zu lesen, um mich nicht auf bestimmte NW zu konditionieren.

Einen Tag, nachdem ich von 100 auf 50 mg reduziert hatte, gingen die Magenprobleme zu 80 - 90 % zurück und die Stimmung wurde stabiler.

Es gab aber immer noch Nebenwirkungen in Richtung Magen und Stimmung, so dass ich ab März auf 25 mg reduziert habe. Hiernach ging es mir wieder ein Stück besser, ohne, dass ich Entzugserscheinungen bekam.

Vor ca. 2 Wochen musste ich mich wegen Magenprobleme, die noch von den 25 mg kamen, krank melden. Ich entschied mich, danach zu testen, ob ich auf Null runter kann. Das hat zunächst geklappt. Nur ein leichtes Anbahnen von Brainzapps ab und an. Kein Vergleich mit dem, was ich beim Entzug von Venlafaxin und Sertralin erleben musste.

Aber in den letzten Tagen hatte ich das Gefühl von Verspultheit, Stimmungsschwankungen und ein Druckgefühl in der Brustgegend. Ich konnte nicht herausfinden, ob das Milna-spezifische Absetzerscheinungen sind und habe heute 25 mg nach dem Essen genommen, um mal zu gucken, ob ich mich dann besser fühle.

Soweit erst mal. Der Thread wird nicht besonders spektakulär, da das Absetzen - hoffentlich - nicht so lange dauert, wie bei Venla oder Sertralin.


 
Kommentar von Neopunk (Moderator), Zeit: 07.05.2019 21:26

Titel editiert
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.05.19 16:10
Du hattest ja bereits die Erfahrung mit Venlafaxin... da war damals der Entzug für mich ebenfalls die absolute Hölle. Habe es dann nur gepackt indem ich die Kapseln geöffnet habe und über mehrere Wochen hinweg immer mal wieder paar Kügelchen rausgenommen habe und somit das Abdosieren in extrem kleinen Schritten gemacht habe. Mit Pillen hab ich das häufig ähnlich gehandhabt und dann per Tablettenteiler einfach in immer kleinere Bröckchen unterteilt.

Geht es dir durch die 25mg wieder besser? Vielleicht müsstest du auch in noch kleineren Schritten absetzen und dir trotzdem noch etwas mehr Zeit lassen wenn es jetzt noch nicht klappt. Bist ja ohnehin schon auf bestem Wege, wenn du jetzt zumindest schonma mit der geringeren Dosis klarkommst.

Weiterhin viel Erfolg!
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 02.05.19 18:56
Danke Nuke,-

so ganz komme ich mit Null nicht klar. Gestern am 1. Mai 2019 habe ich 25 mg genommen, heute morgen ging es mir ein Stück besser. Jetzt ist es wieder eher mäßig. Gegen den Venlafaxin - Entzug ist das, was ich jetzt erlebe aber vergleichsweise sehr harmlos.

Das blöde ist, dass ich die Effekte nicht richtig einordnen kann. Sind es Entzugserscheinungen oder geht es mir gerade eh psychisch/körperlich nicht so gut? Schwierig, zu greifen. Venla hatte ich seinerzeit auch mit der Kügelchen - Methode reduziert. Bei Milna befürchtet meine Frau (Krankenpflegerin), wenn ich das Pulver rausnehme und im Wasser auflöse, dass das eher schädlich ist, da die Kapsel möglicherweise den Magen schont. Aus dem Grunde versuche ich jetzt mal, alle 2 Tage eine 25er zu nehmen.

Mir fällt auch auf, dass meine Cannabis - Toleranz ein ganzes Stück gesunken ist.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.05.19 21:11
Du könntest alternativ auch die Kapsel aufmachen, Pulver zum Teil entnehmen und den Rest dann wieder zurück in die Kapsel... so könntest du zumindest grob per Augenmaß nochma etwas feiner abdosieren.

Ist zwar bisschen Fummelei, aber vllt würds ja zumindest noch bisschen mehr Puffer bringen.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 03.05.19 21:46
Danke Nuke, ich gehe jetzt erstmal wieder auf die 25 mg hoch, um einen Ausgangspunkt zu haben. Ich bin echt etwas verwirrt, was jetzt vom Absetzen kommt und was jetzt gerade wieder kommt, weil ich gestern und heute wieder 25 mg genommen habe. Wenn ich mich wieder stabiler fühle, mache ich das mit dem Pulver oder gucke, ob es iwelche Tropfen gibt. Ich halte Euch hier im Thread auf dem laufenden.
 
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 06.05.19 18:53
Tjo, es geht laaangsam wieder bergauf. Ich fühle mich besser mit den 25mg. Werde es später noch mal anders versuchen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.05.19 23:49
Dann mal viel Erfolg in der 2. Runde, früher oder später packst du das auf jeden Fall. wink
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.05.19 15:30
Milnacipran (Milnaneurax) kannte ich noch gar nicht, das ist wohl noch neuer als Duloxetin (Cymbalta) und noch patentgeschützt? Der "Trend" scheint ja jetzt immer mehr in Richtung Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung zu gehen, anstatt einmal völlig neue Wege in der Forschung zu gehen (ich denke da etwa an die Erfolge, die die Ansätze mit Dissoziativa bei "therapieresistenter Depression" gezeigt haben). :/

Danke für den Bericht, von den SSNRI (wozu ja auch Venlafaxin gehört) habe ich eigentlich fast nur Schlechtes gehört, gesehen und gelesen in Sachen Nebenwirkungen und Problemen beim Absetzen. Von Mitpatienten, im Netz...eigentlich überall. Wünsche Dir, dass es Dir schnell wieder besser geht.

Hast Du es mal - außer Sertralin (welches auch bei mir außer schwitzigen Händen und zusätzlicher Unruhe rein gar nichts bewirkt hat) - mit einem "reinen" SSRI versucht, solltest Du noch auf ein AD angewiesen sein? Die wenigsten Nebenwirkungen habe ich damals mit Citalopram (20mg) erlebt, von Escitalopram habe ich auch nicht nur Schlechtes gehört. Weiß aber nicht, ob man die SSNRI einfach so gegen die "alten" SSRI austauschen kann, ohne vorher auszuschleichen.

Ich persönlich nehme derzeit überhaupt keine Psychopharmaka ein, da ich seit über einem Jahr nicht mehr in psychiatrischer Behandlung bin, nach mehr als zehn Jahren Behandlung / Medikamenteneinnahme. Ich leide (nicht erst) seitdem wie ein Hund, habe aber andererseits auch mehr oder weniger die Hoffnung verloren, dass mir die Psychiatrie noch in irgendeiner Weise helfen kann, erst recht, seitdem man mir ständig Neuroleptika oder einen erneuten Gang in die stationäre Psychiatrie andrehen möchte (der bisher einzige stationäre Aufenthalt hat mir absolut nicht geholfen, im Gegenteil - habe dort sogar um Neuroleptika betteln müssen, um nachts im Vierbettzimmer wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können). Vernünftiger wäre es aber wohl gewesen, in ambulanter Behandlung zu bleiben, statt "Selbstmedikation" mit sämtlichen Nahrungsergänzungsmitteln und psychoaktiven Substanzen zu betreiben, während ich mich kaum noch aus den eigenen vier Wänden traue. Sorry für OT und viel Erfolg beim Ausschleichen.
I'm sure of my mental health
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  Geschrieben: 07.05.19 18:13
zuletzt geändert: 07.05.19 18:26 durch Grauzahn (insgesamt 2 mal geändert)
Aaaalso. Jo, das Milnacipran hatte Ich schon. Wollte Ich ansetzen weil es recht neu und speziell ist, zumindest die postulierte "ausgewogene" Serotonin und Noradrenalin Wiederaufnahmehemmung hat mich dazu bewogen mich dafür zu entscheiden. Leider muss Ich sagen, dass es bei mir als Dauermedikation überhaupt nicht taugt. Das beste an der Wirkung fand Ich die intensive Farbwahrnehmung, dazu hat es eine leicht dämpfende/ausgleichende Wirkung auf mich gehabt. Diese Farbintensivierung fand Ich interessant. Ich denke Citalopram und Sertralin (Sl:gerade auf 200 hoch) sind in der Hinsicht irgendwie hintergründiger. Bei Absetzen hatte Ich null Probleme, wurde sogar zwangsweise von 2x50mg auf 0mg gesetzt. Ich war "Gast" auf einer geschlossenen Station und die Inkompetenz des Personals ist kaum zu überbieten. Jedenfalls bekam Ich nach ein paar Tagen wieder Milna und die erste Kapsel hat wirklich extrem gute Laune gemacht.

Ich hatte am Anfang ein Hitzegefühl im Gesichtsbereich, hab aber auch nicht bis zum 2. Tag gewartet bis Ich die nächsten 25mg im Magen hatte. Ich weiß was Ich tue, bis zum SanktNimmerleinstag einschleichen find Ich in manchen Fällen regelrecht lächerlich. Wenn eine Einheit keine nennenswerte Wirkung zeigt kann aufdosiert werden!

Milna wird nicht über CYP- metabolisiert, was ja speziell bei Psychopharmaka in Kombination ein Thema ist. Da würde also in der Hinsicht keine Wechselwirkung zu erwarten sein. Ich nehme aktuell 300mg Amisulprid, 200mg Sertralin, 150mg Bupropion, zur Nacht 30mg Mirtazapin und häufig am Abend noch Quetiapin oder Chlorprothixen, sowie leider aktuell zu viel Benzos (Norflurazepam,Flunitrazolam). Einige werden über CYP2B6 verstoffwechselt... Also als Kombi-AD vielleicht eine brauchbare Option.

:Murmeltiersalbe HATTEST DU SCHON MAL TIANEPTIN?
In den USA gibt's jetzt S-Ketamin gegen Depression ;)
leider in klinischem Umfeld... Keine Ahnung wie das dosiert wird, aber man darf wohl von Rauschdosierung ausgehen!
fucking OldRye
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.05.19 21:09
Hallo Grauzahn,

Grauzahn schrieb:
:Murmeltiersalbe HATTEST DU SCHON MAL TIANEPTIN?

Leider nein - aber wirkt es nicht ähnlich wie ein Opioid und kann damit Craving nach "mehr" auslösen? Mir reicht schon, dass ich Kratom an der Backe habe... :)
Dazu kommt, dass man als Patient (der schließlich keine Ahnung hat und ansonsten möglichst "compliant" sein sollte, wozu hat man das DSM-5 mitsamt sämtlichen Diagnosen?) von den meisten Ärzten (gerade Psychiatern) etwas schräg angeschaut wird, wenn man mit einem Medikamentenwunsch in die Praxis kommt. Es sei denn, es handelt sich um die üblichen SSRI, SSNRI oder auch Neuroleptika - da gibt es selten Probleme, wenn man ein Medikament vorschlägt.

Grauzahn schrieb:
In den USA gibt's jetzt S-Ketamin gegen Depression ;)
leider in klinischem Umfeld... Keine Ahnung wie das dosiert wird, aber man darf wohl von Rauschdosierung ausgehen!

Ach ja, davon hatte ich auch mal gehört. Auch in der Berliner Charité gab es wohl mal Modellversuche in der Richtung für "hoffnungslose" Fälle, die quasi "austherapiert" waren.

Von einer Rauschdosierung würde auch ich stark ausgehen (ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass die Wirkung für mehrere Wochen anhalten soll). Natürlich würde man lieber selbst "experimentieren", aber es ist ja als Therapie gedacht und findet dafür als Injektion und unter Kontrolle statt...ist vielleicht gar nicht sooo verkehrt. Dass der "08/15-AOK-Kassenpatient" in naher Zukunft so eine Behandlung erfährt, halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich...und in den USA sind Versicherungen für medizinische Leistungen ja ohnehin "Privatsache", soweit es mir bekannt ist...so kann man dem Patienten auch unübliche Behandlungsmethoden anbieten, für die die gesetzliche KV in BRD nie aufkommen würde...

Grüße,
Murmel
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 07.05.19 21:27
Vielen Dank für Eure Beiträge. Ich habe "die üblichen" zum Teil auch genannten AD durch. Citalopran hatte ich anfangs, zuerst 20 und dann 40 mg, war aber dann übergangslos auf ein anderes umgestiegen (weiß nicht mehr, evtl. war das schon Venlafaxin).

S-Ketamin ist interessant. Habe im Freundeskreis eine schwerst Depressive, die bis hin zu Elektrokrampftherapie wirklich alles durch hat. Sie hatte dann auch eine Zeit lang Ketamin - Therapie, die auch echt gut und hilfreich war. Leider war es der Krankenkasse dann zu teuer... so ein scheiß...

Die Frau ist nicht drogenafin, erklärte aber, dass es ihr gut tat und sie sprach auch, dass sie "auf Reisen" gegangen ist, also wohl eine Rauschdosis.

Für mich ist Cannabis hilfreich, vor allem zum Schlafen gehen. Aber auch gegen die Depri wirkt Cannabis bei mir, nicht nur direkt nach dem Kiffen, Dampfen..., sondern auch "im Nachgang" am nächsten Tag ist meine Stimmung besser. Allerdings hilft Cannabis bei mir nicht durchgängig gegen Depri. Wenn ich akut in einem absolut tiefen Loch hänge, muss ich Cannabis vorsichtiger dosieren oder u.U. besser weg lassen, weil es die schlechten Gefühle auch verstärken kann. Es ist also keine "Einwerfen und gut" - Medizin, sondern eine, wo man auch vorher ein bissl gucken muss, wann und wie es einem gut tut. Ich kann aber mit Cannabis für mich auch so umgehen, dass ich mir "raus" helfen kann, wenn der Turn komplett nach hinten los geht.




 
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  Geschrieben: 07.05.19 21:39
zuletzt geändert: 08.05.19 02:41 durch Neopunk (insgesamt 1 mal geändert)
Sorry für das OT, doch hierzu möchte ich kurz etwas sagen:

Murmeltiersalbe schrieb:
aber wirkt es [Tianeptin] nicht ähnlich wie ein Opioid und kann damit Craving nach "mehr" auslösen?


Tianeptin wirkt nicht nur "wie" ein Opioid, es ist auch eins. Es hat eine gewisse, wenn doch geringe Affinität zu μ-Opioidrezeptoren. Bei höheren Dosierungen kann man schon erkennen, dass es ein Opioid ist, doch diese Wirkung ist schwach, die anderen Aspekte der Gesamtwirkung überwiegen deutlich. Es gibt also kein Craving, weil es auch kein wirkliches Missbrauchspotential gibt.
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

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  Geschrieben: 08.05.19 10:20
Genau Neo! Es soll wohl auch die Serotonin Wiederaufnahme zu Beginn der Behandlung erhöhen, anstatt diese zu hemmen. Es hat Einfluss auf den Glutamathaushalt und ist so in der Lage Gehirnschäden die durch Depressionen ausgelöst werden können zu korrigieren, betreffend vor allem Gedächtnis und die Expressivität des monoaminergen Systems. Ich hatte den Eindruck, da wird was ausgeschüttet, in gewissen Situationen, was vorher nicht möglich war. Dieser Effekt scheint mir nachhaltig zu sein, also eine tatsächliche Heilung der Depression in einem gewissen Maße. Wie die Wirkung genau zu Stande kommt ist schwer zu erfassen, eventuell ist sogar der Opioid Agonismus anteilig.

Wichtig bei der Behandlung: mehrfache tägliche Einnahme, empfohlen 3 mal täglich, Ich würde noch eine zur Nacht nehmen. So hat das bei mir gut funktioniert. Man sollte die Tablette jeweils auf nüchternen Magen nehmen und etwa ein Stunde warten, bevor man isst. Das ist ganz wichtig denn Anflutgeschwindigkeit und Bioverfügbarkeit werden massiv verringert. Natürlich wäre es zu empfehlen, will man eine erfolgversprechende Behandlung einleiten, möglichst auf Störfaktoren verzichten. Probieren kann mans natürlich trotz Beikonsum.


Ich denke die Argumentation die für das Medikament spricht ist konsistent und das Missbrauchspotenzial ist auch stark begrenzt, für einen halbstündigen Opioidrausch darfst du gleich 1-2 Blister fressen... In Frankreich ist das ja scheinbar quasi BtM-verschreibungspflichtig.
fucking OldRye
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 28.08.19 00:14
Lange nichts mehr geschrieben, aber ich bin vor einer Woche in "die letzte Runde" gegangen und gerade sehr geplättet.

Ist es "das Leben" oder bin ich noch nicht soweit, von 12,5 mg auf 0 zu gehen? Beim vorletzten Reduzierversuch kamen die "Absetzerscheinungen" ja auch erst nach Tagen. Jetzt überlege ich, ob ich auf das Medi hereinfalle, oder ob`s mir wirklich so sch"§%e geht, wie es sich anfühlt.

Schwierig zu sagen. Seit Anfang Juli 2019 nahm ich jeden 2. Tag 25 mg und kam damit soweit klar. Zwischendurch auch mal vergessen, so dass ich auch mal 2 - 3 Tage ohne Milna war, ohne Probleme.

Seit vergangenem Sonntag bin ich auf 0 mg runter. Heute geht es mir ziemlich scheiße. Bin in beruflicher Veränderung, Stress im Haus, Konflikt im Freundeskreis und unseren Jahresurlaub (wäre nächste Woche gewesen) mussten wir wegen Sprunggelenkbruch meiner Frau canceln und noch hier und da.... Jetzt sitzte hier, nachm Joint und einem (!) Rotwein läuft die Rotze, wie Sau und ich frage mich, ob`s am Milna-Absetzen liegt, oder ob`s mir gerade wirklich so sch§$5e geht, wie es sich anfühlt...

Es liegt vermutlich nicht vordringlich am Kiffen, weils mir sonst, auch mit Kiffen (Cannabis - Patient, bis 1 Gramm täglich) gut geht und ich "Rückschläge" sonst etwas besser verpacke. Ich meld` mich die Tage, wie es weiter geht.
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 28.08.19 07:49
zuletzt geändert: 28.08.19 08:08 durch jenjey (insgesamt 1 mal geändert)
Das von dir genannte Medikament weedy war mir tatsächlich auch unbekannt, ich kann aber trotzdem gut nachvollziehen was du gerade durchmachst! Das Absetzen nach 5 Jahren Mirtazapin war für mich die absolute Hölle. Hab bestimmt 4 Versuche stationär gebraucht. Ich würde sogar fast sagen, dass es für mich noch schlimmer war als von Opiaten zu entziehen. Allerdings hatte mir das Mirtazapin ne gewisse Zeit schon ziemlich den Arsch gerettet. Habe vor einigen Jahren mein Fachabi nachgeholt und so extreme Angstprobleme entwickelt, dass ich nicht mehr aus dem Haus gehen konnte. Ohne das Mirta hätte ich es damals niemals geschafft. Nur was die Depressionen angeht, ist es damit leider eher schlechter geworden. Deshalb ging es mir dann später, nachdem das Absetzen geschafft war, sogar besser als vorher.

Doch zur Zeit gehts mir wieder extrem schlecht, hab seit Monaten nicht vernünftig geschlafen und komme so langsam an den Punkt wo ich sagen muss, es geht so wirklich nicht mehr weiter.
Aber ich hab so verdammte Angst davor, dann irgendwann wieder so einen heftigen Entzug durchzumachen. Bis jetzt hab ich nämlich noch kein AD gefunden, was ich auf längere Zeit vertragen hab, bin generell für bestimmte Nebenwirkungen sehr anfällig.
Auch das Problem, dass man irgendwann garnicht mehr so recht weiß, was eigentlich Nebenwirkungen und was Entzug ist, kenne ich nur zu gut...

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Für mich persönlich muss ich sagen, hat es besser funktioniert das Absetzen in etwas. größeren Schritten zu machen. Dieses ewige langsame Abdosieren war einfach so verdammt anstrengend, wochenlang außer gefächt gesetzt, bin immer wieder zurück gefallen und ob ich nun viel oder wenig reduziert hab, ich war sowie zu nichts im Stande und konnte meinem Alltag nicht vernünftig nachgehen. Deshalb hab ich's lieber kurz und schmerzvoll gemacht . Aber da muss natürlich jeder seinen eigenen Weg finden. Bei Opiaten sieht's da schon wieder ganz anders aus bei mir, da bin ich schon ne riesen "Memme" und gehe lieber in Babyschritten runter...
Jedenfalls, alles Gute für Dich weedy ! Und auch allen anderen, die sich gerade durch die Absetz-Hölle durchquälen...
"Oh how I wish to dream again..."
- Nightwish

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