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Dauer-Träumer
dabei seit 2022 1 Forenbeiträge
| Geschrieben: 08.03.22 14:03 |
Hey, ich bin hier schon lange als stiller Leser dabei, habe viele Schicksale über das Forum kennengelernt, dachte aber nie, dass ich mich jemals mit einem eigenen Entzug auseinandersetzen musst (wie die meisten wohl am Beginn ihrer Drogenkarriere...)
Ich bin 26 Jahre alt und habe Erfahrung mit allerlei Substanzen. Langjähriger Cannabis-Gebrauch (kann mit THC mittlerweile garnichts mehr anfangen), sämtliche Chemie-Drugs und eben auch sämtliche Mittelchen aus dem Arzneischrank wie Benzos und Opioide.
Nun bin ich quasi von allen Drogen abgekommen außer Kratom. Das habe ich seit 1-1,5 Jahren täglich konsumiert, wobei der Konsum am Ende bei etwa 20 Gramm per Tag war. Ich habe Kratom immer als meinen Helfer betrachtet. Es wirkt super als Antidepressivum bei mir und hebt meine Stimmung - außerdem wurde dadurch mein Verlangen nach anderen Substanzen quasi komplett unterdrückt.
Ich habe nun recht kurzfristig entschlossen einen kalten Entzug ohne ausschleichen zu machen. Das hat auch recht gut funktioniert. Habe 3 Tage im Bett verbracht mit den üblichen Symptomen wie RLS, Adrenalin-Aufgekratztheit, Magenproblkeme, Schlagprobleme, Schwitzen usw..
Ich bin stolz auf mich, dass ich den körperlichen Entzug recht gut durchgezogen habe, wobei jederzeit fertig gestopfte Kratom Kapseln ind Griffweite lagen, sowieso noch mehrer Tilidins. Die Motivation endlich clean zu sein, hat mich extrem motiviert...doch nun bin ich hier, 5 Tage nach dem Entzug, und frage mich gerade wofür ich das überhaupt mache? Körperlich bin ich fit - mir ist noch recht kalt und der "warme Mantel" fehlt natürlich. Was aber sehr erdrückend ist, ist die Depression, die ich momentan erleide..Ich bin seit 4 Jahren auf 10mg Escitalopram und habe eine diagnostizierte Depression, die aber die letzten Jahre gut unter Kontrolle waren. Jetzt komme ich kaum mehr aus dem Bett, weine scheinbar grundlos und fühle mich einfach elendig. Ich habe weiterhin keine Rückfall gehabt, ich frage mich aber wienlange das jetzt so weitergehen soll. Dieser Zustand ist schlimmer als der eigentliche Körperliche Entzug.
Wielange dauert dieser Zustand der Depression nach einem Kratom/Opioid-Entzug an? Ist vermutlich sehr individuell, aber ich brauche sowas wie einen Hoffnungsschimmer...:( |
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Moderatorin
dabei seit 2006 3.326 Forenbeiträge 6 Tripberichte 1 Langzeit-TB 1 Galerie-Bilder
| Geschrieben: 09.03.22 16:08 |
Es kann durchaus einige Monate dauern, bis sich die Hirnbiochemie nach einem Entzug wieder eingependelt hat. Wenn du aber eine manifeste depressive Erkrankung hast, würde ich hier mit dem Psychiater oder der Psychiaterin sprechen, ob es sinnvoll sein könnte, die Medikation etwas anzupassen und dann in ein paar Monaten gegebenenfalls wieder zu reduzieren. Es ist zu bedenken, dass Opiode auch stark antidepressiv wirken, d.h. es kann gut sein, dass die Depression durch die Kombination aus Escitalopram und Kratom gut eingestellt war und jetzt ohne Kratom eine zusätzliche Behandlung notwendig ist. |
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Traumländer
dabei seit 2019 129 Forenbeiträge 1 Langzeit-TB
| Geschrieben: 09.03.22 18:46 |
kann der Person über mir nur zustimmen.
Zudem: die "langzeit Depression" nach Opioidentzug heißt "PAWS" falls ein wenig lesen willst.
Post-acute-withdrawal syndrome
aber wenn ich das richtig verstehe und dein Null-Tag vor 8 Tagen war kann ich es mir gut vorstellen dass es schneller wieder wird.
Nur aufgrund eigenen erfahrungen, also nicht allgemeingültig.
ich habe ca. 3 Wochen gebraucht.
Viel Glück arrivederci, adieu, bis später
salute, chin chin, prost, ich geh mal
vergesst mich, ersetzt mich, ich war nie hier |
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Traumländer
dabei seit 2019 1.148 Forenbeiträge
| Geschrieben: 10.03.22 10:19 |
Die schlechte Nachricht: Monate hat es oft genug bei mir gedauert 
Die gute Nachricht: Aber es kam letzendlich alles wieder ins Lot 
Alles Gute.
Grüsse |
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Ex-Träumer
| Geschrieben: 30.10.22 16:12 |
Naja stimmt jetzt nicht so ganz wenn man nach dem Absetzen an Depressionen leidet.. Abstinenz ist weitaus komplexer als so ein unpassender Kalenderspruch. Und falsch geschrieben ist er auch noch |
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Abwesender Träumer
dabei seit 2021 93 Forenbeiträge
| Geschrieben: 04.11.22 08:42 |
Ich denke bei so gut wie jeder Droge fällt man erstmal in ein Loch und ist eher depressiv als habby, am besten ist Ablenkung und sich was neues Suchen. Ich weiß leichter gesagt als getan. |
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