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» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

dabei seit 2022
2 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.09.22 11:17
Hi ihr Lieben,
das hier ist mein erster Text im Forum ( gerade frisch angemeldet)
Hoffe ich bin hier an der richtigen Stelle.
Denn ich bräuchte dringend mal euren Rat.

Ich war einige Jahre körperlich von Opiaten abhängig.
Früher habe ich ein paar Jahre Heroin konsumiert.
Später " nur " mein Substitut und das dann auch nochmal ein paar Jahre.
In diesen Jahren war ich nie clean. Höchstens beikonsumfrei ( die letzten Jahre).

Vor einem halben Jahr habe ich dann von meinem Substitut Substitol bzw Compensan entzogen.
Die ersten vier/fünf Monate nach dem Entzug habe ich nichts konsumiert. Aber mir ging es sehr schlecht.
Auch nachdem die Entzugserscheinungen vorbei waren, ging es mir einfach nicht gut.
Psychisch geht's mir einigermaßen, aber mein Körpergefühl ist Grotten schlecht.
Habe viele Schmerzen usw.

Jetzt zu meiner Frage.
Ich hatte ein paar Rückfälle. Einmal mit Morphin und später weil ich ans Morphin nicht mehr
drankam 1 mal mit Methadon und zweimal mit Polamidon.
Ein Rückfall war immer eine Konsumeinheit. Also nicht mehrmals hintereinander.
Zwischen den Rückfällen lagen immer 1-2 Wochen Pause.

Ich weiß das ist natürlich nicht gut. Man beliebt immer süchtig und somit kann das hier natürlich nach hinten losgehen.
Ich warte auch gerade auf einen Therapieplatz und bin selbst beunruhigt.

Ganz besonders große Angst habe ich aber wieder körperlich abhängig zu werden.
Wenn man einmal körperlich abhängig war,.soll das ja viel schneller gehen als bei jemanden , der noch nie abhängig war.

Und zu genau dem Thema wollte ich mal nachfragen, weil ich im Moment es nicht schaffe es ganz zu lassen.
Wie groß müssen die Abstände mindestens sein zwischen einmaligen Konsumeinheiten ( nicht mehrmals hintereinander), wenn man schonmal körperlich abhängig war?

 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
357 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 07.09.22 11:58
Hallo Woelfchen,

ich fürchte, dass da eine genaue Antwort sehr schwierig ist. Das ist individuell einfach sehr unterschiedlich.
Wie du selbst geschrieben hast, passiert das auf jeden Fall flotter, wenn man schon mal über längere Zeit körperlich abhängig war.
Am besten wäre es wohl, wenn du es irgendwie schaffst, garnicht zu konsumieren, aber das weißt du ja selbst auch.
Wenn es garnicht anders geht, würde ich versuchen nicht häufiger als einmal die Woche was zu nehmen und wirklich sehr streng drauf zu achten, dass es bei dem Vorsatz bleibt.

Evtl. könntest du nochmal mit deinem früheren Substi-Arzt sprechen.
Das Gegenteil von Drogenabhängigkeit ist nicht Drogenabstinenz, sondern Drogenautonomie.
» Thread-Erstellerin «
Abwesende Träumerin

dabei seit 2022
2 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.09.22 14:20
Danke dir lieber Keksi für die schnelle Antwort.

Ja, gar nicht wäre natürlich am besten und auf längere Zeit geht denke ich auch nur ganz oder gar nicht. Zumindest wenn man schonmal süchtig war.
Mit diesem ab und zu quält man sich ja auch total.
Ich hoffe ich schaffe es da bald ganz drauf zu verzichten.
Und hoffe, dass mir die Therapie helfen wird.
Aber aktuell ist es leider noch schwer und ich versuche dann wohl die Abstände möglichst groß zu halten.

Falls das jemand liest und weiß wie es sich bei Methadon und Polamidon in so einem Fall genau verhält im Gegensatz zu gelegentlichen Konsum von Morphin oder Heroin o.ä. , freue ich mich über jede Antwort.
Komme nicht ohne weiteres an Morphin und Heroin will ich nicht mehr.
Aber nicht, dass die Abstände bei Methadon viel länger sein müssen, weil es auch länger wirkt.
Finde dazu absolut nichts im Internet.

Aber danke dir Keksi schonmal für deine Einschätzung.
Bringt mir schon mal ein bisschen was.

Liebe Grüße

Wölfchen
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2021
60 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 08.09.22 00:24
Hallo,

wie schon gesagt, ab welchem genauen Punkt du körperlich wieder abhängig bist
wird dir keiner genau sagen können. Dort liegt auch nicht das Problem, das Problem ist
ist das Suchtgedächtnis und mit jedem Mal in dem du wieder kurz Rückfällig wirst, steigt
auch das Risiko für einen kompletten Rückfall, aber das weißt du ja auch selber.
Das Problem an diesen Fragen ist, wenn du diese dir selbst und auch hier im Forum stellt ist:


Habe ich wirklich Angst wieder körperlich abhängig zu werden und Frage deshalb,
oder Versuche ich mit dieser Frage, egal wie sie beantwortet wird, meine Rückfälle für mein gewissen zu relativieren...

Um Gottes Willen, ich möchte dir nichts unterstellen,frag hier im Forum so oft du willst, ich kenne aber genau diese Fragen von meiner ehemaligen Benzodiazepinsucht, bei mir war es eine Mischung aus beidem, Angst wirklich wieder abhängig zu werden und halt Besänftigung für mein Gewissen. Im Endeffekt, als ich dann die ungefähre Bestätigung hatte, dass ich von einem einzelnen Rückfall alle zwei Wochen nicht körperlich abhängig werde, war im Rückblick auch meine Angst vor den Rückfällen nicht mehr so hoch und meine gewissen war auch zum Teil beruhigt. Das Ergebnis war einfach nur, dass ich weiterhin ab und zu Mal wieder Rückfälle hatte, ich weniger Angst vor ihnen hatte und mir weniger Vorwürfe nach ihnen gemacht habe, obwohl das gar nicht beabsichtigt war von mir. Meine Abhängigkeit und das craving wurde von diesen Rückfällen länger konstant gehalten als es hätte nötig sein müssen, der Leidensweg hätte definitv kürzer sein können. Vielleicht nimmst du diesen Erfahrung ja von mir an und es motiviert dich eisern zu bleiben, die Angst vor der körperlichen Abhängigkeit ist nichts schlechtes! Sie kann dir in dem Fall sehr gut helfen stark zu bleiben!

Du hast ein schlechtes Körpergefühl erwähnt, nun ja, wenn das einer der Mitgründer für die Rückfällen ist, also dass du Schmerzen unterdrücken willst, dann setzt dich mit deinem Arzt in Verbindung und berichte ihn davon, vielleicht kann er dir etwas verschreiben, was die Beschwerden lindert.


Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Entzug

Viele Grüße
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 09.09.22 10:54
zuletzt geändert: 10.09.22 01:21 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 6 mal geändert)
also zwei tage Konsum reichen schon für eine Abhängigkeit und Entzugserscheinungen.


Pokerace hat schon viel geschrieben,was ich so auch denke.

die angst vor Abhängigkeit kann einen echt schützen. wenn du es dabei belässt,wird nix schlimmes passieren. doch bleibt die gier und das schlechte Körpergefühl und Depressionen können nach einer zeit der Abhängigkeit lange anhalten, bei mir waren es eineinhalb Jahre. mit den Rückfällen nimmst du dir vielleicht die Gelegenheit ganz zu heilen.
und dass du auf eine Therapie wartest ist doch gut. musst du da ne Cleane Uk abgeben?

alles gute dir.
bin gerade selbst in der spirale der Abhängigkeit gefangen.
insofern,und da ich auch ne lange cleanphase hatte, kann ich mitfühlen. mir fehlt gerade diese angst,leider.

Bin übrigens auch aus hh.

 

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