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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 09.07.20 10:13
Hallo,

hat jemand erfahrungen mit diesem Medikament?
es soll zu der Gruppe der Amphetamine gehören.

Ich frage mich ganze Zeit, ob ich dadurch einen Amphetamin ähnlichen rausch (nasal o oral) erwirken kann, wenn ich die retard tabletten zerkleinere?

MfG idee
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 09.07.20 10:33
Hab schon von Leuten gehört die es therapeutisch genommen haben und betonten es wirkt bei ihnen angeblich anfangs wie Koks. Ich habe im Vergleich zu Venlafaxin dahingehend gar nichts gemerkt, als ich mich umstellen lassen wollte (da beide AD für ADHS und Depressionen verwendet werden können) und war minimal konzentrierter, aber wieder antriebslos af. Da haben zwei Tassen Kaffee mehr gebracht. Zumal der oft von Antidepressiva erhoffte "Kick" wenn überhaupt eher wie innere Unruhe ist und nicht euphorisch.
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  Geschrieben: 09.07.20 12:46
Ja, das bringt es alles nicht wirklich.
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 10.07.20 04:40
zuletzt geändert: 10.07.20 12:31 durch TacitusKilgore (insgesamt 6 mal geändert)
ju ich habs geknallt. man muss vorher die schicht entfernen. ich empfehle aber vorher die schicht abzumachen. gruss

und ja es wirkt wie koks. nur länger. ist ein DRI.

[EDIT] nebenbei, tabs sind nicht für i.v. Konsum bestimmt. aber wenn es jemand eh vorhat, nützt ausreden nichts weiter. ich wär auch um jede infor froh gewesen.

das ihab ich voll vergessen: Bupropion reagiert mit Wasser zu Traubensäure, aus Erfahrung geht eine Vene so nach 2-3 mal unwideruflich kaputt. Nutzen/Risiko-Faktor liegt auf der Hand, oder?
 
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  Geschrieben: 10.07.20 13:11
zuletzt geändert: 10.07.20 19:03 durch ungelesene Bettlektüre (insgesamt 1 mal geändert)
Ja, Bupropion ist ein Amphetamin-Derivat, und es wirkt als solches als Noradrenalin-Dopamin-Releaser, was immer auch mit Wiederaufnahmehemmung verbunden ist (es ist somit falsch, dass es lediglich als NDRI verkauft wird). Ob es nennenswert auf Dopamin wirkt, ist fraglich, mehr steht im Wikipedia-Artikel zur Substanz. Kurz gesagt ist es ein Stimulans, das dermaßen schlecht ist, dass es falsch als Antidepressivum verkauft werden kann.

Ich habe das Zeug mal verschrieben bekommen und eingenommen und davon den Beginn einer Amphetamin-Psychose erlebt - selbstverständlich habe ich es dann ganz schnell wieder abgesetzt. Rückblickend führe ich das darauf zurück, dass ich wahrscheinlich ein CYP2D6-slow-metabolizer bin, denn ich habe eine ganze Liste von psychoaktiven Substanzen, die durch CYP2D6 metabolisiert werden und auf die ich atypisch reagiere.
Ein Lied über St. Albert (Neudichtung von "Miss American Pie" von Don McLean): http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=33163

Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.07.20 00:34
zuletzt geändert: 11.07.20 02:11 durch InfraRed (insgesamt 5 mal geändert)
Die Psychose-Gefahr ist bei Elontril auch vermerkt. Würde auch Sinn machen, wenn es ein Dopamin-Releaser ist, da zu viel Dopamin Psychosen auslöst und gerade Kombination mit L-Dopa zB muss, wenn gemacht, stark im Auge behalten werden.

Amüsant fand ich ja folgende Anmerkung.

Wikipedia schrieb:
Mehrere PET-Studien untersuchten beim Menschen die Besetzung der Dopamin-Transporter (DAT) durch Bupropion, wobei sich niedrige Werte zwischen 14 %–26 % ergaben.[31][32] In einer Folgestudie wurde dann direkt die extrazelluläre Konzentration von Dopamin nach Einnahme von Bupropion gemessen, dabei zeigte sich kein Anstieg des Dopaminspiegels. Bei Ratten konnte jedoch eine Erhöhung beobachtet werden. Daraus folgerten die Forscher, dass die Besetzung der DAT durch Bupropion im menschlichen Gehirn vermutlich zu schwach sei für einen merklichen Anstieg der Dopaminkonzentrationen.[33]

😁

Wikipedia schrieb:
Bei gemeinsamer Anwendung mit anderen Medikamenten wie Carbamazepin, Phenytoin und Valproinsäure, die bekanntermaßen stark in Stoffwechselwege eingreifen, wird zur Vorsicht geraten.

Ich muss gerade stark nachdenken, ob ich das Valproat zu der Zeit schon abgesetzt hatte oder bei meiner Erfahrung mit der Wirkung mit bedenken muss.

Wikipedia schrieb:
[Bupropion und seine Stoffwechselprodukte hemmen den CYP450-2D6-Stoffwechselweg und führen darüber zu einem Anstieg des Blutspiegels aller Trizyklika außer Doxepin (sehr stark: Desipramin, Nortriptylin, stark: Clomipramin) und vieler SSRI, ( ... )

@Bettlektüre

Darf ich fragen, bei welchen Substanzen du das noch erlebt hast? Rein aus Interesse. Wenn du so schon Slow-Metabolizer bist, ist Elontril als Inhibitor ja noch Mal doppelt gefährlich und kaum verwunderlich, dass du dadurch Psychotisch reagiert hast.

Zitat:
Kurz gesagt ist es ein Stimulans, das dermaßen schlecht ist, dass es falsch als Antidepressivum verkauft werden kann.

Würde ich so jetzt von der Sichtweise abhängig machen. Depressionen sind ja sehr individuell und in meinem Fall haben SSRI nichts gebracht, Venlafaxin auf einmal als SNRI mit Dopaminkomponente war meine Rettung. Ich vermute, dass ich keine "klassisch" durch Serotoninmangel dominierte Depression habe, sondern der Dopaminmangel stärker dazu beiträgt und entscheidet, denn ich habe auch keine klassischen Sero-Tiefs nach MDMA, nicht Mal bei Mephedron und 3-MMC in nicht zu exzessiven Ausmaßen. War schon so, bevor ich täglich und exzessiv 3-MMC konsumiert und mir wohl damit mein Serotoninsystem zerschossen habe.

Trotzdem hat Elontril, wenn es bei mir überhaupt wie beschrieben wirkt, sei es darum, weil in ich einfach non-Responder bin oder es so schon gar keine nachweisliche Wirkung hat, nicht wie Venlafaxin Antidepressiv gewirkt. Ich scheine also eine Depression zu haben, die stark Dopaminlastig mit der schwachem Serotoninanteil sein könnte und profitiere zudem stark durch den Antrieb durch das Noradrenalin, da Venlafaxin ebenso sehr seroaffin ist, in hohen Dosen aber nicht das klassische SSRI ist und ich bei der Höchstdosis in ambulanter Behandlung war. Man könnte Jetzt provokativ auch dazu ADHS-Depression sagen.
Ich vermute persönlich auch, dass es nur durch Dopaminmangel bedingte Depression geben könnte und in dem Sinne wäre die Bezeichnung Antidepressivum nicht wirklich Falsch. Zumal man dort schon definieren müsste.

Aber geht schon wieder zu tief und waren nur so ein paar Gedanken dazu. Ich schau jetzt Mal in einpaar Papers dazu, ist irgendwie schon eine interessante Substanz.

TacitusKilgore schrieb:

ju ich habs geknallt. man muss vorher die schicht entfernen. ich empfehle aber vorher die schicht abzumachen. gruss

und ja es wirkt wie koks. nur länger. ist ein DRI.

[EDIT] nebenbei, tabs sind nicht für i.v. Konsum bestimmt. aber wenn es jemand eh vorhat, nützt ausreden nichts weiter. ich wär auch um jede infor froh gewesen.

das ihab ich voll vergessen: Bupropion reagiert mit Wasser zu Traubensäure, aus Erfahrung geht eine Vene so nach 2-3 mal unwideruflich kaputt. Nutzen/Risiko-Faktor liegt auf der Hand, oder

Ganz zu Beginn: bitte nicht Falsch oder aus Angriff auffassen, ich fand die Information interessant und bereichernd.
Hier wurde aber betont nach oral oder nasalem Konsum gefragt. Tabletten iV Konsumieren ist wie du sagst, allein schon eine Scheiss Idee, aber warum gerade dann noch den Fokus darauf legen, wenn gar nicht danach gefragt wurde und der Gedanke iV zu Konsumieren möglicherweise gar nicht da war?
Safe-Use zu erklären bedeutet auch eine enorme Verantwortung und nicht immer ist alles, was man dazu weiß zu sagen, auch genau das, was für Verantwortung gerecht wird. Noch zu betonen, dass es auch gut wirkt, bringt manchen dann gerade erst Recht auf den Gedanken, obwohl es gar nicht wie Frage, oder die eigentliche Intention war.

Auch gut, dass du selbst meinst du wärst um jede Info froh gewesen, ging mir beim Beginn meines iV Konsums auch so, aber da war bereits der Wille überhaupt drücken zu wollen, vorhanden und würde es sowieso tun. Hier wurde aber gar nichts in die Richtung erwähnt. Antidepressiva zu missbrauchen ist schon eine Scheiss Idee, aber die Idee noch iV zu Konsumieren, da kommen viele gar nicht drauf, weil sie nach AD Fragen, da der Zugang zu "richtigen" Drogen meist nicht da ist und iV direkt spielt da oft nicht Mal eine Rolle.

Nochmal: nicht als Angriff sehen. In meinem Studium habe ich ua immer wieder vermittelt bekommen wie wichtig es ist, das Wissen auch mit Verantwortung zu handeln. Und dass im schlimmsten Falle durch zu viele Informationen gerade Schäden entstehen, die nicht sein hätten müssen, wenn man bei der Antwort auf die eigentliche Frage eingeht und nicht vll alles Wissen dazu beiträgt.
Gerade bei Safe-Use sollte man darüber vielleicht auch Mal intensiv nachgedacht haben, wenn man sich der Verantwortung annimmt Safe-Use aufzuklären.

Ich hoffe, dass du die Phase überstanden hast und es dir heute besser geht, denn der Gedanke AD iv zu Konsumieren, Klingt nach sehr verzweifelten Lebensumständen, die man keinem wünscht, wenn man sie schon erlebt hat.

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  Geschrieben: 11.07.20 14:28
Ich hatte es auch mal gegen Depressionen und Angststörungen verschrieben bekommen. Habe von einigen anderen, die es ebenfalls therapeutisch genutzt haben, gehört, dass sie durch dieses Medikament vor allem in den ersten Wochen in eine Hypomanie verfallen sind und sich wie Gott auf Erden gefühlt haben, sprich riesen Ego, Selbstbewusstsein, Antrieb, Redefluss, reichlich kreative Ideen usw. Ich habe eine solche Wirkung nicht wirklich verspürt. Ich habe es aber auch nur 3 Wochen eingenommen. Leider hat das Medikament relativ früh schon meine Angst verstärkt und mich ziemlich kalt und "roboterartig" werden lassen. Ähnlich wie ich es von den Nebenwirkungen von zu viel Ritalin kenne. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Nebenwirkungen auch vergangen wären, hätte ich es länger eingenommen. Andererseits hatte ich aber auch etwas Sorge, dass ich in einen gefährlichen psychotischen Zustand rutsche, der meine Angststörung und meine Psyche ziemlich mitnehmen würde. So hat es sich nämlich zu Beginn angefühlt. Ich hatte sogar andere Sicht, mein Körper und meine Psyche waren die ganze Zeit unter Spannung bzw. war durchgehend diese innere Unruhe vorhanden.

Auf jeden Fall, sehe ich das Potenzial dieses Medikaments für Depressionen. Auch wenn ich negativ auf das Medikament reagiert habe, würde ich darauf wieder zurückgreifen und einen zweiten Versuch wagen, da die Pharmakologie des Medikaments vielversprechend ist (Amphetamin-Derivat halt, von wegen "Hausfrauen-Medikament", wogegen sollten Amphetamine nicht hilfreich sein? :D Zumindest kurzfristig...). Es half mir zumindest gegen Antriebslosigkeit, nahm mir aber den Appetit und die übliche innere Ruhe, die man nüchtern besitzt, sowie die Schläfrigkeit am Abend (Schlafstörungen evtl. incoming).

Und bezüglich des Missbrauchspotenzial von Bupropion (Wellbutrin) hatte ich eigentlich nur negative Erfahrungen mitbekommen können. Zwar, dass es ein sehr dreckiger kalter Ampetamin-Rausch ist, der sich eher wie eine unangenehme Überdosis oder Psychose anfühlt - anders als bei der therapeutischen Verwendung, welche ja die wie im ersten Absatz genannten sehr erfreulichen positiven Effekte mit sich bringt.
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  Geschrieben: 12.07.20 01:17
dankeapotheke schrieb:
Habe von einigen anderen, die es ebenfalls therapeutisch genutzt haben, gehört, dass sie durch dieses Medikament vor allem in den ersten Wochen in eine Hypomanie verfallen sind und sich wie Gott auf Erden gefühlt haben, sprich riesen Ego, Selbstbewusstsein, Antrieb, Redefluss, reichlich kreative Ideen usw. Ich habe eine solche Wirkung nicht wirklich verspürt. Ich habe es aber auch nur 3 Wochen eingenommen. Leider hat das Medikament relativ früh schon meine Angst verstärkt und mich ziemlich kalt und "roboterartig" werden lassen. Ähnlich wie ich es von den Nebenwirkungen von zu viel Ritalin kenne. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Nebenwirkungen auch vergangen wären, hätte ich es länger eingenommen.

Hm.

Dass derart unterschiedlich, selbst bei gleicher Indikation, auf das Medikament reagiert wird, und das liest man ja immer wieder, und wieder, und wieder, und wieder... - das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass alle Wirkweisentheorien wenn nicht falsch so doch zumindest derart grobe Modelle unter Nichterkenntnis/Nichteinbeziehung wesentlicher, unerforschter Faktoren (Genetik, Epigenetik, sonstige nichtpharmakologisch messbare Einflüsse) sind, dass man sie als akademische Hypothesen interessant finden, als standardisierte oder gar standardisierende Behandlungsratgeber aber weitgehend in die Tonne kloppen kann.

Ich selber habe von der hypomanen Tendenz null mitbekommen, von der anxiolytisch-roboterhaften allenfalls ganz schwach ausgeprägt und trotz Aufdosierung beim Nachlassen der (vermeintlichen?) Wirkung bis an die zulässige Höchstdosis sehr schnell nachlassend. Nach einigen Monaten war nicht bloß der Profit null, sondern es ging bergab, was durch lebenspraktische Therapieansätze zum Glück aufgefangen werden konnte. Nach Absetzen des Stoffes kam es dann auch zu keinerlei Verschlechterung; dafür wurde ich allerdings emotional wieder schwingungsfähiger, weniger lethargisch / bewegungsmotivierbarer, gesünder in Gesichtsfarbe noch bevor ich die Bewegung wirklich nennenswert hochfuhr, und auch weniger aufgeschwemmt (Fett- & Wassereinlagerungen in der Haut).

Wenn ich das zweifelhafte Wirkprofil (in meinem Fall), das fast schon diametral breite Spektrum möglicher Wirkweisen bei unterschiedlichen Patienten gleicher Indikation (ängstliche Depressionen), sowie die Psychose-Gefahr (über die ich nie informiert wurde und hier das erste Mal darüber lese) zusammenzähle, und das dann noch anderen Behandlungsansätzen gegenüberstelle, dann ist Elontril allenfalls eine Art russisches Therapieroulette für die ganz Gläubigen, Unaufgeklärten oder Verzweifelten.


Leicht überspitzt:

Vielleicht hilft irgendwem in manchen Lebenssituationen kurzfristig auch Discospeed (oder richtet zumindest keine bleibenden Schäden an); bloß ist es deswegen noch lange nicht therapeutisch empfehlenswert.


InfraRed schrieb:
Zumal der oft von Antidepressiva erhoffte "Kick" wenn überhaupt eher wie innere Unruhe ist und nicht euphorisch
Das kann ich für mich genau so unterschreiben, und zwar auf nahezu jedwede Gruppe von AD bezogen - einzige Ausnahme waren die sedierenden Mittel, bei denen die Nebenwirkungen allerdings durchweg jeden Nutzen mehr als nur konterkarieren und mich insgesamt noch disfunktionaler machten als ich ohne AD war. Und ich habe inzwischen so ziemlich alles durch, was der Markt hergibt, zu circa 2/3 auch unter klinischer Einstellung, also nicht bloß in Dosierung Pi mal Daumen vom niedergelassenen Rezeptblockarzt ausprobiert.
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  Geschrieben: 12.07.20 02:24
Zitronenfalltür schrieb:
Und ich habe inzwischen so ziemlich alles durch, was der Markt hergibt, zu circa 2/3 auch unter klinischer Einstellung, also nicht bloß in Dosierung Pi mal Daumen vom niedergelassenen Rezeptblockarzt ausprobiert.


Du schreibst, du hast alles durch, was der deutsche Markt so anbietet. Könntest du mir per DM mal schreiben, wenn du auch Erfahrung mit Buspiron, Pregabalin, Tianeptin und trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin, Doxepin und Trimipramim haben durftest? Würde mich sehr interessieren, wie die wirken - vor allem hinsichtlich Depressionen und soziale Phobie.


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  Geschrieben: 12.07.20 04:52
InfraRed schrieb:
Ganz zu Beginn: bitte nicht Falsch oder aus Angriff auffassen, ich fand die Information interessant und bereichernd.
Hier wurde aber betont nach oral oder nasalem Konsum gefragt. Tabletten iV Konsumieren ist wie du sagst, allein schon eine Scheiss Idee, aber warum gerade dann noch den Fokus darauf legen, wenn gar nicht danach gefragt wurde und der Gedanke iV zu Konsumieren möglicherweise gar nicht da war?
Safe-Use zu erklären bedeutet auch eine enorme Verantwortung und nicht immer ist alles, was man dazu weiß zu sagen, auch genau das, was für Verantwortung gerecht wird. Noch zu betonen, dass es auch gut wirkt, bringt manchen dann gerade erst Recht auf den Gedanken, obwohl es gar nicht wie Frage, oder die eigentliche Intention war.

Auch gut, dass du selbst meinst du wärst um jede Info froh gewesen, ging mir beim Beginn meines iV Konsums auch so, aber da war bereits der Wille überhaupt drücken zu wollen, vorhanden und würde es sowieso tun. Hier wurde aber gar nichts in die Richtung erwähnt. Antidepressiva zu missbrauchen ist schon eine Scheiss Idee, aber die Idee noch iV zu Konsumieren, da kommen viele gar nicht drauf, weil sie nach AD Fragen, da der Zugang zu "richtigen" Drogen meist nicht da ist und iV direkt spielt da oft nicht Mal eine Rolle. wie

Nochmal: nicht als Angriff sehen. In meinem Studium habe ich ua immer wieder vermittelt bekommen wie wichtig es ist, das Wissen auch mit Verantwortung zu handeln. Und dass im schlimmsten Falle durch zu viele Informationen gerade Schäden entstehen, die nicht sein hätten müssen, wenn man bei der Antwort auf die eigentliche Frage eingeht und nicht vll alles Wissen dazu beiträgt.
Gerade bei Safe-Use sollte man darüber vielleicht auch Mal intensiv nachgedacht haben, wenn man sich der Verantwortung annimmt Safe-Use aufzuklären.

Ich hoffe, dass du die Phase überstanden hast und es dir heute besser geht, denn der Gedanke AD iv zu Konsumieren, Klingt nach sehr verzweifelten Lebensumständen, die man keinem wünscht, wenn man sie schon erlebt hat.


schoon ok. ich habe nicht viel darüber nachgedacht, ich war auch druff zu dem Zeitpunkt.

wenn jemand per Google auf die info stösst, und liest, das es die Venen nach 2-3 mal i.v. kaputtmacht bin ich doch froh. ich wär damals froh gewesen. aber ja gefragt hat niemand explizit danach. kann man ambivalent sehen das ganze.

aber wie komst du gleich auf "verzweifelte Lebensumstände"? das klingt so als ob ich voll abgefuckt war. vielleicht war ich einfach expirementierfreudig, jung und naiv als man es mir angeboten hat?

zumindest finde ich, hätte so ein post 2 Venen von mri retten können. weisst du wie ich meine? ich habe es nicht angepriesen und beworben.

aber ich versteh schon was du meinst, nur hast du das etwas falsch eingeschätzt glaube ich.

gn8 :-)
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.07.20 06:28
Das ist bei jedem anders mit der Wirkung. Zumal man sich nicht auf ein Medikament verlassen sollte, sondern anstatt die Symptome zu unterdrücken, die Ursache bearbeiten sollte - muss, wenn man langfristig klar kommen will. Ich habe 6 Jahre Venlafaxin genommen und nach 2 Jahren fing die Wirkung an weniger zu werden. Da ich nach einigem Rumprobieren froh bin zu wissen, was bei mir anschlägt, heb ich mir das Mittel dafür auf, wofür es gemacht wurde, jetzt wo ich nicht mehr von einem Arzt zum nächsten rennen muss, weil ich es nicht mal aus dem Bett schaffe. Akute schwere depressive Schübe, wie nach Entgiftung auf Therapie. Eigentlich ist es ein Unding, dass Antidepressiva verschrieben werden ohne Psychotherapie. Und die mangelnde Aufklärung bei dem Thema sowieso. Eigentlich ist das ganze Gesundheitssystem ein Unding, wenn man versucht Hilfe zu bekommen, wenn man sogar schon merkt, dass irgendetwas mnicht stimmt und möglicherweise eine Depression im Anmarsch ist. Ne, für die meisten ist man oft nicht "krank" genug, wenn man dann gar keine Kraft mehr hat zum dreitausendzwangzigstem Psychiater zu rennen, ist es anscheinend nicht schlimm genug, damit man sich Mühe gibt. Ich hab an medizinisch approbiertem Müll schon echt alles dabei gehabt.

Naja, zurück zu den Antidepressiva: Die Reserven, die man dadurch bekommt, sind nämlich eigentlich dazu gedacht, um therapiefähig zu werden, die Gedankenblockaden zu lockern und überhaupt anderes Denken möglich zu machen, und das sollte man auch nutzen, die richtig gute Phase ist nämlich gar nicht mal so lang, gefühlt, bevor die Wirkung nachlässt und man immer noch nicht weiter ist, jetzt aber nicht mal mehr auf die Tabletten zählen kann. Für dauerhafte, lebenslange Einnahme sind die nicht gemacht, sondern als Hilfe in der Hinterhand, falls die Kacke wieder anfängt zu dampfen. Und ich glaube, dass fast jeder Depressive ganz genau weiß, dass der Tag kommen wird. So der Gedanke Pille schmeiß rein und alles gut, ist der heutigen Mentalität antsprechend total nachvollziehbar, musst ja auch schaffen gehen und nicht nur faul rumhängen, und am besten nicht erst in 5 Jahren, sondern sofort bitte. Ist leider nur utopisch. Aber über 50% der gerade Diabetes Typ 2 Patienten im Anfangsstadium gönnen sich lieber Metformin anstatt die Ernährung umzustellen und so sogar in vielen Fällen dazu beitragen zu können, dass sich vieles wieder enorm stabilisiert.

Klar bauchts oft Starthilfe, weil es einfach nicht mehr geht, aber es hilft schon sich bewusst zu machen, dass das nicht an einem selbst liegt, sondern an dem Druck und dem Stress der Gesellschaft, dem man ausgesetzt und einfach nicht so resistent gegenüber ist wie andere. Ich habe auch noch keine Ahnung wie ich ohne Opis und Upper existieren soll, ist ein ziemlich bescheidenes Boot, in dem wir alle sitzen. Aber gerade deswegen lern ich zur Sicherheit das Schwimmen, wenn auch erstmal nur mit Schwimmflügeln und diesen Schaumstoffstreifen. Als Mutti/Vati/Werauchimmer damals das Fahrrad hinten los gelassen und nur noch so getan hat, sind die meisten ja auch nicht sofort umgefallen.

Fuck, ich schreib schon wieder absoluten Mist. Äh, zurück zur Sache - @dankeapotheke - hast du mal Paroxetin genommen? Bei Ängsten jeglicher Art hab ich bisher echt viel Gutes dazu gehört und auch im sehr engen Umfeld gesehen, wie es half. Bei mir hat es null gebracht, aber ist auch nicht das AD, das für meine Depression Wahl ist. Elontril ist bei Ängsten auf jeden Fall schon mal genau das, was man lieber nicht nehmen sollte und eher das Arschtritt-AD. Naja, sollte es zumindest sein, nach Lehrbuch.


@Tacitus

Also ich bin mal ganz dreist von mir ausgegangen und ich war schon wirklich sehr experimentierfreudig und hab mir auf gut Deutsch alles reingezogen, was es so gab, einfach weil ich von dem Thema allein fasziniert war. Aber da hab ich auch noch gesagt, ich würd mir im Leben niemals ne Nadel in den Arm hauen. Und selbst als ich richtig abgefuckt war, hätt ich wohl jedem der mir Elontril zum Ballern anbietet, eher nen riesen Vogel gezeigt und hätt mir Meth geholt. Ich bin grad tatsache ein bissen darüber schockiert, dass man den Leuten jetzt schon Antidepressiva anbietet. Aber gut, ich weiß ja gar nicht, ob du speziell Drücken wolltest. So spätestens beim Informieren wär mir auch aufgefallen, dass ich mir nicht nur 2,3 Venen retten, sondern mir lieber was "weniger gefährlicheres" holen kann. Es sei denn, ich bin so schussgeil, dass ich echt alles nehme. Aber dann frag ich vorher auch gar nicht, sondern mach halt. Und die Tage, an denen ich so Dinge getan habe, auf die ich nicht so stolz bin im nachhinein, wo man sich mal ohne Gehirn a-PvP in die Vene jagt, waren nicht gerade die Schönsten. Aber da googel ich auch nicht.
Ich hab halt vorher echt noch nie gehört, dass jemand sich ein Antidepressivum hauen will, und ich frag mich, wie man dazu kommen kann, weil's mir einfach nicht in den Kopf gehen will. Aber ich muss auch gar nichts wirklich sagen, ich hab mir mit 3-MMC so gut wie alles zerdonnert. Und das mit dem Wissen, dass es vielleicht eine scheiß Idee ist.

Der eigentliche Punkt war ja wirklich eben der, dass der TE ganz speziell oral/nasal angefragt hatte. Aufklärung ist immer gut, von dem Gedanken her bin ich ganz bei dir und anpreisen tust du in dem Sinne schon gar nichts, das kam falsch rüber. Aber hätt ich die Information damals bekommen, obwohl ich es gar nicht beabsichtigt hätte, überhaupt auf den Gedanken zu kommen - Ich hätt mich wohl bedankt und erst recht reingehaun.
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InfraRed schrieb:
Darf ich fragen, bei welchen Substanzen du das noch erlebt hast? Rein aus Interesse. Wenn du so schon Slow-Metabolizer bist, ist Elontril als Inhibitor ja noch Mal doppelt gefährlich und kaum verwunderlich, dass du dadurch Psychotisch reagiert hast.

Außer auf Buprioprion reagiere ich auf folgende durch CYP2D6 metaboliserte psychoaktive Substanzen atypisch:
DXM hat kaum disszoziative Wirkung und wird durch CYP2D6 in DXO metabolisiert, was erklärt, warum ich für DXM wesentlich weniger schwärme wie für andere Dissoziativa.
MDMA wird auf mehrere Wege durch CYP2D6 abgebaut. Ich hatte bislang genau eine hochdosierte Erfahrung mit der Substanz (habe leider die Ecstasy-Pillen mit nachweißlich MDMA verwechselt), und offensichtlich reagiere ich auch noch untypisch für einen CYP2D6-slow-metabolizer: normalerweise sollte man MDMA wesentlich geringer dosieren, bei mir war es so, dass die Wirkung sich auf 4 Tage verlängert hat. War aber durchwegs positiv, Schlaf war dazwischen mit Benzodiazepin-Einnahme möglich.
Codein hat selbst praktisch keine opioide Wirkung und wird durch CYP2D6 zu Morphin metabolisiert.
Tramadol hat selbst kaum opioide Wirkung und wird durch CYP2D6 zu O-Desmethyltramadol metabolisiert.
Der SNRI Venlafaxin erzeugt bei mir eine Amphetamin-artige Stimulation.
Der SSRI Sertralin (der in hohen Dosen etwas als DRI wirkt) bewirkt bei mir in hohen Dosen eine Cocain-artige Wirkung.
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Wissenschaftlicher Artikel: Methoxetamin als Antidepressivum: http://www.land-der-traeume.de/forum.php?t=32810

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